Abstract: Die Veränderung der Kommunikationswelt und die wachsende Bedeutung von Medien für soziale Beziehungen lässt sich mit dem Konzept von Mediatisierung als sozialer Wandel fassen. Soziale Online-Netzwerke wie Facebook, die gerade von Jugendlichen sehr intensiv genutzt werden, stellen einen zentralen … Continue reading
Ad fontes: “bibliotheca.gym” – ein neues Blog!
Manch ein Reisender war Jahrhunderte unterwegs. Heutige Forscher reisen, real oder virtuell, um an die Quellen zu kommen, zum Beispiel für die Geschichte Bayerns.
Womöglich trägt die eine oder andere der schriftlichen Quellen den Stempel einer historischen Gymnasialbibliothek oder eines Gymnasialarchivs? Mag ein solcher Stempel für die eigene Forschung auch eher marginal sein, für das Blog bibliotheca.gym könnte er nebst der solchermaßen in ihrer Provenienz gekennzeichneten Schrift indes eine Bereicherung darstellen – deshalb bitte das Blog anschauen und gerne mitmachen!
Die sogenannte Causa Stralsund, der Verkauf einer geschlossenen Gymnasialbibliothek aus dem Stadtarchiv in Stralsund 2012, hat gezeigt, wie gefährdet heute diese Sammlungen sind, nicht zuletzt, weil die spezielle Sammlungsform – und damit auch ein Stück Bildungsgeschichte unseres Landes – in Vergessenheit geraten ist.
Vernetzung hilft der Forschung und dient überdies der Bewahrung schriftlichen Kulturguts ersten Ranges!
Merzwoch. Heute am Freitag.
Da fragt man sich, wo die Woche hin ist. Kaum fängt man mit Recherchen an, sind schon wieder 7 Tage vergangen. Ich habe mir nämlich vorgenommen, eine neue Rubrik aufzumachen: Merzwoch.
Was ist Merzwoch? Jeden Mittwoch möchte ich einige interessante Links, Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise, die sich bei mir im Laufe einer Woche angesammelt haben, auch mit Ihnen teilen. Das Grundthema bleibt die Avantgarde, aber da viele Avantgardisten ohnehin einen Hang zum Gesamtkunstwerk hatten, wird hier alles natürlich bunt. Was auch gut ist. Nun, meinen ersten Merzmittwoch fange ich am Freitag an, doch die Tradition, Merzwoch am Mittwoch zu pflegen, möchte ich beibehalten.
Links
- Etwas zu spät entdeckt, aber nichtsdestotrotz wunderbar: eine kurze Geschichte der Lautpoesie, als ein Podcast in Rahmen der Radiosendung “Knallfabet“, vorbereitet vom Sound Poetry Performancer Dirk Huelstrunk. Sehr gut als ein Einstieg in die Thematik.
- Dazu lege ich Ihnen natürlich die Podcast-Reihe des Dichters und Kritikers Kenneth Goldsmith, “Avant-Garde All the Time” ans Herz, in welcher er sich der unendlichen Schätze der Avantgarde-Datenbank UbuWeb bedient. UbuWeb ist ein Thema an sich, dazu komme ich noch.
- 8bit Magritte. Daraus lässt sich einiges reimen:
http://supermagritte.tumblr.com/
Magritte im besten Super Mario Stil. Pixelig und mit vielen Allusionen zwischen den wunderbaren Le Domaine Enchante von Nintendo und René. Leider ist dieses Projekt bereits zu Ende, aber zu Bewundern ist es nie zu spät.
Veranstaltungen
Da gibt es sogleich drei wunderbare Ausstellungen.
- Hans Richter. Begegnungen – „Von Dada bis heute“
27. März bis 30. Juni 2014
Im Gropius-Bau kann man viele (u.a. multimedielle) Werke des Avantgardisten bewundern. Wo er alles mitgewirkt hatte – Züricher Dada hat er mitgegründet, in Waldens “Sturm” war er auch, bei De Stijl war er auch aktiv. Expresionist, Dadaist, Kubist, Konstruktivist. Seine Memoiren über Avantgarde sind genau so kostbar, wie auch seine Filme (zu finden u.A. bei UbuWeb – schon wieder!)
Und hier als Vorgeschmack, ein wunderbarer Kurzfilm von Hans Richter, Vormittagsspuk (1928). - Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde
8. März bis 22. Juni 2014
Bundeskunsthalle Bonn.
Der sagenhafter Suprematist ist in Bonn zu Gast, präsentiert durch seine Werken aus verschiedener Schaffensperioden. Interessant ist die Interpictualität (nenne ich sie mal so) mit seinen zeitgenössischen Künstler, aber auch mit russisch-orthodoxen Ikonen.Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde – BEHIND THE ART – Ausstellung der Bundeskunsthalle from Bundeskunsthalle Bonn on Vimeo.
- Und natürlich: „Alles Mögliche, was uns interessiert.“ Die Textsammlungen von Kurt Schwitters
Läuft noch bis zum 25. Mai 2014!
In: Sprengel-Museum, Hannover.
Über die Inhalte berichte ich ohnehin in meiner Rezensionsreihe “Schwitters: Die Sammelkladden“. Aber auf der Ausstellung haben Sie die Gelegenheit, die Sammelkladden (fast) zu berühren. Aber bitte nur fast. Visuelle Berührung erwünscht.
Verschiedenes
- Ich habe hier bei dem frisch gegründeten Entropy-Magazin einen Artikel verfasst, zum Thema “Warten im Kontext der Gegenwartskunst und Computerspiele”. Auf Englisch, aber die deutsche Übersetzung werde ich auch hier demnächst veröffentlichen.
Merzliche Grüße!
E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”
E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”
Mittelalterarchäologie, eine hochspekulative Wissenschaft?
Am Ende eines aktuellen Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den Plagiatsvorwürfen gegen Olaf Rader bezeichnet Patrick Bahners die Mittelalterarchäologie an sich als hochspekulativ:
„Aber warum unterbricht der Biograph seine Schilderung der Schlacht von Bouvines, um ein Mikroepochenschema aus einer hochspekulativen Disziplin wie der Mittelalterarchäologie als sicheres Wissen zu präsentieren?“[1]
Patrick Bahners wirft Olaf Rader nicht nur Plagiate, sondern zusätzlich das Einflechten eines mittelalterarchäologischen Exkurses vor. Mit anderen Worten: Schlimm genug, dass Herr Raders plagiiert. Nein, er zieht zudem Erkenntnisse aus der hochspekulativen Mittelalterarchäologie heran.
Es geht uns hier explizit nicht darum, Herrn Raders Arbeitsweise in Schutz zu nehmen, sondern wir sehen hier unser eigenes Fach, die Mittelalterarchäologie, falsch dargestellt.
Der Autor Patrick Bahners bezeichnet die gesamte Fachrichtung als hochspekulativ und das ist völlig unzutreffend. In der Mittelalterarchäologie wird durch die Analyse der bei der Grabung gewonnenen Stratigraphie die relative Chronologie eines Fundplatzes gesichert bestimmt. Zur Datierung der Phasen zieht sie als historische Disziplin neben den schriftlichen Quellen auch immer die vielfältigsten naturwissenschaftlichen Methoden, wie z. B. die Dendrochronologie und die C14-Methode, heran, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, die eben nicht hochspekulativ sind.
[1] FAZ Feuilleton vom 5. Mai 2014: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/der-plagiatsfall-grosse-seeschlachten-12924883.html
Dr. Kai Thomas Platz und Maxi Platz M.A.
Mies, mieser, Falter
Le mythe grec allemand. Histoire d’une affinité élective
La rédaction de Trivium signale la parution de l’ouvrage de Anthony Andurand “Le mythe grec allemand. Histoire d’une affinité élective”. L’auteur y retrace l’histoire de la parenté spirituelle idéale tissée entre Allemands de l’époque moderne et Grecs de l’Antiquité. Si les aspirations à édifier cette nouvelle Hellade fut le fait de tentations idéales certes, jusque dans les temps les plus sombres de la science historique allemande, l’histoire croisée du Griechenmythos et de l’Altertumwissenschaft retrace la fabrique d’un mythe où le passé est pensé pour ouvrir aussi l’avenir à l’espace des possibles.
Vous trouverez ici la table des matières et le bon de commande.
ND-Interview mit Jürgen Kuttner
Heavy Metal auf Ö1
Teil 1: http://oe1.orf.at/programm/371417
Teil 2: http://oe1.orf.at/programm/371472
Teil 3: http://oe1.orf.at/programm/371524
Teil 4: http://oe1.orf.at/programm/371621
Die Programmankündigung:
Rock zwischen Himmel und Hölle. Gestaltung: Hans Groiss
Zum verstärker- und verzerrerfreudigen Genre namens Metal, zu den dröhnenden Klängen und treibenden Rhythmen, zu den Performances und Posen, später auch zu Geschlechter- und Experimentalrollen von Heavy Metal über Black und Folk Metal bis hin zu Death Metal, zu alledem hat Hans Groiss sinnfällige Beispiele zusammengestellt.
Was ist Metal?
Totenköpfe, Blut, Zombies, Biester, Satan und Pentagramme - Das sind typische Klischeebilder für Metal. Musikalisch wird das Genre häufig mit klirrenden Gitarren, die mit grölenden Stimmen verschmelzen, in Verbindung gebracht, aber auch mit symphonischen, auf Virtuosität basierenden, endlosen Passagen, die perforiert sind durch schnelle, zerfetzende Doppelbassrhythmen.
Subgenres gibt es in der Metalmusik unzählige: Sie reichen von Black Metal über Death Metal, bis hin zu Glam-, Folk- und Alternative-Metal. Der Begriff Heavy Metal wurde erstmals 1968 in dem Song "Born to be wild" der amerikanischen Band Steppenwolf erwähnt. Der Gegenkulturautor William S. Burroughs verwendete schon 1962 die Wortkombination "Heavy Metal Kid" in seinem Roman "The Soft Machine".
Aber wie sieht der typische Metalhörer aus? Ist er männlich, weiß und langhaarig? Trägt er Nieten, Lack, enge Hosen oder ein tiefes Leder-Dekolleté mit Tattoo? Was ist nicht Metal, wie verläuft die musikalische Grenze zu Punk, Rock oder Industrial und was ist Aussage, Botschaft und Philosophie des düsteren Genres, das immer mehr Fans aus der Klassikwelt findet?
Schäfer, Frank: 111 Gründe, Heavy Metal zu lieben. Ein Kniefall vor der härtesten Musik der Welt. Die erweiterte Neuausgabe des Standardwerks mit 33 brandheißen Bonusgründen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2011