“Kluge Beamte”, die ihre Meinung ändern

Der sogenannte “Zwitterparagraph” des Preußischen Allgemeinen Landrechts von 1794 (ALR) und seine Abschaffung mit Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuches zum 1.1.1900 spielen eine große Rolle in epochenübergreifenden Darstellung zur Geschichte der Hermaphroditen. Der “Zwitterparagraph”, der unter bestimmten…

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/1062

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Orientierung ohne Hausnummern: Aus den Memoiren eines Hofnarren

Peter Prosch war Hofnarr von Profession; seine erstmals 1789 veröffentlichten Memoiren legen Zeugnis ab von seinem abwechslungsreichem Leben und berichten auch über eine frühe Episode, in der er über die Donau nach Wien reiste. Aus der entsprechenden Passage geht hervor, dass die traditionellen Methoden des Zurechtfindens und Auffindens einer Kontaktperson – nämlich schlicht und einfach Menschen danach zu fragen – nicht mehr funktionierten und dass zugleich eine anonyme, moderne Form der Orientierung des Mangels an Hausnummern halber (diese wurden in Wien erst 1770 eingeführt) noch nicht möglich war:

Wir kamen Anno 1757. im Monat September zu Wien an, und in der Rossau auf dem Schänzl landeten wir an; (…) Ich hatte wohl zwei Briefe bei mir, einen vom Graf Künigl an seinen Hrn. Vater, Obersthofmeister, und einen von dem Prälaten von Wildau an seinen Bruder, Hrn. v. Spers. Allein man kann sich leicht einbilden, wie es sowohl von Wägen als Menschen in Wien wimmelt, und wann ich jemand fragte, bekam ich allemal nur kurze Antworten.
Ich sah auch, daß allda die gemeinen Leute nach Herrschaften nicht viel fragten, weil man nicht weiß, wer beisammen in einem Hause wohnet; ich glaubte aber, es wäre wie bei uns im Tyrol, wo ganze Gemeinden aneinander bekannt sind, und sodann, wenn man den Ort weiß, auch das Haus, und den Menschen, den man verlangt, leicht erfragen kann.
Da aber, wenn man das Numero, oder das Haus nicht weiß, erfragte man auch manchesmal nicht einmal den Papsten, voraus, weil mich niemand recht verstunde.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/174

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Die Methoden der Hausnummerierung

Vor kurzem ist mein 2007 beim Jonas Verlag erschienenes Hausnummernbüchlein auf Englisch herausgekommen,1 Grundlage der von Anthony Mathews besorgten Übersetzung war eine um ein Drittel erweiterte und auch aktualisierte Fassung. Ich nehme dies zum Anlass, hier eine auf aktuellem Forschungsstand befindliche Typologie der verschiedenen Hausnummernsysteme zu veröffentlichen, denn die für die Nummerierung der Häuser verwendeten Methoden waren durchaus unterschiedlich, menschlicher Ordnungsgeist ersann eine erstaunliche Vielfalt davon:2

1.) Die ortschaftsweise Durchnummerierung: Diese wurde 1770/71 in der Habsburgermonarchie angewandt; ausgehend von einem Haus beim Ortseingang oder einem Herrschaftssitz (in Wien die Hofburg, auf dem Prager Hradschin das Schloß, in anderen Orten der Sitz der Grundherrschaft) wurde von eins an durchnummeriert, bis das zuletzt nummerierte Haus die höchste Nummer bekam, was in Städten zu recht hohen, manchmal vierstelligen Nummern führte, deren Auffinden nur dann einigermaßen schnell gewährleistet war, wenn dazu der Straßenname angegeben wurde.

2.) Die viertelweise Durchnummerierung: In Städten wie Mainz, Augsburg oder Nürnberg wurde den einzelnen Stadtviertel jeweils ein Buchstabe zugewiesen und innerhalb der Stadtviertel die Häuser durchnummeriert; zusätzlich zur Nummer wurde oft der Buchstabe des Viertels an die Häuser angebracht. So erhielten zum Beispiel in Nürnberg, wo die Nummerierung 1796 auf Druck der französischen Besatzungsmacht zur Erleichterung der Militäreinquartierung durchgeführt wurde, die Häuser der beiden Stadtteile Sebalder und Lorenzer Stadtseite die Hausnummern S1–S1706 bzw. L1–L1578 auf die Fassade aufgemalt. In Venedig ist ein solches System – ohne Zuweisung eines Buchstabens für das jeweilige sestiere – bis in die Gegenwart in Gebrauch, was das Auffinden eines Hauses in der Lagunenstadt zu einer Herausforderung macht.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/169

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Schwangere und Gebärende unter Beobachtung 1750–1830. Der ärztliche Fallbericht im Kontext der französischen Geburtshilfe 1750–1830

http://19jhdhip.hypotheses.org/2344 Lucia Aschauer (geb. 1988) studierte Politik- und Geschichtswissenschaft an der Sciences Po (Paris) und der UvA (Amsterdam). Seit 2012 arbeitet sie unter Betreuung von Rudolf Behrens (Ruhr-Universität Bochum) und Regina Schulte (Ruhr-Universität Bochum) an einer Promotionsschrift zur Rolle des Fallberichts in der Etablierung der ärztlichen Geburtshilfe in Frankreich zwischen 1750 und 1830. Seit 2015 […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2015/10/6181/

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Entra el hermafrodita. Hermaphroditen auf Spanisch

Spanische Wochen auf https://intersex.hypotheses.org! Die Quellen, die Enrique und ich hier vorgestellt haben, und die Rezension zu Hermaphrodites in Iberia motivieren mich zu einem kleinen Exkurs zum spanischen Ausdruck hermafrodita und seiner Geschichte. Für die Gegenwart und…

Quelle: http://intersex.hypotheses.org/987

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Grausame Gesetze gegen Hermaphroditen: Der Fall der konstantinischen Gesetze

Seit dem 17. Jahrhundert taucht in ganz verschiedenen Quellen immer wieder die Vorstellung auf, in der Antike seien “Hermaphroditen” verfolgt und vernichtet worden. Diese Vorstellungen stützen sich auf ganz verschiedene Quellen: Das Recht der paterfamilias, neugeborene Kinder auszusetzen oder zu töten, bedrohte in der Praxis wohl vor allem Mädchen, aber auch “Hermaphroditen”, wie schon die christliche Apologetik ausdrücklich festhielt. Das dürfte bis in die Zeit Konstantins der Fall gewesen sein. Die Wahrnehmung von “hermaphroditischen” Kindern als Prodigien und Vorzeichen konnte in der Antike ebenfalls … Grausame Gesetze gegen Hermaphroditen: Der Fall der konstantinischen Gesetze weiterlesen

Quelle: https://intersex.hypotheses.org/392

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Dank dem Wachmann Nummer 261 – Zur Kennzeichnungspflicht von Polizisten im Wien des 19. Jahrhunderts

Die Kennzeichnungspflicht respektive Nummerierung von PolizistInnen zur Verhinderung von Übergriffen hat mich in den letzten Jahren wiederholt beschäftigt.1 Demnach ist mir bekannt, dass in Wien eine solche Nummerierung  bereits 1776 eingeführt wurde, damit das Beschwerdeführen vielleicht dadurch, weil der Mann von der Wache dem Beleidigten unbekannt wäre, nicht erschwert, oder unmöglich gemacht werde und daß dergestalt genug sein wird, anzuzeigen, man sei von dem sovielten Numero beleidiget worden.2; die sich daran anknüpfende Frage ist selbstredend, ob es in der Folge Konfliktsituationen gab, in denen die Angabe einer Nummer eine Rolle spielte.
Eine weitere Frage ist, wann und wie solche Formen der Identifizierung verschwanden, wann sie wieder aufgegriffen und von Neuem vorgeschlagen wurden. So scheint es, dass in Wien die Nummerierung der Polizeisoldaten Anfang des 19. Jahrhunderts nicht mehr vorhanden war; ein halbes Jahrhundert später stand das Thema wieder an der Tagesordnung: Gemäß der Literatur bestimmte die 1852 vorgeschriebene Adjustierung des Militär-Polizeiwachcorps, dass auf der Brustseite des Patrontaschenriemens die Nummer des Polizisten ersichtlich gemacht werden musste.3 Als im Kriegsjahr 1866 Prager und Brünner Militärpolizisten wegen des Heranrückens der Preußischen Truppen nach Wien berufen wurden, erregte das Militärwachkorps einigen, auch in der Presse artikulierten Unmut,4 was vielleicht zu einer mit 21. November 1868 datierten Entschließung führte, gemäß der die Infanterie-Abteilungen vorne ein Dienstnummernschild zu tragen hatten.5
1869 wurde schließlich beschlossen, an Stelle der Militär-Polizeiwache eine zivile Sicherheitswache einzuführen; die Frage deren Nummerierung wurde auch im Wiener Gemeinderat behandelt, wobei insbesondere der Gemeinderat Hügel als Befürworter eine Kennzeichnungspflicht hervortrat: Gemäß seiner in der Gemeinderatssitzung vom 13. Juli 1869 vorgebrachten Darstellung entspreche die Adjustierung der neuen Sicherheitswache nicht den Erwartungen, da die Kopfbedeckung derselben keine Nummer [trage] und man (…) deshalb in die Unmöglichkeit versetzt [sei], vorkommendenfalls auf einen Wachmann sich berufen zu können.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/78

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Wanderungen in Warschau

Europatagebuch Warschau 14. bis 17. Juni 2015. [1] POLIN: Das ganz neue und 2013 eröffnete Museum für die Geschichte der polnischen Juden – die Ausstellung zu tausend Jahren jüdischer Geschichte in Polen und polnisch-jüdischer Geschichte wurde im Oktober 2014 eröffnet. Das Gebäude des finnischen Architekten Mahlamäki (Studio Lahdelma & Mahlamäki) drückt die jüdische Geschichte Polens mit den Mitteln der Architektur aus: Von keiner Seite sieht es gleich aus, es arbeitet mit viel Licht und Schatten, abhängig vom Sonnenstand und der Jahreszeit. Im Eingang befindet man sich in einer Schlucht mit überhängenden Wänden. In dieser Schlucht geht man zunächst über eine leicht ansteigende Rampe, um dann über eine Stiege zur Dauerausstellung ins Untergeschoss geführt zu werden. [2] Für die Ausstellung wird zwar dem Prinzip der Chronologie gefolgt, aber die Anordnung in acht Epochen- und Themenfeldern bricht mit jeder Linearität. Es wird mit allen Mitteln der Multiperspektivität gearbeitet. Am besten findet man sich zurecht, wenn man seine Rolle als jemand, der sich die Erschließung von Bedeutung zur selbstverantworteten Sache macht, annimmt.

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Quelle: http://wolfgangschmale.eu/wanderungen-in-warschau/

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Bildquellen zu den nummerierten Pfeiler der Börse zu Amsterdam

Wer brauchbare Bildquellen zur im Posting von vorletzter Woche erwähnten Nummerierung der Pfeiler der Amsterdamer Börse sucht,1 kommt mit schnellem Googlen nicht wirklich ans Ziel: Dank eines Besuchs im Amsterdamer Joods Historisch Museum wusste ich, dass es einen von Pierre Fouqet verlegten Stich des Innenhofs der Börse gibt,2 auf dem die Nummern erkennbar sind, doch die Auflösung der meisten online auffindbaren  Reproduktionen ist ungenügend; auch das von der UB Leiden zur Verfügung gestellte Bild lässt beim höchsten Zoom die Nummern gerade mal erahnen:
Schouten_GezichtvandeBeurs_Detail_1

Nur gut, dass ich nun über einen Scan in brauchbarer Auflösung verfüge, voilà ein Ausschnitt (Anklicken zur Anzeige in vollständiger Größe, die pt BetrachterInnen werden darum gebeten, insbesondere die spiegelverkehrt geschriebene Nummer 10 zu beachten!):Schouten_GezichtvandeBeurs_Detail_2
Es ist nicht das erste Mal, dass sich solchermaßen die ungenügende Auflösung von Scans als insbesondere für die Nummerierungsikonografie3 hinderlich erweist; als Beispiel sei die Reproduktion eines Artaria-Kupferstichs vom Kohlmarkt genannt, an der nur bei entsprechend hoher Auflösung die darauf abgebildete Konskriptionsnummer zu erkennen ist.4

  1. http://nummer.hypotheses.org/35.
  2. Schouten, Hermanus Petrus: Gezicht van de Beurs, te Amsterdam / Vue de la Bourse, à Amsterdam, in: Nieuwe Atlas, van de voornaamste gebouwen en gezigten der stad Amsterdam, met derzelver beknopte beschryvingen. Bildband.

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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/48

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