It is the aim of this workshop to explore this visual and discursive paradox by looking at German and Dutch colonial photography and visual culture between 1850 and 1950 from a comparative perspective. Also longterm, 21st-century situations will be highlighted.
Ausstellung: Auf Augenhöhe – Afrika und seine Moderne Jean Molitor
Die Ethnogenese und der Tutsizid in Ruanda
Quelle: https://visual-history.de/2024/06/04/peiter-die-ethnogenese-und-der-tutsizid-in-ruanda/
Kolonialfotografie: Kulturelle Wahrnehmungsformen und Mediatisierung transnationaler Beziehungsverflechtung
Neu erschienen: Der lange Atem kolonialer Bilder von Markus Wurzer
Band 9 der Reihe: Visual History: Bilder und Bildpraxen in der Geschichte, herausgegeben von Jürgen Danyel, Gerhard Paul und Annette Vowinckel
Kolonialismus ist Teil vieler europäischer Familiengeschichten: Bis heute bewahren Familien Tagebücher, Militaria oder Beutestücke auf, die Vorfahr:innen als koloniale Akteur:innen nach Hause gebracht haben. Sie bezeugen nicht nur familiäre Verstrickungen, sondern haben obendrein über Jahrzehnte hinweg kollektive Vorstellungen über die koloniale Vergangenheit geprägt. Fotografien waren daran – als vermeintlich authentische Zeugnisse – ganz wesentlich beteiligt. Über den Tod der „Erlebnisgenerationen“ hinaus vermittelten sie koloniale „Erfolgsgeschichten“, wodurch Familien zu einem Hort kolonialer Geschichtsmythen, etwa der „anständigen Kolonialherren“, wurden.
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Quelle: https://visual-history.de/2023/03/02/neu-erschienen-der-lange-atem-kolonialer-bilder-markus-wurzer/
William Henry Sheppard
Die hier als Einleitung fungierende Fotografie zeigt den afro-amerikanischen Missionar William Henry Sheppard mit seinem Vorgesetzten William Morrison. Zwischen ihnen stehen 13 in traditioneller Tracht gekleidete Angehörige einer Ethnie aus der Föderation des im südlichen Kongo gelegenen Kuba-Königreichs. Sheppard trägt im Kontrast zu Morrison auffällig weiße Kleidung und steht in selbstbewusster Pose ganz rechts im Bild. Die neben Morrison stehende Person hält einen menschlichen Oberschenkelknochen in die Kamera. In der Mitte des Bildes befindet sich Chief N’joka, der sich durch seine weiße Halskette von den anderen Gruppenmitgliedern abhebt.
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Quelle: https://visual-history.de/2021/12/20/william-henry-sheppard/
Rezension: „Beute. Ein Bildatlas zu Kunstraub und Kulturerbe“
In den vergangenen Jahren hat das Thema der Translokation von Objekten, mit einem besonderen Schwerpunkt auf der Verlagerung von Kunstwerken, und der Frage ihrer Restitution eine stärkere Präsenz in der öffentlichen Wahrnehmung erhalten. So setzte George Clooney mit seinem Film „The Monuments Men“ 2014 den Kunstschutzoffizieren der Monuments, Fine Arts, and Archives Section der amerikanischen Armee im Zweiten Weltkrieg ein Hollywood-Denkmal. Sie waren unter anderem für die Bergung und Rückführung der von den Nationalsozialisten geraubten Kunst- und Kulturgüter verantwortlich.[1]
Mit der Debatte um das Humboldt Forum in Berlin, das seit Ende 2020 in Etappen eröffnet und unter anderem die Sammlungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst zeigen wird, rückten auch unter den asymmetrischen Machtverhältnissen des Kolonialismus verbrachte Objekte und die Frage nach dem Umgang mit diesen verstärkt in das öffentliche Bewusstsein. Ein weiterer Katalysator für diese Entwicklung war das Versprechen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron bei einer Rede in Burkina Faso 2017, Kulturgüter nach Afrika zurückzugeben. Diesem folgten mit dem von Felwine Sarr und Bénédicte Savoy verfassten Expertengutachten und der Rückgabe von Objekten auch erste Taten.
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Quelle: https://visual-history.de/2021/10/19/rezension-beute-ein-bildatlas-zu-kunstraub-und-kulturerbe/
Rezension: „Beute. Ein Bildatlas zu Kunstraub und Kulturerbe“
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Quelle: https://visual-history.de/2021/10/19/rezension-beute-ein-bildatlas-zu-kunstraub-und-kulturerbe/
Wer schaut hier wen an?
1896 kaufte sich der Kameruner Kwelle Ndumbe, der auch als Bismarck Bell bekannt war, ein Opernglas und blickte mit diesem auf die Besucher*innen der Ersten Deutschen Kolonialausstellung im Treptower Park in Berlin. Bismarck Bell, Anführer der Duala-Gruppe, war einer von 106 afrikanischen Teilnehmer*innen der Berliner Kolonialausstellung, die dort das alltägliche Leben in ihren Herkunftsländern vorführen sollten. Der etwa Zwanzigjährige leistete aktiv Widerstand gegen die stereotype Rolle als „primitiver Eingeborener“ und provozierte nicht nur mit seinem Opernglas. Er ließ sich auch in westlicher Kleidung anstatt traditionell afrikanischer Tracht fotografieren und wirkte damit exzeptionell auf die zeitgenössischen, europäischen Darstellungsweisen von Afrikaner*innen ein.[1]
In unserer digitalisierten Welt werden Bilder massenhaft medial reproduziert und global verbreitet. Dadurch verankern sie sich in wachsender Anzahl im kollektiven Bildgedächtnis verschiedener Gesellschaften. Unter anderem historische Fotografien aus kolonialen Zusammenhängen haben in ihrer heutigen, postkolonialen Erinnerung eine besondere Brisanz: Da sie häufig diskriminierende oder kolonialrassistische Bildinhalte transportieren, sehen sich Ausstellungsmacher*innen, die koloniale Themen für eine breite Öffentlichkeit aufbereiten, ohne eine ausreichende Kontextualisierung der Gefahr einer bloßen Reproduktion dieser Bildinhalte und damit eines kolonialen Rassismus gegenüber.
Mit den Postcolonial Studies werden seit den 1990er Jahren die Visualisierungen der Kolonialzeit und des „Anderen“ aus Sicht der deutschen Kolonisierenden, aber auch das Verständnis von Fotografie als kolonialrassistischer Herrschaftspraxis auch in der Geschichtsvermittlung präsenter.
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Quelle: https://visual-history.de/2021/06/28/wer-schaut-hier-wen-an/
Familiarizing the Colony: Distance and Proximity in Dutch and German Colonial Photography and Visual Culture
The last – and most formative – century of European global colonialism coincided with a media-technological revolution that would change public images of the world forever: the invention of photography. While photographic images shaped all aspects of modern public and private life, it was of particular significance for colonial culture and imagination: overseas colonies were no longer just distant territories beyond the horizon but could now be looked at and visualized from home. This sudden nearness of colonized territories resulted in a visual culture that illustrated the very paradox of Europe’s global ambitions: on the one hand, the legitimization of colonialism relied on images of alterity of the non-Western World, on the other, new territories had to be familiarized and thereby claimed as part of the empire and the homeland.
It is the aim of this workshop to explore this visual and discursive paradox by looking at German and Dutch colonial photography and visual culture between 1850 and 1950 from a comparative perspective.
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Quelle: https://visual-history.de/2021/06/21/familiarizing-the-colony/