Neu erschienen: Gerhard Paul Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel

Cover: Gerhard Paul, Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel, Göttingen 2016
Cover: Gerhard Paul, Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel, Göttingen 2016

Cover: Gerhard Paul, Das visuelle Zeitalter. Punkt und Pixel, Göttingen 2016

Die Macht der Bilder: Eine Geschichte der Visualität vom Beginn der Fotografie bis in die digitale Gegenwart

 

Gerhard Paul zeichnet die Geschichte der Moderne als visuelles Zeitalter: Es ist sowohl eine Geschichte von Bildern als auch eine Geschichte visueller Praktiken im 19. und 20. Jahrhundert. In seinem Opus Magnum analysiert er knapp tausend Bilder aus so unterschiedlichen Bereichen wie Werbung und Propaganda, Wissenschaft und Publizistik, Polizeipraxis und Kriegsführung.

Anschaulich zeigt Paul, wie auch die außerbildliche Realität immer häufiger nach ikonografischen und medialen Regeln strukturiert wird. Dabei macht er deutlich, wie allgemeine Zeigbarkeitsregeln verletzt werden und sich damit die Zonen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit permanent verschieben.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/01/18/neu-erschienen-gerhard-paul-das-visuelle-zeitalter-punkt-und-pixel/

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Philatelie als Kulturwissenschaft

Philatelie_Flyer

Obwohl Erfindung und Verwendung der Briefmarke die Kommunikation in der Moderne geprägt haben, ist ihre Bedeutung in den Kunst-, Kultur- und Philatelie_FlyerSozialwissenschaften kaum gewürdigt worden. Im Gegensatz zur Numismatik ist die Philatelie keine akademische Disziplin geworden, da Briefmarken – anders als Münzen – keine lange, in die Antike zurückweisende Tradition haben. In dieser Hinsicht lässt sich die Briefmarke mit der Photographie vergleichen. Beide haben sich seit etwa 1840 als neue Bildmedien etabliert, beide wurden von den etablierten Wissenschaften und Künsten über Jahrzehnte hinweg ignoriert. Doch sind Fotos inzwischen Gegenstand unzähliger Untersuchungen in unterschiedlichen Disziplinen geworden.

Wie im Falle der Photographie haben sich zunächst vor allem akademische Außenseiter mit Briefmarken beschäftigt. Unter ihnen ragen aus heutiger Sicht Aby Warburg und Walter Benjamin hervor, die unabhängig voneinander 1927 Überlegungen zur historischen, politischen und ästhetischen Bedeutung des Gegenstands formuliert haben: Warburg in einem Vortrag, der eng mit seinem letzten Dokumentationsprojekt, dem Bilderatlas »Mnemosyne«, verknüpft war; Benjamin in einem Feuilleton-Beitrag, den er in sein Aphorismen-Buch »Einbahnstraße« (1928), einem frühen Versuch zur Diagnose der Moderne, übernahm.

In beiden Fällen handelt es sich um knappe Ideenskizzen, deren Bedeutung lange Zeit übersehen wurde: Warburg veröffentlichte seinen Vortrag nicht, Benjamins Formulierungen waren stark poetischer Natur.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/01/12/philatelie-als-kulturwissenschaft/

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Konferenz Film & Visual History

Konferenzplakat

Konferenzplakat

 

Ausgehend von der Frage, welchen Stellenwert und welche Rolle Filme in der gegenwärtig immer wichtiger werdenden Auseinandersetzung mit visuellen Quellen in der Geschichtswissenschaft einnehmen, widmet sich die Konferenz in mehreren Sektionen dem historiografischen Umgang mit Filmen in Forschung und Lehre. Behandelt werden u.a. das Verhältnis von Filmtheorie und Geschichte, Spielfilme als Quellen für die Geschichtsschreibung, Lehr- und andere nicht-fiktionale Filme sowie das Verhältnis von Filmen zu anderen visuellen Quellen. Ziel der Tagung ist es, Aspekte der historiografischen Arbeit mit filmischem Material umfassend zur Diskussion zu stellen und in das weite Feld der Visual History einzuordnen.

 

Die Konferenz „Film & Visual History: Fragen – Konzepte – Perspektiven“ findet vom 15.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/12/28/konferenz-film-visual-history/

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Auf den Spuren einer Avantgardefotografin

Ausstellung: Germaine Krull – Fotografien. Eine Ausstellung des Jeu de Paume in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / 
Martin-Gropius-Bau
Foto: Sven Hilbrandt © mit freundlicher Genehmigung
Ausstellung: Germaine Krull – Fotografien. Eine Ausstellung des Jeu de Paume in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / Martin-Gropius-Bau Foto: Sven Hilbrandt © mit freundlicher Genehmigung

Ausstellung: Germaine Krull – Fotografien. Eine Ausstellung des Jeu de Paume in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele /
Martin-Gropius-Bau. Foto: Sven Hilbrandt

Germaine Krull (1897-1985) zählt zu den bedeutenden Fotografinnen der 1920er- und 1930er-Jahre. Ihre mitunter experimentellen Aufnahmen und Fotoreportagen für Magazine wie „VU“, „Variété“ und „Jazz“ prägten die Geschichte der Fotografie. Im Oktober 2015 eröffnete die Ausstellung „Germaine Krull – Fotografie” im Martin-Gropius-Bau in Berlin, die in Zusammenarbeit mit der Galerie nationale du Jeu de Paume, einem Pariser Museum, entstand.

Germaine Krull: Selbstportrait, Paris, 1927 Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München © Estate Germaine Krull, Museum Folkwang, Essen, mit freundlicher Genehmigung

Germaine Krull: Selbstportrait, Paris, 1927
Stiftung Ann und Jürgen Wilde, Pinakothek der Moderne, München © Estate Germaine Krull, Museum Folkwang, Essen, mit freundlicher Genehmigung

Die mit 130 Bildern eher kleine Ausstellung beginnt mit einführenden Worten sowie einem chronologischen Überblick über das Leben der Avantgardekünstlerin. Der zweite Raum schließt sogleich an und widmet sich zunächst den Anfangsjahren 1917 bis 1920.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/12/15/auf-den-spuren-einer-avantgardefotografin/

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Digitales Archivgut – Traum und Alptraum

Anlässlich des von der Mediävistin Eva Schlotheuber (Düsseldorf) und dem Zeithistoriker Frank Bösch (Potsdam) veröffentlichen Papiers über “Quellenkritik im digitalen Zeitalter: Die Historischen Grundwissenschaften als zentrale Kompetenz der Geschichtswissenschaft und benachbarter Fächer”, veröffentlicht bei HSozuKult und im Blog des Historikerverbands, drei Bemerkungen:

1. Das Zeitalter mag digital sein; das bis in die 1990er Jahre entstandene Archivgut in den kommunalen und staatlichen Archiven in Deutschland wird aber – bis auf geringe Ausnahmen – ausschließlich analog bleiben. Dazu nur eine Zahl aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg, das schon früh in die Digitalisierung von Archivgut eingestiegen ist: 2011 stufte das Landesarchiv von den damals rd. 145 laufenden Kilometern Gesamtbestand 10,5 laufende Kilometer als prioritär für die mittelfristige Imagedigitalisierung ein. Dabei sind ca. 88 Millionen Einzelseiten zu digitalisieren – die dann ca. 7% (sic!) des Gesamtbestandes abbilden werden.  Zweifellos wird die Digitalisierung von Archivgut voranschreiten, zumal die DFG hier einen Förderschwerpunkt legen will.

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Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1332

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Es war einmal ein Land

Die Phrase “Es war einmal ein Land” leitet ausnahmsweise kein Märchen, sondern die aktuelle Ausstellung des Heidelberger Kunstvereins ein. Mit Referenz auf die Gebrüder Grimm richtet sich der Blick auf das östliche Mittelmeer und damit auf eine Region, in der das Geschichtenerzählen kulturell tief verankert ist.

Statt allerdings orientalische Klischees zu bedienen, bildet eine Krise den thematischen Rahmen des Projekts. In den Blick genommen wird der Zusammenbruch des Osmanischen Reiches, 1922. Während des 1. Weltkrieges zerfiel dieses Staatsgebilde, das zuvor über stattliche sechs Jahrhunderte hinweg Bestand gehabt hatte. Dieses Ereignis ist laut der Kuratorinnen, Öyku Özsoy und Susanne Weiß, als ursächlich für die heutige Instabilität der Region anzusehen. Diese unterliege seither Prozessen der Neuordnung – mit Auswirkungen, die auch Mitteleuropa betreffen. Entsprechende Langzeitfolgen seien die aktuelle Migration sowie der globale Terrorismus.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1506

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Handschriftenkunde Digital. Erfahrungsbericht zur Manusciences‘15 Summer School

Von 6. bis 12. September war die Benediktinerinnenabtei Frauenwörth am Chiemsee Gastgeberin der inspirierenden Manusciences ’15 Summer School. Das primäre Ziel der Veranstaltung war es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen zusammenzubringen, die sich mit Manuskripten beschäftigen. Biblischen Theologie, Geschichtswissenschaften und Philologie waren damit  ebenso vertreten wie Bildtechnologie oder die Informatik. Dabei ging es vorrangig um die Frage, wie aktuelle technologische Entwicklungen die Untersuchung und Analyse von Handschriften vereinfachen und vertiefen können.

Wichtige Voraussetzung für die Anwendung dieser neuen Techniken ist ein gegenseitiges Interesse und die Bereitschaft zur Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Disziplinen, die ansonsten meist wenig miteinander zu tun haben und darum nicht im Detail über den Forschungstand und die Möglichkeiten der jeweils anderen Disziplin informiert sind. Die Kooperation zwischen so verschiedenen Forschungsfeldern verspricht einen großen Gewinn, was auch für das Projekt Die Performanz der Wappen (Dilthey-Fellowship) am Historischen Seminar der Universität Münster gilt, an dem ich selbst mitarbeite und in dessen Rahmen die mittelalterlichen Heraldik in kulturhistorischer Perspektive erforscht wird.



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Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1318

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Wege ins digitale Museum

Anlass dieses Beitrages sind Überlegungen zur Podiumsdiskussion , die begleitend zur aktuellen Ausstellung “Ich bin hier! Von Rembrandt zum Selfie” am 26. November in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe stattfand. Statt die Veranstaltung nachzuerzählen, möchte ich einige Gedanken zum digitalen Museum ausführen.

Damals: Die Frühzeit des Museums

Wie vieles Andere musste auch das Museum erfunden werden. Im Rückblick zeigen sich viele Widrigkeiten, die den Ausdifferenzierungsprozess dieser Institution begleiteten. Auf Umwegen gelangte man zu heutigen Selbstverständlichkeiten, die ihrerseits stets zur Disposition stehen.

So ist aus der Frühzeit der Kunsthalle Karlsruhe bekannt, welche Neuerung etwa das Anbringen von Basis-Informationen wie Geburts- und Sterbejahr der Künstler darstellte;[1] heute handelt es sich hierbei um einen Mindeststandard.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1482

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New Science on the Blog? Internationale Herausforderungen für wissenschaftliche Blogs

Was passiert, wenn Wissenschaftler selbst zu Medienproduzenten werden? Müssen Wissenschaftskommunikatoren heute Community Manager sein, wenn es keine Zielgruppen mehr gibt, sondern sich alle in dialogischen Netzwerken bewegen? Welche Bedingungen brauchen wir, um die Potenziale der Sozialen Medien effektiv zu nutzen? Und welche Rolle spielt wissenschaftliches Bloggen weltweit?

Diese und andere Fragen werden Mareike König, Nadia von Maltzahn, Lars Fischer, Henning Krause und ich am 1. Dezember beim 8. Forum Wissenschaftskommunikation in Nürnberg diskutieren. Zum Einstieg in das Gespräch haben sich die Panelisten bereits “Küchenzurufe” überlegt:

Lars Fischer (Fischblog / SciLogs): “Gemeinsam ist allen Wissenschaftsblogs, dass sich ihre AutorInnen damit zur Wissenschaft positionieren: Zum Beispiel erklärend, teilnehmend oder beobachtend.

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Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2979

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Pontafex Minimus

Bukarest. Eine Brandkatastrophe. Mittlerweile 60 Tote.

Der Verfasser dieser Zeilen plante nach seinem letzten Blogbeitrag eigentlich nichts Anderes als eine Weiterverfolgung und Kommentierung der Ereignisse in Rumänien nach der Wahl von Klaus Johannis zum Staatspräsidenten Rumäniens. Und hätte man ihn am Morgen des 30. Oktober 2015 nach den Chancen gefragt, Premierminister Victor Ponta alsbald hinterherwinken zu dürfen, so hätte er mit einem “nur sehr klein” geantwortet. Nein, es schien tatsächlich so, als würde sich Ponta mit aller Macht bis zu den nächsten Parlamentswahlen im Herbst 2016 im Amt halten zu wollen, und würden ihm nicht die eigenen Leute in den Rücken fallen, so stünden seine Chancen hierfür gut… so oder so ähnlich hätte wohl die Antwort gelautet.

Denn Ponta und seine Sozialdemokraten (PSD) hatten offenbar vor, so lange als möglich mit der Methode Aussitzen an der Macht zu bleiben.

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Quelle: http://ostblog.hypotheses.org/620

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