Die russische Geschichte in Fotografien – online

Die russische Geschichte in Fotografien – online

Screenshot der Startseite (Juni 2018) der Website www.russiainphoto.ru (История России в фотографиях)

Nichts weniger als „Die russische Geschichte in Fotografien“ bietet seit kurzem ein eindrucksvolles Online-Angebot: Insgesamt 40 russische Archive haben sich zusammengetan, ihre Bestände an historischen Fotos digitalisiert und im Verbund ins Netz gestellt: 70.000 Fotografien bisher (darunter viele Erstveröffentlichungen). Unter den Partnern finden sich die großen Sammlungen des Staatlichen Archivs der Russischen Föderation, des Staatlichen Museums der politischen Geschichte Russlands und des Zentralen Staatlichen Archivs von Kino-Foto-Dokumenten St. Petersburg. Auch Kunstarchive wie das Majakowski-Museum, das Staatliche Architekturmuseum Schtschussew, das Theatermuseum Bachruschin und das Staatliche Literaturmuseum (allesamt in Moskau) gehören dazu. Sogar die jahrzehntealte Presseagentur „Tass“, die zu Sowjetzeiten der Monopolist für alle offiziellen Verlautbarungen der Sowjetunion war, hat ihr Fotoarchiv online gestellt. Auch Archive regionalen Charakters, wie Fotosammlungen aus Kaliningrad, Murmansk, Samara, oder Privatarchive von Familien steuerten Fotos bei.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2018/06/12/die-russische-geschichte-in-fotografien-online/

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Historische Fotobestände aus Südamerika im Archiv für Geographie (Leipzig)

Historische Fotobestände aus Südamerika im Archiv für Geographie (Leipzig)

Das Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig (IfL) verfügt über ein in Deutschland einmaliges Archiv zur Geschichte der Geographie. 1902 als „Archiv für Forschungsreisende“ vom Geologen Alphons Stübel (1835-1904) gegründet, befinden sich heute fast 200 Nachlässe von Geographen und Forschungsreisenden sowie Akten von zentralen Fachverbänden, Vereinen und Redaktionen im Archiv für Geographie. Zu den bekanntesten Nachlassbildnern zählen Friedrich Ratzel (1844-1904), Hans Meyer (1858-1929), Albrecht Penck (1858-1945), Erich von Drygalski (1865-1949), Walter Christaller (1893-1969) oder Wolfgang Hartke (1908-1997). Neben den Schriftbeständen verfügt das Archiv über eine große Sammlung historischer Bilddokumente, darunter ca. 150.000 Fotografien.

Wie das gesamte Archiv gehen auch die Anfänge der Bildersammlung auf Stübel zurück. Von 1868 bis 1877 hielt er sich in Südamerika auf, um vornehmlich vulkanologischen Forschungen in den Anden nachzugehen.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/01/30/historische-fotobestaende-aus-suedamerika-im-archiv-fuer-geographie-leipzig/

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„Guten Tag, ich bin der Klassenfeind“

„Guten Tag, ich bin der Klassenfeind“

Berlin (Bezirk Berlin) DDR, 13-08-1986. Mit einem Kampfappell der Kampfgruppen (KG) der Arbeiterklasse beging die Deutsche Demokratische Republik (DDR) den 25. Jahrestag des Baus des Antifaschistischen Schutzwalls, vulgo Mauer. Der SED-Chef würdigte das Bauwerk als Voraussetzung für die Friedens- und Entspannungspolitik. Alsdann nahmen Partei- und Staatsführung den Vorbeimarsch von Soldaten der Nationalen Volksarmee (NVA) und Betriebskampfgruppen ab. Foto: Erich Honecker (SED) bei Festrede. © Bundesstiftung Aufarbeitung, Klaus Mehner, 86_0813_POL_25JT_Mauer_17

Ministerium für Staatssicherheit vom Trockenboden eines Hochhauses – Wolf Biermann bei Privatkonzert vor Journalisten – Abwicklung des Freikaufs von politischen Gefangenen – Friedliche Proteste 1989 am Alexanderplatz. Motive, die Klaus Mehner zwischen 1973 und 1989 in der ehemaligen DDR vor die Linse kamen und die seit 2003 bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur archiviert sind. Er war 16 Jahre als akkreditierter Fotojournalist für das Nachrichtenmagazin SPIEGEL in der DDR tätig.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/11/28/guten-tag-ich-bin-der-klassenfeind/

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DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950

Vesuv - Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris
Vesuv - Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris

Vesuv – Hamilton. Illustrator: Pietro Fabris (1730-1792 oder 1795), in: William Hamilton: Campi Phlegraei, Neapel 1776, Platte XXXVIII (gemeinfrei). Quelle: Wikimedia Commons. Das Bild zeigt die Nacht vom 11. Mai 1771, in der Sir William Hamilton Mitglieder des Sizilianischen Königshauses an den Rand des Lava speienden Vesuv führte. Fabris hat sich selbst in der Ecke links unten zeichnend mit abgebildet.

Der Missstand, dass es über die von Naturforschern, Medizinern oder Technikern beauftragten Zeichner, Stecher und Radierer bzw. Holzschneider, Maler, Koloristen, Lithografen, Fotografen und sonstige Illustratoren oft keine oder nur spärliche Informationen gibt, ist schon seit Langem bekannt und des Öfteren beklagt worden. Doch getan hat sich bislang wenig. Diese Lücke wollen wir nun schließen. Denn die neuen Medien erlauben einen prosopografischen Zugriff auf diese für das vertiefte Verständnis von Wissenschaftspraxis so wichtige Gruppe.

Aus einer Vielzahl verstreuter Quellen und Spezialinventare sowie durch ergänzende Recherchen im Internet werden derzeit von Klaus Hentschel und seinem studentischen Mitarbeiter Torsten Himmel die Daten zusammengetragen. Unter Mithilfe von Ann Hentschel erfolgt der Eintrag in eine von Christian Lehmann in MySQL implementierte Datenbank: DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950. Derzeit (Stand: Februar 2015) finden sich dort bereits knapp 9400 Illustratorinnen und Illustratoren von Werken der Naturforschung, Medizin und Technik – die von uns angestrebte Zielmarke liegt höher. Aufgenommen werden Werke, die zwischen 1450 und ca. 1960 entstanden sind. Damit wollen wir einerseits mittelalterliche Koloristen und Initialenmaler, andererseits noch lebende und aktive Illustratoren ausschließen. Denn für sie gibt es spezielle Nachschlagewerke und Datenbanken der Mediävistik bzw. kommerzielle Handbücher.

Anatomie des parties de la génération de l’homme et de la femme

Anatomie des parties de la génération de l’homme et de la femme. Illustrator: Jacques Fabien Gautier D’Agoty (1717-1785), Paris 1773. Farbiger Mezzotint-Druck. Quelle: National Library of Medicine (gemeinfrei)

Schwerpunkt der Stuttgarter DSI ist also die Periode des Buchdrucks vor dem Aufkommen der neuen Computer-basierten Medien und Repräsentationsformen. Fundamental für unsere Datenbank ist der Gedanke, dass die Auftraggeber der Illustrationen, seien dies Naturforscher oder gelehrte Institutionen wie Akademien oder wissenschaftliche Gesellschaften, über die Suchfelder „Auftraggeber“ („worked for“) bzw. über das Suchfeld „patronage“ recherchierbar sind, aber nicht mit eigenen Einträgen aufgenommen werden – im Vordergrund stehen die ausführenden Organe, also die Druckgrafiker, Modellisten, Maler und wissenschaftlichen Fotografen selbst. Denn sie sind bislang, wenn überhaupt, nur selten erfasst worden; von manchen ist vielfach nicht mehr als der Nachname oder ein Monogramm bekannt. Durch Kompilation einer Vielzahl heute verfügbarer Quellen verdichtet sich dieses Bild vielfach zu einem Kompositum, in dem zwar immer noch viele Puzzle-Steinchen fehlen, aber immerhin doch oft zumindest Konturen einer Vita und von Arbeitszusammenhängen deutlich werden, deren möglichst umfassende Rekonstruktion für eine praxisorientierte medizinische Wissenschafts- und Technikgeschichte sinnvoll ist.

Wie kann der Benutzer dieser Datenbank die zusammengestellten Informationen auffinden bzw. mit DSI arbeiten? Eine Suchmaske auf der Benutzerseite erlaubt die freie Recherche in den 20 Feldern der Datenbank, womit wir bereits an die technische Obergrenze des in solchen Datenbanken Üblichen gehen. Neben Nachnamen (Lastname) und Vornamen (Givennames) listet DSI (soweit von uns bereits recherchiert) auch alternative Schreibweisen , Künstlernamen bzw. Monogramme in Drucken usw. (Altnames) auf sowie das Geburts- und Todesjahr, den Todesort (Placedied), Kinder (Children), beruflich bedeutsame Verwandtschaftsverhältnisse (Relatives; Occupationfather) und Ehepartner (Marriage), wichtige Auftraggeber (Workedfor), Patronage-Bindungen und Mitgliedschaften (Patronage), Mitarbeitende an der Bildproduktion (Collab) und die wichtigste Region des Wirkens (Country of Activity). Für die Suche nach Illustratoren öffnet sich eine finite Optionsliste nach moderner Ländernomenklatur, um auch statistische Recherchen sinnvoll zu ermöglichen. Denn sonst müsste man nach historisch und geografisch stark veränderlichen Regionen wie Preußen oder dem Königreich Württemberg suchen, was statistische Aussagen unmöglich machen würde. Weitere Länder bzw. Regionen, in denen die betreffende Person gegebenenfalls gewirkt hat, werden am Anfang des Abschlussfelds „other“ mit eingetragen (z.B. bei Maria Sibylla Merian das Stichwort „Surinam“, wo ab 1699 ihre berühmten Studien zur Metamorphosis Insectorum Surinamesium entstanden). Dorthin gehören auch diverse andere Sondervermerke, die durch unser Raster nicht abgedeckt werden, z.B. zu anderen Berufsfeldern, in denen der Illustrator tätig war, oder zu Sekundärtexten zum weiteren Umfeld. Direkte Primärquellen und Sekundärliteratur hingegen werden von uns in den eigenen Feldern „archivals sources“ bzw. „pubsources“ eingetragen. Sofern im Internet verfügbar, werden in einem weiteren Feld auch repräsentative Samples der jeweiligen Illustrationen als Internetlink bereitgestellt. Hingegen wird in keinem Fall „Sonstiges“ von uns elektronisch archiviert oder gar eingescannt – damit ersparen wir uns knifflige Copyright-Fragen, die beim eigenen Hochladen von Abbildungsmaterial sofort in großer Zahl aufkämen.

Illustrator: Vishnupersaud, 1830-1832, in: Nathaniel Wallich: Plantae Asiaticae Rariores. (© gemeinfrei) Vishnupersaud (c. 1800-c.1840) war ein indischer, botanischer Zeichner, angestellt am Calcutta Botanical Garden, der u.a. im Auftrag der East India Company die "Plantae Asiaticae Rariores" illustrierte.

Illustrator: Vishnupersaud, 1830-1832, in: Nathaniel Wallich: Plantae Asiaticae Rariores (gemeinfrei). Vishnupersaud (c. 1800-c.1840) war ein indischer, botanischer Zeichner, angestellt am Calcutta Botanical Garden, der u.a. im Auftrag der East India Company die Plantae Asiaticae Rariores illustrierte.

Mit wenigen Mausklicks erschließen sich dem Benutzer unserer Datenbank somit auf engem Raum zahlreiche weiterführende Quellen. Die von den Illustratoren jeweils nachgewiesenermaßen praktizierten Arbeitstechniken werden in einem eigenen Feld der Datenbank erfasst; neben basalen Grundtechniken wie Zeichnen, Malen, Stechen oder Radieren (drawing, painting, … or engraving) sind hier vielfach auch genauere Einträge gemacht worden, z.B.: „copperplate engraving and hand-coloring“ oder „lithography“, sodass sich kombinierte Suchanfragen mit trunkierten Wortwurzeln empfehlen. Auch externe Vorschläge für weitere Einträge können in einer separaten Maske gemacht werden. Diese werden von unserem Team sorgfältig geprüft und dann erst gegebenenfalls ergänzt sowie online gestellt. Für Anregungen und Kritik sind wir jederzeit dankbar.

Für das gesamte Projektteam: Prof. Dr. Klaus Hentschel, Universität Stuttgart

DSI: Database of Scientific Illustrators 1450-1950

Quelle: http://www.visual-history.de/2015/03/25/dsi-database-of-scientific-illustrators-1450-1950/

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Helden im Nationalmuseum

Bethlen, Petőfi und Capa: die aktuellen Ausstellungen des Ungarischen Nationalmuseums im Dezember 2013.

Auf den ersten Blick ist die Kombination der Werbebanner am imposanten Eingang des Ungarischen Nationalmuseums recht überraschend. Die Plakate machen auf die drei aktuellen Ausstellungen des Museums, die jeweils einen “Helden“ in den Mittelpunkt stellen, aufmerksam: Siebenbürgen-Fürst Gábor Bethlen, Nationaldichter Sándor Petőfi sowie Kriegsfotograf Robert Capa.

 

Bethlen, Petőfi und Capa: die aktuellen Ausstellungen des Ungarischen Nationalmuseums im Dezember 2013.

Die Verbindung zwischen Capa und Budapest, seinem Lebenswerk und seiner Geburtsstadt scheint hergestellt. Aber Capa als der ungarische Nationalheld, als Teil des nationalen Erbes? Glücklicherweise gibt die Ausstellung keine oberflächliche und simple Antwort auf diese Frage. Im Gegenteil: Die Schau, konzipiert durch Èva Fisli, konzentriert sich vielmehr auf einzelne Kategorien, die die Figur “Robert Capa“ und sein Lebenswerk ausmachen.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2013/12/19/helden-im-nationalmuseum/

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Eine neue Institution für den „Gambler“

Die Aufnahme erstellte Gerda Taro: Sie war Fotografin und bis zu ihrem Tod 1937 Lebensgefährtin von Robert Capa.

 

Seit Anfang 2013 verdichteten sich Spekulationen über die mögliche Ausgestaltung und den zukünftigen Ort einer nach Robert Capa benannten neuen fotografischen Institution in Budapest. Konkreter wurden die Pläne im Mai dieses Jahres, als die Regierung mit einem im Magyar Közlöny, dem ungarischen Bundesgesetzblatt, veröffentlichten Beschluss das Robert Capa-Zentrum für zeitgenössische Fotografie (RCZ) ins Leben rief sowie das Budget für 2013 mit insgesamt 155 Mio. Forint festsetzte. Die Idee für die Gründung einer Institution, die sich mit den ungarischen Fototraditionen auseinandersetzt, zugleich aber auch die zeitgenössische Fotografie berücksichtigt, entstand vor mehreren Jahren.

Das International Center of Photography wurde 1974 auf die Initiative des Fotografen Cornell Capa hin gegründet. Das New Yorker Institut soll als Vorbild für die Ausrichtung des Capa-Zentrums in Budapest dienen.



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Quelle: https://www.visual-history.de/2013/11/06/eine-neue-institution-fuer-den-gambler-in-budapest-nimmt-das-robert-capa-zentrum-fuer-zeitgenoessische-fotografie-robert-capa-kortars-fotografiai-koezpont-seine-arbeit-auf/

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