Texte des RECS #14: Ein Empfehlungsschreiben nach Brüssel. Fürsprachen Friedrich Wilhelms von Brandenburg für Privatinteressen beim Erzherzog Leopold Wilhelm während seiner Statthalterschaft in den Spanischen Niederlanden (1647–1656)

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Irena Kozmanová (RECS)

Unbekannt: Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich, um 1650, Copyright: SPSG, GK I 1338, Foto: Wolfgang Pfauder

In der Geschichte wurde nicht nur befohlen und verordnet, sondern auch gebeten. In der Historiographie der Frühen Neuzeit gibt es Ansätze, die dafür plädieren, bei der Betrachtung der Herrschaftsverhältnisse auch die Kommunikation rund um das Bitten zu berücksichtigen. Das Obrigkeits-Untertanen-Verhältnis würde dadurch besser beleuchtet, als wenn man sich ihm nur über die Befehl-Gehorsam-Perspektive näherte. Das Medium Bittschrift, sehr prominent in der Quellenüberlieferung vertreten, erlebt daher Konjunktur.[1]

Gebeten wurde aber nicht nur vertikal, bei einem hierarchisch höherstehenden Gegenüber, sondern auch horizontal – und sogar zwischen Herrschern.

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Quelle: http://recs.hypotheses.org/2133

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Buchbesprechung: Leonhard Horowski: Das Europa der Könige. Macht und Spiel an den Höfen des 17. und 18. Jahrhunderts, Rowohlt, Reinbek 2017, 1119 S., zahlreiche Abb., ISBN: 978-3498028350.

Horowskis groß angelegtes Panorama gibt einen tiefen Einblick in die Welt der Fürstenhöfe – für die Zeitspanne von 1642 bis zur französischen Revolution. In 20 Episoden werden Szenen aus der Welt des höfischen Adels erzählt. Diese Szenen spielen teils an den Fürstenhöfen selbst – in Versailles, in Berlin und Königsberg, in London, in Warschau, in Neapel, ja sogar in Den Haag – teils handelt es sich um Schnappschüsse von typischen Episoden aus der adeligen Lebenswelt: Szenen während der Kavaliertour der hohen Herren, auf dem Schlachtfeld, im Duell, in Festungshaft, um nur einige zu nennen.

Damit der Leser bei der Vielzahl der Orte und Namen, der Personen und Institutionen nicht völlig den Überblick verliert, tauchen manche der geschilderten Akteure gleich in mehreren der Episoden auf, erlebt man sie also in unterschiedlichen Momenten ihres Lebens. Auf preußischer Seite ist es Friedrich Wilhelm von Grumbkow, auf französischer Seite Antonin-Nompar de Caumont, Duc de Lauzun, die immer wiederkehren und so für einen verbindenden Faden zwischen den dargestellten Episoden sorgen. Die einzelnen Szenen sind von Horowski sehr gut ausgewählt und zusammengestellt, um die Botschaft des Buches zu vermitteln. Vier dieser Botschaften möchte ich hervorheben:

Da wird beispielsweise im vierten Kapitel auf äußerst amüsante Art und Weise von der Festungshaft des Duc de Lauzun berichtet, der in der Festung Pignerol mitten in Piemont einsitzt, Zelle an Zelle mit dem ehemaligen französischen Finanzminister Nicolas Fouquet. Auf der Erzählebene erfährt man amüsante Geschichten, z.

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Quelle: http://recs.hypotheses.org/1758

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Erstes WeberWorldCafé: „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“

Keyvisualvon Gesche Schifferdecker

Am 28.04.2014 laden die Max Weber Stiftung und das Forum Transregionale Studien zum ersten gemeinsamen WeberWorldCafé ein. Junge WissenschaftlerInnen und MitarbeiterInnen internationaler Organisationen werden gemeinsam mit zehn ExpertInnen zum Thema „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“ diskutieren.

In Anbetracht der derzeitigen weltpolitischen Lage ist dieses Thema äußerst aktuell. Nicht nur bei den Umstürzen in Nordafrika spiel(t)en soziale Netzwerke eine wichtige Rolle. Ein Beispiel der vergangenen Wochen ist die – mittlerweile wieder aufgehobene – Twitter-Sperre in der Türkei. Gleichzeitig beeinflussen die Enthüllungen um den US-amerikanischen Militärgeheimdienst NSA nachhaltig das weltweite Ansehen der Vereinigten Staaten. Gerade in den Diskussionen über den Whistleblower Edward Snowden zeichnen sich die unterschiedlichen Haltungen zum Zusammenspiel von neuen Medien und moderner Demokratie deutlich ab: Von den einen wird er als Vaterlandsverräter beschimpft, anderen gilt er als Held. Gleichzeitig hinterlässt es bei vielen Kommentatoren, die ihm gegenüber positiv eingestellt sind, einen bitteren Nachgeschmack, dass Snowden ausgerechnet in Russland Zuflucht gefunden hat – einem Land, an dessen Umgang mit demokratischen und rechtsstaatlichen Elementen auch gegenwärtig viel Kritik geübt wird.

Weiche Faktoren der Macht
Mit der Brisanz dieser digitalen Verwicklungen ist die „klassische“ Diplomatie allerdings längst nicht überholt. Länder entsenden nach wie vor Diplomaten. Eine sukzessiv wichtigere Rolle spielen seit einigen Jahren auch Kulturbotschafter, von deutscher Seite beispielsweise durch die Goethe-Institute weltweit vertreten. Diese Einrichtungen tragen entscheidend zum Bild einer Gesellschaft in anderen Ländern bei. Sie zählen zu den sogenannten „weichen Faktoren“, die die Attraktivität und Glaubwürdigkeit politischer und kulturelle Werte auf die Stellung von Staaten bzw. Regierungen in den internationalen Beziehungen beeinflussen. Die Rolle dieser „weichen Faktoren“ wurde in der Vergangenheit von der westlichen Politikwissenschaft gerne unterschätzt. Stattdessen meinte man, Macht alleine an materialistischen, „harten Faktoren“, wie militärischer Stärke oder Wirtschaftskraft festmachen zu können. Diese Verengung ist zwar in vielerlei Hinsicht ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges, hält sich aber hartnäckig. Doch allmählich dringen Konzepte wie das der „soft power“ von Joseph Nye in die breiteren Kreise der interessierten Öffentlichkeit vor. Trotz wissenschaftlicher Kritik an Nyes Konzept zeigt der Erfolg seiner Ideen, dass Nye damit einen Nerv getroffen hat. Seine Konzepte werden aktuell beispielsweise genutzt, den Aufstieg Chinas zu analysieren und zu kommentieren. WissenschaftlerInnen und PolitikerInnen haben sogar damit begonnen, den Begriff als Label für die eigenen Strategien zu benutzen.

„Public Diplomacy“
Immer mehr PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen sprechen der sogenannten „Public Diplomacy“ eine große Bedeutung zu. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das beispielsweise in der Eröffnung hunderter Konfuzius-Institute zur Verbreitung der chinesischen Sprache und Kultur im Ausland niedergeschlagen. Im Gegensatz zur klassischen Diplomatie, das heißt der Führung internationaler Beziehungen auf der Ebene staatlicher Institutionen, richtet sich die öffentliche, die „Public Diplomacy“ an die allgemeine Öffentlichkeit jenseits des eigenen Staatsgebiets.

Durch diese Ausrichtung auf die breite Öffentlichkeit im Ausland erlangen auch die vielen nichtstaatlichen Akteure (wie NGOs, Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen), die über die Grenzen ihres Heimatlandes hinaus wirken und die große Bevölkerungsteile häufig besser erreichen als die verhältnismäßig kleine Zahl der Berufsdiplomaten, einen höheren Stellenwert. Gleichzeitig haben sich durch die digitale Revolution die Möglichkeiten vervielfacht, dass einzelne oder Gruppen von Kulturschaffenden, WissenschaftlerInnen oder JournalistInnen und andere nichtstaatliche Akteure sich auch ohne die Unterstützung institutioneller oder bürokratischer Strukturen global vernetzen und Debatten beeinflussen können. In diese Kerbe schlagen auch die Macher des Films über den Wikileaks-Gründer Julian Assange, wenn sie diesen mit „Die fünfte Gewalt“ untertiteln.

Herausforderung der Diplomatie im 21. Jahrhundert 
Das Internet gestattet eine Partizipation der BürgerInnen jenseits von Regierungsgesprächen und Cocktailpartys, zu denen sie normalerweise keinen Zugang haben. Gleichzeitig bietet es staatlichen RepräsentantInnen neue Möglichkeiten, mit Menschen in anderen Ländern Kontakt aufzunehmen. So haben zum Beispiel die US-amerikanische und die britische Regierung soziale Medien bereits zu einem wichtigen Bestandteil ihrer außenpolitischen Kommunikation gemacht. Daneben eröffnet das Internet auch für Staaten mit geringeren technischen und finanziellen Ressourcen zahlreiche Chancen. Durch die neuen Medien haben heute mehr Menschen als je zuvor Zugang zu (regierungs-)kritischen Informationen und öffentlichen Debatten. Phänomene wie der „Arabische Frühling“ erlangen ihre Brisanz nicht zuletzt durch die Echtzeit-Kommunikation beteiligter Protagonisten über die Grenzen von Nationalstaaten und Sprachgemeinschaften hinaus. Versuche, soziale Medien als schlichte PR-Maschinen staatlicher Institutionen zu instrumentalisieren, erscheinen von diesem Hintergrund langfristig wenig erfolgversprechend.

Diese Überlegungen machen deutlich, dass das Internet und insbesondere das Web 2.0 die globale diplomatische Bühne grundlegend verändern. Regierungen können den Informationsfluss nur noch bedingt kontrollieren und bewegen sich in ihrem ehemaligen „Hoheitsbereich“ nun in einem unüberschaubaren Netz von Akteuren. Die Globalisierung und der technische Fortschritt bewirken, dass Diplomatie heute bedeutet, eine aufgrund wachsender Komplexität zunehmend in einzelne Fachbereiche aufgesplitterte Lebenswirklichkeit im jeweiligen Gastland zu repräsentieren. Die Internationalisierung der Fachpolitiken führt dazu, dass Auslandsvertretungen immer mehr zum Knotenpunkt werden, die ein filigranes Netzwerk von staatlichen und nichtstaatlichen FachvertreterInnen im Ausland zusammenbringen und orchestrieren müssen – ohne dabei den Anspruch oder auch nur die Kapazitäten zu haben, die Interessen des Entsendestaates exklusiv zu repräsentieren bzw. in allen Diskursen selbst immer führender Experte zu sein.

Das WeberWorldCafé
Beim WeberWorldCafé „Bürger, Blogger, Botschafter: Neue Medien und Akteure in der Diplomatie des 21. Jahrhunderts“ werden ExpertInnen verschiedenster Disziplinen zu Wort kommen. Neben WissenschaftlerInnen haben wir auch AkteurInnen aus der Praxis eingeladen, um Aspekte der klassischen Diplomatie und der Diplomatiegeschichte bis hin zu digitaler, kultureller und medialer Diplomatie zu diskutieren.

So funktioniert das WWC: Jeder der ExpertInnen fungiert als TischgastgeberIn; die TeilnehmerInnen haben die Gelegenheit, mit ihnen auf Augenhöhe zu diskutieren. Nach jeweils zwanzig Minuten wechseln die Tischgäste, um sich an einem anderen Tisch zu neuen Themen auszutauschen. Das Wissen aus vorherigen Diskussionen wird in die folgenden eingebracht und die Erkenntnisse für die noch kommenden Tischgäste auf der Tischdecke festgehalten. Dabei gibt es keine fest vorgegeben Gesprächsthemen oder Fragestellungen, die beantwortet werden sollen. Da sowohl die ExpertInnen als auch die TeilnehmerInen aus verschiedenen Fachrichtungen kommen, bringen sie alle unterschiedliches Vorwissen, Perspektiven und Interessen mit. Ziel ist es, ein Netzwerk an neuen Erkenntnissen und Perspektiven zu entwickeln. Abschließend werden die Hauptthemen noch einmal für alle zusammengefasst und können auf Wunsch in lockerer Atmosphäre nach dem World Café weiter diskutiert werden.

Die Gäste des ersten WeberWorldCafés sind:

Umfangreiche Informationen zu diesem und zukünftigen WeberWorldCafés sowie Interviews mit den Gästen und Hintergrundwissen finden Sie hier.  

Anmeldungen bitte an schifferdecker@maxweberstiftung.de senden.

Quelle: http://trafo.hypotheses.org/738

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Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess

Eine Zwischenbilanz ihrer Arbeit zogen die Forscherinnen und Forscher des BMBF-geförderten Augsburg-Mainz-Stuttgart-Verbundprojekts “Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess” jüngst am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg, meldet der idw.

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Botschafterbilder

Susan Tipton versucht in einem reich illustrierten Aufsatz “Diplomatie und Zeremoniell in Botschafterbildern von Carlevarijs und Canaletto” drei Forschungsstränge zu verbinden: “kunsthistorische Studien zur Malerei und zum Festwesen des Settecento,  Studien zum Zeremoniell im Rahmen einer historischen ‘Realienkunde’ und neue historische Forschungen zur Diplomatie der Frühen Neuzeit”. Der Artikel ist im Open-Access-Journal der RIHA (also […]

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