Juliette Sibon (Albi): Die Juden des europäischen Mittelmeerraums im späten Mittelalter aus wirtschaftshistorischer Perspektive. Quellen, Methoden und neue Ergebnisse

Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 10. Juni 2013: Les juifs d’Europe méditerranéenne au bas Moyen Age à la lumière de l’approche économique: sources, méthodes et nouveaux apports

Die Geschichtsschreibung zur Geschichte der Juden kennt zwei wesentliche Entwicklungen: die eine, die man als „weinerlich“ bezeichnen könnte, hochsensibel für die Nöte des Volkes  Israel, die Verfolgungen, die Diskriminierungen; und die andere, voller Idealismus, idyllisch, auf die auch die Idee der convivencia zurückgeht, der Mythos des friedlichen Zusammenlebens der drei Religionen auf der iberischen Halbinsel.

Tatsächlich wird das südliche Europa oft als Ausnahme gesehen, als „ein neues Judäa“ (J. Michelet), im Gegensatz zu den nördlichen Regionen Zarfat (hebr. Frankreich) und Aschkenas (hebr. Deutschland), wo die mittelalterlichen Juden unter viel dramatischeren Bedingungen gelebt hätten. Sicherlich wird diese Schwarz-Weiß-Zeichnung von den meisten Spezialisten heute nuanciert, doch bleibt sie nichtsdestoweniger bedeutsam und spaltet die Ansichten.

Ich, für meinen Teil denke, dass der Versuch, diese Debatte zu klären, aussichtslos ist. Die Grundlagen zur Erneuerung der Reflexion sind nicht da. Der Verzicht auf jeden Anachronismus und jede Teleologie – Grundvoraussetzung jeder historischen Untersuchung – sollte zum Mißtrauen gegenüber allzu negativen wie allzu harmonischen Darstellungen führen, und nicht dazu, daß man sich für eine der beiden Varianten entscheidet. Neue und fruchtbare Perspektiven hingegen eröffnet es meines Erachtens, wenn man die Ambivalenz der Lebensbedingungen der mittelalterlichen Juden analysiert und vor allem, wenn man das Schicksal der Juden weder als linear noch als außergewöhnlich begreift; wenn man eine „Geschichte der Juden“ statt einer „Jüdischen Geschichte“ betreibt.

 1)    Quellen : zwei miteinander verbundene Typologien

 

 «literarisch»

normativ

pragmatisch

lateinisch

ExegeseChroniken

kanonisches Recht

römisches Recht

notarielle Urkunden

Gerichtsakten

städt. Bekanntmachungen

hebräisch

Exegese

Chroniken

halakha

Responsen

takkanot (Gemeindesatzungen)

pers. Aufzeichnungen

 a)      Lateinische Texte zur Geschichte der Juden: das Beispiel Provence

Da das Ungleichgewicht zwischen christlichen und hebräischen Quellen für die Provence unter angevinischer Herrschaft (1245-1481) besonders ausgeprägt ist, hat sich das interne Leben der Gemeinschaften nur Schritt für Schritt aus den städtischen Archiven und den Registern der lateinischen Notare und Gerichte wie der kirchlichen Rechtsprechung und der Rechnungen der städtischen Schatzmeister (clavaires) rekonstruieren lassen.

Die immensen Sammlungen rabbinischer responsa, wie sie für das Katalonien des 13. und 14. Jahrhunderts oder für das Italien des 16. Jahrhunderts existieren, fehlen in der Provence, so dass man sich als Historiker, abgesehen von den literarischen jüdischen Quellen, auf eine vollständig lateinische Quellengrundlage stützen muss.

Es sind daher die normativen und pragmatischen Dokumente lateinischer Provenienz, auf denen seit den in der Revue des Études Juives seit dem Ende des 19. Jahrhunderts publizierten Pionierarbeiten die regionalen Studien beruhen, ebenso wie die quantitativen Studien zum ökonomischen Leben und die jüngeren Monographien v.a. sozial- und kulturhistorischer Prägung. Sie bieten ein Panorama der jüdischen Gemeinden, nicht mehr nur für die gesamte Provence, sondern auch für das Languedoc und den Roussillon, die Cerdagne, Sardinien und die Iberische Halbinsel.

 b) Die hebräischen Texte

Das scheinbare Fehlen hebräischer Quellen für den westlichen Mittelmeerraum im Mittelalter wurde lange Zeit als gegeben akzeptiert. Dies hat sich seit einigen Jahren geändert und die Arbeit des Sammelns, der Restaurierung, Klassifizierung, der Transkription und der Übertragung „nicht-literarischer“ und „nicht kalligraphischer“ Schriften beginnt erste Früchte zu tragen und die ökonomische Anthropologie der mittelalterlichen Juden im christlichen Westen zu erneuern.

Die Bandbreite der der erhaltenen Dokumente pragmatischer Schriftlichkeit im Hebräischen ist tatsächlich sehr groß: responsa, persönliche Notizbücher (pinqassim im Hebräischen), nebst hebräischer „Urkunden“, Verträge (zweisprachige Verkaufsverträge, Schuldscheine und Quittungen, Forderungsabtretungen, Eheverträge und Testamente samt Inventaren), selbst hastig geschriebene „Kritzeleien“ am Rande lateinischer Register, deren Funktion noch zu untersuchen bleibt.

 2. Die Methode

 a)      Eine „entgetthoisierte“ Geschichte, eine vergleichende Geschichte

Eine „entgetthoisierte“ Geschichte ist eine Geschichte die sich des Erbes der „Wissenschaft des Judentums“ annimmt und den Platz der Juden in der mittelalterlichen Gesellschaft neu durchdenkt.

Der ökonomische Zugang ist hier  besonders fruchtbar. Nicht nur die Rolle der Juden im Handel, sondern auch in der Produktion im Rahmen handwerklicher und vor allem landwirtschaftlicher Unternehmungen wird in den Blick genommen. Durch ein neues Verständnis ihrer Beziehungen zu den Christen einerseits, und durch den Vergleich der jüdischen Gemeinschaften unterschiedlicher geographischer Räume andererseits wird ihr Verhältnis zum Geld, ihre unternehmerischen Techniken und ihre Integration in die civitas seitdem neu betrachtet.

Und auch in dem Maße, in dem sich die Fragen der Spezialisten der jüdischen Gemeinschaften mit jenen des Handels und der Arbeitswelt im christlichen Milieu überschneiden, gewinnt diese Geschichte an Offenheit.

 b)     Ein Beispiel zur Umsetzung: Die Frage der Zugehörigkeit der Juden zur Bürgerschaft in der christlichen mittelalterlichen Stadt

 Im christlichen Mittelmeerraum im Spätmittelalter sind die Juden in den Städten habitatores und cives. Das ist im christlichen Sizilien ebenso der Fall wie in der angevinischen Provence, und ganz besonders in Marseille, das eine der drei großen jüdischen Gemeinschaften der Grafschaft beherbergt – schätzungsweise 1000 bis 2000 Personen, d.h. ungefähr 10% der Gesamtbevölkerung  der Stadt. Hier werden die Juden in den lateinischen Dokumenten ausdrücklich als cives bezeichnet, in der gleichen Weise wie auch ihre christlichen Nachbarn. Unter der Krone von Aragon hingegen werden die Juden niemals als cives bezeichnet. Heißt das, dass ihre Lebensbedingungen jenen der Juden in Marseille diametral entgegengesetzt sind, wo sie, zumindest theoretisch, eine politische Größe in der Stadt bilden? Verweist das gebrauchte Vokabular auf einen unterschiedlichen Status, de jure wie de facto?

Antwort ?

Ob sie nun ausdrücklich als cives bezeichnet werden – wie in Marseille und, in einem gewissen Maße, auch in Mallorca – oder nicht, die Juden sind sehr wohl Mitglieder der Bürgergemeinschaft und können innerhalb der mehrheitlich christlichen Gemeinschaft der Stadt von Rechts wegen eine Bürgerschaft   in Anspruch nehmen, die theoretisch zwar durch ihre nachgeordnete Stellung begrenzt ist, die aber weit davon entfernt ist, völlig gehaltlos zu sein. Der christianitas nicht zugehörig, sind die Juden nichtsdestoweniger Teil der civitas.

 3) Neue Erkenntnisse: einige Beispiele

 a) Die Juden und die Zinsleihe: Shatzmiller neu interpretiert

Joseph Shatzmiller ist der erste Historiker, der die Bedeutung des Marseiller Juden und Geldleihers Bondavin de Draguignan, Sohn Abrahams († 1316), gesehen und ans Licht gebracht hat. Dank seines Vermögens, das auf Krediten, Seehandel und Immobilienbesitz basierte, hat sich Bondavin an die Spitze der städtischen Gesellschaft aufgeschwungen. Vom Beispiel Bondavins ausgehend, zeichnet Shatzmiller ein positives Bild des jüdischen Geldleihers. Weit davon entfernt, ein Aussätziger zu sein, ist Bondavin ehrbar und genießt das Vertrauen und die Freundschaft der Eliten der Mehrheitsgesellschaft, bereit seine Glaubwürdigkeit vor dem angevinischen Gerichtshof zu bezeugen.

Bondavins Finanzgeschäfte haben zweifellos eine ökonomische Dimension. Einerseits unterstützen sie die landwirtschaftliche Produktion, das Handwerk und den Handel. Zum anderen tragen sie zum Aufschwung des großen Kapitals und zur indirekten Finanzierung der expansionistischen Politik der von Anjou bei.

Statt zur Stigmatisierung und zur Exklusion der jüdischen Geldleiher zu führen, sind die diversen Schuldverhältnisse Bestandteile eines Systems von persönlichen Beziehungen und des Zusammenhalts zwischen den Eliten der beiden Gemeinschaften, in welchem der symbolische Wert der Transaktion deren wirtschaftliche Bedeutung deutlich übersteigt.

Die symbolische Dimension der Finanzaktivitäten Bondavins ist sowohl im vorgelagerten wie im nachgelagerten Bereich sichtbar. Der Ausdruck ex causa gracie et amoris ist keineswegs sinnentleert. Sie gehört zur „moralischen Ökonomie des Schenkens“ (Barbara Rosenwein), an der die städtischen Eliten Marseilles, die christliche wie die jüdische, Anteil haben. Mitnichten überflüssig, ist sie Teil der Freundschaftsrhetorik, die sichtbarer Zeichen bedarf. Der Erfolg Bondavins stützt sich auf die Solidarität unter Reichen, auf eine nach außen getragene Zuneigung – wie im Prozess von 1317 –, einer öffentlichen Meinung, die ihn heraushebt.

 b) Der Platz der Jude auf den mittelalterlichen Märkten: Das Beispiel Mordacays Joseph

Das lateinische Archiv Marseilles birgt einige hebräische Dokumente, die, obgleich bruchstückhaft, das Verständnis der wirtschaftlichen Aktivitäten der Juden in eine neue Perspektive rücken. Allem voran der pinqas des Mardcays Joseph. Die vorrangige Aktivität, die dieses Heft verzeichnet, ist der Korallenschnitt: Mordacays stellt die Rohstoffe zur Verfügung, die „Arbeiter“ liefern ihm die bearbeiten Korallen.

Der pinqas macht das Korallengeschäft Mordacays nachvollziehbar: er bezieht die Rohstoffe aus der Fischerei im sardischen Meer (zwischen Sardinien und den Balearen) und er stellt Korallenhandwerker an, um diese dann zu bearbeiten. Insgesamt erscheinen 14 Namen in dem pinqas, von denen fünf christlich und neun jüdisch sind.

Übersetzung: Torsten Hiltmann, Georg Jostkleigrewe, Christian Scholl

Informationen zu Marie Bouhaïk-Gironès: hier

Zum Programm im Sommersemester 2013: hier

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/797

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Fabien Lévy (Chambéry): Vorboten der Italienischen Kriege. Der Platz Genuas in den strategischen Planungen Frankreichs im 15. Jahrhundert

deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 13. Mai 2013: Prodromes aux guerres d’Italie: la place de Gênes dans l’édifice stratégique français au XVe siècle

Mit dem berühmten Zug Karls VIII. 1494 nach Neapel schienen die Italienischen Kriege, in denen sich Franzosen und Spanier auf der italienischen Halbinsel gegenüberstanden, ganz unvermittelt zu beginnen. Ein Unternehmen, dessen Ruhm, Zeugnis der berühmten furia francese, ein katastrophales Abenteuer verschleierte, das mit der schmachvollen Rückkehr nach Frankreich endete. Dabei waren alle typischen „Zutaten“ der Italienischen Kriege bereits vorhanden: das ausgesöhnte Königreich Frankreich, ein ritterlicher König, umgeben von einem turbulenten Adel, den es im Zaume zu halten galt, militärisches Können und Truppen, wie sie nunmehr nur die großen Nationen aufbringen konnten, und schließlich und vor allem die offenkundige Anziehungskraft Italiens. Selbst die Niederlage, rasch in einen epischen Sieg umgewandelt, nahm die vielen weiteren Niederlagen vorweg, welche Frankreich auf der Halbinsel noch erleiden sollte.

Trotzdem war der Zug Karls VIII. nicht das Ergebnis einer plötzlichen Eingebung des Königs. Während des gesamten 15. Jahrhunderts, als es sich vorrangig mit England und Burgund auseinandersetzte, hatte Frankreich die italienische Halbinsel nicht vergessen. Jenseits des Getöses des Hundertjährigen Krieges wurde eine aktive Italienpolitik geführt. Der Weg, den die Franzosen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts immer wieder nach Neapel nahmen, wurde über das gesamte 15. Jahrhundert hinweg vorbereitet und eingeübt. Der bemerkenswerte Platz, den Genua in diesem Abenteuer Karls VIII. einnahm, war kein zufälliger: Die Stadt am ligurischen Golf diente nicht nur als Sammelpunkt für einen Teil der französischen Truppen. Durch einen exorbitanten Kredit des Ufficio di San Giorgio und der Familie Sauli stellte sie auch die Finanzierung der Unternehmung sicher, bevor sie die französische Armee auf ihren Galeeren bis in den Golf von Neapel brachte. Diese strategische Stellung als Durchgangsstelle und maritimes wie finanzielles Zentrum war nicht das Ergebnis einer willkürlichen Entscheidung, sondern einer – wenngleich zögerlichen und diskontinuierlichen – Konstruktion, die über das gesamte 15. Jahrhundert hinweg aus Genua ein entscheidendes Zentrum in den strategischen Planungen Frankreichs machte.

Zwischen 1396 und 1512 stand Genua drei Mal unter französischer Herrschaft: von 1396 bis 1409, von 1458 bis 1461 und schließlich von 1499 bis 1512. Aus diesen Zeiten und den sie verbindenden Zwischenräumen lassen sich klar mehrere Entwicklungen ausmachen.

So fällt zuallererst das zunehmende königliche Interesse an Genua auf. In der Tat lässt sich feststellen, dass das Interesse am Besitz Genuas sich langsam von den Fürsten auf den König verlagerte. Die ersten französischen Herrschaften über Genua waren noch keineswegs der königlichen Macht geschuldet, sondern Konsequenzen der Machenschaften einzelner französischer Fürstenhäuser und ihrer italienischen Interessen. Die komplexe Situation in der Stadt und auf der italienischen Halbinsel ausnutzend, waren es 1396 und 1458 noch die Orléans und Anjous, die Genua in die Hände des Königs trieben. Seit den 1440er Jahren jedoch lässt sich seitens Karls VII. und seiner Nachfolger eine bewusste und zielstrebige Politik ausmachen, Genua in Besitz zu nehmen und zu regieren –  wobei sie nicht zögerten, etwaig störende Fürsten hierbei beiseite zu schieben. Seitdem drängte sich Genau als Stadt mit offensichtlicher strategischer Bedeutung, derer sich die Krone bemächtigen wollte und musste, für sich selbst und um in Italien intervenieren zu können, geradezu auf. Genua wurde in gewisser Weise damit Teil der strategischen Planungen der französischen Krone, um dies fortan auch zu bleiben.

Diese Entwicklung erklärt sich einerseits durch die zunehmende Herausbildung Genuas zu einem maritimen und finanziellen Zentrum. Auch hier ist die Entwicklung chaotisch, stellten die Genueser doch schon seit langer Zeit den Franzosen immer wieder Armbrustschützen und Schiffe zur Verfügung. Während der drei französischen Herrschaftsphasen wurde Genua daher rasch den Anforderungen der Fürsten und später der großen Politik der Krone unterworfen, die bei ihren Unternehmungen unermüdlich immer wieder die gleichen Zielen verfolgte: die Landung in Neapel, der Kampf gegen Engländer und Spanier, die späten Kreuzzüge. Genua erschien hierbei unentbehrlich. Zuallererst durch seine finanzielle Macht: Die Kommune, v.a. aber der Ufficio di San Giorgio finanzierten diese Unternehmungen mehr oder weniger freiwillig. Und dann aufgrund seiner maritimen Kapazitäten: Frankreich ließ zahlreiche Schiffe in Genua chartern und auch bauen, um so seine eigenen Unzulänglichkeiten wettzumachen und mit seinen besser ausgestatteten Feinden zumindest gleichzuziehen.

Genua erweiterte damit die strategischen Möglichkeiten der Franzosen und erlaubte es ihnen, sich auf der italienischen Halbinsel einzubringen. Genua erschien wie ein französischer Brückenkopf in Italien, der über Land und über See einen einfachen Truppentransport ermöglichte. Vor allem lag von Genua aus ganz Italien offen: Mailand, Florenz und, etwas weiter, Rom wurden direkt bedroht, während die Genueser Flotte es gestattete, rasch den Golf von Neapel zu erreichen und Druck auf Venedig auszuüben. So entstand im Verlaufe des 15. Jahrhunderts allmählich ein französischer Weg durch Italien, der von Genua über Mailand, Pisa und die Toskana bis hin nach Neapel führte, und der später auch während der Italienischen Kriege wieder genutzt wurde. Mehr noch: Genua gestattete es der französischen Monarchie, die Halbinsel zu verlassen und seine Kreuzzugsträume zu verwirklichen, indem es ihr mit seiner Flotte und seinen Kontoren die Wege in den Osten öffnete.

Im Endeffekt schlug sich die zunehmende strategische Bedeutung Genuas für Frankreich auch in juristischen und institutionellen Entwicklungen wieder, welche aus Genua eine französische Stadt machen sollten. Im Laufe des 15. Jahrhundert vervielfachte sich die Zahl der juristischen Traktate, welche die Zugehörigkeit Genuas zur französischen Krone bewiesen, und auch im Sprachgebrauch schlug sich nieder, dass aus den Genuesen wahrhafte und gute Untertanen Frankreichs werden sollten.

Der Platz und die Bedeutung Genuas in den strategischen Planungen Frankreichs im 15. Jahrhundert verkörpert damit in perfekter Weise das Vorspiel zu den Italienischen Kriegen. Die Stadt erschien zunehmend als das französische Tor nach Italien, Janua Janua Italiae, deutlich machend, dass die Italienischen Kriege in keiner Weise ein spontaner Prozess, sondern eine von langer Hand vorbereitete und strukturierte strategische Bewegung waren.

Übersetzung: Torsten Hiltmann, Georg Jostkleigrewe

Informationen zu Fabien Lévy: hier

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Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/728

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