„Demokratische Geschichte“ Band 31 online

Neben vielen zeitgeschichtlichen Untersuchungen enthält der Band einen Beitrag von R. Schulte zur Hexenverfolgung auf Fehmarn im 17. Jh.

Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/11/10/demokratische-geschichte-band-31-online/

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Neuerscheinung zu den Folgen der Teilung Schleswigs 1920

Hering / Hansen (Hgg.): Die Folgen der Teilung Schleswigs – 1920 / Følgerne af Slesvigs deling – 1920 (Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein 122)

https://hup.sub.uni-hamburg.de/oa-pub/catalog/book/262

Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/08/10/neuerscheinung-zu-den-folgen-der-teilung-schleswigs-1920/

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Nachgemeldet: Eine weitere Handschrift aus dem Christianeum

Archivalia meldete vor einigen Tagen die Digitalisierung der Handschrift II 310/13 aus dem Altonaer Christianeum, welche geführt wird unter dem Titel

Handschriftliche Abhandlungen zur Geschichte Hamburgs und Schleswig-Holsteins (ca. 1604-1700)

http://www.digishelf.de/piresolver?id=H18805293_EII310_3

Sie enthält in der Hauptsache Abschriften verschiedener Urkunden und Schriftstücke, wahrscheinlich als Materialsammlung für Verhandlungen bzw. einen Rechtsstreit. Ein gewisser Schwerpunkt scheint auf den Rechten der Gottorfer Herzöge am Amt Trittau zu liegen.

[...]

Quelle: https://geschichtsblogsh.wordpress.com/2022/06/17/nachgemeldet-eine-weitere-handschrift-aus-dem-christianeum/

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Léonard Dauphant (Metz): Macht in ihrem Raum. Für eine politische « Raumgeschichte » des Königreichs Frankreich am Ende des Mittelalters

Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 23. Juni 2014: Un pouvoir dans son espace. Pour une « géohistoire » politique du royaume de France à la fin du Moyen Âge. Einführung : Raumgeschichte und politische Geschichte In meinen Forschungen versuche ich, die … Continue reading

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/1271

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Reformhoffnung oder politischer Büttel? Papst Hadrian VI. (1522-23) aus Pariser Perspektive

Über Papst Hadrian VI. (1459-1523) gehen die nationalen und konfessionellen Meinungen in Europa seit Jahrhundert weit auseinander. Mal galt der gebürtige Niederländer als Vorbote der katholischen Reform, mal als verhasster Austeritätsprediger aus Nordeuropa. Manche sahen in ihm einen ungeeigneten, schwächlichen Staatsmann, andere heben seine ansatzweisen Bemühungen um Ausgleich zwischen den rivalisierenden politischen Blöcken Habsburg und Frankreich hervor. Eine zeitgenössische Pariser Quelle schärft dabei den Blick auf die spezifisch französische Wahrnehmung des letzten nicht-italienischen Papstes vor Johannes Paul II. Meist wurde besonders die unterschiedliche Wahrnehmung im Alten Reich und Rom betont. Während altgläubige deutsche Flugschriftenautoren kurzfristig große Hoffnungen in den neuen Mann auf dem Stuhl Petri setzten, lästerten die Römer bald über den angeblich kunstfeindlichen Biertrinker aus dem Norden. Anfängliche Sympathie schlug in Ablehnung und Feindseligkeit um. Dieser Papst passte nicht in das Mikrosystem des römischen Klientelismus, zumal vor der Konklavereform von 1621/22. Im Reich hingegen beeindruckte Hadrian mit einer auf dem Reichstag von Nürnberg 1523 durch Nuntius Chieregati abgegebenen Erklärung, die Missstände in der Kirchenhierarchie anerkannte und in drastischen Worten Abhilfe versprach. Bei meinen Recherchen habe ich einen zeitgenössischen französischen Blick auf Hadrian VI. gefunden, der insofern überrascht, als dass er die Reformfrage völlig außen vor lässt, auch auf die [...]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1741

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Fabien Lévy (Chambéry): Vorboten der Italienischen Kriege. Der Platz Genuas in den strategischen Planungen Frankreichs im 15. Jahrhundert

deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 13. Mai 2013: Prodromes aux guerres d’Italie: la place de Gênes dans l’édifice stratégique français au XVe siècle

Mit dem berühmten Zug Karls VIII. 1494 nach Neapel schienen die Italienischen Kriege, in denen sich Franzosen und Spanier auf der italienischen Halbinsel gegenüberstanden, ganz unvermittelt zu beginnen. Ein Unternehmen, dessen Ruhm, Zeugnis der berühmten furia francese, ein katastrophales Abenteuer verschleierte, das mit der schmachvollen Rückkehr nach Frankreich endete. Dabei waren alle typischen „Zutaten“ der Italienischen Kriege bereits vorhanden: das ausgesöhnte Königreich Frankreich, ein ritterlicher König, umgeben von einem turbulenten Adel, den es im Zaume zu halten galt, militärisches Können und Truppen, wie sie nunmehr nur die großen Nationen aufbringen konnten, und schließlich und vor allem die offenkundige Anziehungskraft Italiens. Selbst die Niederlage, rasch in einen epischen Sieg umgewandelt, nahm die vielen weiteren Niederlagen vorweg, welche Frankreich auf der Halbinsel noch erleiden sollte.

Trotzdem war der Zug Karls VIII. nicht das Ergebnis einer plötzlichen Eingebung des Königs. Während des gesamten 15. Jahrhunderts, als es sich vorrangig mit England und Burgund auseinandersetzte, hatte Frankreich die italienische Halbinsel nicht vergessen. Jenseits des Getöses des Hundertjährigen Krieges wurde eine aktive Italienpolitik geführt. Der Weg, den die Franzosen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts immer wieder nach Neapel nahmen, wurde über das gesamte 15. Jahrhundert hinweg vorbereitet und eingeübt. Der bemerkenswerte Platz, den Genua in diesem Abenteuer Karls VIII. einnahm, war kein zufälliger: Die Stadt am ligurischen Golf diente nicht nur als Sammelpunkt für einen Teil der französischen Truppen. Durch einen exorbitanten Kredit des Ufficio di San Giorgio und der Familie Sauli stellte sie auch die Finanzierung der Unternehmung sicher, bevor sie die französische Armee auf ihren Galeeren bis in den Golf von Neapel brachte. Diese strategische Stellung als Durchgangsstelle und maritimes wie finanzielles Zentrum war nicht das Ergebnis einer willkürlichen Entscheidung, sondern einer – wenngleich zögerlichen und diskontinuierlichen – Konstruktion, die über das gesamte 15. Jahrhundert hinweg aus Genua ein entscheidendes Zentrum in den strategischen Planungen Frankreichs machte.

Zwischen 1396 und 1512 stand Genua drei Mal unter französischer Herrschaft: von 1396 bis 1409, von 1458 bis 1461 und schließlich von 1499 bis 1512. Aus diesen Zeiten und den sie verbindenden Zwischenräumen lassen sich klar mehrere Entwicklungen ausmachen.

So fällt zuallererst das zunehmende königliche Interesse an Genua auf. In der Tat lässt sich feststellen, dass das Interesse am Besitz Genuas sich langsam von den Fürsten auf den König verlagerte. Die ersten französischen Herrschaften über Genua waren noch keineswegs der königlichen Macht geschuldet, sondern Konsequenzen der Machenschaften einzelner französischer Fürstenhäuser und ihrer italienischen Interessen. Die komplexe Situation in der Stadt und auf der italienischen Halbinsel ausnutzend, waren es 1396 und 1458 noch die Orléans und Anjous, die Genua in die Hände des Königs trieben. Seit den 1440er Jahren jedoch lässt sich seitens Karls VII. und seiner Nachfolger eine bewusste und zielstrebige Politik ausmachen, Genua in Besitz zu nehmen und zu regieren –  wobei sie nicht zögerten, etwaig störende Fürsten hierbei beiseite zu schieben. Seitdem drängte sich Genau als Stadt mit offensichtlicher strategischer Bedeutung, derer sich die Krone bemächtigen wollte und musste, für sich selbst und um in Italien intervenieren zu können, geradezu auf. Genua wurde in gewisser Weise damit Teil der strategischen Planungen der französischen Krone, um dies fortan auch zu bleiben.

Diese Entwicklung erklärt sich einerseits durch die zunehmende Herausbildung Genuas zu einem maritimen und finanziellen Zentrum. Auch hier ist die Entwicklung chaotisch, stellten die Genueser doch schon seit langer Zeit den Franzosen immer wieder Armbrustschützen und Schiffe zur Verfügung. Während der drei französischen Herrschaftsphasen wurde Genua daher rasch den Anforderungen der Fürsten und später der großen Politik der Krone unterworfen, die bei ihren Unternehmungen unermüdlich immer wieder die gleichen Zielen verfolgte: die Landung in Neapel, der Kampf gegen Engländer und Spanier, die späten Kreuzzüge. Genua erschien hierbei unentbehrlich. Zuallererst durch seine finanzielle Macht: Die Kommune, v.a. aber der Ufficio di San Giorgio finanzierten diese Unternehmungen mehr oder weniger freiwillig. Und dann aufgrund seiner maritimen Kapazitäten: Frankreich ließ zahlreiche Schiffe in Genua chartern und auch bauen, um so seine eigenen Unzulänglichkeiten wettzumachen und mit seinen besser ausgestatteten Feinden zumindest gleichzuziehen.

Genua erweiterte damit die strategischen Möglichkeiten der Franzosen und erlaubte es ihnen, sich auf der italienischen Halbinsel einzubringen. Genua erschien wie ein französischer Brückenkopf in Italien, der über Land und über See einen einfachen Truppentransport ermöglichte. Vor allem lag von Genua aus ganz Italien offen: Mailand, Florenz und, etwas weiter, Rom wurden direkt bedroht, während die Genueser Flotte es gestattete, rasch den Golf von Neapel zu erreichen und Druck auf Venedig auszuüben. So entstand im Verlaufe des 15. Jahrhunderts allmählich ein französischer Weg durch Italien, der von Genua über Mailand, Pisa und die Toskana bis hin nach Neapel führte, und der später auch während der Italienischen Kriege wieder genutzt wurde. Mehr noch: Genua gestattete es der französischen Monarchie, die Halbinsel zu verlassen und seine Kreuzzugsträume zu verwirklichen, indem es ihr mit seiner Flotte und seinen Kontoren die Wege in den Osten öffnete.

Im Endeffekt schlug sich die zunehmende strategische Bedeutung Genuas für Frankreich auch in juristischen und institutionellen Entwicklungen wieder, welche aus Genua eine französische Stadt machen sollten. Im Laufe des 15. Jahrhundert vervielfachte sich die Zahl der juristischen Traktate, welche die Zugehörigkeit Genuas zur französischen Krone bewiesen, und auch im Sprachgebrauch schlug sich nieder, dass aus den Genuesen wahrhafte und gute Untertanen Frankreichs werden sollten.

Der Platz und die Bedeutung Genuas in den strategischen Planungen Frankreichs im 15. Jahrhundert verkörpert damit in perfekter Weise das Vorspiel zu den Italienischen Kriegen. Die Stadt erschien zunehmend als das französische Tor nach Italien, Janua Janua Italiae, deutlich machend, dass die Italienischen Kriege in keiner Weise ein spontaner Prozess, sondern eine von langer Hand vorbereitete und strukturierte strategische Bewegung waren.

Übersetzung: Torsten Hiltmann, Georg Jostkleigrewe

Informationen zu Fabien Lévy: hier

Zum Programm im Sommersemester 2013: hier

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/728

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