Quelle: https://visual-history.de/2024/12/16/paul-rezension-bakir-sehen-hoeren-mitmachen/
Fotografieren für Krieg und „Volksgemeinschaft“
Alles und Nichts
Quelle: https://visual-history.de/2024/06/24/opitz-alles-und-nichts/
Visuelle Dokumentation und fotografische Erinnerung an den „Russland Feldzug“: Das Kriegsalbum des Hattorfers Willi Mohrmann
Ein Fotoapparat war in den späten 1930er Jahren längst keine Seltenheit mehr. Annähernd jeder zehnte Deutsche besaß einen solchen – nicht wenige von ihnen nahmen als Soldaten ihre Kamera mit in den Krieg. Das Propagandaministerium hatte sie sogar regelrecht dazu aufgefordert. „Knipserfotos“ des soldatischen Alltags kam eine ähnliche Aufgabe zu wie Feldpostbriefen – sie sollten die Verbindung zur Heimat aufrecht erhalten. Aber auch jene Soldaten, die über kein eigenes Fotoequipment verfügten, kamen zu Fotografien. Zu ihnen zählte auch Willi Mohrmann aus Hattorf, der mit einer Fernmeldeeinheit an der Ostfront im Einsatz war. Seiner Tochter Regina Zimmermann zufolge, die uns sein Kriegsalbum dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat, gelangte er stets dann zu Fotografien, wenn Kriegsfotografen vor Ort waren. Aus diesen erstellte er – wann genau, kann nicht rekonstruiert werden – irgendwann sein Album.
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Samurai und Kamikaze
„Wir sind Stalins Helden“ – Ein Foto aus dem Kriegsgefangenenlager Zeithain
Ein kleines Bild: zehn Männer, die vor einer Wand eng beieinanderstehen: Erschöpfung, Misstrauen und Ausweglosigkeit spiegeln sich in ihren Gesichtern. Es ist kalt, Dezember 1941, sie haben angezogen, was sie finden konnten: Die zerlumpte, stark verschmutzte Kleidung, darunter Teile von sowjetischen Uniformen, ist zusammen mit den Essensbehältern ihr wertvollster Besitz. Der Mann vorne rechts mit dem Kopfverband wirkt durch seine Haltung selbstbewusst, steckt die Hand in die Uniformjacke, deutet ein Lächeln an.
Die gefangenen Rotarmisten wissen, dass sie für die Kamera ihrer deutschen Bewacher vorgeführt werden. Sie können nicht zurückweichen, sie drängen sich zusammen vor einer der sogenannten Russenbaracken des Kriegsgefangenenlagers.
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Quelle: https://visual-history.de/2021/04/19/wir-sind-stalins-helden-foto-kriegsgefangenenlager-zeithain/
Fotografie und Kriegsberichterstattung im Warschauer Aufstand 1944
Zum 70. Jahrestag des Warschauer Aufstands ließ die Landeszentrale für politische Bildung in Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Public History der Universität Hamburg, dem Museum des Warschauer Aufstands in Warschau sowie dem Verlag Leica Fotografie International eine historisch-fotografische Ausstellung unter dem Titel „Auf beiden Seiten der Barrikade. Fotografie und Kriegsberichterstattung im Warschauer Aufstand 1944“ erarbeiten. Die Ausstellung wurde am 1. Oktober 2014 im Mahnmal St. Nikolai in Hamburg eröffnet und ist seitdem an mehreren Orten in Deutschland präsentiert worden.
Ausgangspunkt für dieses Projekt war die Entdeckung, dass neben deutschen Fotografen, die den Aufstand dokumentiert haben – Mitglieder der Propagandakompanien (PK) der Wehrmacht und SS, die seit den 1930er Jahren standardmäßig mit Leica-Kameras ausgestattet wurden –, auch die Mehrzahl der Fotograf*innen unter den polnischen Kriegsberichterstatter*innen (PSW – Prasowi Sprawozdawcy Wojenni) mit einer Leica in Warschau fotografierte. Doch den Warschauer Aufstand nur auf der Ebene der technischen Ausrüstung zu betrachten, würde dem historischen Ereignis nicht gerecht werden. Das Kurator*innen-Team um Aleksandra Duralska (Museum des Warschauer Aufstands) und David Rojkowski (Leica Fotografie International) entschloss sich daher, seinen Fokus auf die Verwendung der Fotografien in der damaligen deutschen und polnischen Presse zu richten und sich kritisch den Pressefotografien als historischen Quellen zu nähern.
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Die Fotografie der Landser
„Wir wissen wenig über die Fotografie der Landser“, merkte Bernd Hüppauf noch im Jahr 2015 in seiner Abhandlung über Fotografie im Krieg an.[1] Um diesen Missstand weiter aufzulösen, wird im Folgenden ein Bereich der privaten Fotografien des Zweiten Weltkriegs betrachtet, der neben dem Gestalten von Fotoalben[2] und dem Handel mit Bildern ebenfalls eine große Rolle innerhalb der Landserfotografie spielte: das Verfassen von illustrierten Tagebüchern bzw. von Fotoheften.
Die fortgeschrittene Technik dieser Zeit erlaubte es den Soldaten, im Gegensatz zur Generation des Ersten Weltkriegs, über die entwickelten Bilder in viel kürzerer Zeit, in praktikablerer Form und in höherer Anzahl zu verfügen. Soldaten, die ihre Erlebnisse schriftlich in Tagebüchern festhielten, konnten diese somit kurze Zeit später durch die passenden Fotografien zusätzlich illustrieren oder stellten unabhängig von Tagebüchern kleine Fotohefte im Stil klassischer Alben zusammen.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen Fotoalben, die in monate- meistens aber jahrelangem Abstand zusammengestellt wurden, handelt es sich bei diesen Tage- und Fotobüchern[3] um Narrative, die das Zeitfenster zwischen Erlebtem und Dokumentiertem weitestgehend minimieren. Sie entstammen dem Weltbild, der Wahrnehmung und der Deutung des sich vor Ort bzw. im Referenzrahmen des Kriegs[4] befindenden Soldaten, für den sich der Verlauf desselben noch völlig offen gestaltete.
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Plakate im „Ruhrkampf“ 1923
Einleitung
Als französische und belgische Truppen am 11. Januar 1923 damit begannen, Teile des Ruhrgebiets zu besetzen, löste dies einen „Sturm der nationalen Entrüstung“ aus,[1] der durch nahezu alle Bevölkerungsschichten ging.[2] Obwohl der Erste Weltkrieg mit der Unterzeichnung des Versailler Vertrags zwar juristisch-administrativ beendet wurde, war der Konflikt aus den Köpfen der Menschen noch längst nicht verschwunden.[3] Stattdessen flammte dieser erneut in Wort und Bild auf:[4] Wohl zu keinem anderen politischen Ereignis wurden so viele Flugblätter und Plakate produziert wie zum sogenannten Ruhrkampf von 1923.[5]
In diesem Aufsatz sollen drei ausgewählte politische Text-Bild-Plakate der deutschen Propaganda betrachtet werden, die sich thematisch dem passiven Widerstand zuordnen lassen und gegen den „Erbfeind Frankreich“[6] agitierten.[7] Dabei soll schlaglichtartig beleuchtet werden, wie und mit welchen bildrhetorischen Mitteln der passive Widerstand im Plakat gestalterisch umgesetzt werden konnte. Dazu wurden drei illustrierte Plakate aus dem Bestand des Bundesarchivs ausgewählt, die im Anschluss an eine kurze theoretische Einführung anhand eines eigens erstellten Analyseschemas untersucht werden sollen.
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“Juden unter sich”
One of the most influential anti-Semitic propaganda actions produced in the Third Reich in the years 1939-1941 was based on images and reports from various ghettos in occupied Poland. Large portion of the raw material required for the anti-Semitic propaganda was collected and delivered by the Propagandakompanien (PK) of the Wehrmacht.[1] In order to analyze and understand the significance of this contribution, it is necessary to look not only at the propaganda materials, but also at the historical contexts in which they were produced. This includes organizational aspects, local conditions, general propaganda strategies and the given general and local war situation.
This article will examine the contribution of the Wehrmacht to the anti-Semitic propaganda of the “Third Reich” during three periods: The invasion of Poland, the establishment of a new order in the occupied Polish territories and the months preceding “Operation Barbarossa” in 1941. It will focus on the way PK materials were used mainly in the visual media in order to support the propaganda strategies and their subsequent goals set by the Nazi leadership.
General remarks regarding the propaganda organization of the “Third Reich”
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