TaDiRAH goes Linked Open Data

von Luise Borek, Canan Hastik und Vera Khramova.

Mit der Etablierung und Verstetigung der Digital Humanities (DH) als eigenständige Disziplin wuchs der Bedarf der Wissenschaftsgemeinschaft, die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich zu definieren und darüber hinaus zu kategorisieren und zu klassifizieren. Mit TaDiRAH, der Taxonomie digitaler Forschungsaktivitäten in den Geisteswissenschaften (Taxonomy of Digital Research Activities in the Humanities), ist eine praxisnahe Taxonomie entwickelt worden mit der sich DH-Projekte, -Webseiten, -Bibliographien und -Werkzeuge strukturieren lassen und somit über die traditionellen Disziplingrenzen hinweg sichtbar und zugänglich gemacht werden. TaDiRAH kann aber auch zum Einsatz kommen, um beispielsweise die Planungsphase von Drittmittelprojekten der digitalen Geisteswissenschaften zu unterstützen, siehe hierzu den Beitrag Partizipatives Design in Digital Humanities Projekten: Checklist, Maßnahmenkatalog und Use-Case von Swantje Dogunke auf der diesjährigen DHd-Konferenz „Spielräume. Digital Humanities zwischen Modellierung und Interpretation“.

TaDiRAH wurde gemeinsam mit der DH-Community entworfen, um Forschung und Aktivitäten in den Geisteswissenschaften und angrenzenden Bereichen verständlich, zugänglich und besser sichtbar zu machen. Für weiterführende Information zum Entstehungskontext von TaDiRAH und zu den Vorbildern der Taxonomie siehe TaDiRAH: a Case Study in Pragmatic Classification. In vielen unterschiedlichen Anwendungskontexten wurde das Vokabular bereits weiterentwickelt und angepasst. Als praxisorientierte Taxonomie ist TaDiRAH in engem Austausch mit der Community entwickelt worden, was dazu führte, dass TaDiRAH bisher neben dem Englischen ins Französische, Deutsche, Spanische und Serbische übersetzt wurde.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=13108

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Material sammeln: Zum Verhältnis von Handhabung, Beobachtung und Experiment in Rumphius’ Forschung

Esther Helena Arens

Am 5. August 1753 bedankte sich Carl Linnaeus beim Mäzen Carl Gustaf Tessin für den Erhalt der sechs Bände des Herbarium Amboinense. Linneaus hatte die Bücher bereits gelesen und betonte, dass Rumphius Orte, Attribute und die Natur besser beschrieben habe als irgendjemand anders.[1] „Orte und Attribute“, diese Kombination zeigt das Interesse des Taxonomen. Linnaeus griff auf Bilder und Berichte anderer Naturforscher zurück, hier auf diejenigen von Rumphius über die Flora der Molukken, um Familien und Gattungen zu bilden und Arten voneinander zu unterscheiden. Material sammeln bedeutete in Linnaues’ akademischem Raum in Uppsala also, Gedrucktes zu handhaben und zu vergleichen und dann eine Reihe von Beobachtungen für die binäre Nomenklatur zusammenzufassen.[2]

Diese Verfahrensweise findet sich auch in den prä-linnaeischen Texten von Rumphius, die teils auf naturkundliche, teils auf agrarkundliche Kriterien bezogen sind. Im Amboinsche Kruid-boek (übersetzt Ambonese Herbal) findet sich zum Beispiel bei vielen Arten die Unterscheidung der untersuchten pflanzlichen Objekte in kultiviert–wild (im ersten Buch zum Beispiel Palmen oder der Mango-Baum), die auf der wiederholten Beobachtung und Handhabung von Blättern, Blüten und Früchten beruhten.

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Quelle: http://rumphius.hypotheses.org/366

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TaDiRAH – Taxonomy of Digital Research Activities in the Humanities

von Luise Borek, Technische Universität Darmstadt

Die Taxonomy of Digital Research Activities in the Humanities (TaDiRAH) ist ein gemeinsames Projekt von DARIAH-DE und DiRT, das eine praxisorientierte Taxonomie für Ziele und Methoden digitaler geisteswissenschaftlicher Forschungsziele und –methoden zum Ziel hat. Sie richtet sich an digital arbeitende Forscherinnen und Forscher, deren Untersuchungsgegenstände einen strukturierten Zugang erfordern. Gleichzeitig möchte sie damit einen Beitrag für eine weite Sichtbarkeit und Vernetzung von DH-Projekten im Speziellen – und der Digital Humanities im Allgemeinen leisten.

Nach einem einjährigen Entstehungsprozess, während dem die Taxonomie von dem großen Interesse und konstruktivem Feedback der DH-Community profitieren konnte, steht TaDiRAH nun als Version 0.5 auf GitHub zur Verfügung. Es handelt sich dabei keineswegs um eine abgeschlossene Taxonomie – die Versionierung 0.5 und die als offen angelegten Listen der Objekte und Techniken bezeugen dies – vielmehr ist nun eine Phase erreicht, in der ihr praktischer Nutzen in den heterogenen Anwendungsbereichen der Community erprobt und weiter verbessert werden soll.

Aktuell wird TaDiRAH in verschiedenen Kontexten implementiert, darunter die Zotero-Bibliografie Doing Digital Humanities von DARIAH-DE, das Tool-Verzeichnis der Digital Research Tools (DiRT) sowie die Projektstruktur von DHCommons.

Eine Version in maschinenlesbaren Formaten wird folgen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3073

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