Ort des Abschieds, Ort der Kontrolle

Die Bezeichnung “Tränenpalast”, einst dem Berliner Volksmund entsprungen, stand für emotionale Trennungen an der ehemaligen Grenze von West nach Ost. In einer Sonderausgabe der Reihe MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen Markus Heidmeier und Jochen Termann in der heutigen Gedenkstätte mit Mike Lukasch von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland über die Erinnerung an Grenzen und Abschiede und die Konzeption der Ausstellung.

Im Tränenpalast nahmen Menschen voneinander Abschied, durchschritten die Kontrollen bei der Ausreise nach West-Berlin und begaben sich in das Labyrinth der Gänge – unter der strengen Überwachung der Grenzbeamten. Diese Erfahrungen machten ihn zu einem besonders emotionalen Ort der deutschen Teilung im kollektiven Gedächtnis.

Eröffnet wurde die Ausstellung im September 2011 von der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Sie zeigt persönliche Schicksale und zugleich den politisch-historischen Rahmen: die Teilung Deutschlands und Berlins. Zum Teil ist die Architektur des Orts erhalten, die Original-Abfertigungsschalter machen noch heute etwas von der beklemmenden Atmosphäre des Grenzortes spürbar.

Und hier die Timeline zu dem Gespräch

01:35 Der Tränenpalast als Ausreiseort

03:26 Entwurf als Einreisegebäude

05:19 Ort der Kontrolle

06:09 Ablauf der Kontrollen

06:59 kalkulierter Orientierungsverlust

09:25 Konzept der Ausstellung

11:46 Alltag der deutschen Teilung

13:39 Quellen der Alltagsgeschichten

15:26 Schmuggel

17:43 Zeugnisse von Grenzern

19:56 Ausbildung der Grenzer

21:22 Bedeutung von Zeitzeugen

23:04 Besucherreaktion auf den Tränenpalast

24:25 der Tränenpalast nach 1989

28:08 50 Jahre Tränenpalast

30.28 Montagsradio Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/06/18/ort-des-abschieds-ort-der-kontrolle/

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“Vor Ort” im Tränenpalast

Zirka 10 Millionen Menschen überquerten zwischen 1962 und 1989 die Grenze von Ost- nach West-Berlin durch das ehemalige Zollabfertigungsgebäude am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße und nahmen unter Tränen Abschied von ihren Verwandten und Freunden. Nach der Wiedervereinigung wurde das Gelände in den 90er Jahren von einem Club für Kultur-Events genutzt, seit 2003 steht es unter Denkmalschutz. Im September 2011 eröffnete die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hier die Ausstellung “GrenzErfahrungen. Alltag der deutschen Teilung”.

Im kommenden MONTAGSRADIO “Vor Ort”, Ausgabe 9/2012, besuchen Markus Heidmeier und Jochen Thermann den Tränenpalast und sprechen mit Mike Lukasch, Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, über die Ausstellung und den Versuch, die Authentizität des Ortes zu bewahren. Am Montag erscheint hier das komplette Gespräch.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/06/14/vor-ort-im-tranenpalast/

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