Der mittelhochdeutsche Knigge auf Pergament und in Bits

Im holzvertäfelten Rundzimmer der Universitätsbibliothek präsentieren die stellvertretende Leiterin der Historischen Sammlung, Karin Zimmermann, und die Kunsthistorikerin Lisa Horstmann vier mittelalterliche Handschriften des Welschen Gast von Thomasin von Zerklaere. Nebenher geben sie auch noch eine Einführung in die Digitalisierung von Manuskripten.

Von Christiane Schröter und Nele Schneidereit

Letzte Reste der Abendsonne fallen auf den großen runden Tisch. Darauf liegen vier Buchwiegen aus grauem Schaumstoff mit aufgeschlagenen Handschriften aus dem Mittelalter. An einer Seite hat Karin Zimmermann eine Heftlade aus Holz aufgebaut; ein hohes, schmales Gerät, dessen Handhabung sich nicht unmittelbar erschließt – es diente zum Binden der Bücher. Vorn liegt ein abgenommener Buchumschlag – welliges Leder, und krumme Fäden erinnern daran, dass alte Bücher aus organischen Materialien bestehen.

Heftlade im Rundzimmer der Universitätsbibliothek.

Daneben die weißen Handschuhe, die schon jetzt zu einem Symbol unserer Veranstaltungsreihe geworden sind.

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Quelle: https://sfb933.hypotheses.org/443

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Ausstellung: Der „Welsche Gast“ des Thomasin von Zerklaere

In Kooperation mit dem SFB 933 präsentiert die Universitätsbibliothek Heidelberg vier Handschriften der mittelalterlichen Verhaltens- und Tugendlehre – Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte

Die erste umfassende Verhaltens- und Tugendlehre in deutscher Sprache – der „Welsche Gast“ von Thomasin von Zerklaere – steht im Mittelpunkt einer Kabinett-Ausstellung, zu der die Universitätsbibliothek Heidelberg einlädt. Vier mittelalterliche Handschriften dieses Werks, die zwischen 1250 und 1460/70 entstanden sind, werden zu sehen sein. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf den über die Jahrhunderte hinweg erfolgten Veränderungen durch das Abmalen der Bilder. Die Eröffnung der Ausstellung „Die Tücken von knapp 300 Jahren ‚Copy & Paste‘“, die in Kooperation mit dem Heidelberger Sonderforschungsbereich „Materiale Textkulturen“ erarbeitet wurde, findet am 24. April 2017 statt. Sie wird bis zum 3. September gezeigt.

„Im Mittelalter ist jedes Buch ein Unikat.

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Quelle: https://sfb933.hypotheses.org/170

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