West:Berlin – Eine Insel auf der Suche nach Festland

Werbekampagne des Verkehrsamtes Berlin 1970

„Das ist die eine Seite: die verdorbene und verderbte Stadt, Schaufenster des Freien undsoweiter; alternde Hure, ausgehalten und ausgehöhlt von ihren Freiern in Blankenese, Bonn und Washington, D.C.; Kalte Krieger, Rentnerberg, Klein-Istanbul; Spiel, Spaß, Spannung unter Bürgermeister Grieneisen; […] mauergegürtet; unterkapitalisiert und wütend fleißig. Freak-City im doppelten Sinne des Wortes.
Die andere Seite der Stadt wird fast immer, auch von Seiten der Linken, verschwiegen oder runtergespielt: Ihre Schönheit, ihre Urbanität, ihr Rhythmus, ihr Tempo, ihre Ausstrahlungskraft, ihre Faszination, ihr Überangebot an Möglichkeiten sozialer, politischer und, vor allem, kultureller Art.“

Peter-Paul Zahl
(Eisbrecher, mitten in den Straßen, Volldampf voraus, in: Instandbesetzer Bilderbuch, Berlin 1981, o.S.)

Werbekampagne des Verkehrsamtes Berlin 1970

Werbekampagne des Verkehrsamtes Berlin,
Anzeige in Merian, 23 (1970), Nr.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/08/17/westberlin-eine-insel-auf-der-suche-nach-festland/

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37. Wider die Perfektion oder Das Vollkommene im Gewesenen

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Zuweilen lohnt es sich, etwas genauer auf die Wahl der eigenen Worte zu achten. Auch wenn sich allenthalben kritische Stimmen vernehmen lassen, die vor den Auswirkungen einer allzu großen Fortschrittsgläubigkeit warnen, offenbart mitunter selbst die Wortwahl solcher kritisch gestimmter Menschen, wie sehr sie schon vom Virus der Ökonomisierung und Selbstoptimierung infiziert sind. Ein Indiz dafür ist die Verwendung von Worten, die sich im Umfeld des Ausdrucks ‚Perfektion‘ tummeln. Wie selbstverständlich ist dieses Gerede geworden. Da soll die Karriere, die Beziehung und sowieso die ganze Einstellung perfekt sein, da preist die Werbung das perfekte Makeup, das perfekte Auto oder die perfekte Matratze an, und auch in den eigenen vier Wänden muss das perfekte Essen auf den Tisch, die perfekte Inneinrichtung her oder das perfekte Dinner gelingen.

All das lässt sich leichthin als oberflächliches Wortgeklingel identifizieren. Im jeweiligen Fall auf den Zahn gefühlt, würde sich wohl recht schnell herausstellen, dass dieses Perfektionsgerede von keiner Seite, weder vom alltäglichen Sprachgebrauch noch von der Werbewirtschaft, wirklich wörtlich gemeint ist. Von der Vollkommenheit wissen wir uns doch einigermaßen weit entfernt.



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Quelle: https://achimlandwehr.wordpress.com/2015/08/17/37-wider-die-perfektion-oder-das-vollkommene-im-gewesenen/

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Vorstellung der DARIAH-DE-Fellows 2015: Dennis Mischke

Das DARIAH-DE Fellowship-Programm fördert NachwuchswissenschaftlerInnen, die in ihren Forschungsvorhaben innovative digitale Ansätze und Methoden einsetzen und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Digital Humanities leisten. Im DHd-Blog stellen die DARIAH-Fellows ihre Projekte vor.

Dennis Mischke

Dennis Mischke

Dennis Mischke studierte Anglistik/Amerikanistik, Medienwissenschaft und Kognitionswissenschaft in Potsdam und promovierte an der Ruhr–Universität Bochum mit einer Arbeit zur Kosmopolitik des Vertrauens im Werk von Herman Melville. Er war Gastwissenschaftler an der University of Technology Sydney sowie an der University of Minnesota. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Amerikanistik und neuere Englische Literatur an der Universität Stuttgart. In seinem aktuellen Forschungsprojekt untersucht er Bewegungsmuster von Menschen und Ideen im frühen kolonialen Amerika.

Worum geht es in dem Projekt?

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5553

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Bestandserhaltung in der Praxis: Ahnentafeln, Teil I

Ahnentafeln – auch Ahnenproben oder Aufschwörungstafeln genannt – gehören zu den Archivalien, die man wohl am ehesten mit Adelsarchiven in Verbindung bringt. Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit wurden solche Abstammungsnachweise in der Regel anlassbezogen angefertigt. Konkret ging es oft um die Aufnahme in genuin adlige Korporationen (Ritterschaften und –orden, Domkapitel, Damenstifte), für die der jeweilige Proband bzw. die Probandin eine standesgemäße Herkunft belegen musste. Bis heute stellen Ahnentafeln aufgrund ihrer Farbigkeit und des oft beachtlichen Formats eine eindrucksvolle Quellengattung dar, die auch gerne in der archivischen Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt wird. Idealerweise sollten sie – analog zu Karten, Plänen oder Plakaten – planliegend und staubgeschützt in einem Kartenschrank gelagert werden. Die Realität sieht allerdings mitunter anders aus. Anhand zweier beschädigter Ahnentafeln aus dem Archiv Abbenburg, die bisher gerollt und unverpackt in einem Regal aufbewahrt wurden, soll in diesem und einem folgenden Blogbeitrag praxisnah gezeigt werden, wie bei der Restaurierung und Konservierung beider Stücke vorgegangen wurde. Unsere Restaurierungswerkstatt hat den Prozess dabei mit der Kamera dokumentiert, angefangen bei den Schadensbildern, über die einzelnen Maßnahmen bis hin zum fertigen Ergebnis.



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Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/2531

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Kameradschaft


Freunde im Krieg

Christian Senf

 „Bin hier noch auf dem Bahnhof. Hermann Hilgemann ist heute auf Wache. Nicht wahr wie man sich manchmal treffen kann.“[1]

Bereits dieses Zitat aus einem Feldpostbrief August Jaspers an seine Frau vom 25. Oktober 1914 verdeutlicht, welche Bedeutung ein Wiedertreffen mit früheren Bekannten für Jasper haben konnte. Denn offenbar unterschied dieser, wie zu zeigen sein wird, unter seinen Kameraden über die gesamte Kriegsdauer hinweg in zwei Kategorien: Solche, die in seinen Feldpostsendungen „anonym“ blieben, und jene, die durch ihn namentlich erwähnt wurden – meist ältere Bekannte aus seiner Heimat. Im Falle einer namentlichen Erwähnung kann davon ausgegangen werden, dass auch Bernhardine Jasper mit diesen Personen zumindest vertraut gewesen ist. Immer wieder kommen in seinen Briefen der Tod oder eine Vermisstenmeldung eines Bekannten zur Sprache.

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Quelle: http://feldpost.hypotheses.org/681

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Das zweite Ende des Zweiten Weltkriegs: Hiroshima 1945-2015

Der Kenotaph als zentrale Gedenkstätte im Peace Memorial Park von Hiroshima. Foto: A. Renner, August 2015

Der Kenotaph im Peace Memorial Park von Hiroshima: Die in die Gedenkstätte integrierte Flamme soll erst dann erlöschen, wenn die letzte Atombombe auf der Welt verschrottet ist. Foto: Andreas Renner, 6. August 2015

Aus europäischer Sicht wird die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschland immer das Ende des Zweiten Weltkriegs markieren. Doch für die meisten Kriegsteilnehmer war der Mai 1945 nur ein Wende- und kein Endpunkt. Während sich in Europa Kriegserfahrung in Kriegserinnerung verwandelte, gingen die Kämpfe und das Sterben in Ostasien und im Pazifikraum weiter.

Wenige Wochen nach den Feiern zum Tag des Sieges im Westen Eurasiens trat die UdSSR im Fernen Osten erneut in den Krieg ein (am 8. August 1945) und beendete ihn ein zweites Mal an der Seite der Alliierten. Japan gab sich am 15.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/553

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Was vom #histocamp erwartet wird…

In den letzten Wochen haben wir über den @histocamp-Account auf Twitter ein paar Mal dazu aufgerufen, diesen Satz zu vervollständigen: “Ich erhoffe mir vom #histocamp…”

Und wir bekamen, nachdem das Orga-Team selbst im Blog von seinen Wünschen und Erfahrungen berichtet hatte, ganz viele tolle Antworten auf unsere Frage! Dafür wollen wir uns herzlich bedanken und haben deshalb auch die Antworten in einem Storify eingebaut, in dem ihr das alles nachlesen könnt.

Was bei der Erstellung des Storify auffiel war, dass man die Erwartungen an das #histocamp in drei Hashtags zusammenfassen kann – wie es sich für ein BarCamp gehört! #Vernetzung, #Impulse, #Diskussion sind die Punkte, die sich viele Leute für unsere Veranstaltung im November wünschen. Das werden wir im Orga-Team berücksichtigen und hoffen, dass wir euren Erwartungen gerecht werden können und alle beim #histocamp Spaß haben und finden, was sie sich erhofft haben!

Quelle: https://histocamp.hypotheses.org/268

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Die erfundene Stadt (Teil I)

Wenn ich im Falle Karlsruhes von „Erfindung“ spreche, impliziert das automatisch, dass andere Städte nicht erfunden worden seien. Tatsächlich handelt es sich bei Karlsruhe um eine barocke Planstadt, und zwar einer der letzten ihrer Art. Gerne wurde und wird die mittelalterliche als natürlich gewachsene Stadt gegen die rational geplanten Städte der Moderne ausgespielt. Dagegen lässt sich beispielsweise einwenden, dass auch im Mittelalter stadtplanerische Maßnahmen nachweisbar sind. Allein durch Stadtbefestigungen war letztlich eine Form vorgegeben, auf die reagiert werden musste.

Karlsruhe – ein Modellfall der urbanistischen Moderne

Dennoch stellt der Gründungsakt von Karlsruhe einen Spezialfall dar. Hier entschloss sich ein Fürst an der von ihm bestimmten Stelle, aus dem Nichts heraus eine Stadt zu errichten. In Karlsruhe – so meine These – wird Vieles von dem erprobt, was die moderne Stadtplanung schließlich auszeichnen wird. Anlässlich des diesjährigen 300.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1132

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100 Blicke in die digitale Zukunft an einem Tag

Der Tagesspiegel und die Zeit laden zu einem Netzwerk- und Recruiting-Event am 7. Oktober 2015 nach Berlin ein, unter dem Motto: „Hundert Blicke in die digitale Zukunft an einem einzigen Tag“. Die Idee dahinter: Hundert Professoren, die sich mit digitalen Methoden beschäftigen, tragen in je drei Minuten vor, woran sie forschen.

Aus der Veranstaltungsankündigung:

Bei diesem neuen Veranstaltungsformat von Tagesspiegel und Zeit treffen Sie Wissenschaftler, Unternehmer, Startups, und den Top-Nachwuchs. Sie bekommen so kompakt wie möglich einen Überblick und Anregungen zu Forschungskooperationen, Masterarbeiten, neuen Geschäftsideen, digitalen Trends und aktuellen Diskussionen. Aus den Vortragsthemen: Big Data, digitale Infrastruktur, Ausgründungen, Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz, digital Humanities, e-Commerce und e-Health.



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=5549

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