Politische Partizipation in den postsozialistischen Ländern Europas (Teil 2) von Raphael Schmatz

In Teil 1 wurden zentrale Ergebnisse der vergleichenden Partizipationsforschung in Europa vorgestellt. Es fiel auf, dass die Bürgerinnen und Bürger östlich des ehemaligen Eisernen Vorhangs politisch weit weniger aktiv sind als ihre westlichen Nachbarn. Im folgenden empirischen Teil wird der … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6818

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Wie alt ist die Priamel “Hette ich Venediger macht”?

Worauf sich der Nürnberger Freiherr von Kreß in einer bayerischen Parlamentsdebatte 1831 bezog, ist eine in der Frühen Neuzeit weit verbreitete Spruchweisheit in Form einer Priamel.1) Es ist alles andere als trivial, zu diesem viel zitierten Spruch eine wissenschaftliche Erörterung aufzufinden. Auch mit Hilfe der elektronischen Volltextsuchen stößt man nur mit viel Glück auf die Ausführungen von Karl Steiff und Gebhard Mehring in ihren “Geschichtliche Lieder und Sprüche Württembergs” (1912, S. 71-74 Nr. 21 – online Wikimedia Commons).

Steiff/Mehring edierten drei Versionen, wobei jede Version verschiedene Schlussvarianten aufwies. Als älteste Überlieferung wurde von ihnen Christoph Lehmanns Florilegium Politicum auctum von 1662 entnommen, wo es am Ende heißt: “were ich Herr der gantzen Welt” (Digitalisat). Eindeutige Anspielungen auf den Spruch fanden sie aber schon in einem Ereignislied aus dem Dreißigjährigen Krieg um 1620, und in einem Dialog von 1628 wird der Spruch als “Sprichwort” angesprochen.

Mit Google Books findet man ältere Belege. Etwas jünger als Lehmann sind die Iocoseria eines Hilarius 1659 (VD 17; Digitalisat) ohne Schluss-Satz. Um 1625 notierte sich ein Straßburger Bürger die Verse, wobei er das “Braunschweiger Veldt” ergänzte (Abdruck). In das Ende des 16. Jahrhunderts kommt man zurück mit einer Danziger Handschrift (Katalog), wobei der Kontext auf eine Niederschrift nicht nach 1594 deutet:

Hett ich der Venediger Macht
Und der Augsburger Pracht
Nürnberger Witz
Strasburger Geschütz
Und der Ulmer Geld
So were ich der reichst in der Welt.

Die älteste mir bekannte Überlieferung stammt aus einer Basler Musikhandschrift von 1591, die online eingesehen werden kann.2 Sie enthält noch weitere Zeilen über Schweizer Verhältnisse.

Ausgeschlossen ist es nicht, dass noch ältere Belege auftauchen. Aber die Argumentation, mit der Steiff/Mehring ihre Datierung um 1500 begründen, leuchtet mir nicht ein. Wenn in einem württembergischen Spruch von 1520 von Ulmer Gold die Rede ist, so ist es alles andere als zweifelsfrei, dass eine Anspielung auf die hier besprochene Priamel vorliegt. Ein Blick in Google Books zeigt, dass “Ulmer Gold” ein feststehender Begriff war. Er konnte auch ohne Rückgriff auf den Spruch als Metapher für die finanzielle Potenz der Reichsstadt Ulm gebraucht werden. Ein anderer Spruch aus dem Lager Herzog Ulrichs reimte 1519:

“Nürnberg hübsch metzger macht
der weber von Augspurg treibt den pracht”

Auch hier drängt sich meiner Meinung nach nicht auf, dass die Formulierung die Priamel voraussetzt. Denkbar ist auch, dass eine frühere Fassung mit dem Reim Macht/Pracht als Zwischenglied zwischen der weitverbreiteten jüngeren Version und der Priamel Nürnbergischer Provenienz “Hett ich des keisers weib” aus dem 15. Jahrhundert, die als Vorbild des jüngeren Spruchs gelten kann, anzunehmen ist.3

Was hat man zu beachten, wenn man den Spruch als Geschichtsquelle auswerten möchte?

Zunächst sollte man die Datierung um 1500 nicht übernehmen, sondern vorsichtiger deutlich machen, dass die Priamel erst am Ende des 16. Jahrhunderts erstmals belegt ist.

Es liegt auf der Hand, dass man je nach angenommener Entstehungszeit geneigt ist, den historischen Kontext ganz unterschiedlich zu beurteilen. Um 1500 passt der Spruch prima, während hundert Jahre später schon das Konzept (oder soll man sagen: Klischee?) “Niedergang der Städte” allzu nahe liegt. Schon Lieder des 17. Jahrhunderts (von 1681) haben den Spruch mit der aus ihrer Sicht abweicheneden Wirklichkeit konfrontiert (Steiff/Mehring S. 72 nach Ditfurth). Unabhängig von seinem Wirklichkeitsgehalt war der Spruch bis ins 19. Jahrhundert äußerst beliebt4, wozu sicher auch die Drucküberlieferung beitrug. In den Materialien von Siebenkees 1792 ist von dem “bekannten schon hundertmahl gedruckten Verschen” die Rede.

Der Spruch betont – zugrundegelegt ist die Fassung der Danziger Handschrift – die finanzielle Potenz der oberdeutschen Reichsstädte Nürnberg, Augsburg, Ulm und Straßburg, die mit der machtvollen Serenissima verglichen werden. Bei Ulm steht das Kapitalvermögen im Vordergrund, was aber nicht so verstanden werden darf, dass der Autor die anderen Städte in ihrer finanziellen Leistungskraft abwerten will. Die Erwähnung der Nürnberger Innovationskraft (der Nürnberger Witz hat einen eigenen Wikipedia-Artikel), des Augsburger Luxus und des Straßburger Geschütze-Exports (der erst mit den Burgunderkriegen begann, so Steiff-Mehring) unterstreicht den abschließend (“were ich der reichst”) thematisierten Aspekt sehr großen Reichtums. Als zeitgenössische Wahrnehmung der frühkapitalistischen Macht der oberdeutschen Städte-Republiken wird die Priamel ja noch heute im wissenschaftlichen Diskurs gern zur Veranschaulichung eingesetzt.

  1. Zu Priameln siehe die Beispiele in Archivalia, zur hier besprochenen: http://archiv.twoday.net/stories/948987942/ (mit weiteren Nachweisen
  2. e-manuscripta.ch. Zur Handschrift F IX 70 siehe den Google-Schnipsel aus dem Katalog der Musikhandschriften 1988 und den Handschriftenkatalog.
  3. Siehe etwa das Katalogisat von Werner Hoffmann: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/projekt-Dresden-pdfs/M%2042.pdf
  4. Siehe auch Wander und Plaut.

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1782

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Wie alt ist die Priamel “Hette ich Venediger macht”?

Worauf sich der Nürnberger Freiherr von Kreß in einer bayerischen Parlamentsdebatte 1831 bezog, ist eine in der Frühen Neuzeit weit verbreitete Spruchweisheit in Form einer Priamel.1) Es ist alles andere als trivial, zu diesem viel zitierten Spruch eine wissenschaftliche Erörterung aufzufinden. Auch mit Hilfe der elektronischen Volltextsuchen stößt man nur mit viel Glück auf die Ausführungen von Karl Steiff und Gebhard Mehring in ihren “Geschichtliche Lieder und Sprüche Württembergs” (1912, S. 71-74 Nr. 21 – online Wikimedia Commons).

Steiff/Mehring edierten drei Versionen, wobei jede Version verschiedene Schlussvarianten aufwies. Als älteste Überlieferung wurde von ihnen Christoph Lehmanns Florilegium Politicum auctum von 1662 entnommen, wo es am Ende heißt: “were ich Herr der gantzen Welt” (Digitalisat). Eindeutige Anspielungen auf den Spruch fanden sie aber schon in einem Ereignislied aus dem Dreißigjährigen Krieg um 1620, und in einem Dialog von 1628 wird der Spruch als “Sprichwort” angesprochen.

Mit Google Books findet man ältere Belege. Etwas jünger als Lehmann sind die Iocoseria eines Hilarius 1659 (VD 17; Digitalisat) ohne Schluss-Satz. Um 1625 notierte sich ein Straßburger Bürger die Verse, wobei er das “Braunschweiger Veldt” ergänzte (Abdruck). In das Ende des 16. Jahrhunderts kommt man zurück mit einer Danziger Handschrift (Katalog), wobei der Kontext auf eine Niederschrift nicht nach 1594 deutet:

Hett ich der Venediger Macht
Und der Augsburger Pracht
Nürnberger Witz
Strasburger Geschütz
Und der Ulmer Geld
So were ich der reichst in der Welt.

Die älteste mir bekannte Überlieferung stammt aus einer Basler Musikhandschrift von 1591, die online eingesehen werden kann.2 Sie enthält noch weitere Zeilen über Schweizer Verhältnisse.

Ausgeschlossen ist es nicht, dass noch ältere Belege auftauchen. Aber die Argumentation, mit der Steiff/Mehring ihre Datierung um 1500 begründen, leuchtet mir nicht ein. Wenn in einem württembergischen Spruch von 1520 von Ulmer Gold die Rede ist, so ist es alles andere als zweifelsfrei, dass eine Anspielung auf die hier besprochene Priamel vorliegt. Ein Blick in Google Books zeigt, dass “Ulmer Gold” ein feststehender Begriff war. Er konnte auch ohne Rückgriff auf den Spruch als Metapher für die finanzielle Potenz der Reichsstadt Ulm gebraucht werden. Ein anderer Spruch aus dem Lager Herzog Ulrichs reimte 1519:

“Nürnberg hübsch metzger macht
der weber von Augspurg treibt den pracht”

Auch hier drängt sich meiner Meinung nach nicht auf, dass die Formulierung die Priamel voraussetzt. Denkbar ist auch, dass eine frühere Fassung mit dem Reim Macht/Pracht als Zwischenglied zwischen der weitverbreiteten jüngeren Version und der Priamel Nürnbergischer Provenienz “Hett ich des keisers weib” aus dem 15. Jahrhundert, die als Vorbild des jüngeren Spruchs gelten kann, anzunehmen ist.3

Was hat man zu beachten, wenn man den Spruch als Geschichtsquelle auswerten möchte?

Zunächst sollte man die Datierung um 1500 nicht übernehmen, sondern vorsichtiger deutlich machen, dass die Priamel erst am Ende des 16. Jahrhunderts erstmals belegt ist.

Es liegt auf der Hand, dass man je nach angenommener Entstehungszeit geneigt ist, den historischen Kontext ganz unterschiedlich zu beurteilen. Um 1500 passt der Spruch prima, während hundert Jahre später schon das Konzept (oder soll man sagen: Klischee?) “Niedergang der Städte” allzu nahe liegt. Schon Lieder des 17. Jahrhunderts (von 1681) haben den Spruch mit der aus ihrer Sicht abweicheneden Wirklichkeit konfrontiert (Steiff/Mehring S. 72 nach Ditfurth). Unabhängig von seinem Wirklichkeitsgehalt war der Spruch bis ins 19. Jahrhundert äußerst beliebt4, wozu sicher auch die Drucküberlieferung beitrug. In den Materialien von Siebenkees 1792 ist von dem “bekannten schon hundertmahl gedruckten Verschen” die Rede.

Der Spruch betont – zugrundegelegt ist die Fassung der Danziger Handschrift – die finanzielle Potenz der oberdeutschen Reichsstädte Nürnberg, Augsburg, Ulm und Straßburg, die mit der machtvollen Serenissima verglichen werden. Bei Ulm steht das Kapitalvermögen im Vordergrund, was aber nicht so verstanden werden darf, dass der Autor die anderen Städte in ihrer finanziellen Leistungskraft abwerten will. Die Erwähnung der Nürnberger Innovationskraft (der Nürnberger Witz hat einen eigenen Wikipedia-Artikel), des Augsburger Luxus und des Straßburger Geschütze-Exports (der erst mit den Burgunderkriegen begann, so Steiff-Mehring) unterstreicht den abschließend (“were ich der reichst”) thematisierten Aspekt sehr großen Reichtums. Als zeitgenössische Wahrnehmung der frühkapitalistischen Macht der oberdeutschen Städte-Republiken wird die Priamel ja noch heute im wissenschaftlichen Diskurs gern zur Veranschaulichung eingesetzt.

  1. Zu Priameln siehe die Beispiele in Archivalia, zur hier besprochenen: http://archiv.twoday.net/stories/948987942/ (mit weiteren Nachweisen
  2. e-manuscripta.ch. Zur Handschrift F IX 70 siehe den Google-Schnipsel aus dem Katalog der Musikhandschriften 1988 und den Handschriftenkatalog.
  3. Siehe etwa das Katalogisat von Werner Hoffmann: http://www.manuscripta-mediaevalia.de/hs/projekt-Dresden-pdfs/M%2042.pdf
  4. Siehe auch Wander und Plaut.

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1782

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Widerstand – aber wofür?

Von Stefan Sasse

Stauffenberg
Wenn jemand Widerstand leistet, dann muss er sich zwei Fragen stellen: wogegen und wofür. Es liegt in der Sache, dass man sich beim "wogegen" häufig schneller einig ist als beim "wofür". Widerstandsbewegungen finden sich meist zusammen, weil sich viele Menschen in dem einig sind, was sie ablehnen. Nach ihrem Sieg zerfallen sie dann häufig sehr rasch, weil sie sich nicht einig sind, wofür sie das eigentlich tun. Man sieht dies an der Koalition gegen die Taliban (der "Nordallianz" von 2001), an der gegen Ghaddafi (2011), man sieht es an den Gegnern Francos im spanischen Bürgerkrieg (1936-39) und man sieht es an Hitlers Gegnern während dessen Regentschaft (1933-1945). Deren Versuch, den Diktator zu ermorden, jährt sich 2014 zum 70. Mal. Bekanntlich scheiterten sie. Das Nachkriegsdeutschland verdrängte ihre Erinnerung und behielt ihre Verurteilung als Staatsfeinde und Verräter bei, ein Schandfleck, der erst ab den 1960er Jahren langsam beseitigt wurde. Heute werden die Attentäter des 20. Juli gerne geehrt und es wird ihrer gerne gedacht, schon allein, weil man damit vermeidet, dubiose Einzeltäter oder, Gott bewahre, Kommunisten an ihre Stelle zu setzen. Aber was wollten Stauffenberg und seine Mitverschwörer eigentlich erreichen?

Ihr eigentlicher Plan ist schnell erzählt: Stauffenberg, nach einer Verwundung Stabsoffizier in Hitlers Hauptquartier, sollte eine Bombe platzieren und den Diktator so töten, während Mitverschwörer die Kommunikation lahmlegen und so die Kommandostruktur der Nazis unterbrechen sollten. In Berlin würde man sich Kontrolle über das in Deutschland stationierte Ersatzheer verschaffen, die ranghohen Nazis verhaften, die Kontrolle übernehmen und den (West-)Alliierten ein Friedensangebot machen. Bekanntlich scheiterte der Plan, an Pech sowie an Planungsfehlern und grundsätzlichen Pannen. Was selten gefragt wird (besonders nicht in Bryan Singers Verfilumg "Walküre") ist, wie diese neue deutsche Regierung hätte aussehen sollen, und was sie mit dem Krieg mit der Sowjetunion zu tun gedachte. 

Gedenkstätte (Phaeton, CC-BY-SA 3.0)
Hierzu muss man etwas mehr ausholen. Stauffenberg und seine Mitverschwörer bestanden vor allem aus zwei sozialen Gruppen: dem alt-liberalen, konservativen Bürgertum Weimars und noch mehr des Kaiserreichs (etwa Goerdeler) sowie dem ostelbischen Junkertum, der Trägerschicht des alten, konservativ-adeligen Preußen. Beide Schichten hatten sicherlich nicht zu den Gegnern Hitlers gehört, als dieser Weimar den Garaus gemacht hatte, und waren bereits eifrige Unterstützer jener autoritären Regime gewesen, die vor ihm kamen: Brünin, von Papen, von Schleicher. Ihre Gegnerschaft zu Hitler erwuchs aus den steigenden Exzessen des Regimes und dem Gang des Krieges, der sich nach Lage der Dinge nicht mehr gewinnen ließ. Diesen Realitätssinn für das Militärische hatten sie Hitler voraus. Auf politischem Gebiet waren sie mindestens ebenso naiv wie dieser. Ihre Vorstellung war ein Friede, vielleicht sogar Bündnis nach Westen, um den Krieg gegen die Sowjetunion zu einem Abschluss bringen zu können, und den Erhalt eines Deutschland in den Grenzen von 1937, vielleicht sogar mit einem Teil der Gewinne der Jahre 1938 und 1939. Das allerdings war 1944 pure Fantasterei. 

Innenpolitisch wollten die Verschwörer ein autoritäres Deutschland, das ihrer Meinung nach eine "natürlichere" Regierungsform war als die republikanische Demokratie oder Hitlers populistische Diktatur. Eine Volksbeteiligung sollte es allenfalls stark gefiltert geben. Doch das wichtigste Ziel überhaupt war Stauffenberg und seinen Mitverschwörern, das alte Deutschland am Leben zu erhalten, nicht so sehr die genaue Organisationsform im Politischen. Dieses "alte Deutschland" hatte bereits die Weimarer Republik dominiert und damit einen verlorenen Weltkrieg überstanden. Den Männern des 20. Juli war klar, dass sie einen weiteren nicht überstehen würden, denn dieses "alte Deutschland" verkörperten sie. Sollten Hitler und die Alliierten ihren Willen bekommen und das Reich bis zur totalen Niederlage weiterkämpfen, bedingungslos kapitulieren, dann wäre dies auch das Ende der Schicht, die ihn an die Macht gebracht hatte. 

Stauffenberg 1926
Die einzige Möglichkeit, die Existenz der eigenen Klasse zu retten - und den gesamten kulturellen Ballast des "alten Deutschland" - bestand darin, in den Worten von Treschkows, "vor der Weltöffentlichkeit den entscheidenden Wurf gewagt zu haben" und so die moralische Lage zu verbessern und dem unvermeidlichen Strafgericht der Alliierten zu entkommen. Vermutlich hätte diese Strategie sogar halbwegs Erfolg haben können, wenn sie nicht durch die Ereignisse ohnehin redundant geworden wäre: das Land, in dem das "alte Deutschland" kulturell verwurzelt war (Ostelbien) wurde durch den Angriff der Sowjets und die Nachkriegspläne der Alliierten - Stichwort Westverschiebung Polens - deutschem Zugriff (wie sich zeigen sollte: dauerhaft) entzogen. Und die Junkerklasse selbst wurde im letzten halben Jahr faktisch ausgerottet, einerseits durch Hitler selbst, andererseits im Kampf gegen die anstürmende Rote Armee. Der Selbstmord einer Bismarck im heimischen ostpreußischen Gut nur Stunden vor dem Eintreffen der Roten Armee steht exemplarisch für diesen Untergang. 

Gegenüber der Gesamttragödie des Krieges und den Folgen für die Deutschen und ihre Nachbarn geriet der Tod dieser Klasse schnell ins Hintertreffen und wurde kaum beachtet. Die Politik der entstehenden Bundesrepublik bestimmte sie nicht mehr, und ihre Überreste in dem, was früher Mitteldeutschland gewesen war und nun "Sowjetische Besatzungszone" hieß, bevor sich die "Deutsche Demokratische Republik" gründete, wurden von den sowjetischen Besatzungsbehörden mit Eifer ausgerottet. Stauffenberg und seine Mitverschwörer taugen daher wenig als demokratische Symbole. Sie taugen wesentlich mehr als Symbole moralischer Größe. Sie waren fähig, ihren Irrtum einzusehen und die ultimative persönliche Verantwortung dafür zu übernehmen. Ihre Ziele haben sie damit zwar nicht erreicht. Hätten jedoch mehr Menschen gedacht wie sie, so wäre die vernichtende Hitler-Diktatur früher zu Fall gekommen. Ob das langfristig besser gewesen wäre, ist eine ganz andere, düsterere Frage.

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2014/07/widerstand-aber-wofur.html

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Die Julikrise 1914 in ihren Telegrammen

Auf Archivalia macht Dr. Graf in dankenswerter Weise eine breite Netzöffentlichkeit auf die Digitalisate zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges aufmerksam, die das Politische Archiv des Auswärtigen Amts kürzlich online gestellt hat.

(Wer das Impressum dieses Blogs nicht kennt: Ich bin Mitarbeiter des Politischen Archivs.)

Die digitalisierten Unterlagen aus den Akten des Auswärtigen Amts sind mit Hintergrundmaterial verknüpft, u. a. zur Aktenkunde des Auswärtigen Dienstes um 1914. Die aktenkundliche Einführung beruht auf Meyer (1920), setzt aber in Form von bearbeiteten Scans auf die alte Weisheit, dass ein Bild mehr als tausend Worte sagt.

Über Einschätzungen zum didaktischen Wert und Nutzen dieser Mini-Aktenkunde würde ich mich an dieser Stelle freuen.

Wer meine laufende Serie zur Emser Depesche verfolgt, findet in den Akten zur Julikrise insbesondere zu den Telegrammen viel Vergleichsmaterial.  Es ist doch merkwürdig, dass ein Typ von Schriftstücken, der fast 150 Jahre lang das hauptsächliche Arbeitsmaterial der Diplomatie war und als solches im Guten wie im Bösen Weltgeschichte geschrieben hat, von der akademischen Aktenkunde allenfalls gestreift wird.

Mehr zu den Eigenheiten des Telegramms in der nächsten Folge der “Emser Depesche”, die ich in der kommenden Woche veröffentlichen will.

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/219

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aussichten. Perspektivierung von Geschichte, July 19, 2014

Neueste Beiträge in ‘aussichten’ umsichten: Blick von der Ruffinistraße auf das Gebiet der heutigen Staatsbedienstetenwohnungen Kaiserbiographien: Didius Julianus (193 n. Chr.) Web 1.0: Frameset (html) Über 100 Likes auf der Facebook-Fanseite von VABOSH Digitales Filmportal des Bundesarchivs erweitert um Filme zum Ersten Weltkrieg umsichten: Tarife für den Gütertransport vom Bahnhof Schleißheim zu anderen Stationen Kaiser […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5264/

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Recherchen zu ungarischen Fragämtern

Die letzten Tage habe ich in Budapest verbracht, um im Ungarischen Nationalarchiv zu den Fragämtern in Pressburg, Ofen und Pest in den 1780er Jahren zu recherchieren. Viel erfahren habe ich nicht, aber immerhin weiss ich nun, dass Anton Martin - Betreiber des kurzlebigen, von 1781 bis 1783 bestehenden Pressburger Fragamts - Vorsteher der Pressburger Sesselträger war und zugleich mit dem Fragamt einen Plan für eine Kleine Post einreichte, der allerdings nicht bewilligt wurde.
Demnächst werde ich wieder mal nach Budapest schauen, um mir in der dortigen Nationalbibliothek diverse Intelligenzblätter aus der Zeit 1780-1850 anzusehen.

Magyar Országos Levéltár, C 43, Archiv des Statthaltereirates, Acta secundum referentes, 1780 - Balogh - F. 92

Zum Pressburger Fragamt siehe bisher:

Tantner, Anton: Das Pressburger Frag- und Kundschaftsamt des Anton Martin, 1781-1783, in: Hungarian Studies, 25.2011/1, S. 127-142.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105526

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/948987495/

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Neuerscheinung: Global Social Policy

Von Anne Lammers

global social policy

© SAGE Publications, http://gsp.sagepub.com/

Die aktuelle Augustausgabe der Zeitschrift Global Social Policy beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit “Women and International Organizations in the Late 20th Century”. Mit einem Fokus auf die United Nations (UN) und deren Organisationen von 1945 bis 1990 interessieren sich die Autorinnen des Themenheftes für unterschiedliche Ausgestaltungen von Geschlechterbeziehungen in und durch UN-Organisationen. Den größeren Kontext der Analysen bilden die Entwicklungspolitik und der von Spannungen des Kalten Krieges durchzogene geopolitische Rahmen. Die Aufsätze bieten somit vielfältige Anknüpfungspunkte in den Themenbereichen Internationale Organisationen, Geschlechtergeschichte und Entwicklungspolitik sowie der Ausgestaltung sozialpolitischer Ansätze im internationalen Kontext. Der Untersuchungszeitraum macht die Aufsätze darüber hinaus anschlussfähig für zeitgeschichtliche Studien der Frauenbewegung.

Besonders hervorheben möchte ich den Artikel von Jean H Quataert, “A Knowledge Revolution: Transnational Feminist Contributions to International Development Agendas and Policies, 1965-1995″, S. 209-227. Darin beschreibt die Autorin die unterschiedlichen Vorstellungen seitens feministischer AktivistInnen und entwicklunspolitischen ExpertInnen, wie weibliche Lebenssituationen größere Beachtung in der (entwicklungs-)politischen Agenda sowie im Rahmen des Wirtschaftswachstums finden könnten. Besonderes Augenmerk legt sie auf die Erstellung und Verbreitung empirischer Fakten, deren Einfluss auf die Formulierung frauenspezifischer Probleme und Lösungsvorschläge sie betont. Damit bereichert der lesenswerte Artikel Forschungsansätze über die Rezeption statistischen Wissens und zeigt, auf welche Weise neue, durch statistische Daten gewonnene Erkenntnisse, zuerst starke emotionale Reaktionen hervorriefen und schließlich den Ruf nach weiterem politischen Handlungsbedarf begünstigten (Quataert, S. 215).

Ein wenig vermisst habe ich in diesem Artikel allerdings die Anknüpfung an aktuelle wissensgeschichtliche Studien. Gerade das Buch “Die Erfindung des Bruttoszialprodukts” (Daniel Speich-Chassé, 2013) untersucht den Zusammenhang zwischen makrökonomischer Expertise und Entwicklungspolitik, wie er auch für Quataert von Interesse ist. Der Autor beschreibt darin die Konsequenzen einer “Reduktion von sperrigen Lebensrealitäten auf handhabbare Abstraktionen” (Speich-Chassé, S. 11) gerade auch für den entwicklungspolitischen Bereich. Seine Geschichte der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen macht deutlich, warum diese makro-Persepktive auf politische Entscheidungsträger so anziehend wirkte (sie diente als stark komplexitätsreduzierendes Planungsinstrument) und wie sie sich in der Folgezeit als DAS wesentliche Bewertungskriterium für den Wohlstand verschiedener Regionen entwickelte (das BIP als Hauptinstrument für Länder-Ranking). Vor diesem Hintergrund erschließt sich dann auch, warum die Protagonistinnen im Artikel von Quataert sich gerade in den 1960er-Jahren dieser Sichtweise kaum zu entziehen vermochten. Ihre politischen Ziele und Forderungen formulierten auch sie im Kontext des Wirtschaftswachstums, gemessen am BIP eines Landes. Auch spätere frauenpolitische AktivistInnen, die Wirtschaftswachstum nicht als Ziel, sondern als Mittel für Entwicklung ansahen, nutzten den makroökonomischen Rahmen, um frauenspezifische Probleme weltweit zu identifizieren. Allerdings setzten sie vermehrt auf lokales, nationales und regionales Wissen, um ihre meta-Theorie zu füttern. Quataert spricht hier von einer “‘glocal’ analysis”, die eine glaubwürdigere Bewertung politischer Maßnahmen erlaube.

Von diesem kleinen Kritikpunkt abgesehen gelingt es Quataert aber sehr gut, divergierende Ansätze innheralb der UN-Frauenorganisationen herauszuarbeiten. Frauenpolitische Ziele wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder hinterfragt und unterschiedlich angegangen. Diese Geschichte entzieht sich somit einer linearen Betrachtung und verweist vielmehr auf ein Nebeneinander verschiedener Meinungen innerhalb der UN. Besonders spannend fand ich die Erkenntnis, dass aus einer dieser Strömungen schließlich das heute praktizierte “gender mainstreaming” entstanden ist. Es war die Expertise kleinerer UN-Initiativen wie “women-in-development” (WID), die letztendlich die Inklusion der gender-Perspektive in Programme wie das United Nations Development Program (UNPD) sicherte. Die Fourth Women’s World Conference in Beijing 1995 brachte dies auf die einfache Formel: “‘human development if not engendered is endangered’” (Quataert, S. 221).

Link zur Webausgabe des aktuellen Heftes von Global Social Policy

Quelle: http://etatsocial.hypotheses.org/272

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Musik im Fangnetz von Politik und Ideologie – Ein Augenzeugenbericht

In diesem Post geht es ausnahmsweise nicht um die Musik der 1950er Jahre, sondern um ein extremes Beispiel politischer Instrumentalisierung von Musik, wie sie im Kontext des Nationalsozialismus üblich war. Der erinnernde Bericht, den ich hier zitieren möchte, stammt aus dem Jahre 1960. Anlass ist eine Umfrage in der Zeitschrift Melos, bei der es um die (damals aktuelle und mit Ernst diskutierte) Frage geht, ob die musikalische Avantgarde „echt“ oder aber von geldgierigen Managern „gemacht“ sei. Alfred Schlee (1901-1999), Musikwissenschaftler und Musik-Verleger bei der Universal Edition, fühlt sich bei dieser Frage an eine Situation erinnert, die sich in den 1930er Jahren in Wien zutrug. Er berichtet 1960:

Ich hörte sie [die Frage] zum erstenmal, als ich in den dreißiger Jahren, erst kurz in der Universal-Edition tätig, im Auftrag der Direktion, eine politische Versammlung in Wien besuchte. Das Thema hieß „Kulturprogramm“. Der Redner behandelte hauptsächlich die zu beseitigenden Mißstände. Er enthüllte, entlarvte und riß vor allem Emil Hertzka (Anm. d. Red.: damals Direktor der UE) die Maske vom Gesicht. Er wußte nicht nur, wie Hertzka alle damals avantgardistischen Komponisten „machte“, er wußte auch, warum Hertzka es tat. Der Redner war klug genug, vorauszusetzen, daß es unglaubwürdig erscheinen würde, als Triebfeder solchen Managements Geschäftsinteressen anzusehen. Er brachte Beweismaterial, daß Hertzka und sein Verlag als Handlanger des Weltjudentums und der Kommunisten arbeiteten und im Gesamtplan der Ausrottung des Ariertums die deutsche Musik zu vernichten übernommen hätten. Zu diesem Zwecke habe Hertzka einige immerhin talentierte Komponisten um sich geschart und einem jeden Spezialaufträge gegeben. Schönberg: Vernichtung der deutschen Tonkunst durch Beseitigung der Tonalitäten. Berg, „Wozzeck“: Verspottung soldatischen Geistes. Krenek, „Jonny spielt auf“: Triumph der schwarzen über die weiße Rasse. Weill: Nihilismus und Klassenhaß. Schreker: Entmannung der Jugend durch zügellose Sinnlichkeit. Auch Webern wurde genannt. Doch habe dieser, so sagte der Redner, Hertzka verstimmt, weil Webern durch Übersteigerung des Häßlichen sich lächerlich gemacht und dadurch den gewünschten Zersetzungserfolg in Frage gestellt habe. Wir haben damals – wie sich später zeigte fälschlicherweise – viel gelacht, zumal jemand das Gerücht aufbrachte, dieser Redner sei ein von Hertzka abgewiesener Komponist gewesen.1

Da Emil Herztka 1932 starb, ist anzunehmen, dass diese politische Veranstaltung vor 1932 stattfand. Als Augenzeugenbericht (fast 30 Jahre später) sind die Angaben aus wissenschaftlicher Sicht freilich mit Vorsicht zu behandeln. Doch geben sie ein eindrückliches und anschauliches Beispiel dafür, wie Kunst im Allgemeinen und Musik im Besonderen von den Nationalsozialisten instrumentalisiert wurde. Außerdem bieten sie einen komprimierten Überblick darüber, was in der nationalsozialistischen Ideologie als „entartete“ Musik galt.

Etwa Arnold Schönberg: Dass er in radikaler Neuerung an die Stelle des Systems der Dur-Moll-Tonalität die Atonalität und Zwölftontechnik setzte, wurde interpretiert als Rückfall in Chaos und Anarchie und als Beispiel für den Verfall der Musik in der Moderne. In der Ablösung der Tonalität, so legt der obige Text nahe, würde Schönberg die deutsche Musik vernichten wollen. Neben dem offenkundigen Antisemitismus mutet dieses Argument absurd an, da Schönberg gerade in bewusster Fortführung der deutsch-österreichischen Musiktradition seine kompositionstechnischen Neuerungen vollzog. Golan Gur wies in seiner Dissertation Orakelnde Musik darauf hin, dass die Ursprünge von Schönbergs Idee des musikalischen Fortschritts nicht in seinem jüdischen Erbe, sondern in der deutschen Geistesgeschichte zu suchen sind.2

Alban Berg war zwar nicht jüdischer Abstammung, dennoch galt seine Musik als entartet und er als Bolschewist. „Kulturbolschewismus“ war ein Begriff, hinter dem sich u.a. die Angst vor der Moderne äußerte, und den sich die Nazis als Kampfwort und Feindbild zunutze machten. Die Abgrenzung des Bolschewistischen vom Jüdischen war dabei nicht immer klar. Insbesondere Bergs Wozzeck wurde als entartet angesehen: Die Oper, die noch in der Weimarer Republik große Erfolge feierte, erzählt die Geschichte der an seinen Lebensumständen gebrochenen Figur des Soldaten Wozzeck und verbindet klassische Formen und Satztechniken mit Atonalität.

Ernst Kreneks (Zeit-) Oper Jonny spielt auf gehörte zu den erfolgreichsten Opern der 1920er Jahre. Im NS-Staat galt sie dann als prominentes Beispiel für entartete Kunst und war auch auf der Begleitbroschüre zur Ausstellung „Entartete Musik“ in Düsseldorf 1938 abgebildet (siehe Abbildung). Im Falle Kreneks zielte der Rassismus nicht auf seine (österreichische) Herkunft, sondern auf die Jazzelemente, die er in seiner Musik verwendete und die Handlung der Oper, die sich um einen afroamerikanischen Musiker dreht. Auch hier wurde in der Kunst eine Bedrohung gesichtet: Amerika vs. Europa, schwarz vs. weiß, Jazz vs. deutsche Musik.

 

Kurt Weill ist insbesondere bekannt für seine Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. Dabei entstand unter anderem die Dreigroschenoper, die sich durch ihre eingängigen Songs (statt Arien) mit gesellschaftskritischem Impetus (Stichwort: Verfremdungseffekt) auszeichnet. Für die Nazis ein eindeutiger Fall von Kulturbolschewismus und damit Entartung. – Die Musik Franz Schrekers wurde aufgrund seiner jüdischen Abstammung verboten, darüber hinaus wurde ihr vorgeworfen, in ihrer gesteigerten Sinnlichkeit einen schlechten Einfluss auf die Menschen auszuüben.

„Vernichtung“, „Verspottung“, „Nihilismus“, „Entmannung“ – all dies seien Gefahren, die von der entarteten Musik ausgehen. Und mehr noch: Es seien Aufträge, welche die Komponisten von dem jüdischen Verlagsleiter Hertzka erhielten, um die deutsche Musik zu zerstören und Judentum und Kommunismus in der Welt zu verbreiten. Dass die Opern von Berg, Weill und Krenek jeweils individuelle Antworten darstellen auf die Herausforderung, der Oper im 20. Jahrhundert eine zeitgemäße Form zu verleihen, hat freilich keinen Platz in diesen, nur Propaganda-Zwecken folgenden Ausführungen.

Aus meiner heutigen Perspektive finde ich es erschreckend zu sehen, wie Musikgeschichte hier selektiv, einseitig-ideologisch, ausgerichtet auf politische Funktionalisierung, und – so muss ich doch sagen – äußerst plump gedeutet wurde. Diese Interpretation wäre, wie Schlee erwähnt, eigentlich ein Grund zum (Aus-) Lachen, wenn sie nicht zur traurigen Wirklichkeit der nationalsozialistischen Kulturpolitik gehörte.

Was bedeutet es nun, dass Schlee im Kontext der Melos-Umfrage auf die Verfemung Neuer Musik durch die Nazis verweist? Damit möchte er wohl zeigen, dass der Vorwurf, die musikalische Avantgarde sei eine lukrative Modeerscheinung und durch Musik-Manager (gemeint: Rundfunk-Redakteure, Festivalleiter u.a.) gesteuert, nicht auf eine rationale Argumentation, sondern auf ähnliche ideologische Motivationen zurückzuführen sei wie die repressive und zerstörerische Kulturpolitik im NS-Staat. Die verbale Auseinandersetzung für und gegen die zeitgenössische Musik wurde in den 1950er Jahren – so zeigt sich mir fast täglich in meiner Quellenarbeit – mit starken Geschützen gefochten.

 

1Alfred Schlee, „Die Frage ist nicht neu“, in: Melos 27 (1960), S. 181.

2Golan Gur, „Orakelnde Musik. Schönberg, der Fortschritt und die Avantgarde, Kassel 2013 (Musiksoziologie, 18), S. 149.

Quelle: http://avantmusic.hypotheses.org/193

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aventinus historia Nr. 14 [18.07.2014]: Johannes Aventinus erste gedruckte Karte von Bayern aus dem Jahre 1523

1523 und 1535 veröffentlichte Johannes Aventinus als Ergänzung zu seiner Chronik Bayerns eine gedruckte Karte des Landes. Sie bildete die erste nicht handgezeichnete Karte Bayerns. Umgeben von den Wappen der wichtigsten Städte bildet die Karte im Maßstab von um 1 : 720.000 Ober- und Niederbayern zwischen Alpen und Donau ab. http://www.bavarikon.de/de/image/kpbO-BSB-MAP-00000MAPPXI24XBB

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5259/

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