Hans Hinterberger: Die bayerischen „Beamtenministerpräsidenten“ 1920-1924, Kahr – Lerchenfeld – Knilling. Workshop Weimar / Personengeschichte

Abstract.

„Beamtenministerpräsidenten“ – unter diesem Begriff werden die Ministerpräsidenten Gustav von Kahr, Hugo Graf Lerchenfeld und Eugen von Knilling zusammengefasst, die in den Jahren von 1920 bis 1924 in relativ zügigem Wechsel der bayerischen Regierung vorstanden. Der „Beamte“ wurde von den Zeitgenossen bewusst betont. Dies sollte in einer Zeit, in der weite Teile der Bevölkerung und der Eliten der jungen parlamentarischen Demokratie skeptisch gegenüberstanden, suggerieren, dass der Ministerpräsident über dem Streit der Parteien schwebe. Vor allem deshalb entschied sich die dominierende BVP nicht einen ihrer bekannten Parteigänger an die Spitze des Staates zu stellen, sondern „unpolitische“ Männer zu bevorzugen, deren Hintergrund eine hervorgehobene Beamtenkarriere im alten Königreich war. Doch kann ein Ministerpräsident in einem parlamentarischen System, in dem er sich auf eine Koalition von Parteien stützen muss, überhaupt „unpolitisch“ sein? Kann er ganz alleine für sich über den Dingen schweben und zum Wohle der Allgemeinheit handeln? Die Arbeit stellt sich daher die Frage, wie diese Ministerpräsidenten im politischen Spektrum Bayerns positioniert und geprägt waren und, darauf aufbauend, inwiefern ihnen durch diese Positionierung eine Mitverantwortung an der Radikalisierung Bayerns bis hin zum Hitlerputsch zuzuschreiben ist.

Die Gliederung erfolgt grob nach den Amtszeiten der Personen. Diese Amtszeiten, nicht komplette Lebensgeschichten, sind Betrachtungsgegenstand. Gustav von Kahr (1862-1934) übernahm im März 1920 das Amt des Ministerpräsidenten. In den Wirren um den Kapp-Putsch folgte der Regierungspräsident von Oberbayern er auf den Sozialdemokraten Johannes Hoffmann. Kahr hatte sich bereits vor Amtsantritt in ein enges Bündnis mit den bayerischen Einwohnerwehren begeben, in denen er einige Popularität genoss. Diese Popularität wollte sich die BVP zu Nutze machen. Doch schon bald verlor sie den Einfluss auf Kahr, der den vaterländischen Verbänden und Eliten deutlich näher stand, als der Fraktion im Landtag. Im September 1921 trennte sie sich daher vom ihn. Die Fraktion stand damals vor den Fragen, die sich noch heute stellen: Inwiefern war Kahrs Politik selbstbestimmt, inwiefern konnte die Koalition im Landtag noch Einfluss nehmen, inwiefern war er am Ende zum Spielball außerparlamentarischer, rechter Zirkel geworden?

Kahr hatte in den eineinhalb Jahren seiner Amtszeit durch anhaltendes Kompetenzgerangel mit der Reichsregierung für gehörige Verstimmung zwischen Berlin und München gesorgt. Auf der Suche nach einem diplomatisch gesonnenen Nachfolger stieß die BVP-Fraktion auf den Grafen Hugo von und zu Lerchenfeld (1871-1944). Im Gegensatz zu Kahr war Lerchenfeld Mitglied der Partei. Er hatte angesichts der Revolution in Bayern in den Dienst der Reichsregierung, zuletzt als Gesandter in Darmstadt, gewechselt. Somit schien er unbelastet von der bayerischen Tagespolitik. Lerchenfeld bemühte sich zunächst um Besonnenheit. Er strebte eine Verlagerung hin zu sachlicher Wirtschaftspolitik an. Doch schon bald isolierte er sich damit. Die Kräfte rechts der BVP liefen Sturm gegen ihn und auch in der eigenen Partei war der Wunsch nach Ausgleich rasch wieder vergessen. Lerchenfeld, mehr und mehr desillusioniert, folgte dieser Entwicklung in seiner Politik. Im Sommer 1922 beging er im Streit mit Berlin sogar einen klaren Bruch der Reichsverfassung. Trotzdem: Dauerhaften Rückhalt konnte der Graf in so gut wie keinem politischen Lager gewinnen. Mit dieser Einsicht gab er im November 1922 sein Amt auf.

Wieder befand sich die BVP auf der Suche nach einem „Beamtenministerpräsidenten“ – doch sie tat sich nun immer schwerer mit der Suche. Freilich hatte Eugen von Knilling (1865-1927) während der Monarchie eine glänzende Beamtenkarriere im Staat durchlaufen, brachte es sogar zum Kultusminister. Aber seit 1920 war er nicht mehr Beamter, sondern Parlamentarier für die BVP. Und als solcher wurde er zumindest innerhalb der BVP Landtagsfraktion auch empfunden. Angesichts der angespannten Lage im Land wollten die Mitglieder der BVP-Fraktion „ihren Kollegen“ eigentlich noch nicht vor solch große Herausforderungen stellen. Sie befürchteten, dass er dabei scheitern müsse – und sie sollten Recht behalten. Eugen von Knilling bemühte sich durch seine ganze Amtszeit um eine Annäherung an die rechten Kreise in Bayern. Er wollte eine ähnlich zentrale Stellung erreichen, wie Ministerpräsident Kahr sie einst hatte. Es blieb jedoch beim Wunschdenken. Dauerhafte Autorität konnte er nie gewinnen. Das zeigte sich spätestens, als er am Abend des Putsches im Bürgerbräu von den Nationalsozialisten ohne weiteres gefangen genommen wurde.

Knillings mangelnde Erfolge bewirkten auch die Rückkehr des ersten „Beamtenministerpräsidenten“, Kahr, auf die politische Bühne. Im September sah es die Regierung Knilling für notwendig an, ihn als „Generalstaatskommissar“ neben sich zu stellen. Sie verband dies mit der vergeblichen Hoffnung, dass die einstige Identifikationsfigur der politischen Rechten die Anhänger Hitlers beruhigen könnte. Doch die Regierung musste sehr bald feststellen, dass Kahr zum einen ebenfalls über keine Autorität gegenüber Hitlers Deutschem Kampfbund verfügte, zum anderen als Generalstaatskommissar von Anfang an seine eigene Politik betrieb, die alles andere als zur Beruhigung der politischen Lage beitrug. Vielmehr ist die Frage zu stellen, inwiefern Kahrs und sein enges Umfeld die Putschstimmung noch zusätzlich befeuerten. Das Generalstaatskommissariat wird daher in dieser Arbeit in einem eigenen großen Kapitel behandelt, das aus dem sonst angewandten Konzept ausbricht.

Die Kapitel zu den jeweiligen Ministerpräsidentschaften sind zunächst von dem Versuch geprägt, den jeweilige Amtsinhaber fundiert politisch einzuordnen. Nach einer kurzen Betrachtung der jeweiligen bisherigen Karriere, werden in diesem Sinne folgende Fragestellungen abgehandelt: Dank welcher Unterstützer kam der Ministerpräsident ins Amt? Wo lagen Charakteristiken, Schwerpunkte und Entwicklungen seiner Politik, vor allem im Hinblick auf seine Haltung zu den geltenden Verfassungen in Bayern und Reich? Und wie nahm er die zunehmende Radikalisierung Bayerns wahr? Lässt sich der Ministerpräsident in seiner Amtsführung durch Nähe oder Ferne zu den einzelnen Parteien einordnen? Und wie gestaltete sich das Verhältnis zu den rechten Kräften außerhalb des Parlaments? Einem Blick auf das Ende der Amtszeit folgt dann das jeweilige Zwischenfazit.

Eine Sonderrolle wird das Generalstaatskommissariat Kahrs spielen. Es kann in dieser Arbeit schon aufgrund des zentralen Ereignisses „Hitlerputsch“ nicht ignoriert werden. Hierbei wird der Blickwinkel Kahrs eingenommen. Im Focus stehen dabei seine Legitimation im Staat, seine innerbayerischen Ziele als Generalstaatskommissar, die Frage nach dem Grad seiner eigenen Planungen für einen Systemwechsel im Reich und seine Rolle im Hitlerputsch. Kurz gefasst gilt die Frage: Wollte Kahr Hitler in die Schranken weisen, oder wollte er ihn kopieren?

Die Arbeit basiert, was die Primärquellen angeht, auf den jeweiligen Nachlässen der jeweiligen Ministerpräsidenten (bei Kahr umfangreich, bei Lerchenfeld und Knilling sehr überschaubar) inklusive Kahrs ausführlichen Lebenserinnerungen sowie auf den Ministerratsprotokollen im Zeitraum. Hinzu kommen die Fraktionsprotokolle der BVP, diverse Personennachlässen (z.B. Heim, Held, Hamm, Escherich, Kanzler) und Erinnerungen (z.B. Schmelzle, Löwenfeld, Sommer), Protokolle des Landtags, des Hitlerprozesses und des Landtags-Untersuchungsausschusses zum Hitlerputsch von 1928. Ferner wurde ein umfangreicher Pressespiegel der Zeit herangezogen (z.B. Münchner Neueste Nachrichten, München Augsburger Abendzeitung, Miesbacher Anzeiger, BVP-Korrespondenz, Bayerischer Kurier, Münchner Post). Aufgrund der Nähe der damaligen Presse zu einer politischen Richtung erlaubt das jeweilige Presseorgan Rückschlüsse auf die jeweilige Popularität eines Ministerpräsidenten in der entsprechenden Richtung.

Hinsichtlich der immer wieder geführten Diskussionen über den Sinn und Zweck historischer Biographien möchte sich diese Arbeit bewusst in kein schwarz-weiß Denken begeben. Sie geht weder in einem altmodischen Sinn davon aus, dass diese Männer allein für den Verlauf der bayerischen Geschichte verantwortlich zu machen sind, sondern natürlich nur in einem Umfeld (bzw. Netzwerk) aus Staatsspitze, Parteien, Presse, Bevölkerung, radikalen Kräften und weiteren Faktoren wirken konnten. Andererseits kann das nicht bedeuten, dass diese drei Persönlichkeiten nicht durch ihr selbstbestimmtes Handeln sehr wohl Einfluss auf den Lauf der Dinge hatten. Wie wäre es sonst – überspitzt gesagt – zu erklären, dass sich für die drei Amtszeiten auch deutliche Unterschiede ausmachen lassen? Das Wirken jedes einzelnen der drei „Beamtenministerpräsidenten“ lässt sich nur aus einer Kombination von Persönlichkeit und politisch wirkendem Umfeld heraus verstehen. Kahr, das zeigt sich offenkundig, wurde wissend oder unwissend von Militärs, Paramilitärs und anderen Kräften beeinflusst. Sein Ideenreichtum ist weitaus geringer, als er in seinen Lebenserinnerungen zu vermitteln versucht. Doch hätten diese Kräfte in Bayern nie so erblühen können, wenn er sein Organisationstalent und sein Ansehen nicht in deren Dienst gestellt hätte. Umfeld und Person benötigten sich hier gegenseitig. Lerchenfeld wiederum wollte einen eigenen Weg der Vernunft gehen – gegen sein Umfeld. Das politische Umfeld blockierte hier den Willen der Person, um ihn erst zu verändern und am Ende zu brechen. Und Knilling stellt unter Beweis, dass auch die Schwäche einer Führungsperson ihre Wirkung auf das Umfeld zeigt. Nicht nur der Druck des Umfelds, sondern auch persönlich unterlassenes Handeln prägen das Fazit seiner Amtszeit. Dass das Verhältnis von Umfeld und historischer Person auch einem schnellen Wandel unterzogen sein kann, belegt Kahrs Generalstaatskommissariat. Einerseits bewirkt Kahrs Person ohne Zweifel eine zeitweilige Eindämmung Hitlers. Durch seine Autorität wurden nun auch Maßnahmen auf den Weg gebracht, die zuvor von anderen lange diskutiert, doch nie umgesetzt wurden. Andererseits konnte er sich die Stellung als gemeinsamer Nenner des vaterländischen Lagers, die er noch als Ministerpräsident inne hatte, nicht mehr zurückerobern. Vier Kapitel, die eines zeigen: Weder das Umfeld, noch die historische Person funktionieren alleine.

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1597

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7. Januar-TwInterview zu Bilanz und Zukunft von @HistNet

Am Freitag, den 31.1.2014, 16-17 Uhr, fand das siebente und damit letzte der angekündigten Januar-TwInterviews statt. Mein Gesprächspartner war Dr. Jan Hodel (@yaho007), Dozent an der Pädagogischen Hochschule in Basel und Mitbegründer der Geschichtsplattform HistNet. Im Gespräch ging es um die Entstehung, das Konzept, die Entwicklung, Bilanz und vor allem auch die Zukunft von @HistNet. PD Dr. Peter Haber als zweiter Kopf von @HistNet ist im vergangenen Jahr verstorben, das macht die Frage nach der Zukunft der Internetplattform leider besonders aktuell.

Ich danke Jan Hodel für das instruktive Gespräch und wünsche allen, die an dem Projekt der zukünftigen Neuaufstellung von @HistNet mitwirken, sehr herzlich ein gutes Gelingen! Nachzulesen ist das TwInterview mit Jan Hodel hier: http://storify.com/mdemanto/twinterview-mit-yaho007-zu-histnet

 

Quelle: http://digigw.hypotheses.org/588

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Rezensionsüberblick Januar 2014

Willkommen zu unserem monatlichen Rezensionsüberblick.

Wie immer stellen wir einen Überblick über die im letzten Monat erschienenen Online-Rezensionen mit mediävistischem Bezug zur Verfügung. Integriert sind die unten genannten Portale. Wer weitere aus allen mediävistischen Disziplinen kennt, hilft uns sehr durch einen kurzen Hinweis. Wir wünschen interessante und v.a. zeitsparende Lektüre!

[en:] Welcome to our review digest! Every month we provide an overview of all online published medieval reviews we can find. The sites mentionend below are included. In case we miss some portal for online reviews from all disciplines concerned with medieval studies, please give us a hint. We wish you an interesting, and first of all a timesaving reading!

Per Klick auf den Namen können Sie zum Überblick für das jeweilige Portal springen

H-Soz-u-Kult
Sehepunkte
The Medieval Review
Francia-Recensio
H-Net Reviews
Reviews in History
Histara
ArtHist.net
Ordensgeschichte
Marginalia
Concilium medii aevi
Archivalia
IASL


H-Soz-u-Kult:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

Kristin Skottki: Rezension zu: Küçükhüseyin, Şevket: Selbst- und Fremdwahrnehmung im Prozess kultureller Transformation. Anatolische Quellen über Muslime, Christen und Türken (13.–15. Jahrhundert). Wien 2011, in: H-Soz-u-Kult, 29.01.2014.

Philippe Rogger: Rezension zu: Church, Clive H.; Head, Randolph C.: A Concise History of Switzerland. Cambridge 2013, in: H-Soz-u-Kult, 28.01.2014.

Clemens Zimmermann: Rezension zu: Mieg, Harald A.; Heyl, Christoph (Hrsg.): Stadt. Ein interdisziplinäres Handbuch. Stuttgart 2013, in: H-Soz-u-Kult, 24.01.2014.

Jan Clauß: Rezension zu: Brauer, Michael: Quellen des Mittelalters. Historische Quellen interpretieren. Paderborn 2013, in: H-Soz-u-Kult, 22.01.2014.

Markus Meumann: Rezension zu: Tallett, Frank; Trim, D. J. B (Hrsg.): European Warfare, 1350–1750. Cambridge 2010, in: H-Soz-u-Kult, 21.01.2014.

Doris Bulach: Rezension zu: Wozniak, Thomas: Quedlinburg im 14. und 16. Jahrhundert. Ein sozialtopographischer Vergleich. Berlin 2013, in: H-Soz-u-Kult, 15.01.2014.

Justus Nipperdey: Rezension zu: Weigl, Andreas: Bevölkerungsgeschichte Europas. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Wien 2012, in: H-Soz-u-Kult, 10.01.2014.

Joachim Schneider: Rezension zu: Birngruber, Klaus; Schmid, Christina, unter Mitarbeit von Weigl, Herwig (Hrsg.): Adel, Burg und Herrschaft an der „Grenze“: Österreich und Böhmen. Beiträge der interdisziplinären und grenzüberschreitenden Tagung in Freistadt, Oberösterreich, 26. bis 28. Mai 2011. Linz 2012, in: H-Soz-u-Kult, 08.01.2014.

 Tim Wätzold: Rezension zu: Pilcher, Jeffrey M. (Hrsg.): The Oxford Handbook of Food History. New York 2012, in: H-Soz-u-Kult, 03.01.2014.

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Sehepunkte (13, 2013, Nr. 12):
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: monatlich | frequency of publication: montly

Manfred Hildermeier: Geschichte Russlands. Vom Mittelalter bis zur Oktorberrevolution, München: C.H.Beck 2013. Rezensiert von von Manfred Alexander

Claudia Opitz-Belakhal (Hg.): Geschichte Frankreichs in Quellen und Darstellung. Band 1: Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution, Stuttgart: Reclam 2013.Rezensiert von Bernd Klesmann

Julia Bruch: Die Zisterze Kaisheim und ihre Tochterklöster. Studien zur Organisation und zum Wirtschaften spätmittelalterlicher Frauenklöster mit einer Edition des Kaisheimer Rechnungsbuches, Münster / Hamburg / Berlin / London: LIT 2013.Rezensiert von Gabriela Signori

Delle Donne Fulvio: Federico II. La condanna della memoria. Metamorfosi di un mito, Roma: viella 2012.Rezensiert von Gerald Schwedler

Ulrike Hascher-Burger / August den Hollander / Wim Janse (eds.): Between Lay Piety and Academic Theology. Studies Presented to Christoph Burger on the Occasion of his 65th Birthday, Leiden / Boston: Brill 2010. Rezensiert von Martine Clouzot

Ranulph Higden: Speculum curatorum. A Mirror for Curates. Book I. The Commandments. Introduction, Edition, and Translation by Eugene Crook and Margaret Jennings, Leuven: Peeters 2012. Rezensiert von Ronald Stansbury

John D. Hosler: John of Salisbury. Military Authority of the Twelfth-Century Renaissance, Leiden / Boston: Brill 2013.Rezensiert von Jessalynn Bird

D. Kempf / M. G. Bull (eds.): The Historia Iherosolimitana of Robert the Monk, Woodbridge / Rochester, NY: Boydell & Brewer 2013. Rezensiert von Georg Strack

Bruno Klein / Katja Schröck / Stefan Bürger (Hgg.): Kirche als Baustelle. Große Sakralbauten des Mittelalters, Köln / Weimar / Wien: Böhlau 2013.Rezensiert von Jeannet Hommers

Hervé Oudart / Jean-Michel Picard / Joëlle Quaghebeur (éds.): Le Prince, son peuple et le bien commun. De l’Antiquité tardive à la fin du Moyen Âge, Rennes: Presses Universitaires de Rennes 2013. Rezensiert von Julian Führer

Eyal Poleg / Laura Light (eds.): Form and Function in the Late Medieval Bible, Leiden / Boston: Brill 2013.Rezensiert von Jessalynn Bird

Jörg Sonntag (Hg.): Religiosus Ludens. Das Spiel als kulturelles Phänomen in mittelalterlichen Klöstern und Orden, Berlin: de Gruyter 2013.Rezensiert von James D. Mixson

Colmán Ó Clabaigh: The Friars in Ireland, 1224-1540, Dublin: Four Courts Press 2012.Rezensiert von Annette Kehnel

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The Medieval Review:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

TMR 14.01.03, Henzler, Die Frauen Karls VII und Ludwigs XI (Albrecht Classen )

TMR 14.01.04, Cullum and Lewis, eds., Religious Men and Masculine Identity (Katherine Allen Smith)

TMR 14.01.01, Tartakoff, Between Christian and Jew (Alex J. Novikoff)

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Francia-Recensio:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: vierteljährlich | frequency of publication: quarterly

Previous issue was published in December 2013. Browse it here.

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H-Net Reviews:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

Irina Marin. Contested Frontiers in the Balkans: Ottoman and Habsburg Rivalries in Eastern Europe. London: I.B. Tauris, 2012. 228 S., Kartenteil. ISBN 978-1-78076-105-3. Reviewed by Ioannis Zelepos

Joanne Marie Ferraro. Venice: History of the Floating City. New York: Cambridge University Press, 2012. 300 pp. $28.99 (cloth), ISBN 978-0-521-88359-7. Reviewed by David Laven

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Reviews in History:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

Armin Wolf: Verwandtschaft – Erbrecht – Königswahlen, Frankfurt, Klostermann Vittorio Gmbh, 2013, Reviewer: Dr Donald C. Jackman.

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Histara:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

Kairis, Pierre-Yves – Sarrazin, Béatrice – Trémolières, François: La restauration des peintures et des sculptures. Connaissance et reconnaissance de l’œuvre. Paris 2012,  Rezension von Delphine Burlot.

Heck, Christian (dir.): L’allégorie dans l’art du Moyen Âge. Formes et fonctions. Héritages, créations, mutations. Turnhout 2011.  Rezension von Frederic Dewez.

AA. VV. (Perrugot, Didier et al.): L’habitat carolingien du Grand Longueron (Champlay, Yonne). Origine et mutation d’un grand domaine foncier au Haut Moyen Age (VIIe-IXe siècles) (Préface de P. Périn). Montagnac 2008. Rezension von Sabrina Pietrobono.

Baudin, Arnaud – Brunel, Ghislain – Dohrmann, Nicolas (dir.): Templiers. De Jérusalem aux commanderies de Champagne. (coédition Somogy-éditions d’Art et le Conseil général de l’Aube, en partenariat avec les Archives nationales 2012). Rezension von Matthieu Rajohnson.

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ArtHist.net:
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Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

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Ordensgeschichte:
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Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

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Marginalia:
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Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

Sarra Tlili, Animals in the Qur’an, Cambridge University Press, 2012. Rezension von George Archer.

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Concilium medii aevi:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

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Archivalia:
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Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

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IASL:
(Offizielle Homepage: Link)
Erscheinungsweise: ad hoc | frequency of publication: ad hoc

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Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/2987

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Rezensions-Digest Januar 2014

Leonhard Hell: Rezension zu: Bernard Chédozeau: Le Nouveau Testament autour de Port-Royal. Traductions, commentaires et études (1697- fin du XVIIIe siècle). Paris 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23427.html

Irene Fosi: Rezension zu: Birgit Emich / Christian Wieland (Hrsg.): Kulturgeschichte des Papsttums in der Frühen Neuzeit. Berlin 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/24059.html

Sabine Arend: Rezension zu: Albert Fischer: “Visitiere deine Diözese regelmäßig!”. Klerus und kirchliches Leben im Dekanat Vinschgau im Spiegel der Churer Visitationen zwischen 1595 und 1779. Innsbruck 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23466.html

Manfred Alexander: Rezension zu: Manfred Hildermeier: Geschichte Russlands. Vom Mittelalter bis zur Oktorberrevolution. München 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/22834.html

Tom Tölle: Rezension zu: Christopher Hodson: The Acadian Diaspora. An Eighteenth-Century History. Oxford 2012, in: H-Soz-u-Kult, 14.01.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-1-024

Daniela Liebscher: Rezension zu: Harald Jele: Wissenschaftliches Arbeiten: Zitieren, 3. Auflage. Stuttgart 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23209.html

Sebastian Becker: Rezension zu: Evelyn Korsch: Bilder der Macht. Venezianische Repräsentationsstrategien beim Staatsbesuch Heinrichs III. (1574). Berlin 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/21320.html

Franz Obermeier: Rezension zu: Johannes Meier / Uwe Glüsenkamp (Hrsg.): Jesuiten aus Zentraleuropa in Portugiesisch- und Spanisch-Amerika. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Band 5: Peru (1617-1768). Münster 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/24339.html

Bernd Klesmann: Rezension zu: Claudia Opitz-Belakhal (Hrsg.): Geschichte Frankreichs in Quellen und Darstellung. Band 1: Vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution. Stuttgart, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/21951.html

Matthias Schnettger: Rezension zu: Jörg Reimann: Rom und der Kirchenstaat 1450 bis 1650. Wirtschaft, Politik, Kultur und Bevölkerung. Hamburg 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23928.html

Johannes Arndt: Rezension zu: Monica Stensland: Habsburg Communication in the Dutch Revolt. Amsterdam 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/22839.html

Jürgen Luh: Rezension von: Arno Störkel: Fürstliche Jagd im barocken Franken. Allein und einzig zu einem Plaisir und Staate eines grossen Herrn. Bayreuth 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23678.html

Markus Meumann: Rezension zu: Frank Tallett / D. J. B. Trim (Hrsg.): European Warfare, 1350–1750. Cambridge 2010, in: H-Soz-u-Kult, 21.01.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-1-044

Bettina Braun: Rezension zu: Werner Telesko: Maria Theresia. Ein europäischer Mythos. Wien 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 1, 15.01.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/01/23199.html

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1593

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Mentoring in der geisteswissenschaftlichen Studieneingangsphase? Zehn Thesen zu einem neuen Betreuungskonzept

Marc-Simon Lengowski Der Erfolgsautor Daniel Kehlmann skizzierte vor gut einem Jahr in seinem Theaterstück „Der Mentor“ die klassische Konstellation des Mentorings: Ein bekannter und erfahrener Schriftsteller soll einem jungen Nachwuchstalent den Weg zu beruflichem Erfolg zeigen. Was Kehlmann nach allen … Continue reading

Quelle: http://netzwerk.hypotheses.org/1916

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aventinus media Nr. 14 [31.01.2014]: Regional­geschichtliches Portal „Rhein-Maas-Net“ (RMnet) der Universität Trier

Das Portal „Rhein-Maas-Net“ wurde durch die DFG im Rahmen des Programms „Informations-Infrastrukturen für netzbasierte Forschungs­kooperation und digitale Publikation“ gefördert und wurde als „Fach­informations­system für die europäische Regionalgeschichte etabliert“ http://bit.ly/1gEyjYx

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/01/4935/

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Zur Verwaltungssprache der frühen Neuzeit (Literaturanzeige)

Klaus Margreiter, Das Kanzleizeremoniell und der gute Geschmack: Verwaltungssprachkritik 1749-1839, Historische Zeitschrift 297 (2013) S. 657-688. (Abstract)

Am Deutschen Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung in Speyer gibt es ein Forschungsprojekt mit dem Titel: “Geschichte der europäischen Verwaltungssprachen und ihrer Reformen, 1750-2000“. Aus diesem weiten Feld hat die HZ jetzt ein sehr konkretes und beachtenswertes Ergebnis veröffentlicht. Dass es ein verwaltungsgeschichtlicher Aufsatz in die HZ schafft, ist bemerkenswert genug. Margreiter schreibt brillant und liefert auch der Aktenkunde viel Bedenkenswertes aus einer originellen Perspektive.

Es geht um die “Verwaltungssprache [als] Abbild der Organisationskultur der Behörden, ihrer Werte und der Einstellungen der Angehörigen” (660). Der Einsatz dieser Fachsprache als Teil des Kanzleizeremoniells war ein Element, das die Verwaltungspraxis gegen Veränderungen stabilisierte. Auch durch gewollte Unverständlichkeit war sie ein Mittel zur symbolischen Vergegenwärtigung arkaner monarchischer Macht.

Im späten 18. Jahrhundert wollte die entstehende Bürgergesellschaft das nicht mehr hinnehmen. Margreiter beschreibt die bürgerlich-aufgeklärte Kritik am Kanzleistil überzeugend als Kampf um die kulturelle Hegemonie gegen die “Beamten als kryptisch säuselnde Priester der Herrschaft” (667), die tragenden Säulen der vormodernen Herrschaftsformen. Vorgebracht wurde eine ästhetisch ausgerichtete Kritik, die von einer intellektuellen Elite ausging, in abgeschwächter Form allerdings auch von den Autoren praktischer Lehrbücher des Kanzleistils (also von Insidern) aufgenommen wurde. Sich richtete sich im Einzelnen gegen

  • das unharmonische, oft aus Formularbüchern zusammengewürfelte und mit Fachbegriffen und umgangssprachlich überholten Ausdrücken durchsetzte Sprachbild,
  • die Neigung der Beamten zu Pleonasmen und verschachtelten Perioden,
  • die üblichen, als kriecherisch empfundenen Ergebenheitsbekundungen (Kurialien) und Titelhuberei im amtlichen Schriftverkehr.

Die Sprachreformer wollten der Obrigkeit auch auf dem Papier aufrecht gegenüberstehen und im Übrigen ohne Anstrengungen verstehen können, was Ihnen das Amt da schrieb. Was nicht nur verständlich, sondern auch immer noch aktuell sein mag.

Sicher hatte die Verwaltung auch ideologische Gründe zur Reformunlust. Die Arkansphäre wollte man sich bewahren. Margreiter präpariert aber säuberlich auch die systemimmanenten, unideologischen Motive heraus: Die Verwaltungssprache muss gerichtsfest sein. Deshalb ging man ungern von bewährten Formeln ab. Abgesehen davon sparte der Gebrauch von Formularbüchern Zeit und Mühe. Die Übernahme des Sprachgebrauchs durch Verwaltungsanwärter stellte (und stellt) außerdem eine wichtige Etappe ihrer Sozialisation dar und prägt den Korpsgeist der Beamtenschaft. – Soweit Margreiter.

Mit Formelbüchern, Kurialien und Titeln sind wir mitten im Gebiet der Analytischen Aktenkunde, die sich mit den inneren Merkmalen neuzeitlicher Schreiben befasst. Die aufgeklärte Sprachkritik zählt (neben äußeren Faktoren wie der Innovationskraft der napoleonischen Verwaltung) zu den Triebkräften hinter der Bereinigung des Kanzleizeremoniells zu Anfang des 19. Jahrhunderts, die Aktenkundler als Entstehung des “Neuen Stils” bekannt ist. Die Geschichte der Verwaltungssprache dient der Aktenkunde darum wie die ganze Verwaltungsgeschichte als Hilfsdisziplin.

Umgekehrt könnte sich die Aktenkunde in die Erforschung der Verwaltungssprache produktiv einbringen. Margreiter hat auch aktenkundliche Arbeiten rezipiert, aber eher punktuell. Auf S. 678 entgeht dem Leser die Pointe der gescheiterten preußischen Reform von 1800: Nicht nur, dass Hardenberg Kernargumente der Sprachreformer explizit teilte – auch Friedrich Wilhelm III. zeigte sich aufgeschlossen. Wenn aber selbst der König keinen Autoritätsverlust durch die Abschaffung alter Zöpfe fürchtete, erscheint die Ablehnung durch die Mehrzahl der obersten Beamten doch wieder als “hysterische Überreaktion”. (Margreiter zitiert in Anm. 76 nur Haß 1909, übrigens mit falschen bibliographischen Daten; der locus classicus wäre Granier 1902).

Fruchtbringend könnte es sein, Reformeifer und -unlust gesondert für einzelne Sphären der Verwaltungsschriftlichkeit zu untersuchen. Die Kritik der Sprachreformer richtete sich in erster Linie natürlich auf die Korrespondenz zwischen der Obrigkeit und den Untertanen. Man könnte sich auch fragen, ob die Obrigkeit in dem Maße auf den Kurialien bestand, wie die Untertanen dies antizipierten. Auch das ist ein epochenübergreifendes Phänomen: Ich erhielt einmal einen Archivanfrage von einem Doktoranden unserer Tage, der ohne jede Spur von Ironie mit den Worten schloss: “In der Hoffnung, mit meinem Ansinnen keine Fehlbitte zu tun, bin ich mit vorzüglicher Hochachtung Ihr …” (Der Devotionsstrich fehlte, da per E-Mail suppliziert wurde.)

Man würde wohl sehen, dass Kurialien und Titel von der Verwaltung selbst und insbesondere im innerdienstlichen Schriftverkehr als Problem betrachtet wurden, da der Popanz die Aufgabenerledigung verzögerte (dazu u. a. Polley 1994, zit. in Anm. 62). Reformeifer speiste sich nicht allein aus dem Eindringen ideologischer Elemente des bürgerlichen Zeitalters in die Beamtenschaft, die in das Gewand der Sprachreform gehüllt waren, sondern auch aus pragmatischen Motiven.

Nun war dies nicht Margreiters Thema. Er behält konsequent den Blickwinkel eben dieser Sprachreformer bei und kommt damit zu einem erhellenden und anschlussfähigen Ergebnis. Auf weitere Beiträge dieser Art aus dem Speyerer Forschungsprojekt bleibt zu hoffen!

Literatur

Granier, Hermann 1902. Ein Reformversuch des preußischen Kanzleistils im Jahre 1800. Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 15, S. 168–180. (Online)

Haß, Martin 1909. Über das Aktenwesen und den Kanzleistil im alten Preußen. Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 22, S. 521–575. (Online)

Polley, Rainer 1994. Standard und Reform des deutschen Kanzleistils im frühen 19. Jahrhundert: Eine Fallstudie. Archiv für Diplomatik 40, S. 335-357.

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/147

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Digitaler Toolkasten – 01/2014

In dieser Ausgabe des “Digitalen Toolkasten”-Newsflash berichten wir wieder vom Fortgang unserer Aktivitäten am Fachbereich Sozialwesen und zur Weiterbildung “Soziale Medienbildung”. Fachbereich Sozialwesen feiert 15 Jahre E-Learning Am Freitag, den 17. Januar 2014 fand an der Hochschule Fulda die Festveranstaltung “15 Jahre E-Learning im Fachbereich Sozialwesen” statt. Im Student-Service-Centers (SSC) trafen sich zahlreiche Professoren, Mitarbeiter, Lehrende, Studierende und Interessierte, um die spannenden Entwicklungen der Studienangebote am Fachbereich Sozialwesen zu feiern. Die Veranstaltung begann um 11 Uhr mit der Begrüßung durch die Dekanin Prof. Dr. […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4981

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Happy Birthday DHd-Blog: Neues Design zum zweiten Geburtstag

Den DHd-Blog gibt es jetzt schon seit rund zwei Jahren – Zeit für einen Tapetenwechsel. Ab heute erstrahlt der Blog dank unseres Designers Patrick Heck in frischem Grün. Wir hoffen, dass das ansprechendere Äußere die Lesbarkeit und Navigation noch leichter macht und gleichzeitig unsere Autorinnen und Autoren anspornt, den Blog weiterhin in bewährter Qualität zu bereichern, Diskussionen anzuregen, zu informieren und zu reflektieren.

75 Beiträgerinnen und Beiträger aus rund 60 Institutionen und Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben seit Januar 2012 mit über 325 Artikeln und zahlreichen Kommentaren für einen regen Austausch über Digital Humanities-Themen im deutschsprachigen Raum gesorgt. Herzlichen Dank dafür!

Wir freuen uns auch 2014 wieder über Beiträge zu aktuellen Themen und Entwicklungen, Veranstaltungshinweise und Stellenanzeigen, Information und natürlich Diskussion!

Das DHd-Blog-Team

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2926

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Hieronymus zu Gen 4,6

Hieronymus beschäftigt sich im 4. Kapitel seines Buches mit einer schwierigen Stelle aus der Erzählung von Kain und Abel. Ihn interessiert dabei die Frage, warum »die Sünde« im Hebräischen in einem anderen Genus steht, als eigentlich zu erwarten wäre.

Vers. 6) »Et dixit Dominus ad Cain: Quare concidit vultus tuus? Nonne si recte offeras, non recte autem dividas, peccasti? Quiesce, ad te conversio eius, et tu dominaberis eius«. Necessitate compellimur in singulis diutius immorari. Siquidem et nunc multo alius in Hebraeo, quam in Septuaginta translatoribus, sensus est. Ait enim Dominus ad Cain: »Quare irasceris, et quare concidit vultus tuus? Nonne si bene egeris, dimittetur tibi, et si non bene egeris, ante fores peccatum tuum sedebit? et ad te societas eius: sed tu magis dominare eius«. Quod autem dicit, hoc est: »Quare irasceris«, et invidiae in fratrem livore cruciatus, vultum dimittis in terram? »Nonne si bene feceris dimittetur tibi omne delictum tuum«: sive ut Theodotion ait, acceptabile erit: id est, munus tuum suscipiam, ut suscepi fratris tui? »Quod si male egeris: illico peccatum ante vestibulum tuum sedebit«, et tali ianitore comitaberis. Verum quia liberi arbitrii es: moneo ut non tibi peccatum, sed tu peccato domineris. Quod autem in Septuaginta interpretibus fecit errorem, illud est: quia peccatum, id est, ATTATH (חטאת) in Hebraeo generis masculini est, in Graeco feminini. Et qui interpretati sunt, masculino illud (ut erat in Hebraeo) genere transtulerunt.

(Gen 4,6) »Und der Herr sprach zu Kain: ‘Warum verfällt dein Angesicht? Hast du nicht, wenn du zwar recht opferst, aber nicht teilst,* gesündigt? Sei ruhig,auf dich richtet er sich und du wirst von ihm beherrscht werden’«. Wir sind (hier) notwendigerweise gezwungen, lange Zeit bei den Einzelheiten zu verweilen, da ja nun die Bedeutung im Hebräischen um vieles anders ist, als bei den Siebzig Übersetzern. Denn der Herr sagt zu Kain: »Warum wirst du zornig, und warum verfällt dein Angesicht? Wird dir nicht, wenn du gut handelst, vergeben werden, und wenn du nicht gut handelst, wird dann nicht deine Sünde vor der Tür sitzen? Auf dich zielt seine Gesellschaft, aber du wirst eher von ihm beherrscht werden.« Folgendes aber sagt er: »Warum bist du zornig?« und warum senkst du, gepeinigt und blau vor Neid** auf den Bruder dein Angesicht zur Erde? »Wird dir nicht, wenn du gut handelst, jede Schuld vergeben werden?«: oder wie Theodotion sagt, es wird willkommen sein; das bedeutet: ich werde deine Opfergabe annehmen, wie ich (die) deines Bruders angenommen habe. »Darum: wenn du schlecht gehandelt hast: sogleich wird die Sünde vor deinem Eingang sitzen«, und du wirst durch eine solche Türhüterin begleitet werden. Da du aber einen freien Willen hast: ich erinnere dich daran, dass die Sünde nicht dich, sondern du die Sünde beherrschen sollst. Dass aber die Siebzig Übersetzer einen Fehler gemacht haben, zeigt Folgendes: Sünde – das heißt chattāāh – ist im Hebräischen maskulin, im Griechischen feminin. Und die, die ausgelegt haben, übersetzten es (wie es im Hebräischen war) als Maskulinum.

* LXX versucht, mit dem im Hebräischen nicht vorkommenden Ausdruck »wenn man richtig darbringt, aber nicht richtig teilt« zu erklären, warum Gott das Opfer Kains nicht annahm. Augustinus, der die LXX Fassung auslegte, schreibt dazu im Gottesstaat: »Es ist nicht klar, warum und wovon das gesagt ist, und die Dunkelheit dieser Stelle hat zu vielerlei Auffassungen geführt in dem Bestreben der Ausleger der Heiligen Schrift, sie nach der Glaubensregel zu deuten.« (Gottesstaat, XV,7) Die ganze Auslegung Augustins ist hier nachlesbar.

** Im Deutschen: grün vor Neid