Hinter den Kulissen (Straßburg): der Bestand „Landvogtei Hagenau“

im Findbuch aus dem 19. Jahrhundert

im Findbuch aus dem 19. Jahrhundert

Die personelle und finanzielle Situation erlaubt es dem Departementalarchiv Bas-Rhin in Straßburg nicht, die links und rechts des Rheins in den Archiven aufbewahrten Handschriften zusammenzufassen, wie es bereits andernorts Kollegen getan haben (siehe z. B. www.hadis.hessen.de/hadis-elink/HSTAD/B%202/Findbuch.pdf). Durch die Mitwirkung am Projekt „Archivum Rhenanum“ besteht jedoch die Möglichkeit, einen besonders alten grenzüberschreitenden Bestand der Vergessenheit zu „entreißen“. Ein Beispiel ist etwa die Landvogtei Hagenau, die bis ins 17. Jahrhundert die Verwaltung der kaiserlichen Herrschaftsrechte umfasste.

Vorher...

Vorher…

Bei den in Straßburg aufbewahrten Archivalien der Landvogtei Hagenau, handelt es sich um den ältesten im Departementalarchiv vorhandenen Zivilbestand (Ziffern C 1-102, 100 Bündeln und einige andere Pergamente, die insgesamt 4,8 Meter im Archivmagazin einnehmen). Der Landvogtei kommt eine besondere Bedeutung in grenzüberschreitender Hinsicht zu, weil sie sich vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert auf die Beziehungen zwischen dem Reich und dem Zehnstädtebund – d.h. den Reichsstädten Landau (Deutschland), Weißenburg, Seltz, Hagenau, Straßburg, Rosheim, Oberrenheim, Schlettstadt (Unterelsass), Kaysersberg, Turckheim, Colmar, Mülhausen (Oberelsass) – sowie mit benachbarten Dörfern, Herrschaften (Habsburg, Zweibrücken, Hanau-Lichtenberg), Städten (Straßburg, Offenburg) und Kirchenbehörden (Bischöfen von Straßburg und Speyer, Kapiteln, Klöstern) bezieht. Die Unterlagen, die Landau, Speyer, Offenburg und Ortenau betreffen (C 35 und C 62) wurden 1888 dem bayerischen Staat übergeben und im 20. Jahrhundert nur zum Teil zurückgeholt. Der Bestand ist somit leider unvollständig und oft so stark beschädigt, sodass eine Einsichtnahme im Lesesaal nicht möglich ist.

der Bestand im Arbeitsraum

der Bestand im Arbeitsraum.

Die finanzielle Förderung durch die Europäische Union erlaubt es nun erstmals, den Archivalienbestand zur Landvogtei Hagenau aufzubereiten und auch für den deutschen Sprachraum zu erschließen und via Internet zugänglich zu machen.

Die Dokumentation wird von einem Archivar übernommen, der die Originale mit den Aufzeichnungen im Findbuch aus dem 19. Jahrhundert vergleicht. Die Akten werden – wenn nötig – restauriert, Digitalisierungs- und ggf. Restaurierungsprotokoll werden  angefertigt. Diese Arbeit erfordert zwischen 1 und 3 Stunden pro Faszikel.

 Zu den konservatorischen Maßnahmen zählen die Trockenreinigung der Pergament- oder Blattoberfläche und die Verpackung in alterungsbeständige Materialien. Die Restaurierung wird erst dann eingesetzt, wenn eine Akte nicht mehr gebrauchsfähig ist, d.h. wenn bei der Digitalisierung Schäden oder Materialverlust drohen. Der aktive Schimmel wird abgetötet, Papier wird ggf. mit Papierfasern stabilisiert. 

... und danach.

… und danach.

Diese vorgenannten Maßnahmen werden von einem externen Dienstleister, der Firma Quillet, durchgeführt, die auch für die Digitalisierung verantwortlich sein wird.

Fünf von hundert Aktenbündel wurden bis jetzt probeweise restauriert und digitalisiert (970 Blätter, 1.200 Bilder). Da die Ergebnisse positiv waren, wurden weitere 83 Faszikel vorbereitet und abgeholt (ungefähr 16.300 Blätter, bis zu 20.700 Bilder), sodass nur einige wenige Faszikel des Bestands „Landvogtei Hagenau“ aufgrund ihres Erhaltungszustandes, des geringen wissenschaftlichen Interesses oder fehlender finanzieller Mittel nicht berücksichtigt werden konnten. Bis Ende 2013 soll das Vorhaben abgeschlossen sein.

Eine digitalisierte Urkunde (Arch. dép. Bas-Rhin, C 87 (1)).

Eine digitalisierte Urkunde (Arch. dép. Bas Rhin, C 87 /1).

Eine Sorge bleibt: Wie können wir einen einfachen und zweisprachigen Zugang zu den Digitalisaten im Internetportal des Departementalarchivs mit möglichst wenig Arbeitsaufwand realisieren? Zwar erhält das Archiv im Herbst 2013 eine neue Webseite, jedoch handelt sich zunächst nur um eine neue graphische Darstellung, angereichert mit allgemeinen Auskünften. Eine Software, die es dem Archiv erlauben wird, Findbücher und neue digitalisierte Bestände im Internet zu präsentieren – und auch xml-Exporte für das Portal „Archivum Rhenanum“ ermöglicht – wird erst im Frühjahr 2014 zum Einsatz bekommen.

Bei den vorgenannten Ausführungen zu den vom Departementalarchiv Bas-Rhin (Straßburg) durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Interreg-Projekts „Archivum Rhenanum“ handelt es sich um eine Übersetzung und Zusammenfassung. Den ganze Artikel finden Sie in französischer Sprache hier : http://archives-fr.hypotheses.org/402. Auf der Facebookseite https://www.facebook.com/ArchivumRhenanum können Sie eine Auswahl an Fotos mit französischen Bildunterschriften anschauen.

Zum Herunterladen:

Quelle: http://archives.hypotheses.org/421

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Thinking without Vitruvius? Diagrams as Design Tools for Garden Architecture in the Northern Renaissance

As it is generally understood the design process of gardens and garden architectures in the Northern Renaissance relies on ground plans, elevations, profiles and perspectives. But considering the complexity of gardens and their architectures I am interested just how these … Continue reading

Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/249

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Quelle: http://archidrawing.hypotheses.org/249

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Wo ist der Hevelius-Druck aus dem Besitz von Andreas Marquard?

Dr. Jürgel Hamel aus Berlin mailte mir: als alter Stralsunder hatte ich bereits damals die ganze Geschichte mit Entsetzen verfolgt. Nun muß ich feststellen, daß ich mit einem Verkauf “direkt geschädigt” wurde. Es handelt sich um den Hevelius-Band aus dem Besitz von Andreas Marquard. Ich habe eine kleine Arbeit über Marquard (fast) fertig und kann danach festellen, daß er er in der Tat auch ein kenntnisreicher Astronom und Kalenderautor war. Zudem sind seine astronomischen Beobachtungen in Stralsund dokumentiert – und das sind die frühesten in Stralsund. Leider fällt mit dem Verkauf des Hevelius-Bandes aus seinem Besitz eine wichtige Quelle für mich fort. Da Sie jedoch sicherlich über die besten und sichersten Informationen verfügen, möchte ich bei Ihnen anfragen, ob Ihnen zum Verbleib des Bandes näheres bekannt ist. Hat sich vielleicht der neue Besitzer bei Ihnen gemeldet oder ist er Ihnen bekannt und es wäre möglich, ihn zu kontaktieren?

Den Hevelius-Druck hatte ich in meinem – von der Presse kaum beachteten – Beitrag über die Reiss-Auktionen vom 30. Oktober bis 2. November 2012, bei der besonders wertvolle Stücke aus der Strasunder Gymnasialbibliothek unter den Hammer kamen, erwähnt:

“Nr. 4840 (Einlieferung 177) ging für 20.000 Euro weg. Um welche kulturhistorische Kostbarkeit es sich handelte, zeigt die Beschreibung bei Reiss:

Hevelius, J. Selenographia: sive lunae descriptio. Addita est, lentes expoliendi nova ratio; ut et telescopia diversa construendi, et experiendi modus. Danzig, A. Hünefeld für den Autor, 1647. Fol. (35:24 cm). Mit gest. Titel, gest. Porträt, 111 Kupfern auf 91 Taf. (inkl. 3 gefalt. u. 1 mit bewegl. Scheibe) u. 26 Textkupfern. 13 (statt 14) Bll., 563 S. – Angebunden: Ders. Epistola de motu lunae libratorio, in certas tabulas redacto. – Epistola de utriusq(ue) luminaris defectu anni 1654. 2 Tle. Danzig, A. J. Müller für den Autor, 1654. Mit 2 gest. Titelvign., 7 (1 doppelblattgr.) Kupfertaf. u. 2 (1 blattgr.) Textkupfern. 1 Bl., 48 S.; 1 Bl., S. 49-72, 1 Doppelbl., 4 Bll. – Zwischengebunden: Ders. Dissertatio de nativa saturni facie, eiusq(ue) variis phasibus, certa periodo redeuntibus. Cui addita est, tam eclipseos solaris anni 1656 observatio, quam diametri solis apparentis accurata dimensio. Danzig, S. Reiniger für den Autor, 1656. Mit 1 gest. Titelvign. u. 4 Kupfertaf. 3 Bll., 40 S. Etwas spät. Prgt., Vorderdeckel mit goldgeprägtem umkränztem Monogramm “M(agister) A(ndreas) M(arquard)” darunter “1675″, Rückdeckel mit Monogramm “M. H. / 1701″; Rückdeckel fleckig u. restauriert, Vorsätze erneuert.
(177)

I. VD 17 39:125064G; Dt. Mus., Libri rari 135; Honeyman Coll. 1672; Roller-G. I, 53; Volkoff, Hevelius 1; zu allen Werken: Zinner, Instrumente 381 u. DSB VI, 360 ff. – Erste Ausgabe der für lange Zeit grundlegend gebliebenen Beschreibung des Mondes, die zugleich einen ausführlichen Atlas darstellt. “Eine in siebenjähriger Arbeit gewonnene, bis dahin unerreichte, mit selbstgestochenen Kupfern ausgestattete Beschreibung der Mondoberfläche, der Mondphasen und -libratrionen” (NDB IX, 60). Unter den schönen, akkurat gestochenen Kupfern neben den Mondkarten auch Darstellungen von Fernrohren sowie eines Linsenschleifapparates. Taf. 21 mit der zugehörigen beweglichen Scheibe u. dem Fadenzeiger. – Ohne den Vortitel, Drucktitel mit Bibl.- u. Ausgeschieden-Stempel sowie Bibl.-Sigle.
II. VD 17 12:644420L; Volkoff 4 & 5. – Erste Ausgabe der beiden Schriften, auch separat bzw. mit zwei weiteren Schriften (als “Epistolae IV.”) ausgegeben. “A letter in answer to J. P. Riccioli’s doubts set forth in his ‘Almagestum’ concerning Hevelius’s theory on the libration of the moon as described in the Selenographia… (The second letter) contains observation methods employed and a description of the solar eclipse of August 12 and of the lunar eclipse of August 27, 1654″ (Volkoff). – Tl. 2 mit stärkerem Moderschaden an der unteren Außenecke, Papier dadurch gebräunt u. brüchig.
III. VD 17 39:125093U; Volkoff 6. – Erste Ausgabe. Enthält Hevelius Theorien zu Gestalt des Saturn, den er als Körper mit zwei Henkeln ansah, und zum Durchmesser der Sonne. – Untere Außenecken etwas gebräunt, gegen Ende mit Moderschaden. Ohne das Blatt “Ordo Figurarum”, das fast immer fehlt (vgl. VD 17) u. auch von Zinner nicht genannt wird.
Provenienz: Geschenkexemplar für den Stralsunder Theologen, Mathematiker und Astronom Andreas Marquard, mit dessen eigenhändigen Vermerk “M. Andreas Marquardi Stralsund(ensis) Pomeran(us)/ Ex donatione autoris”. Marquard ist als Autor mehrerer astronomischer Disputationen nachweisbar, die sich mit auch von Hevelius besonders behandelten Themen beschäftigen (“De stellis fixis”, 1659; “De variis lunae phasibus”, 1660; “De diametro solis”, 1662; “De cometarum sede”, 1663). Von 1668 bis 1670 unterrichtete er den Greifswalder Theologen u. Physiker Theodor Pyl in Musik, Mathematik u. Astronomie. Von Marquards Hand stammen auch einige saubere Marginalien u. Anstreichungen in der Selenographia.

Die Zuweisung zur Provenienz erfolgt nicht nur über den Stralsunder inhaltlichen Bezug und die Erwähnung des Ausgeschieden-Stempels. In Biederstedts Beschreibung der Gymnasialbibliothek wird unter den Förderern der Bibliothek “M. Archidiakonus Andreas Marquards (1670 bis 75) Witwe” ausdrücklich erwähnt!”

Zu den Rückkäufen der Stadt Stralsund ist ein Artikel der Ostsee-Zeitung einschlägig:

Inzwischen hat Stralsund über 90 Prozent der Bücher wieder. Die Käufer hätten den Rückerwerb zu dem Preis ermöglicht, den sie bezahlten. „Keiner wollte mehr haben“, lobt Kultursenator Holger Albrecht das Entgegenkommen. „Zurückgewonnen haben wir auch 18 sehr wertvolle Einzelexemplare, mit denen es uns gelingt, die Identität, den Charakter der Bibliothek zu rekonstruieren“, erklärt Kunkel. Dazu gehört „Gographia“ von Ptolemäus aus dem Jahr 1542 mit einem Marktwert von 17 000 Euro, Tendenz steigend. „Das ist schon so, als ob man Feinunzen Gold in der Hand hält.“ Dieses Buch hatte die Unibibliothek Basel ersteigert, ebenso wie den Band „Biblia Graeca“ von Zacharias Orth von 1553. Nicht minder wertvoll ist die „Biblia Tamulica“ aus dem 17. Jahrhundert – einer der ersten Drucke, die in Indien hergestellt wurden. Die Herzog- August-Bibliothek Wolfenbüttel rückte diesen Schatz nun wieder heraus. Ebenso wie die Bayrische Staatsbibliothek dafür sorgte, dass ein ganz besonderes Unikat wieder in die alte Heimat durfte: der so genannte Türkendruck. „Davon gibt es tatsächlich nur dieses eine Exemplar auf der Welt“, betont Kunkel. In dem Sendschreiben von Ferdinand I. an die Fürsten des Sächsischen Kreises aus dem 16. Jahrhundert geht es um die Abhaltung eines Reichstages zur Türkenfrage.

Nur bei einem Werk macht sich Kunkel keine Hoffnung, dass es jemals wieder nach Stralsund gelangt: Die gedruckte Doktorarbeit von Johannes Kepler „Cosmographia“ ging für 44 000 Euro in die USA und wird wohl unwiederbringlich verloren sein.

Die Stadt Stralsund behauptet zwar, dass sie am Rückerwerb der Bände aus dem Stadtarchiv interessiert ist, zugleich verscherbeln Hassold & Co. weiterhin Drucke mit offenkundiger Stralsunder Provenienz. Und nach meiner Schätzung wurden auf den genannten Reiss-Auktionen knapp 190 Bände aus Stralsund versteigert. Davon sind wohl nur die genannten 18 Stücke wieder in Stralsund gelandet. Halten wir also fest: Trotz des medialen Wirbels haben es die Erwerber von 90 % des Reiss-Bestands vorgezogen, ihre Bücher NICHT an Stralsund gegen Kostenersatz zurückzugeben!

Quelle: http://kulturgut.hypotheses.org/253

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Über Ludwig Erhard, das Wirtschaftswunder und andere Gründungsmythen der Bundesrepublik

Das Land des Wirtschaftswunders pflegt seine historische Mythen: Vom Wiederaufbau, vom Fleiß und vom Sparen, von der sozialen Marktwirtschaft und Ludwig Erhard. Die Dokumentation “Unser Wirtschaftswunder – Die wahre Geschichte” greift diese Mythen auf und widerlegt sie historisch. Herausgekommen ist ein absolut sehenswerter Film, der anfängt, die richtigen Fragen zu stellen.

Die Ökonomen Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker haben den Beitrag in einem Blogbeitrag kommentierend ergänzt: Das deutsche Wirtschaftswunder – und wie es wirklich war: Auch ein neuer Film erzählt nur die halbe Wahrheit.

Damit bekommt die Diskussion über die deutsche Geschichte in der Mitte des 20. Jahrhunderts einen wirtschaftspolitischen Einschlag. Eine Reaktion auf die deutsche Debatte und Politik in der europäischen Wirtschaftskrise.

In diesem Zusammenhang kann ich übrigens noch ein eher altes Buch von Theo Pirker empfehlen: “Die verordnete Demokratie. Grundlagen und Erscheinungen der ‘Restauration’”. Pirker interpretiert darin die 1940er und 50er Jahre mal aus der Sicht eines sozialistischen Gewerkschafters.

Ludwig Erhard ist generell keine positive Bezugsperson für ein demokratisches Gemeinswesen. Auf seine Karriere im Naziregime hat u.a. Otto Köhler wiederholt hingewiesen: Kassensturz als Widerstand und Wie Ludwig Erhard die “Soziale Marktwirtschaft” erfand.


Einsortiert unter:Sozialgeschichte

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2013/08/03/uber-ludwig-erhard-das-wirtschaftswunder-und-andere-grundungsmythen-der-bundesrepublik/

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Keine Forschung ohne (die richtige) Religion? Ein Fox-News-Interview und die Parallelen in Deutschland

Amerika diskutiert über das Interview eines Historikers. Der Rechtsaußen-Sender Fox News hat am 26. Juli ein Gespräch mit dem  Religionssoziologen Reza Aslan geführt. Das Interview sollte eigentlich um dessen neues Buch “Zealot” gehen. Darin untersucht Aslan die Jesus-Biographie und zeichnet die frühe Erinnerungsbildung um die Figur des “Erlösers” nach.1 Doch um das Buch ging es bei Fox News nur am Rande. Die Journalistin setzte gleich mit ihrer ersten Frage das Thema für die zehnminütige Unterhaltung: “Sie sind Muslim. Warum schreiben Sie dann ein Buch über das Christentum?” Aslan verwies auf seine wissenschaftliche Expertise und darauf, dass sein Glaube bei den Forschungen keine Rolle gespielt habe. Doch die Moderatorin hakte nach. Der Tenor: Kann, darf, soll ein Muslim ein Buch über das Christenum schreiben? Ist er dazu als Nicht-Christ überhaupt in der Lage, zumal er theologische Fundamente dekonstruiert? Tritt da nicht einer in ein Gebiet ein, dass nicht seines ist? Sind diese Bedenken nicht auch sehr deutsch? Sicher, etwas Vergleichbares wie Fox News gibt es in Deutschland nicht. Zudem verläuft der wissenschaftliche Riss weniger zwischen Muslimen und Christen, als vielmehr innerhalb der christlichen Konfessionen. Vergleichbar ist vielmehr eine andere Konstante in der deutschen Religionsgeschichtsforschung, die oft nicht gesagt wird und ebenso [...]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1435

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TextGrid-Nutzertreffen: Bilder in TextGrid

Am 7. und 8. November 2013 wird am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin das dritte TextGrid-Nutzertreffen stattfinden. Schwerpunkt des Nutzertreffens wird der Themenbereich “Bilder in TextGrid” mit mehreren Vorträgen sein, daneben werden Schulungen zum Text-Bild-Link-Editor angeboten werden. Das TextGrid-Café wird wieder die Möglichkeit bieten, eigene TextGrid-bezogene Projekte vorzustellen. Das Programm sowie Informationen zu Anmeldung und Anreise folgen.

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2032

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Postdoctoral Fellowships in den Geisteswissenschaften

Die VolkswagenStiftung schreibt bis zu zwölf Postdoctoral Fellowships in den Geisteswissenschaften für die USA aus.

Ein Jahr in Harvard, um das Mittelalter zu erforschen: Dr. Sita Steckel im Lesesaal der Widener Library (Foto: Florian Wallenwein).

Ein Jahr in Harvard, um das Mittelalter zu erforschen: Dr. Sita Steckel im Lesesaal der Widener Library (Foto: Florian Wallenwein).

Die Fellowships richten sich an Postdoktorandinnen und Postdoktoranden an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen, die ein Forschungsprojekt in den USA durchführen oder einen Aspekt ihrer Habilitation vertiefen möchten. Stichtag für die Bewerbung ist der 2. Oktober 2013.

Die kooperierenden Institutionen sind das Mahindra Humanities Center an der Harvard University, die Washington University, das Getty Research Institute, die Transatlantic Academy sowie die Georgetown University in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut.

Weitere Informationen zu den Ausschreibungsbedingungen sowie zur Antragstellung finden sich auf der Website der Volkswagenstiftung: http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/internationales/fellowships-geisteswissenschaften.html

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2033

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Guck mal, wer da bloggt 7! Blogs bei de.hypotheses.org

6467033723_dd0e66266e_bde.hypotheses.org versucht wirklich niemanden davon abzuhalten, diesen Sommer mit Schwimmen im Baggersee, Eisessen oder Sonnenbrand-Holen zu verbringen! Aber für den Fall, daß vor Hitze oder Gewitter ins Internet geflüchtet werden muss, betrachten wir es als unsere Pflicht, ein paar Hinweise zu interessanten Blogs bereitzustellen… just in case. Viel Spaß beim Stöbern!

Blogs, Blogs, Blogs

Achtundvierzig

Seit Ende letzten Jahres bloggt die Projektgruppe von der KU Eichstätt-Ingolstadt an dieser Stelle regelmäßig zur „Provisorischen Zentralgewalt für Deutschland“ in der Revolution von 1848/49. Das Team um Thomas Stockinger will nicht nur über die eigenen Forschungsaktivitäten und -ergebnisse berichten, sondern auch die Bündelung von Informationen zu diesem Thema vorantreiben und die nach dem Jubiläum 1998 zurückgegangene Aufmerksamkeit wieder erhöhen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen theoretischen und methodischen Entwicklungen in der Politikgeschichte erscheint ihnen dies besonders wichtig.

Mittelalter – Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte

Eine große Autorenschar schreibt in diesem Blog zu allem rund ums Mittelalter. In hoher Frequenz werden hier interessante Beiträge, Ankündigungen zu Konferenzen und Tagungen, Rezensionsüberblicke und Hinweise auf Sommerschulen usw. veröffentlicht. Dank der sorgsam unterteilten Kategorien ist alles leicht zugänglich. Unterstützt wird das Redaktionsteam um Martin Bauch, Karoline Döring und Björn Gebert, das auch für rege Aktivität im Social Web sorgt, vom Institut für Geschichte, Fachgebiet Mittelalter der TU Darmstadt. Da bleibt eigentlich nicht mehr viel zu sagen, außer: Vorbeischauen!

Quadrivium – Wissenskulturen im Reich des 12. Jahrhunderts

Noch einmal ins Mittelalter: Michael Schonhardts Blog begleitet seine Dissertation zur “Rezeption und Verbreitung quadrivialen und komputistischen Wissens über die Natur im ‚langen‘ 12. Jahrhundert im Reich nördlich der Alpen” und will auf diese Weise verhindern, “im stillen Kämmerlein” vor sich hin zu arbeiten. Doch er möchte nicht nur mit der Fachwelt in Kontakt treten, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit sein Vorhaben erläutern. Auf einer eigens angelegten Seite wird Das Projekt – Erklärt für Nicht-Mediävisten. Jetzt sind wir gespannt, wie es auf dem Blog des Freiburger Historikers weiter geht!

Rheinischer Adel

Dieses Blog  des Lehrstuhls für Frühe Neuzeit von Frau Prof. Dr. Gudrun Gersmann  an der Universität zu Köln hat das Ziel, die “geschichtswissenschaftliche[n] Forschungslandschaft für die Adelsforschung im Allgemeinen insbesondere für jene des Rheinlande” zu sensibilisieren. Es werden Einblicke in das Forschungprojekt “Gewinner und Verlierer. Der Rheinische Adel in der Sattelzeit 1750-1850″ gegeben und darüber hinaus Dissertationen und Einzelprojekte vorgestellt. Im Mittelpunkt steht derzeit die Vorstellung des Projekts einer “Netzbiographie” zu Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck. Besonders schön: Die Titel der Beiträge machen nicht nur neugierig, sondern bringen vielfach auch zum Schmunzeln: Ob “Sekt oder SALFTERS? Neue Befunde zum Fürsten Joseph als Teilhaber im Mineral- und Heilwassergeschäft” oder “Hochwohlgeborene ‘Dilettanten’ an Cello und Cemballo. Perspektiven auf die adlige Musikkultur im Rheinland” – wir freuen uns schon auf den nächsten!

ziemlichkonservativ – Politikgeschichte in Zeiten der Kulturwissenschaften

Patrick Deinzers Blog ist ein klassisches Dissertationsblog. Hier schreibt er zum Fortgang seiner Arbeit an “Die konservative Alternative in Zeiten der Krise. Ein Vergleich der CDU und der britischen Conservative Party in den 1970er Jahren”, berichtet von Archivbesuchen und stellt Fundstücke oder auch mal hilfreiche Software vor. Auch den einen oder anderen Beitrag zur aktuellen konservativen Politik wird es geben. Viel Gelegenheit also, um die erhoffte Schreibpraxis zu gewinnen. Das Blog ist jetzt schon eine Weile aktiv, und wir hoffen, bald mehr lesen können!

Siehe auch

Mareike König, Guck mal wer da bloggt! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 24.4.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/485

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 2! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.6.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/527

Mareike König, Guck mal wer da bloggt 3! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 27.8.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/622

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 4! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 22.10.2012. http://redaktionsblog.hypotheses.org/732

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 5! Neue Blogs bei de.hypotheses.org, in: Redaktionsblog, 11.01.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/875

Inger Brandt, Guck mal wer da bloggt 6! Blogs bei de.hypotheses.org, in Redaktionsblog, 09.07.2013. http://redaktionsblog.hypotheses.org/1452

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Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1528

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