BMBF-Broschüre “Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Sozialwissenschaften” erschienen

Soeben erschienen ist die BMBF-Broschüre

Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Sozialwissenschaften
http://www.bmbf.de/pub/forschungsinfrastrukturen_geistes_und_sozialwissenschaften.pdf
,

die die Ziele und Aktivitäten des BMBF und der durch das Ministerium geförderten Projekte vorstellt. Sie macht anschaulich, wie zentral langfristig angelegte Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Sozialwissenschaften sind bzw. sein können. Neben TextGrid und DARIAH werden zudem verschiedene Projekte und Aktivitäten aus der Praxis ebenso wie zukünftige Förderstrategien vorgestellt.

 

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1678

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EHRI Newsletters Mai 2013

Der EHRI Newsletter Mai 2013 ist online mit folgenden Themen:

  1. Nationale Reports von Archiven mit Holocaust-relevanter Dokumentation.
  2. EHRI Konsortiumstreffen in Amsterdam.
  3. Workshop: Griechische Archive mit Holocaust-relevanter Dokumentation.
  4. Besuch von Präsident Obama bei Yad Vashem (Jerusalem).
  5. Call for Papers: Simon Wiesenthal Conference 2013.

EHRI Newsletters (English)

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1669

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Irische Geschichte, Teil 1: Die Geburt Irlands

Von Stefan Sasse

Die irische Flagge seit 1919
1921 endeten fast vierhundert Jahre britischer Herrschaft über die irische Insel. Das Land wurde geteilt. Während der kleine, nördliche Teil unter britischer Herrschaft verblieb und ein Teil des Vereinigten Königreichs wurde, wurde der große, südliche Teil ein unabhängiger Staat - die Republik Irland. Diese Teilung kam nicht friedlich zustande. Ihr voraus gingen Jahre des Guerilla-Krieges gegen die britische Krone, und dem Jahrzehnte der politischen Auseinandersetzung. Irland selbst fand auch nach der Unabhängigkeit keinen Frieden, sondern versank für Jahre in einem blutigen Bürgerkrieg, dessen Narben die irische Politik noch heute prägen. Im Folgenden soll die wechselhafte Geschichte des irischen Freiheitskampfs von ihren Anfängen im 19. Jahrhundert über ihre Klimax um den Ersten Weltkrieg hin zur Transformation der irischen Republik dargestellt werden. 

Die Geschichte britischer Herrschaft über Irland beginnt offiziell mit dem Crown of Ireland Act von 1542, in dem das damalige irische Parlament den englischen König Heinrich VIII. in Personalunion zum König von Irland erklärte. Bereits vorher hatte eine indirekte englische Kontrolle über Irland bestanden, da der König von England seit 1177 als Lord of Ireland geistiger und weltlicher Oberlehensherr in den damals bestehenden feudalistischen Strukturen war. In Folge der Personalunion wurde das irische Parlament dem englischen untergeordnet und in seinen Rechten beschnitten, was der irischen Elite jedoch durchaus Recht war: anlässlich der Union zwischen Schottland und England zum United Kingdom 1707 gratulierte das irische Parlament und wünschte eine "still more comprehensive union".

Flagge des irischen Königreichs, 1542-1801
Im Verlauf des folgenden Jahrhunderts befasste sich Großbritannien jedoch nicht übermäßig mit der Insel und gab einen Großteil der legislativen Kompetenzen an das irische Parlament ab, das am Rande der Unabhängigkeit fungierte. Für die britische Krone war das kein besonderes Problem, denn die Iren waren mehrheitlich von der Regierungsmacht ausgeschlossen. Diese lag bei einer kleinen, protestantischen Elite, der so genannten "Protestant Ascendancy", die sich aus Klerus, Landbesitzern und reichen Geschäftsleuten zusammensetzte. Diese hatten ein Interesse an einer engeren Bindung zu Großbritannien, sowohl kommerziell als auch kulturell. Die mehrheitlich katholische irische Bevölkerung fand in dieser Art von Regierung genausowenig ihre Repräsentation wie Juden oder Presbyterianer (die sich vor allem im Raum Ulster konzentrierten).  Wie so häufig, wenn eine Elite die Macht an sich reißt und jeglichen Zugang für andere Gruppen verschließt, stellte sich eine Starrheit des Systems ein, das gegenüber Reformen sehr resistent und immer weniger in der Lage war, der wachsenden Unzufriedenheit mit den ökonomischen und politischen Umständen durch Anpassungen entgegenzukommen. 

Die Lage wurde 1782 nur weiter verschärft, als Irland eine neue Verfassung erhielt. Obwohl diese die bisherige weitreichende Autonomie von Großbritannien in weiten Teilen festschrieb, waren immer noch nur Protestanten zum Parlament zugelassen. Unter der Minderheit der Protestanten wiederum durften nur Landbesitzer wählen und gewählt werden, was die Wahlberechtigung insgesamt im niedrigen einstelligen Prozentbereich hielt. Für die politische Stabilität schwerwiegender als die Exklusion der armen Katholiken war aber, dass auch die schmale Schicht  wohlhabender Nicht-Protestanten keinerlei Repräsentation besaß. Die dominierende Figur des neuen irischen Parlaments ab 1782, Henry Grattan, erkannte dieses Problem und versuchte, durch einige moderate Gesetzesvorschläge eine teilweise Öffnung des irischen Systems gegenüber den Katholiken zu erreichen und somit eine Brücke zu schlagen, die die wachsende Unzufriedenheit entschärfen sollte. Sein vorrangiges Ziel war dabei die katholische Bevölkerung, deren Unzufriedenheit aufgrund der bloßen Menge die gefährlichste war. Er glaubte daran, dass die Religion hinter der gemeinsamen irischen Sache zurückstehen müsse.

Henry Grattan
Grattans innerparlamentarische Gegner aber vereitelten jeglichen Versuch, den irischen Minderheiten weitere Rechte zuzugestehen. Gleichzeitig diente vielen irischen Reformern die amerikanische Revolution als großes Vorbild, dem sie nachzueifern entschlossen waren. Es ist an dieser Stelle wichtig darauf hinzuweisen, dass dieser Konflikt ein inner-irischer Konflikt war. Die britische Oberherrschaft spielte eine vergleichsweise kleine Rolle; Grattan selbst etwa war ein glühender Loyalist und hatte dafür gesorgt, dass das Parlament 1782 als erste Amtshandlung 20.000 Seeleute für die Royal Navy bereitstellte. Er wollte ein stabiles, autonomes Irland, doch die Beharrungskräfte der alten Eliten erwiesen sich als zu stark. Deren Herrschaft ruhte vor allem auf zwei Säulen: der religiösen Zersplitterung ihrer Gegner - Katholiken und Prysbeterianer hassten sich selbst ebenso sehr wie sie die anglikanische Elite hassten - und der Hilfe britischer regulärer Truppen. Als deutlich wurde, dass Grattans Reformversuche gescheitert waren, brach eine dieser Säulen weg. 

Unter anderem inspiriert durch die Französische Revolution formierte sich 1791 in Belfast die Society of United Irishmen. In dieser fanden sich Katholiken, Prysbeterianer, Methodisten und andere "dissenter". Die Zielsetzung der United Irishmen war die Durchsetzung umfassenderer Reformen, doch der Ausbruch der napoleonischen Kriege zwang die Bewegung schnell in den Untergrund, um den Auswirkungen des Kriegsrechts zu entgehen, wo sie sich schnell radikalisierte und auf die totale Unabhängigkeit Irlands hinarbeitete. Die Gesellschaft suchte die Hilfe des revolutionären Frankreich, das sie mit Waffen versorgte und die Invasion einer Armee zur Sicherung der Unabhängigkeit versprach. Obwohl viele Mitglieder der Bewegung, die bereits mehrere hunderttausend Mann stark war, auf einen schnellen Schlag drängten, verschoben die Anführer jegliche Aktion bis zum Eintreffen französischer Hilfe - die freilich niemals kam. Die 14.000 Mann zählende französische Irlandexpedition musste 1796 auf halbem Wege umkehren. 

Britische Kavalliere greift bei Vinhill irische Truppen an.
Diese Verzögerung sollte sich als fatal erweisen. Nicht nur formierte sich nun eine Gegenbewegung, der anglikanisch geprägte Orange Order, in der Gegend um Ulster, die Franzosen eroberten außerdem Rom und setzten den Papst unter Hausarrest, der daraufhin eine dezidiert pro-britische Haltung einnahm und sich auch während der folgenden Rebellion klar auf die Seite der britischen Krone stellte und in der mehrheitlich katholischen Bevölkerung ernste Zweifel am Erfolg der Unternehmung weckte. Trotz dieser entscheidenden Nachteile wagten die Rebellen den Aufstand. Bereits am ersten Tag zeigte sich die Lückenhaftigkeit des Plans: die britischen Nachrichtendienste hatten Wind von der Aktion bekommen. Die britischen Truppen waren bei weitem nicht so unvorbereitet, wie man zuerst gedacht hatte. Auch gelang es nicht, den Postverkehr abzuschneiden. Trotzdem begann am folgenden Tag die Rebellion großflächig auszubrechen, denn trotz des Fehlschlagens der ersten Störangriffe vollzog sich die Erhebung der United Irishmen planmäßig. Innerhalb kurzer Zeit fanden blutige Gefechte überall im Land statt, wobei ein erster Schwerpunkt in Dublin lag, das für den britischen Nachschub eine entscheidende logistische Wasserscheide darstellte.

Die Franzosen versuchten erneut, in den Konflikt einzugreifen, wurden jedoch von der Royal Navy abgewiesen. Die Briten verlegten zahlreiche reguläre Truppen nach Irland, wo innerhalb von nur drei Monaten in brutalen Kämpfen voller Kriegsverbrechen auf beiden Seiten zwischen 20.000 und 50.000 Menschen ums Leben kamen - niemals wieder in der irischen Geschichte und nie zuvor starben so viele Menschen in so kurzer Zeit in einem gewaltsamen Konflikt. Gegenüber der Stärke der britischen Armee hatten die Rebellen ohne französische Unterstützung wenig Chancen und mussten schließlich nach den letzten Schlachten die Waffen strecken. Die kurze Phase des irischen Parlaments kam damit an ihr Ende. Die Briten schafften es ab und bereiteten die komplette Übernahme Irlands vor. 

Der "Union Jack" mit dem St. Patrick's Cross für Irland
Diese fand formell 1800 mit den Acts of Union statt, die formell England, Wales, Schottland und Irland zum Vereinigten Königreich zusammenschlossen. Anstatt ein eigenes Parlament zu haben, erhielten die Iren Sitze im britischen Parlament in London, die natürlich wiederum von der anglikanischen Elite besetzt wurden. Stimmen der Vernunft in London plädierten dafür, den Katholiken endlich gleiche Rechte einzuräumen (vor allem die Repräsentation im Parlament), aber der englische König erachtete das als unvereinbar gegenüber seinem Eid auf die britische Krone und die anglikanische Kirche. Dieser Streit zog sich bis 1829, als der Premierminister Wellington den König mit einer Rücktrittsdrohung zur Unterzeichnung des "Catholic Relief Act" zwang. Doch der Act konnte nicht verhindern, dass es in der gesamten ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sporadisch zu religiös und politisch motivierten Gewaltausbrüchen kam. Besonders betroffen war dabei die Region um Ulster, in der der Orange Order seinen Sitz hatte, dessen Mitglieder immer wieder Straßenkämpfe mit den Katholiken ausfochten. Trotzdem wäre es vorstellbar gewesen, dass die Konflikte in Irland auf dieselbe Art geregelt werden würden wie im Rest Großbritanniens, wo im Verlauf des 19. Jahrhunderts mehr und mehr Menschen das Wahlrecht erhielten und der industrielle Aufschwung die Lebenslage allgemein verbesserte. Doch 1845 begann ein Ereignis, dem man für Irland kaum genug Bedeutung beimessen kann: die Große Hungersnot, the Great Famine.

Weiter geht's im zweiten Teil.

Literaturhinweise:

Bildnachweise: 
Irische Flagge - unbekannt (gemeinfrei)
Königsflagge - TRAJAN117 (GNU 12)
Grattan - unbekannt (gemeinfrei)
Vinhill - William Sadler (gemeinfrei)
Union Jack - unbekannt (gemeinfrei)

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/05/irische-geschichte-teil-1-die-geburt.html

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Fußball als Inszenierung der Geschlechterdifferenz – Von Bettina Staudenmeyer

Sport ist eine der letzten körperzentrierten Praxen in modernen Gesellschaften und damit ein wichtiger Ort geschlechtlicher Inszenierung. Insbesondere die Struktur des Leistungssports weist eine bis heute kaum in Frage gestellte Geschlechtersegregation auf. Männer und Frauen werden wie selbstverständlich in verschiedenen … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4625

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Pommersche Gravamina, Teil III – Profitmaximierung

In der Flugschrift der pommerschen Kriegs-Gravamina von 1630 wird das ganze Panoptikum der Schrecken ausgebreitet, die sich infolge der Einquartierung ergaben. Neben den Exzessen, die die Söldner verübten, werden aber auch Mechanismen deutlich, wie das Militär in diesem Krieg Gewinn machte. Daß Männer sich dafür entschieden, in den Krieg zu ziehen, hatte viel weniger etwas mit Patriotismus oder dem Kampf für die eigene Konfession zu tun; viel mehr spielte das Streben nach Gewinn eine Rolle. Das gilt für den einfachen Söldner genauso wie für den Adligen, der als Offizier diente. Wie ließen sich aber in einem Feldzug Profite erzielen, die den Weg in den Krieg attraktiv erscheinen ließen?

Mehr Geld konnten die Militärs bekommen, indem sie sich einfach über die Kontributionsordonanz hinwegsetzten. So war festgelegt, daß die Gage, die dem Oberst zustand, auch den Anteil enthält, der für die Hauptleute festgeschrieben war (S. 4, Nr. 5). Allerdings hat kein Oberst, Oberstleutnant oder Oberstwachtmeister jemals von seiner Gage einen Hauptmann bezahlt – für diesen mußten eigens Mittel aufgebracht werden, und der Oberst behielt den Hauptmannsanteil für sich. Ähnliches war bei der Bezahlung für den Stab vorgesehen, der aus dem Quantum für die Kompagnie genommen werden sollte. Doch auch dies funktionierte nicht, die Mittel für den Stab mußten extra bezahlt werden (ebd.). Und schließlich wurden die Kompagnien, „wann sie schon nit complet seyn / dannoch vor complet“ bezahlt. Auch wenn die Artillerie gar nicht vorhanden war, mußten für Artillerie Kriegssteuern aufgebracht werden (ebd.).

War dies noch eine plumpe Trickserei bei der Abrechnung der Kontributionen, eröffnete die Eintreibung dieser Kriegskontributionen weitere Möglichkeiten. Laut Gravamen Nr. 7 kam es vor, daß ganze Trupps von Soldaten, „ja wol gantze Compagnien“ ausgeschickt wurden, die „einen geringen Rest / von 1. 2. oder 3. Thalern“ an Kriegssteuern eintreiben sollten (S. 4). Man kann sich leicht vorstellen, daß bei solchen Aktionen die tatsächlichen Ausstände nur den Vorwand boten, um deutlich höhere Werte einzukassieren. Daß diese Verfahren auch nicht ohne Zwang und Gewalt abliefen, machen andere Gravamina deutlich: Dann konnte die Eintreibung der Kontributionen oftmals in reine Plünderungen ausarten, so daß die Salvaguardien, die womöglich von der eigenen Armee ausgestellt worden waren, erst recht nur noch ein Stück Papier waren.

Es ging also nicht immer nur um die großen Kriegsunternehmer, die ganze Regimenter und Armeen für einen Kriegsherrn vorfinanzierten und unterhielten. Auch schon für die unteren Offiziersränge bis hin zu den einfachen Söldnern boten sich hinreichend Gelegenheiten, Profite zu generieren und den Krieg zu einem guten Geschäft zu machen. Daß er vielfach zu derartigen Praktiken gezwungen wurde, weil die regulären Soldzahlungen oftmals monatelang nicht erfolgten, steht auf einem anderen Blatt.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/153

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Mitarbeiter für Projekt „Lyrik des hohen Mittelalters. Eine exemplarische elektronische Edition“ gesucht

Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Lyrik des hohen Mittelalters. Eine exemplarische elektronische Edition“ (FAU Erlangen-Nürnberg/Univ. Stuttgart) besetzt zum 1. Juli 2013 (oder nach Vereinbarung) befristet für zwei Jahre die Position einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin / eines wissenschaftlichen Mitarbeiters mit 65% der tariflichen Regelarbeitszeit.

Das Projekt steht unter der Leitung von Prof. Dr. Manuel Braun (Univ. Stuttgart), PD Dr. Sonja Glauch und Prof. Dr. Florian Kragl (beide Univ. Erlangen). Es verfolgt das Ziel, mehrere deutschsprachige Minnesang- und Sangspruch-Korpora des 12. und 13. Jahrhunderts neu aus den handschriftlichen Quellen herauszugeben, und zwar in Form einer frei verfügbaren Online-Ausgabe. Deren technische Umsetzung wird ebenfalls im Rahmen des Projekts entwickelt.

Wir suchen daher für die Konzeption und Programmierung der Strukturen der digitalen Edition (Eingabeoberfläche, Datenbankabfragen, Weboberfläche, Datenstrukturen und -transformationen) eine/n in den Digital Humanities versierte/n Mitarbeiter/in.

Voraussetzungen:

  • ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Informatik, Informationstechnologie, Computerlinguistik, Digital Humanities oder Editionswissenschaft, oder ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der germanistischen Mediävistik bzw. einer mediävistischen Nachbardisziplin,
  • sehr gute Kenntnisse im Umgang mit XML, TEI, Metadaten, XSLT und entsprechenden Entwicklungsumgebungen,
  • sichere Programmierkenntnisse in MySQL, PHP, Javascript,
  • Erfahrung in der Webentwicklung,
  • interdisziplinäre Kooperationsfähigkeit,
  • Engagement, Flexibilität und Selbstständigkeit.
  • Von Vorteil sind Erfahrungen im texttechnologischen Umgang mit vormoderner Sprache und Überlieferung.

Erwünscht (aber nicht Voraussetzung) ist die Anfertigung einer Dissertation im thematischen Umfeld des Projekts.

Der Dienstort ist entweder Erlangen oder Stuttgart (bitte geben Sie in Ihrer Bewerbung an, an welchem Ort Sie arbeiten möchten). Weitere Auskünfte können bei den Projektleitern eingeholt werden.

Schwerbehinderte Bewerberinnen oder Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt eingestellt.
Die Universitäten Erlangen und Stuttgart fördern die berufliche Gleichstellung der Frauen. Qualifizierte Wissenschaftlerinnen sind darum ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben.
Beabsichtigte Eingruppierung je nach Qualifikation und persönlichen
Voraussetzungen:
Entgelt-/Bes.Gr.: E 13 TV-L (65%)
Bewerbungen mit Lebenslauf, Zeugniskopien, Nachweisen bzw. Referenzen bisheriger IT-/Programmier-Projekte und einer Skizze zum Profil der geplanten wissenschaftlichen Weiterqualifikation bzw. zum
Dissertationsvorhaben (max. 2 Seiten) sind – nur elektronisch – bis
zum 24.05.2013 zu richten an: stelle@lhm-online.de

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Manuel Braun
Universität Stuttgart
Abteilung für Germanistische Mediävistik
Keplerstraße 17
70174 Stuttgart
Tel.: 0711 / 685-83080
Fax: 0711 / 685-83078
E-Mail: manuel.braun@ilw.uni-stuttgart.de

PD Dr. Sonja Glauch und Prof. Dr. Florian Kragl
Universität Erlangen-Nürnberg
Department Germanistik und Komparatistik
Bismarckstr. 1
91054 Erlangen
Tel.: 09131 / 85-22423 (Glauch)
Tel.: 09131 / 85-29354 (Kragl)
Fax: 09131 / 85-26997
E-Mail: sonja.glauch@ger.phil.uni-erlangen.de
E-Mail: florian.kragl@ger.phil.uni-erlangen.de

Homepages:
http://www.mediaevistik.germanistik.phil.uni-erlangen.de
http://www.uni-stuttgart.de/germed/

PDF-Version der Ausschreibung:
http://www.mediaevum.de/ausschreibungen/LHM_stellenausschreibung2.pdf

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1666

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Und es regnete: aus Anlass der Bücherverbrennung vor 80 Jahren

Im Rahmen der universitätweiten Gedenkwoche aus Anlass der Bücherverbrennung vor 80 Jahren befassen sich alle (oder zumindest viele) Seminarsitzungen des Instituts für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin diese Woche in irgendeiner Weise mit der Bücherverbrennung bzw. mit der damit zusammhängenden Erinnerungsarbeit.

Wir haben also heute einen kleinen Abstecher über die Wikipedia-Artikel zur Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 in Berlin gemacht. Mein einziges klares Ziel war dabei, die deutsche Fassung mit den anderen Sprachversionen zu vergleichen. Was darüber hinausgehen konnte, wusste ich nicht so recht.

Ich hatte ich mir vorgestellt, dass wir einen solchen Artikel in all den im Seminar vertretenen Sprachen vorfinden würden: englisch, italienisch, spanisch, französisch. Nun stellte sich heraus, dass es keine spanische Version gibt, dass die französische Version eine Übersetzung der deutschen Fassung ist (mit einigen Übersetzungsfehlern und ohne die Passagen über Magnus Hirschfeld) und dass die italienische Version ebenfalls eine Übersetzung ist, diesmal der englischen Version, die wiederum unter dem Titel “Nazi book burning” Farbe bekennt und dennoch einen Absatz zu Bücherverbrennungen während der “Denazification” enthält. Dass die Erinnerungsarbeit sich in all diesen kulturellen Zusammenhängen anders entwickelte, damit war wohl zu rechnen. Umso erstaunlicher schien mir die Tatsache, dass es neben der deutschsprachigen und der englischsprachigen Doxa keine Alternative zu geben scheint.

Nach einer Dreiviertel Stunde äußerten die Studenten den Wunsch, die Artikel zu ergänzen. Selbst dem langen, offensichtlich bereits stabilen deutschen Artikel fehlten Quellenangaben, nach denen recherchiert wurde. Es wurden in den weniger umfangreichen Artikeln Informationen aus dem deutschen Artikel eingebaut. Im allgemeinen Artikel über Bücherverbrennungen, den die spanische Wikipedia vorliegen hatte sowie in demjenigen der türkischen Wikipedia – ein äußerst karger Eintrag – wurden neue Absätze zur Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 in Berlin eingebaut.

Immer wieder wurde die deutsche Fassung als Orientierungspunkt herangezogen. Ich musste  mich selbst ob der Genauigkeit dieses Artikels wundern. Und wie dort den so bekannten, symbolträchtigen Vorstellungen und Bildern entgegengearbeitet wird, etwa durch die Präzision der Schilderung der Vorbereitungen. Und durch die wiederholte Angabe, dass es regnete und regnete, in Berlin und in den anderen Städten auch, und das Feuer nicht starten wollte.

Zur Arbeit an den genannten Einträgen werden studentische Beiträge folgen.

 

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/265

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Doktorandenstelle in Computerlinguistik/Informatik (3 Jahre, Universität Zürich)

Die Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins sucht

eine Doktorandin oder einen Doktoranden,

die/der in einem kleinen, interdisziplinären Team eine Datenbank zu historischen Personen, Orten und Begriffen – und Beziehungen zwischen ihnen – mit Verweisen auf die Quellentexte der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen (SSRQ) entwickelt.

In der Sammlung wird rechtshistorisches Quellenmaterial aus allen Teilen der Schweiz vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit (1798) in den verschiedenen Landessprachen sowie Latein ediert. Die Daten der SSRQ zeichnen sich durch ihre Komplexität aus: Zunächst hat praktisch jede Entität mehrere Namen bzw. Namensvarianten. Zweitens haben viele Daten eine zeitliche Dimension. Drittens gibt es eine Vielzahl von Beziehungen zwischen allen Entitäten. Die Datenbank soll es ermöglichen, alle relevanten Informationen in strukturierter Form zu erfassen und abzufragen.

Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkreis mit dem Ziel der Promotion wird erwartet. Die Finanzen sind für eine dreijährige Projektzeit gesichert.

Qualifikationen:

  • Master oder Diplom in Computerlinguistik, Informatik oder einem verwandtem Fach
  • Sehr gute Programmierkenntnisse
  • Sprachen: Deutsch, Englisch; weitere (Landes-)Sprachen der Schweiz sind ein großes Plus
  • Kenntnisse von Semantic Web-Technologien, Erfahrung mit kontrollierten Vokabularen, Ontologien und Thesauri sowie Interesse an historischer Forschung sind von Vorteil

Aufgaben:

  • Mitarbeit an der Erstellung eines Prototypen und der Definition der Anforderungen
  • Datenmodellierung
  • Spezifikation der Benutzungsoberfläche
  • Evaluation und Auswahl der zu verwendenden Technologien
  • Implementierung
  • Import der vorhanden Daten, Tests

Arbeitgeberleistungen:

  • Doktorandenlohn entsprechend den Vorgaben des Schweizerischen Nationalfonds (42’000 – 48’000 CHF pro Jahr)
  • Weiterbildung an Konferenzen oder Summer Schools werden unterstützt
  • Kleines, hochmotiviertes, interdisziplinäres Team; Anbindung an die Institute für Computerlinguistik und Informatik
  • Hoher Lebensstandard in Zürich, einer der attraktivsten Städte Europas

Vorgesehener Projektbeginn: Sofort oder nach Vereinbarung

Bewerbungsunterlagen: CV, Zeugnisse und Verzeichnis der absolvierten Kurse senden Sie bitte an Dr. Pascale Sutter, Leiterin der Rechtsquellenstiftung (pascale.sutter@ssrq-sds-fds.ch), die Ihnen auch für weitere Informationen gerne zur Verfügung steht.

Bewerbungsfrist: Ab sofort, Dossiers werden laufend geprüft

Arbeitgeber: Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins, in enger Zusammenarbeit mit Professor Abraham Bernstein, Institut für Informatik UZH, und Professor Martin Volk, Institut für Computerlinguistik UZH

Aufgabe: Realisierung einer Datenbank zu historischen
Personen, Orten und Begriffen

Arbeitsort: Universität Zürich, Zürich, Schweiz

PDF-Version der Ausschreibung

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1655

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Einzigartiges open access-Projekt – finnische Kriegsfotos im Internet

Am 25.4. veröffentlichte die finnische Armee über 160 000 sog. TK-Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg im Internet. Diese Fotos sind während des Winter- (1939/40) und Fortsetzungskriegs (1941–44) von offiziellen Fotografen der finnischen Armee aufgenommen worden. Sie umfassen sowohl Kriegsfotos von der Front als auch solche von der Heimatfront.Die Fotos sind für jeden Interessierten unter der Adresse www.sa-kuva.fi zugänglich und können als druckfertige Dateien heruntergeladen werden. Das Digitalisierungsprojekt, welches 3,5 Jahre gedauert hat, wurde am nationalen Feiertag der Veteranen bekanntgegeben und erweckte sofort so großes Interesse, dass die Internetseiten erneut geschlossen werden musste, weil die Server unter der Belastung zusammenbrachen. Inzwischen funktioniert die Webseite wieder.

Dieses Großprojekt hat dazu geführt, dass Finnland momentan die Führungsposition hat, was den Onlinezugang von bedeutenden Bildarchiven angeht. Nirgendwo sonst in der Welt gibt es ähnlich umfassende kostenlose Bildarchive: z.B. in Deutschland kann zwar ein Teil der deutschen PK-Fotos (PK=Propagandakompanie) auf der Webseite des Bundesarchivs angesehen werden, aber druckfertige Versionen sind immer noch kostenpflichtig. Vielleicht regt das Beispiel Finnlands auch andere Länder an, ihm Folge zu leisten.

Die finnische Armee macht deutlich, dass die Informationen zu den Bildern in manchen Fällen Fehler oder Lücken enthalten und das man um diese weiß. Zwar haben die Informationsblätter zu den Fotos den Krieg überlebt, und diese Informationen wurden beim Digitalisieren als Bildertexte angegeben, doch enthalten diese Papiere eben Fehler, welche jetzt einfach übernommen wurden. Um diesem Manko entgegenzuwirken, gibt es im Portal ein digitales Formular, das die Zusendung von zusätzlichen Informationen ermöglicht. Die zugeschickten Informationen werden geprüft und gegebenfalls übernommen. Somit wird dieses Bildarchiv möglicherweise im Laufe der Zeit zu einer nationalen Wikipedia der Kriegsfotos.

Was ich persönlich aber als problematisch empfinde, ist die Entscheidung der Armee, die etwa 200 grausamsten Fotos, die Leichen o.Ä. zeigen, nicht im Archiv zu veröffentlichen. Zwar können diese Bilder weiterhin in der Bildstelle der Armee angesehen werden, aber da ein Teil der Bilder bereits auf diversen Websites zu finden ist, wäre es wohl möglich gewesen, diese Bilder zu veröffentlichen, damit sie nicht gefundenes Fressen für verschiede Verschwörungstheoretiker werden können. Sollte man mit dieser Selbstzensur Kindern vor schrecklichen Bildmaterial schützen wollen, wäre es aber technisch durchaus möglich, eine getrennte, passwortgeschützte Archivseite aufzubauen, auf der diese Fotos gezeigt werden könnten. Der einmal gültige Zugangscode könnte automatisch nach Angabe des Geburtsdatums zugeschickt werden.

Beispiel für eine Bildrückseite

Beispiel für eine Bildrückseite mit Notizen
Foto: Olli Kleemola

Natürlich vermisse ich auch die im Internetarchiv fehlenden Bildrückseiten (siehe Abbildung). Um die bestmögliche Bildqualität zu erreichen, wurden die Bilder von den Negativen digitalisiert. Das ist auch gut so, aber dabei wurde leider übersehen, welche Fülle an Informationen die Originalabzüge der Bilder, die immer noch in der Bildstelle der Armee aufbewahrt werden, enthalten. Auf den Rückseiten der Abzüge gibt es Stempel, die zeigen, ob das Bild von der Zensur genehmigt wurde oder nicht. Es gibt auch Markierungen, die offenbaren, wohin das Bild für Veröffentlichung geschickt wurde. Weiter gibt es öfters auch propagandistische Bildtitel, die von der Zensurbehörde anhand der Hintergrundinformationen geschrieben wurden, und die sonst nirgends überliefert sind. Wenn man die Abzugsrückseiten auch scannen und ins Netz stellen würde, ließe sich das Archiv noch besser zu Forschungszwecken verwenden.

Hierbei ist aber anzumerken, dass das Archiv bereits jetzt eine wahre Goldgrube für Historiker ist. Wenn man bedenkt, dass die finnischen Kriegsfotografen keine reinen Propagandisten waren, sondern auch viel kulturgeschichtlich und volkskundlich wertvolles Material produziert haben, wird einem klar, dass die Verwendungszwecke des Fotoarchivs beinahe grenzenlos sind!

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/1585

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- Ein Chirurgenset aus dem 19. Jahrhundert. Allein die Vorstellung, dass dieses Set ALLE Teile beinhaltet, mit denen Chirurgen arbeiteten lässt einem schwindeln.
- Trevor-Roper und die Hitler-Tagebücher. 
- Lächerliche Western-Mythen die jeder glaubt. 
- In den USA gibt es eine Bewegung, die die offizielle Aufhebung der Korematsu-Entscheidung von 1944 verlangt; dieser Artikel beleuchtet die Details. 

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2013/05/fundstucke_13.html

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