Vom Nutzen des Internet für transnationale Geschichte

Eigentlich haben sich Zuordnungen wie Lokalgeschichte, Nationalgeschichte oder transnationale Geschichte beinahe aufgelöst. Zumindest dann, wenn wir den historischen Akteuren folgen. Unser kleines, jetzt sich allmählich seiner Fertigstellung näherndes Projekt über die Briefe der 1858 von Niedersachsen nach Kalifornien mit ihrem Mann ausgwanderten Sophie Meinecke zeigt dies immer wieder. Sie und die uns bekannten Angehörigen ihrer Familie sind viel unterwegs, sie halten sich weder an nationale noch kontinentale Grenzen. Sie wechseln zwischen Kulturen und Räumen. Ihnen dabei zu folgen und zudem die historischen Kontexte zu rekonstruieren, ist allerdings nicht leicht. Ohne die Briefe wäre dies nicht möglich gewesen, aber auch nicht ohne die Möglichkeit des Internet. Websites wie Familysearch oder private Seiten haben uns genauso wertvolle Hilfe geleistet wie Google Books oder Archive.org. Klar, es bleiben immer noch viele Fragen, aber erstaunlich viele konnten wir online beantworten. Die Ergebnisse unserer Recherchen werden wir auf der Lernwerkstatt veröffentlichen und hoffentlich auch als Buch. 

Übrigens haben wir auch intensiven Gebrauch von Google Docs und Zotero gemacht - auch hier konnten wie unsere Arbeit besser abstimmen als dies mit traditionellen Methoden möglich gewesen wäre.

Quelle: http://digireg.twoday.net/stories/38770356/

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Was macht eigentlich die «Generation Internet» im Internet? Und mit Wikipedia?

Pädagogen und andere gescheite Leute beschäftigen sich schon seit Jahren mit der Frage, was eigentlich unsere Jugend im Netz so macht. Wie kompetent sie ist im Umgang mit dem ganzen technischen Kram, der uns, den Älteren schon nicht ganz geheuer ist. Und wie viel Belehrung sie, die «Digital Natives» von uns, den «Digital Immigrants» eigentlich [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5688

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THATCamp Switzerland: jetzt registrieren!

Die Anmeldung zum THATCamp Switzerland ist ab sofort online möglich! infoclio.ch, hist.net und der Verein Geschichte und Informatik organisieren in Zusammenarbeit mit weiteren Partnern das erste THATCamp Switzerland. Studierende, Doktorierende sowie Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland treffen sich am 11. und 12. November 2011 in Lausanne, um sich an dieser partizipativen Unkonferenz [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5696

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Ein weiteres N-Gramm-Tool im Netz

Im boomenden Bereich der «Data Driven History» sind in den letzten Monaten mehrere Suchsysteme vorgestellt worden, die mit N-Grammen, einem speziellen computerlinguistischen Verfahren, arbeiten. Das bekannteste einschlägige Tool dürfte der «Books Ngram Viewer» von Google sein. Das UK Web Archive hat kürzlich ebenfalls einen spezialisierten Viewer vorgestellt, der ähnliche Suchabfragen ermöglicht. Interessant am Datenbestand, der [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5683

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Neue Publikation: «Global Perspectives on Digital History»

Das Roy Rosenzweig Center for History and New Media (CHNM) an der George Mason University in Fairfax hat kürzlich das Projekt PressForward lanciert. Das von der Sloan Foundation grosszügig mitfinanzierte Projekt hat zum Ziel, neue Formen des wissenschaftlichen Publizierens im Kontext digitaler Medien zu erproben. PressForward besteht aus zur Zeit fünf Publikationen, die sich nicht [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5679

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2011: Spätsozialistische Finanzpolitik? Wirtschaftsmechanismen neben politischen Entscheidungen

Die gegenwärtige Schuldenkrise ist aus wirtschaftshistorischer Sicht keine Wirtschaftskrise. Zumindest noch nicht. Prof. Dr. André Steiner vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam vergleicht im MONTAGSRADIO 13/2011 die Krisen der Gegenwart mit den Wirtschaftskrisen der Vergangenheit – und kommt zu überraschenden Einsichten.

Die gegenwärtige Staatsverschuldung hat noch keinen historischen Höchststand erreicht und Auswirkungen auf die tatsächliche Wirtschaftsleistung gibt es auch noch nicht. Aus historischer Perspektive sprechen diese Umstände gegen eine echte Krise. Neu ist die zunehmende Entkopplung der Finanzwirtschaft. Und die Versuche der Regierungen, wirtschaftliche Probleme mit politischer Rationalität zu lösen, sind nicht ohne langfristige Risiken. Insbesondere die Sozialisierung der Verluste verschuldeter Banken und die Rettung der sog. systemrelevanten Banken um jeden Preis, mit der aus politischen Erwägungen wirtschaftliche Reinigungsmechanismen ausgehebelt werden, tragen aus André Steiners Sicht “spätsozialistische Züge” – und mit der politischen Induktion von Wirtschaftskrisen kennt Steiner sich bestens aus, wie u.a. sein Buch über die Wirtschaft der DDR “Von Plan zu Plan” belegt.

Und hier gibt es noch die Timeline zu dem Gespräch.

1:00 Einordnung der gegenwärtigen Krise

4:30 Staatsschulden historisch betrachtet

9:00 zunehmende Entkopplung der Finanzwirtschaft

11:00 Reinigungsfunktion der Krise bleibt aus

13:00 spätsozialistische Züge der Finanzpolitik

14:30 Sozialisierung der Verluste

17:00 Medien und Psychologie der Märkte

19:00 die Rolle der Algorithmen

23:00 Die Krise und eine Rückkehr Marxismus?

26:00 Wirtschaftskrisen in der DDR

28:00 die politische Induktion von Krisen in der DDR

30:00 Die EU ist ein politisches Projekt und keine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte

34:00 Wirtschaftliche Unterschiede in der Eurozone und fehlende zentrale Finanzpolitik

36:00 Verschärfung des Kapitalismus nach dem Ende des Kalten Kriegs?

37:00 Effekte der digitalen Revolution für die Finanzmärkte; die DDR hätte das Internet nicht verkraftet

39:00 Lösung der Krise durch Wechselkurse und Kern-Eurozone

41:00 Politische Rationalitäten und wirtschaftliche Rationalitäten

43:00 Fragebogen

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/09/05/spatsozialistische-finanzpolitik-wirtschaftsmechanismen-neben-politischen-entscheidungen/

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aussichten Nr. 15 / REVOPO Nr. 2 [05.09.2011]: Bibliographie › Darstellungen › Überblicksdarstellungen

Angelow, Jürgen: Der Deutsche Bund (=Geschichte Kompakt). Darmstadt 2003. Bentfeldt, Ludwig: Der Deutsche Bund als nationales Band 1815 – 1866. Göttingen u.a. 1985. Berding, Helmut / Hans-Peter Ullmann (Hrsg.): Deutschland zwischen Revolution und Restauration. Königstein/Ts u.a. 1981. Botzenhart, Manfred: Reform, Restauration, Krise. Deutschland 1789-1847 (=Moderne Deutsche Geschichte Bd. 4). Frankfurt am Main 41997. Brandt, Hartwig: [...]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2011/09/1841/

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Staatsarchiv Basel mit 420’000 digitalen Seiten online

Wie bereits Archivalia berichtet hat (die sind halt einfach immer schneller als wir …) hat das Staatsarchiv des Kantons Basel-Stadt vor einigen Tagen eine grössere Menge an digitalen Dokumenten ins Netz gestellt. «Ab sofort ist eine neue Tranche digitalisierter Archivalien im Online-Archivkatalog einsehbar. Das aktuelle Online-Angebot des Staatsarchivs umfasst insgesamt ca. 40 000 Bilddokumente und [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/5674

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Viele Wege führen zum Frieden von Aachen (1748)

Allegorische Darstellung auf den Frieden von Aachen

Allegorische Darstellung auf den Frieden von Aachen

Neulich erreichte mich ein Hilferuf: Es wurde ein Text des Aachener Friedens von 1748 benötigt und zwar – für die akademische Lehre – ein Abdruck, erreichbar als E-Text oder Digitalisat im Internet. Die Suche war ergebnislos geblieben. Nachdem ich zunächst vergeblich nach Drucknachweisen oder Vergleichbarem im IEG-Portal Europäische Friedensverträge der Vormoderne, wo ein Handschriftenfaksimile des Vertrags einsehbar ist, gefahndet und ergebnislos eine ältere Studie durchstöbert hatte, versuchte ich herauszufinden, nach welchem Druck Fachliteratur den Aachener Frieden zitiert und kam so nach einigem Stöbern in Google Books auf Bd. 2 von Wencks Codex iuris gentium recentissimi (1788 bei Google Books). Ich muss gestehen, dass ich den Drucknachweis bei Wenck in der englischsprachigen Wikipedia nicht wahrgenommen hatte.

Hat man einmal einen Volltext gefunden, kann man mit Textauszügen bzw. passenden Suchworten aus dem Text weitere finden.

Aber es gibt natürlich weitere erfolgreiche Suchstrategien (Otto kennt sicher mehr).  Am raschesten hätte ich Wenck gefunden, wenn ich mich sofort – aus der Erwägung heraus, dass Frankreich beteiligt und der Vertragstext auf Französisch war – an das Portal Gallica gewandt hätte, wo ziemlich am Anfang der langen Trefferliste zu paix aix 1748 das Werk von Wenck erscheint (das Inhaltsverzeichnis ist erfasst). (Aus Gallica stammt auch die Illustration zu diesem Beitrag.)

Eine spanisch-französische Version kann man in der spanischsprachigen Wikipedia verlinkt finden.

Im Artikel zum Aachener Frieden in der Enzyklopädie von Ersch-Gruber (1818) ist neben Wenck auch Rousset actes et mémoires XX, 179 angegeben.  Hier kann man ohne großen Erfolg mit den Trefferlisten von Google Books verzweifeln – auf Anhieb gelang es mir jedenfalls nicht den benötigten Band 20 zu entdecken. Aber da ich bei einem Band die Quellenangabe UB Gent sah, begab ich mich – nach einer fruchtlosen Zwischenstation bei der Europeana – zum Genter OPAC, was eine ausnehmend weise Entscheidung war. Dort sind diverse Digitalisate, auch von HathiTrust und dem Internet Archive, verzeichnet. Während das Internet Archive nur etwas für Pedanten ist, die Band für Band einzeln aufschlagen mögen, um Bd. 20 zu finden (wenn er denn vorhanden ist), führte der Eintrag der HathiTrust-Serie im Genter OPAC sofort zum Ziel. In HathiTrust war Bd. 20, 1752, S. 179 problemlos aufzurufen. Wenig später stieß ich im Genter OPAC auch auf die Genter Serie der von Google erstellten Rousset-Digitalisate und auch dort ist Bd. 20 erfreulicherweise vorhanden, während die Google-Präsentation des Genter Exemplars von Bd. 20 sich erst über eine Suche mit Textstücken zu erkennen gab.

Eine wohl nicht vollständige Liste von Abdrucken (mit stark abgekürzten Titeln, an deren Auflösung wohl schon manche Studierende scheitern würden) gab am Anfang des 19. Jahrhunderts Georg Friedrich Martens.

Bei der Suche mit Textteilen empfiehlt es sich, verschiedenste Zeichenfolgen auszuprobieren, um OCR-Fehlern und dem Seitenwechsel mitten im gesuchten Zitat zu entgehen. Beispiele:

britannique “baron montagu” jean sandwich

“baron montague” jean sandwich (diese Suche ist auch ohne Kenntnis des genauen Vertragswortlauts anwendbar, wenn man die Namen der Gesandten kennt, man muss die Vertragstexte aber aus der Trefferliste herausfiltern)

monzone “marquis doria” (hierfür gilt das Gleiche, Vertragstexte sind noch seltener in der Trefferliste)

“longue * sanglante guerre qui” elevee (das hier im Weblog falsch dargestellte Sternchen nach longue steht für et, das auch als & gedruckt werden konnte)

toutes “cessions desdites villes” (diese Suche erbringt z.B. auch bei HathiTrust Treffer, die aber nur mit US-Proxy einsehbar sind)

Nun hat man eine ganze Reihe von Abdrucken gefunden, aber nach welchem sollen die Studierenden zitieren? In die engere Wahl kommen Wenck (möglicherweise wurde nach ihm der Text bisher am häufigsten zitiert), eine Edition österreichischer Staatsverträge  von 1907 (nach dem Wiener Archivexemplar des “Accession” Österreichs) und ein Abdruck in einem Werk zu Savoyer Staatsverträgen (1836) nach einem Archivexemplar.  Mein Favorit ist jedoch ein zeitgenössischer offizieller englischer Druck von 1749, der zugleich eine englische Übersetzung bietet. Auf eine vollständige deutsche Übersetzung bin ich nicht gestoßen (eine niederländische erschien noch 1748).

Eine kritische Edition existiert nicht, und abgesehen von Wenck gibt es auch keinen “kanonischen” Drucknachweis. Während ein Forscher, der sich intensiv mit dem Frieden von Aachen oder dessen Umfeld befasst, das Faksimile im Friedensverträge-Portal oder eine andere Archivversion zitieren dürfte, darf der Gelegenheitsnutzer, wie ich meine, getrost auf eine Einarbeitung in das Problem, welcher Druck am besten für Zitierzwecke geeignet ist, verzichten. Studierenden, die sich ja mit dem Französischen womöglich etwas schwertun, kann daher guten Gewissens die zweisprachige französisch-englische Ausgabe von 1749 empfohlen werden.

 

 

 

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/854

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