Das Sächsisches Staatsarchiv ermöglicht Benutzung zunehmend nicht nur vor Ort, sondern auch im Inter...
Screenshot Workshop RADIKALE AMBIVALENZ. Visuelle Strategien der Uneindeutigkeit in rechtsradikalen Bild- und Medienpraktiken
Organisation: Susanne Wernsing (Berlin/Wien), Roland Meyer (Cottbus)
Wenn in der öffentlichen Diskussion von rechtsradikalen Bildern die Rede ist, geht es meist um Bilder mit eindeutiger Botschaft und Wirkung – herabwürdigend, gewaltverherrlichend, rassistisch und antisemitisch. Dazu zählen menschenverachtende Memes, die in einschlägigen Chat-Gruppen zirkulieren, Transparente mit Gewaltfantasien, die auf Demonstrationen unmissverständliche Drohungen visualisieren, oder Bilder und Symbole mit unabweisbarem NS-Bezug. Auf den ersten Blick scheinen Mehrdeutigkeiten und Ambivalenzen den propagandistischen Zwecken rechter Hate Speech zuwiderzulaufen. Doch rechtsradikale Bildpraktiken bedienen sich mittlerweile eines ganzen Spektrums visueller Strategien – und gezielt eingesetzte Uneindeutigkeit gehört dazu: Nicht jedes rechtsradikale Bild ist heute unmittelbar und eindeutig als solches zu erkennen.
Akteur:innen des rechtsradikalen Spektrums haben eine Kompetenz im Umgang mit visuellen Medien erlangt, die immer noch unzureichend analysiert scheint. Sie eignen sich populäre wie subkulturelle Ästhetiken an und codieren sie um.
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