Thomas Claes: Passkontrolle!

Auf der Homepage des recht jungen Vergangenheitsverlags konnte ich noch keine Info über dieses für November angekündigte Buch ausfindig machen, auf Amazon aber sehr wohl:

Bereits vor mehr als 150 Jahren stellten Paß-Bureaus in Preußen Dokumente zur Identifikation von Personen aus. Das Ausstellen einheitlicher Identitätsdokumente, überhaupt die Frage, wieso sich jeder ausweisen können sollte, war neu. Früher wies man sich aus, indem man schriftliche Empfehlungen angesehener Bürger, Geistlicher oder des Landesherrn mit sich trug. Fürsprache oder Leumund waren die Pässe der Vormoderne, was sich seit dem 19. Jahrhundert gründlich änderte.
Waren die ersten Personenpässe noch unhandliche Papiere, wird am 1. November 2010 ein neuer Personalausweis in Deutschland als Chipkarte eingeführt. Fragen der Biometrie, Chiptechnologie und der Kryptografie werden dabei berücksichtigt, um das Dokument fälschungs- und missbrauchssicher zu machen. Das Buch behandelt die Entwicklung der Reise- und Identitätsdokumente über die Zeit.


Claes, Thomas: Passkontrolle! Eine kritische Geschichte des sich Ausweisens und Erkanntwerdens. Berlin: Vergangenheitsverlag, 2010, 140 S, € 15,40 (A), ISBN 978-3-940621-27-6

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/8400160/

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Ö1: Eins, zwei, viele.

Heute (21.10.2010, 19:06-19:30) in den Dimensionen auf Ö1:

Eins, zwei, viele. Was Zahlwörter und Ortsangaben über die Evolution von Sprache und Denken verraten. Gestaltung: Birgit Dalheimer

Die Piraha im Regenwald Amazoniens haben keine Wörter für Zahlen, zur Beschreibung von Vergangenheit oder von in der Zukunft Liegendem. Der US-amerikanische Sprachwissenschafter Daniel Everett hat sieben Jahre bei und mit ihnen verbracht und bezeichnet sie in seinem jüngsten Buch als "das glücklichste Volk". Die Bewohner der Trobriand Inseln wiederum kennen weder ein Wort für "rechts" noch für "links", sie orientieren sich stattdessen mit einem untrüglichen inneren Kompass nach den Himmelsrichtungen.

Diese sprachlichen Eigenheiten für numerische Systeme, Ortsangaben und auch Farbbezeichnungen inspirieren Wissenschafter verschiedener Disziplinen zu immer ausgefeilteren Theorien über die Rolle von Biologie und Kultur bei der Evolution der Fähigkeit, die den Menschen am deutlichsten vom Tier unterscheidet: der Sprache. Diskutiert werden diese Theorien Mitte Oktober bei einem internationalen Symposion in Wien.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/8397089/

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Jean-Pierre Gutton: Établir l’Identité

Eine weitere (vgl.) Arbeit zur Geschichte der Identifizierung in Frankreich ist erschienen:

Gutton, Jean-Pierre: Établir l’Identité. L’identification des Français du Moyen Âge à nos jours. Lyon: Presses universitaires de Lyon, 2010. [Verlagsinfo]

Die vom Verlag zur Verfügung gestellte Beschreibung lautet:
Écrire une histoire de l'identité nécessite de mobiliser une documentation très variée comme une historiographie ouverte. Car l'identité emprunte des voies multiples et les marques de reconnaissance vont du plus fruste au plus élaboré. Comment s'impose la mise en registre des sujets, comment naît l'état civil en 1792, comment la biométrie complète aujourd'hui une identité déclarative et administrative par une identité scientifiquement établie... Autant de moments essentiels d une histoire souterraine dont le fil rouge est clair cependant : le recul de l'oralité, la multiplication des déplacements imposent peu à peu d'avoir des « papiers » et c est en somme un chapitre particulier de l'histoire de la croissance de l'État qu il s'agit d écrire là.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/8395702/

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Identifikationsnummern in Island

Spannender Artikel:

Watson, Ian: A short history of national identification numbering in Iceland, in: Bifröst Journal of Social Science, 4.2010 (PDF)

Abstract: Iceland created national identification numbers in the early 1950s as part of the process of automating civil registration. Numbers were based on a person's birthdate. In 1959, an additional “name number” for each person was created, based on the position of the person's name in alphabetical order. After Iceland began to issue personal identity cards showing the name number in 1965, the practice of using the name number as a unique personal identifier slowly penetrated through all of society. By the 1980s, the name number space became exhausted, and in 1987-1988 the name number was replaced by the birthdate-based number, rechristened the “kennitala.” Compared to other countries, the kennitala is very widely used, and its status approaches that of an alternative name. As well, the databases that allow conversion between a given person's name and kennitala are publicly accessible. Some individuals and data protection organizations have expressed concerns about the wide use of identification numbers in Iceland, as well as the transparent use of the birthdate in the kennitala. However, others have successfully argued against any major changes, and the system seems to enjoy general acceptance. The Icelandic numbering system is unusual by international standards and the article attempts to bring its history to a larger audience.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/8387056/

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