Vorsicht, der Kaiser hört mit!

Athanasius Kircher war ein Jesuit, der im 17. Jahrhundert einen herausragenden Ruf als Gelehrter hatte. Seine Wirkungsstätte war das Collegium Romanum in Rom, und hier ging er verschiedensten Interessen nach und forschte, in vielem seiner Zeit voraus, in so unterschiedlichen Bereichen wie der Geologie und der Ägyptologie, genauso wie der Medizin, der Mathematik und der Theorie der Musik.

Was hat Kircher nun mit dem Dreißigjährigen Krieg zu tun? Als Gelehrter war er, zumal in Rom, weit weg von dem Geschehen. Aber er hatte gute Verbindungen zum Kaiserhof, Ferdinand III. schätzte ihn offenbar sehr und ließ ihm regelmäßig Geld zukommen. Das war nicht einfach nur vormoderne Wissenschaftsförderung, vielmehr verband beide, den Kaiser und den Gelehrten, ein intensives Interesse an der Musik. Und hier gab es Überlegungen, die überhaupt nicht dem Typus einer weltabgewandten Gelehrtenexistenz entsprachen – was auch gar nicht zu Kirchers Naturell gepaßt hätte, der im Gegenteil sehr praxisorientiert forschte.

So beschäftigte sich der Jesuit auch mit der Ausbreitung von Tönen. Das war noch ganz generell angelegt, doch der Gelehrte spitzte es auf einen sehr konkreten Anwendungsbereich zu: Mit Hilfe dieses theoretischen Wissens ließen sich Schalltrichter konstruieren, über die Räume verbunden werden sollten. Und hier war es nur ein kleiner Schritt hin zu einer Abhöranlage, die etwa am Hof eingesetzt werden konnte, um vermeintlich diskrete Gespräche mitzuhören. Kirchers Ansatz blieb Ferdinand III. nicht verborgen. Offenbar direkt von diesen Gedanken beeinflußt, findet sich eine Skizze in den persönlichen Aufzeichnungen des Kaisers, die genau diese Anwendungsmöglichkeit aufgreift.

Ob Ferdinands Interesse so weit ging, daß er diese Idee tatsächlich in die Realität umsetzte, ist nicht bekannt. Aber allein der Gedanke macht ein weiteres Mal deutlich, wie sehr die Welt des Hofes nicht nur ein Ort inszenierter Feste und herrscherlicher Repräsentation war, sondern auch eine Nachrichtenbörse ersten Rangs – Informationen waren eine wichtige Währung in diesem politischen Geschäft, und man machte sich Gedanken, wie man sich diese brisanten Informationen verschaffte. Selbst wenn es nicht wirklich überraschend ist, daß auch zu dieser Zeit die Informationsbeschaffung und Spionage eine bedeutsame Rolle spielten, sind die Überlegungen Kirchers doch aufschlußreich: Der Kaiser wollte also mithören! – und der Whistleblower ist in dem Fall Mark Hengerer, der in seiner Ferdinand-Biographie darauf hingewiesen hat (S. 139).

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/374

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Gemeinschaftsblog Geschichte Bayerns, geschichtswissenschaftliche Blogs, de.hypotheses.org … | Regensburg, 30.1.2014

Im Rahmen des Regensburger Oberseminars zur Landesgeschichte (Prof. Dr. Bernhard Löffler) stelle ich am 30. Januar 2014 das Gemeinschaftsblog  Geschichte Bayerns vor; gezeigt werden soll dabei – mit praktischen Übungen – auch, wie mit WordPress Blogartikel erstellt werden können.

Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.

 

Beschäftigen werden wir uns darüber hinaus zunächst mit:

  • (geschichts-)wissenschaftlichem Bloggen (Warum eigentlich? Was?),
  • verschiedenen geschichtswissenschaftlichen Blogs,
  • dem Blogportal für die Geisteswissenschaften de.hypotheses.org.

 


Wo? Universität Regensburg, P.T. 2.0.9 (Lageplan)

Wann? 30. Januar 2014, 16 Uhr c. t.

Veranstaltung: Oberseminar / Kolloquium zur Landesgeschichte, Prof. Dr. Bernhard Löffler (Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte, Universität Regensburg)

 

 

(Geschichts-)wissenschaftliches Bloggen

Warum eigentlich bloggen?

Thematisiert wird dabei auch, wie mögliche Blogs und einzelne Blogbeiträge aussehen könnten.

 

deutschsprachige Geschichtsblogosphäre

Aktuelle Beiträge aus der deutschsprachigen Geschichtsblogosphäre können seit Kurzem auch über Michael Schmalenstroers BlogaggregatorPlanet History” (dort auch eine aktuelle Liste geschichtswissenschaftlicher Blogs) abonniert werden: RSS-FeedTwitterFacebookGoogle+.

 

Einige Literaturhinweise zu geschichtswissenschaftlichen Blogs schon vorab:

 

de.hypotheses.org – deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften

Bei de.hypotheses.org handelt es sich um ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften, das vom Deutschen Historischen Institut Paris und der Max Weber Stiftung betreut wird; es ist Teil der europäischen Plattform Hypotheses.org. Dort sind inzwischen insgesamt mehr als 800 Blogs registriert (Link zum Katalog von OpenEdition).

Das Angebot ist für die Bloggenden kostenlos. Die Beiträge werden auch von  de.hypotheses.org auf  Facebook Twitter und  Google+ beworben, von der  wissenschaftlichen Redaktion ausgewählte Beiträge auch auf der Startseite  http://de.hypotheses.org sowie der internationalen Startseite  http://hypotheses.org, was zu einer größeren Sichtbarkeit führt.

Eine Langzeitarchivierung der Beiträge ist gewährleistet. Die Deutsche Nationalbibliothek vergibt inzwischen ISSN für Blogs.

 

Gemeinschaftsblog “Geschichte Bayerns”

“Geschichte Bayerns” ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsblog, das alle interessierten Wissenschaftler/innen einlädt, sich zu beteiligen. Inzwischen wurden bereits 100 Beiträge veröffentlicht; mehr als 40 Autor/innen sind registriert.

Das Blog wird in verschiedenen Sozialen Netzwerken begleitet:

Hashtag: #HistBav
Facebook: https://www.facebook.com/HistBav (Gruppe: https://www.facebook.com/groups/1426956144186780/)
Twitter: @HistBav
Google+: http://gplus.to/HistBav
Academia.edu: http://independent.academia.edu/HistBav

RSS-Feed: http://histbav.hypotheses.org/feed

 

Eingeflossen sind dabei die Erfahrungen, die seit September 2012 mit dem Gemeinschaftsblog “Ordensgeschichte” gemacht werden konnten:  http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5710  (aktuell 115 registrierte Autor/innen, mehr als 300 veröffentlichte Beiträge; Link zur Statistik: Zugriffe im Jahr 2013)

 

Anregungen sind jederzeit herzlich willkommen.

 

Einen eigenen Account?  – Gerne: http://histbav.hypotheses.org/1011 ;-)

 

… und die dazu benötigten Computerkenntnisse?

Wir werden dazu hinter die Kulissen – ins Dashboard – schauen und die Grundlagen erarbeiten, unter anderem: Wie erstellt man einen Blogartikel? Wie wird ein Beitrag formatiert? Wie werden z. B. PDF-Dateien, Bilder, Videos eingefügt? Worauf sollte man dabei achten? Wie werden Fußnoten eingefügt? Wie wird das Profil ausgefüllt?

Dashboard

Dashboard

 

Lektüretipps:

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1365

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Der Erste Weltkrieg in bewegten Bildern: Europäisches Projekt macht Filme der Jahre 1914-1918 online zugänglich

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Das European Film Gateway bietet seit Februar 2013 Zugang zu einer stetig wachsenden Anzahl von Filmen mit Bezug zum Ersten Weltkrieg. Im Rahmen des Projekts EFG1914 haben europäische Filmarchive große Teile ihrer Sammlungen zum Ersten Weltkrieg digitalisiert. Rechtzeitig zum 100. Jahrestag des Kriegsausbruchs werden alle in den Archiven digitalisierten Filme über das European Film Gateway verfügbar sein.

Zu den ausgewählten Filmen zählen Wochenschauen, Dokumentar- und Spielfilme sowie Propaganda. Das Material ist auch deshalb von besonderer Bedeutung, da heute nur noch geschätzte 20 Prozent aller zur Stummfilmzeit entstandenen Filme erhalten sind. Vor diesem Hintergrund bilden die im Rahmen von EFG1914 digitalisierten Filme einen erheblichen Teil der in den Archiven noch vorhandenen Bestände dieser Zeit ab:

http://www.europeanfilmgateway.eu/de/content/efg1914-projekt

Quelle: http://1914lvr.hypotheses.org/922

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Stefan Lülf: Die Rolle der bayerischen Kommunalverwaltungen im Flugverkehr der Weimarer Republik. Workshop Weimar / Infrastruktur- und Kommunalgeschichte

In der Weimarer Republik begann in Deutschland der zivile Flugverkehr. Bereits 1919 richtete der „Rumpler Luftverkehr“ eine Verbindung von Augsburg über München nach Berlin ein, was den Auftakt des regelmäßigen Linienverkehrs in Bayern darstellte (auch wenn diese Strecke bereits nach wenigen Monaten wieder eingestellt wurde). Insbesondere in denJahren 1924-1930 erlebte der Freistaat, wie auch andere Teile der Republik, eine regelrechte Euphorie um das neue Verkehrsmittel. Sehr viele, auch kleinere Städte bemühten sich, einen Anschluss an das Luftverkehrsnetz zu erhalten. Insgesamt gelang es dabei 11 bayerischen Städten innerhalb der Weimarer Republik zeitweise an den regelmäßigen zivilen Linienflugverkehr angeschlossen zu werden (München, Nürnberg/Fürth, Augsburg, Regensburg, Bayreuth, Hof, Schweinfurt, Coburg, Bamberg, Würzburg, Bad Reichenhall). Im hier kurz skizzierten Wachstum des Liniennetzes spielten die Städte eine sehr große Rolle, da sie nicht nur die Landeplätze samt Einrichtungen (wie z.B. Flugzeughallen) zur Verfügung stellten, sondern sich auch an der Subventionierung der Strecken beteiligten (die Subventionsquote der Fluglinien lag in dieser Zeit in der Größenordnung von 70-80% der Kosten). Diese Würdigung der Bedeutung der Städte ist in der Forschung zum Luftverkehr der Weimarer Republik Konsens, jedoch fehlt bisher eine über Einzelfallstudien hinausgehende Erarbeitung der hinter dem Engagement der Kommunalverwaltungen stehenden Diskussionen. Das soll die hier vorgestellte Dissertation für Bayern leisten. Aufbauend auf dem Bestand des federführenden bayerischen Staatsministeriums für Handel, Gewerbe und Industrie, werden hierzu die Akten in den relevanten Stadtarchiven als Quellen dienen. Das Ziel der Arbeit ist es, zum einen die Rolle lokaler Strukturen in der Erfolgsgeschichte (?) des neuen Verkehrsmittels zu erarbeiten, zum anderen die Diskurse vor Ort nachzuvollziehen, die zu einer aktiven Rolle der Stadt führten. Hierbei soll untersucht werden, welche Akteure mit welchen Argumenten den Prozess anstießen und unterstützten, sowie welche Hindernisse und Gegner die Idee eines Anschlusses an das Flugnetz hatte. Auf Basis der bisherigen Quellenarbeit werden derzeit u.a. folgende vereinfacht dargestellte Gedankengänge über die Rolle der Kommunalverwaltungen verfolgt:

■ Ob der von vielen Städten angestrebte Anschluss gelang, hing in erster Linie daran, ob ein Platz im kommunalen Eigentum zur Verfügung stand. Wenn dies nicht der Fall war, wurde der Plan in den Zeiten der Euphorie zwar verfolgt, dann aber wieder fallen gelassen, als die Stimmung Ende der 1920er Jahre langsam umschlug.

Nachdem der Flugverkehr die hohen Erwartungen nicht zu erfüllen schien, nahm die Euphorie ab. Jedoch finanzierten diejenigen Städte, die bereits Geld in einen Flugplatz investiert hatten, den Verkehr noch weiter (Pfadabhängigkeit?), bis dann in Folge der Weltwirtschaftskrise 1930/31 die meisten Städte die Subventionierung einstellten und der Kurzstreckenverkehr zusammenbrach.

■ Eine sehr aktive Gruppe in den Bestrebungen fast aller Städte sind die in zahlreichen Vereinen organisierten ehemaligen Piloten aus dem ersten Weltkrieg. Im Streben nach Sportflugplätzen verbanden sie die Bitte um städtische Unterstützung mit der Möglichkeit, die Stadt an das Luftverkehrsnetz anzubinden. Eine Herausforderung der Arbeit besteht darin, den in den Akten sehr gut zu greifenden politischen Diskurs in den bayerischen Städten in einen breiteren Kontext zu stellen. So ist zum Beispiel die Diskussion um Sinn und Unsinn der Kurzstrecke ein zentraler Streitpunkt in den Fachkreisen dieser Zeit, zu der unzählige Denkschriften in ganz Deutschland existieren. Darüber hinaus kann das Verhalten der Akteure in den Kommunalverwaltungen nur vor dem Bild der Euphorie rund um die „Krone der Verkehrsmittel“ verstanden werden. Hierfür sollen punktuell andere Quellenarten wie Filme, Illustrierte, Werbeplakate etc. herangezogen werden, ohne sich jedoch von der zentralen Fragestellung zu weit zu entfernen. Ebenso sollte die Arbeit um eine wirtschaftliche Betrachtung ergänzt werden, die sich die umfangreichen Passagierstatistiken der Fluglinien zu Nutze macht. Diese erlauben Einblicke in das Reiseverhalten der bayerischen Fluggäste und sind zugleich auch Argumentationsmaterial in den Diskussionen der Städte.

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1357

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Thomas Schütte: Michael Kardinal von Faulhaber in der bayerischen Politik. 1918-1933. Workshop Weimar / Personengeschichte

Michael Kardinal von Faulhaber war von 1917 bis zu seinem Tod 1952 Erzbischof von München und Freising und geborener Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Er war damit der bedeutendste Kirchenführer Bayerns und verfügte – ab 1921 als Kardinal und als enger Vertrauter des Apostolischen Nuntius und Kardinalstaatssekretärs Eugenio Pacelli – über beste Beziehungen in den Vatikan. Auf seinen USA-Reisen 1923 und 1926 knüpfte er wichtige Kontakte in den amerikanischen Katholizismus. Meine Arbeit befasst sich zum einen mit seinem Einfluss auf und seiner Rolle in der bayerischen Politik der Zwischenkriegszeit – als Kultuspolitiker, als Innen- und Außenpolitiker, und besonders als Symbolfigur für verschiedene Bevölkerungsgruppen. Zum anderen geht sie der Frage nach, auf welchen Wegen und über welche Netzwerke und Foren Faulhaber in die politische Sphäre (besonders auch in die Bayerische Volkspartei) wirken konnte, was zu seiner Meinungsbildung zutrug, wie viel Spielraum innerhalb gesetzlicher und vom Heiligen Stuhl vorgegebener Standpunkte ihm selbst blieb.

 

Das Zentrum der Quellen für diese Dissertation bilden die 2010 wieder in kirchlichen Besitz gelangten (und seit 2012 der Forschung zugänglichen) Besuchstagebücher Kardinal Faulhabers, verfasst in Gabelsberger-Stenographie. In ihnen notierte Kardinal Faulhaber für seine gesamte Amtszeit als Bischof 1911 bis 1952 jeden Besuch, den er erhalten oder getätigt hatte, mitsamt einer Angabe des Gesprächsinhaltes und der Argumentationsstruktur seines Gegenübers. Aufgrund von Faulhabers engen Kontakten mit den führenden Gestalten der bayerischen Landespolitik finden sich in diesen Besuchstagebüchern zahlreiche vertrauliche Gespräche, in denen bayerische Landespolitik und Landeskirchenpolitik gestaltet wurde und zu denen oft keine Parallelüberlieferung existiert. Darüber hinaus scheinen in diesen Aufzeichnungen – wie in keiner zweiten zeitgenössischen Quelle – die politische Kommunikationsstuktur Münchens und die Netzwerke der politischen und geistlichen Akteure auf Lokal- Landes- und Reichsebene auf.

 

Manche Persönlichkeiten geraten hierbei schnell in den Blick: Die Kabinettsmitglieder der Bayerischen Volkspartei, jene Geistlichen, die als Abgeordnete dem Land- und Reichstag angehörten, die apostolischen Nuntien von München und Berlin. Die Rolle anderer Akteure in Faulhabers politischen Netzwerken, wie der weiteren Mitglieder der Freisinger Bischofskonferenz, der Ministerialbürokratie, der abgedankten königlichen Häuser oder des alten bayerischen Hofadels  sind weit undurchsichtiger.

 

Für alle diese Personengruppen finden sich in den Besuchstagebüchern ausführliche Eintragungen, der Kreis der Akteure ist jedoch so groß und wenig scharf getrennt, dass bei herkömmlichen Verfahren der Quellenauswertung die Übersicht nicht gewährleistet ist. Es drängt sich daher der Einsatz der Methode der EDV-gestützten, quantitativen Netzwerkanalyse deutlich auf; die Quellenbasis ist mit den seriellen, dynamisch gestaffelten und außerordentlich vollständigen Besuchsnotizen hierfür besonders geeignet. Die Ergebnisse einer rein quantitativen Netzwerkanalyse – der Netzwerkgraph und mathematisch errechnete Zentralitäts- und Netzwerkdichtewerte – erlauben jedoch keine valide Beantwortung der Fragestellung.

Dieser Problematik wird mit einer Kombination aus formaler (d.h. quantitativer) und qualitativer Netzwerkanalyse begegnet: Der Netzwerkgraph ermöglicht eine strukturierte Übersicht über die Beziehungskonstellationen, sowie die Bestimmung von strukturellen Schlüsselpersonen. Die Quellenbasis wird zu diesem Zweck um die schriftlichen Auslaufregister des Erzbischöflichen Sekretariates (um rein per Schriftverkehr geführte Kontakte Faulhabers abzubilden) und Beziehungsdaten aus Korrespondenzen verwandter Nachlässe (um weitere Informationskanäle zu identifizieren) erweitert.  Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem folgenden Schritt anhand der Quellen aufgearbeitet und in die chronologische Gesamtdarstellung eingeordnet.

 

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1350

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Maria Magdalena Bäuml: Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus zwischen 1926 und 1933. Workshop Weimar / Institutionengeschichte

Seit 1924 wurde Bayern durch eine Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Heinrich Held geführt. Dessen Amtszeit brachte zunächst eine Beruhigung in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht mit sich, insbesondere im Hinblick auf die Turbulenzen der Zeit zuvor wie dem Hitlerputsch. Doch dass die Konsolidierung nur oberflächlich war, zeigte sich innerhalb kürzester Zeit. So wies der bayerische Staatshaushalt bereits seit 1925 ein wachsendes Defizit auf. Aus dieser Verschärfung der wirtschaftlichen Situation nach der Weltwirtschaftskrise 1929, entwickelte sich in Bayern 1930 auf politischer Ebene eine Regierungskrise, die schließlich zum Austritt des Bauernbunds aus der Regierungskoalition mit der BVP führte, und damit zu einer bis 1933 geschäftsführend im Amt bleibenden Regierung Held. Diese musste sich nun der zunehmend aggressiveren Agitation radikaler politischer Gruppierungen aus unterschiedlichen Lagern zu auseinandersetzen, insbesondere mit den offensiv auftretenden Vertretern der NSDAP.

In meiner Arbeit untersuche ich die Arbeit des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus zwischen 1926 und 1933. Angesichts der wirtschaftlichen Einschränkungen und politischen Unsicherheit stellt sich die Frage, inwiefern es möglich war, überhaupt staatliche Kulturpolitik zu betreiben. Konnte das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus angesichts der wirtschaftlichen und politischen Krisenphänomene gestaltend tätig werden oder musste man damit zufrieden sein, den aktuellen Bestand an kulturellen Einrichtungen und Werken zu bewahren? Oder mussten gerade in diesem Bereich, der noch primär in den Kompetenzbereich der Länder fiel und dem in der bayerischen Argumentation für die Eigenständigkeit des Landes somit eine hohe symbolische Bedeutung zukam, die Gestaltungsmöglichkeiten weiterhin und mit aller Macht ausgeschöpft werden? Darüber hinaus gilt ein weiteres Untersuchungsinteresse der Frage: Wie reagierte man von Seiten des Kultusministeriums auf die zunehmenden Angriffe radikaler Gruppierungen?

Die zeitliche Eingrenzung des Untersuchungszeitraums ergibt sich durch die Amtszeit des bayerischen Kultusministers Franz Xaver Goldenberger, der im November 1926 auf Franz Matt folgte. Er hatte das Amt bis März 1933 inne, als er durch die Nationalsozialisten seines Amtes enthoben wurde und Hans Schemm seine Nachfolge antrat.

Um diese Fragen zu beantworten, habe ich im ersten Teil meiner Arbeit einen organisationsgeschichtlichen Zugang gewählt, da die Handlungen des Ministeriums nur vor dem Hintergrund der Rahmenbedingungen zu verstehen sind. Über diesen Ansatz hinaus wurde jedoch auch die Forderung an die aktuelle Institutionengeschichte nach einer kulturhistorischen Erweiterung berücksichtigt, die den Blick auf die Rituale und den Habitus einer Behörde lenkt und damit auch nach informellen Mechanismen neben den Entscheidungsverläufen im Sinne der offiziellen Geschäftsordnung fragt. Vor diesem Hintergrund stehen im zweiten Abschnitt die Kompetenzen und Handlungsfelder des Ministeriums im Mittelpunkt und wie stark das Ministerium hierbei seine Eingriffsrechte geltend machte. Der abschließende dritte Teil beschäftigt sich mit besonders aussagekräftigen Phänomenen, die in der Regel in fast allen Zuständigkeitsbereichen des Ministeriums zu beobachten sind und daher einer gesonderten Behandlung bedürfen. Die Bandbreite reicht dabei vom Mikrokosmos der weiblichen Bildung über die innerdeutsche Frage der Kompetenzverteilung zwischen Ländern und Reich bis hin zum Makrokosmos der Außenkulturbeziehungen.

Die entsprechende ministeriale Überlieferung findet sich im Bayerischen Hauptstaatsarchiv unter dem Bestand MK. Diese Akten bilden den Hauptbestand für die vorliegende Arbeit, der Einblicke in die Betätigungsfelder und Entscheidungsabläufe innerhalb des Ministeriums ermöglichte, ebenso wie in die Kommunikation mit Gruppierungen außerhalb des Ministeriums. Komplementär erfolgte die Auswertung der Aufzeichnungen weiterer staatlicher Akteure, wie der anderen bayerischen Ministerien, des Ministerrats oder des Landtags, aber auch die Akten der Reichsbehörden. Diese sind neben Hinweisen zur Kompetenzverteilung insbesondere im Hinblick auf Fragen der Auslandskultur aussagekräftig, ebenso wie die Überlieferung des Archivs des Völkerbunds in Genf. Darüber hinaus wurde die ministeriumszentrierte Perspektive neben grauer Literatur durch die Nachlässe zentraler Akteure erweitert, sowie punktuell durch die Auswertung der Berichterstattung in den Zeitungen.

 

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Quelle: http://histbav.hypotheses.org/1343

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Interview mit Andreas Christ von filmreflex

Im Rahmen des Seminars “Projektmanagement” – einem Baustein der berufsbegleitenden Weiterbildung “Soziale Medienbildung” an der Hochschule Fulda – üben die Seminarteilnehmer mit Aufnahmegeräten und der Freeware Audacity, wie man ein Podcast aufnehmen, editieren und veröffentlichen kann. Als Podcast werden in der Regel abonnierbare, episodisch bereitgestellte Audio- oder Videobeiträge im Internet bezeichnet. Die Episoden können via RSS-Feed abonniert werden, so wird man automatisch benachrichtigt, wenn eine neue Episode veröffentlicht wird. Podcasts sind unabhängig von Sendezeiten online verfügbar. Arbeitsschritte Themenauswahl: Zuerst wurde jeweils zu zweit ein […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/4707

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Motivation im Studium – Frankfurter Grüne Soße?

Überrascht war ich, als ich per RSS-Feed über gleich zwei Beiträge der FAZ informiert wurde, die offenkundig gutheißen, was Universitäten derzeit anstellen, um Studierende zu motivieren.

Unter dem Titel “Motivationstrainer auf dem Campus” (http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/campus/gegen-durststrecken-im-studium-motivationstrainer-auf-dem-campus-12719533.html) wird dort ein Coaching-Angebot der Universität Frankfurt vergleichsweise unkritisch vorgestellt, das im Rahmen des Qualitätspakt-Lehre-geförderten Projektes “Starker Start ins Studium” betrieben wird. Die Trierer Professorin für Bildungswissenschaften Michaela Brohm durfte dort knapp 500 Studierende in Sachen Motivation schulen. Das erinnert beim Lesen zunächst an Tschakka!-Abende mit euphorischem Entertainer, aber diese Assoziation trägt nicht. Immerhin werden einige wichtige Motivationsprobleme angesprochen: die Bedeutung des eigenen Einflusses auf die Studienplanung für die Motivation (andernorts schon länger als “demand-control-Modell” bekannt; ich selbst habe es vor längerem etwas flapsig in den Blog des Historischen Seminars der JGU aufgenommen, um Studierenden zum Besuch außercurricularer Veranstaltungen zu ermuntern), die teilweise schädliche Wirkung der Konzentration auf extrinische Motivationsfaktoren (“Jagd nach Leistungspunkten”), die mangelnde Erfahrung mit der Wahrnehmung von Selbstwirksamkeit, die Schwierigkeiten mit der universitären Feedback-Kultur (die im Artikel allerdings – meiner Meinung nach zu Unrecht – als fehlend beschrieben wird; ich denke, sie ist vor allem anders als an der Schule, und sie muss von Studierenden entsprechend gelernt werden).

Überraschend ist jedoch, wie euphorisch die FAZ dieses Angebot aufnimmt. “An anderen großen Universitäten wie der Leibniz-Universität Hannover sucht man vergeblich nach reinen Motivationsseminaren”, heißt es dort in kritischer Haltung. Ja, auch in Mainz würde man vergeblich suchen. Ist das schlimm? Zu dem großen Herausforderungen der Studieneingangsphase, das kann ich jedenfalls aus meinen Erfahrungen sagen, gehört die häufig sehr geringe Frustrationstoleranz, die für eine spätere employability ein ernsthaftes Problem darstellt. Hierher gehört auch die mangelnde Selbstkompetenz, die ausdrücklich zu den Qualifikationszielen aller Studiengänge gehört und deren Erwerb nur der Studierende selbst leisten kann: die Fähigkeit (salopp gesagt), den inneren Schweinehund zu überwinden und sich selbst zu motivieren. Dazu mag man mancherorts Seminare anbieten; ich haltees nicht unbedingt für sinnvoll, weil es den Blick der Studierenden darauf verstellt, dass Motivation in ihrer eigenen Verantwortung liegt. Erneut ist es ein “Experte” vorne, der ihnen sagt, wie es geht. Erfolgreichen studieren kann aber nur, wer das (nicht sofort, aber ab einem gewissen Zeitpunkt) selbst schafft. Deshalb bin ich (und viele Kolleg/innen) dazu übergegangen, die Verantwortungsdelegation für den Lernprozess (die Verantwortung für das Lernen liegt entgegen landläufiger Überzeugungen nicht beim Superlehrer, sondern beim Lernenden) explizit in den Seminaren anzusprechen und entsprechend einzufordern.

Die von der FAZ konstatierte Tatsache, dass die wachsenden Studierendenzahlen mit mehr Studierenden einhergehen, die eher leistungsschwach sind und Schwierigkeiten haben, sich zu motivieren, und die Einschätzung der FAZ, dass die Lehrenden hierauf nicht pädagogisch vorbereitet sind, verbunden mit der Bewertung, dies sei ein “mismatch”, dem abzuhelfen sei, möchte ich mich daher nur in Punkt 1 anschließen: Ja, wachsende Studierendenzahlen stellen in dieser und in anderen Hinsichten durchaus ein Problem dar. Ich muss aber auch als etwas schwächerer Studierender und mit etwas gedämpfter Motivation lernen (das heißt auch: spüren und erfahren), dass mir dieses Problem nicht abgenommen oder mundgerecht zubereitet wird. Universitt ist nicht mehr Schule, und das universitäre Studium bereitet auf Berufe mit Entscheidungskompetenzen, Handlungsspielräumen und Verantwortlichkeiten vor, kurz gesagt: auf Berufe mit Risiko und Berufe, in denen nicht alle Kollegen hilfreich zur Seite stehen, wenn meine Motivation sinkt. Man mag darüber streiten, ob man in der Schule explizit Motivationstraining betreiben sollte; an der Universität scheint es mir im Interesse der Studierenden fehl am Platz.

Zu meiner Überraschung über die FAZ passt dann übrigens ein ähnlich wohlwollender Beitrag über die Einführung von Online-Spielen als Lehrformat im Modul “Wissensrepräsentationen” des Studiengangs „Informationswissenschaft und Sprachtechnologie“. Unter dem Titel “Fantasy an der Uni. Spielend durchs Studium” (
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/fantasy-an-der-uni-spielend-durchs-studium-12735331.html) wird dort über den Versuch berichtet, die fehlende Motivation der Studierenden in diesem Modul durch die Einführung eines Computerspiels mit Belohnungssystemen zu heilen. Ich ertappe mich ale Kulturpessimist: Ich halte Spiele durchaus für lehrsam, ich halte es für möglich, dass man in Computerspielen etwas lernt, aber wer nicht bereit und/oder in der Lage ist, sich in einem Studiengang „Informationswissenschaft und Sprachtechnologie“ für das Modul “Wissensrepräsentationen” zu motivieren (oder wenigstens die Zähne zusammenzubeißen), der hat vielleicht einfach das falsche Studienfach erwischt oder sich grundsätzlich für den falschen Bildungsweg entschieden.

 

Quelle: http://geschichtsadmin.hypotheses.org/173

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Neues Weblog: Wertheimer Vogteirechnungen

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“Nach www.1628blog.de (6000 Klicks in 2013) betreibe ich in diesem Jahr ein weiteres Blog aus Archivalien: www.burgvogtei-wertheim.de. Dahinter steht eine Küchenrechnung aus dem Jahr 1614, die heute Jubiläum hat: vor 400 Jahren …
Die Stadt Wertheim unterstützt das Blog als Marketing für die Wertheimer Burg. Ich sehe das auch als Beispiel dafür, wie man Archive fürs Kulturmarketing in der digitalen Welt nutzen kann.”
Quelle: Robert Meier via Facebook

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/1095

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Mayrhofer: Die Ursprünge der Strengen Observanz (Seminararbeit)

Besonders gute Seminararbeiten meiner Studierenden möchte ich durch Veröffentlichung auf dem Blog würdigen.   Frater Florian Mayrhofer O.Cist. (Heiligenkreuz):  Die Ursprünge der Strengen Observanz. Bellum omnium pater. Der Observanzenstreit des 17. und 18. Jahrhunderts und die Ordensgründung der observantia strictior im Jahre 1892 (Seminararbeit)    PDF der Seminararbeit   Lehrveranstaltung: Seminar (110 / PM 43) (EU-Cist Europainstitut für Cistercienserforschung) Fach: Kirchengeschichte Titel: Cistercienser zwischen Filiationen und Kongregationen Leitung: Prof. P. DDr. Alkuin Schachenmayr OCist & Lehrbeauftrager Prof. Dr. Immo Eberl Semester: SS 2013 Credit: 4 […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6476

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