Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) | Digitale Proveneinzforschung im Datenkompetenzzentrum SODa | vorauss. 36 Monate mit Vollzeit E 13 TV-L HU  

Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) – vorauss. mit Vollzeit E 13 TV-L HU (Drittmittelfinanzierung, befr. für 36 Monate) an der Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland (Humboldt-Universität zu Berlin, ZI Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik)

Wissenschaftliche Sammlungen an Hochschulen und Universitäten sind bedeutende Infrastrukturen. Ihre vielfältigen Potentiale für Forschung, Lehre und Transfer können jedoch erst ausgeschöpft werden, wenn die Möglichkeiten der Digitalisierung optimal genutzt werden. Die Koordinierungsstelle für wissenschaftliche Universitätssammlungen in Deutschland (KUS), die am Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelt ist, entwickelt mit dem Verbundprojekt “SODa – Sammlungen Objekte Datenkompetenzen” ein Datenkompetenzzentrum, an dem für die Forschung in und mit wissenschaftlichen Sammlungen notwendige Datenkompetenzen transdisziplinär und praxisbezogen vermittelt und weiterentwickelt werden. 

Aufgabengebiet „Fachexpertise Digitale Provenienzforschung“:

  • Forschung zu anwendbaren Verfahren, Methoden und Standards für die Digitale Provenienzforschung in wissenschaftlichen Sammlungen
  • Forschung zu anwendbaren Verfahren, Methoden und Standards für das Modellieren, Strukturieren, Standardisieren, Anreichern und globale Vernetzen unter Berücksichtigung so genannter FAIR-Prinzipien für Forschungsdaten mit dem Ziel der Etablierung von Standards zur Dokumentation, Archivierung und Publizierung der Provenienz von Objekten


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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=20383

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Provenienzforschung im digitalen Zeitalter

Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Reisestipendiums für die Jahrestagung des Verbands Digital Humanities im deutschsprachigen Raum. Ich bedanke mich an dieser Stelle herzlich beim NFDI4Memory und den Organisator*innen der DHd2023 für das Stipendium.

„Die Digitalisierung wird auch in Zukunft der Provenienzforschung ganz neue Möglichkeiten eröffnen.“,1 prophezeit Christoph Zuschlag in seiner Einführung in die Provenienzforschung. Und tatsächlich war die Provenienzforschung – ein aktuell öffentlich viel diskutiertes Thema – ebenfalls mit einem Panel bei der DHd 2023 vertreten.

Den Anfang machte der Vortrag „Provenienzforschung und ihre Quellenbestände. Aktuelle Nutzungsszenarien zwischen Open Access und Inaccessibility“ von Ruth von dem Bussche und Meike Hopp,2 welcher das Projekt der Datenerschließung der B 323 der Treuhandverwaltung von Kulturgut im Bundesarchiv in Koblenz vorstellte. Diese Akten, die bisher nur über das Findbuch erschlossen waren, wurden in EAD XML zu einem abfragbaren Wissensgraphen modelliert und können so größere historische Zusammenhänge und inhaltliche Querverweise innerhalb des Bestandes aufgezeigt werden und die Daten mit Informationen aus anderen Provenienzforschungsprojekten angereichert werden. Es seien noch Volltextrecherche-Möglichkeiten mit Hilfe von ElasticSearch und dem IIIF-Viewer Mirador in Planung, die die Forschung stark unterstützen würden. Tatsächlich würde die Provenienzforschung von der digitalen Zugänglichmachung von Aktenmaterialien und anderen Quellen stark profitieren, leider stoßen Digitalisierungsprojekte allerdings immer wieder an die Grenzen des heutigen Rechtsrahmens: die Wahrung von Personenrechten, insbesondere bei diesem sensiblen Thema, macht es häufig nicht möglich, Daten ohne ein aufwendiges Überprüfungsverfahren offenzulegen.

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Quelle: https://dhd-blog.org/?p=19500

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Kulturgutschutz in Europa und im Rheinland. Franziskus Graf Wolff Metternich und der Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg

Als Provinzial- und Landeskonservator im Rheinland, sowie Beauftragter für den militärischen Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg, stellt Franziskus Graf Wolff Metternich eine bedeutsame historische Figur für den Kulturgutschutz in Europa und dem Rheinland dar – nicht zuletzt deshalb steckt in der Aufarbeitung seines Nachlasses das Potenzial einerseits der Lückenschließung, andererseits des Aufgreifens neuer Betrachtungsweisen des Kulturgutschutzes im Zweiten Weltkrieg und dessen Bedeutung heute. Ganz in diesem Sinne ist auch der im Folgenden rezensierte Tagungsband verfasst worden.

Der im Frühjahr 2021 herausgegebene Band entstand im Kontext einer Tagung, die begleitend zu einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Forschungsprojekt[1] 2019 im LVR-Kulturzentrum Abtei Brauweiler organisiert wurde. Ergebnisse aus dem Projekt Bereitstellung von archivischen Quellen aus deutschen, französischen und englischsprachigen Archiven für die deutsche und internationale Provenienzforschung zu Kunstschutz und Kunstraub im Zweiten Weltkrieg wurden in diesem Rahmen präsentiert und vergleichend diskutiert[2], was sich in diesem (ersten) Band widerspiegelt. Der Band wurde von Dr. Hans-Werner Langbrandter, Gebietsreferent bei dem LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum, Esther Rahel Heyer, M.A., freiberufliche Kunsthistorikerin und Florence de Peyronnet-Dryden, M.A.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/10/rezension-kulturgutschutz-in-europa-und-im-rheinland-maget-dominice/

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Unde venis? – Provenienz-recherche in Bonn

© Universitäts- und Landesbibliothek Bonn.

Im vergangenen Dezember hielt die Provenienzforschung mit einem auf zwei Jahre angelegten, vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt erstmaligen Einzug an der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn (ULB).

© Deutsches Zentrum Kulturgutverluste.

Konkret befasst sich das achtköpfige Projektteam unter der Leitung von Veronica Albrink und Dr. Michael Herkenhoff mit der Ermittlung von NS-verfolgungsbedingt entzogenen Beständen in der ULB, so genanntem NS-Raubgut, nach den als ‚Washingtoner Prinzipien‘ bezeichneten Grundsätzen von 1998[1]. Das Projekt ist damit eines von momentan drei laufenden Projekten zur Provenienzforschung in Bonn und der engeren Umgebung.[2] Es ergänzt den Bonner Wissenschaftsstandort der Historischen Grundwissenschaften und vor allem der Provenienzforschung, der in jüngerer Vergangenheit mit der „Forschungsstelle Provenienzforschung, Kunst- und Kulturgutschutz“,[3] welche am Kunsthistorischen Institut sowie dem Institut für Deutsches und Internationales Zivilverfahrensrecht der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn beheimatet ist, eine bedeutende Aufwertung erfahren hat.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/03/provenienzrecherche-bonn-ulb/

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Bericht: Eine Ausstellung zu Provenienzforschung in Köln


Ausstellungsrezension: Provenienz – Macht – Geschichte 

Das doppeldeutige Wortspiel dieses Titels stammt vom Kölner Wallraf-Richartz-Museum, das derzeit (noch bis zum 31. Januar 2016) eine Ausstellung zum Thema zeigt und außerdem eine gleichnamige Konferenz organisiert hat (siehe unten). In beidem geht es um die am Haus durchgeführte Provenienzforschung zu deutschen Zeichnungen aus dem 19. Jahrhundert, die zwischen 1933 und 1945 – also während der Zeit des Nationalsozialismus – erworben wurden.

Das WRM spricht sicherlich bewusst von „Einblick“, „ersten Ergebnissen“ und „ausgewählten Beispielen“ (siehe Ausstellungsflyer), denn die Ausstellung ist sehr übersichtlich: in einem einzelnen kleinen Nebenraum, versteckt im zweiten Stock, präsentiert das Museum die Ergebnisse der Recherche zur Provenienz von insgesamt 13 Zeichnungen. Optisch ist das zunächst eher konservativ gestaltet: die Zeichnungen finden sich reihum an der Wand, darunter stehen die zugehörigen Pultvitrinen mit ausgewählten historischen Quellen zur Herkunft und Geschichte (wie zum Beispiel Inventarbüchern, Fotos, Notizen, Karteikarten, veröffentlichten Katalogen etc.). Jedes Werk ist nach einem vom Zentrum für Deutsche Kulturgutverluste etablierten Ampelsystem gekennzeichnet (von „grün = unbedenklich“ über gelb und orange zu „rot = eindeutig belastet”), so dass der Besucher schnell erfassen kann, wie problematisch die Provenienz der einzelnen Zeichnungen einzuschätzen ist. In der Mitte des Raumes befindet sich dann zusätzlich eine Installation, durch die die historische Quellenforschung erleb- und erfahrbar gemacht werden soll: an einem Tisch findet der Besucher einen Arbeitsplatz und einen großen Karteikasten, in dem anhand einer Zeichnung von Adolph Menzel („Blick über die Dächer von Schandau“, 1886) der lange und bürokratische Weg von Provenienzforschung aufgezeigt werden soll.

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Quelle: http://sensmus.hypotheses.org/191

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P wie Provenienzforschung


Wie kann ein Museum oder eine Sammlung eigentlich entscheiden, ob bestimmte Objekte oder Sammlungsteile sensibel sind?

An anderer Stelle habe ich bereits festgestellt, dass die Sensibilität von Objekten in erster Linie von ihrer Beziehung zu Menschen außerhalb der Sammlung abhängt. In manchen Fällen mögen diese Beziehung und damit vielleicht auch der angemessene Umgang offensichtlich sein, in den meisten ist dafür jedoch ein umfassenderes Wissen um die Sammlungsumstände erforderlich, dass leider in vielen Sammlungen nicht auf Anhieb vorhanden ist. Zum einen ist die tatsächliche Information nicht vorhanden, zum anderen fehlt es häufig an entsprechendem Kontextwissen um vorliegende Informationen entsprechend interpretieren zu können. Bei menschlichen Überresten müsste beispielsweise zunächst die Frage beantwortet werden: Woher stammen die Überreste überhaupt? Wer hat sie gesammelt? Warum? Wo und unter welchen Umständen? Und wer war der Tote? Hat er der Sammlung zugestimmt – oder kann man zumindest implizit davon ausgehen, dass er gegen die Aufbewahrung im Museum nichts einzuwenden hatte?

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Quelle: http://sensmus.hypotheses.org/152

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