Verstecktes Eigenlob

Bonner Münster; Bildquelle wikicommons

Grabdenkmäler erfüllen mehrere Funktionen: Sie dienen der Memoria und Repräsentation des Verstorbenen sowie des von ihm ausgeübten Amtes oder auch seiner Familie. Dass sie aufgrund ihres repräsentativen Charakters zur Vermittlung politischer Inhalte genutzt und von unterschiedlichen Auftraggebern manchmal sogar Jahrhunderte nach dem Tod des Verstorbenen vereinnahmt wurden, zeigt die Grabinschrift des Kölner Erzbischofs Engelbert II. von Valkenburg (1261–1274) im Bonner Münster.[1]

Diese ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: Neben dem Bestattungsort – die Kölner Erzbischöfe wurden seit dem Spätmittelalter mit wenigen Ausnahmen im Kölner Dom beigesetzt – fallen die Schrift sowie der Inhalt der Grabinschrift auf. Letzterer weist nur wenige der Bestandteile auf, die für eine Grabinschrift üblich waren, denn es fehlen Angaben zum Todestag, der Grabstätte sowie eine Aufforderung zur Fürbitte für den Verstorbenen. Außer dem Namen und Amt des Verstorbenen – Engelbertus de Falkenburg Archiepis(copus) Col(oniensis) – bietet die Inschrift keine weiteren Informationen über diesen. Stattdessen steht das Lob der Stadt Bonn, welche hier mit der antiken Stadt Verona gleichgesetzt wird, als Bestattungsort im Fokus der Grabinschrift: floreat · in · celis · tua · laus · Verona · fidelis ·filia · tu · matris · Engilberti · qua · patris · Que · sua · metropolis · non · habet · ossa · colis (Dein Ruhm, treues Verona, möge in den Himmeln erstrahlen! Als Tochter der Mutter und des Vaters Engelbert pflegst du seine Gebeine, die die Bischofsstadt nicht besitzt).

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/02/verstecktes-eigenlob-grabinschrift-engelbert-valkenberg-clegg/

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Verstecktes Eigenlob

Bonner Münster; Bildquelle wikicommons

Grabdenkmäler erfüllen mehrere Funktionen: Sie dienen der Memoria und Repräsentation des Verstorbenen sowie des von ihm ausgeübten Amtes oder auch seiner Familie. Dass sie aufgrund ihres repräsentativen Charakters zur Vermittlung politischer Inhalte genutzt und von unterschiedlichen Auftraggebern manchmal sogar Jahrhunderte nach dem Tod des Verstorbenen vereinnahmt wurden, zeigt die Grabinschrift des Kölner Erzbischofs Engelbert II. von Valkenburg (1261–1274) im Bonner Münster.[1]

Diese ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert: Neben dem Bestattungsort – die Kölner Erzbischöfe wurden seit dem Spätmittelalter mit wenigen Ausnahmen im Kölner Dom beigesetzt – fallen die Schrift sowie der Inhalt der Grabinschrift auf. Letzterer weist nur wenige der Bestandteile auf, die für eine Grabinschrift üblich waren, denn es fehlen Angaben zum Todestag, der Grabstätte sowie eine Aufforderung zur Fürbitte für den Verstorbenen. Außer dem Namen und Amt des Verstorbenen – Engelbertus de Falkenburg Archiepis(copus) Col(oniensis) – bietet die Inschrift keine weiteren Informationen über diesen. Stattdessen steht das Lob der Stadt Bonn, welche hier mit der antiken Stadt Verona gleichgesetzt wird, als Bestattungsort im Fokus der Grabinschrift: floreat · in · celis · tua · laus · Verona · fidelis ·filia · tu · matris · Engilberti · qua · patris · Que · sua · metropolis · non · habet · ossa · colis (Dein Ruhm, treues Verona, möge in den Himmeln erstrahlen! Als Tochter der Mutter und des Vaters Engelbert pflegst du seine Gebeine, die die Bischofsstadt nicht besitzt).

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2023/02/verstecktes-eigenlob-grabinschrift-engelbert-valkenberg-clegg/

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Köln im Spätmittelalter 1288–1512/13 (Geschichte der Stadt Köln, Band 4)

Die Bedeutung der Stadt Köln, die im Spätmittelalter eine der wichtigsten Städte nördlich der Alpen gewesen ist, spiegelt sich in ihren zahlreichen Quellen wider, die ohne eine entsprechende geschichtswissenschaftliche Aufbereitung und allgemeinverständliche Präsentation für die Öffentlichkeit oft nur schwer verständlich sind. Innerhalb der monumentalen, von Werner Eck herausgegebenen, 13-bändigen Reihe der „Geschichte der Stadt Köln“ liegt nun mit Band 4 „Köln im Spätmittelalter 1288–1512/13“ ein weiterer wichtiger Teil dieser Präsentation vor, der die ferne spätmittelalterliche Epoche mit ihren vielen Eigenheiten für heutige Menschen begreifbar macht. Grundsätzlich gilt, dass jede Gesamtdarstellung – und es überrascht, dass es zu dieser, der vielleicht bedeutsamsten, Zeit der Kölner Geschichte, bisher keine Gesamtdarstellung gab – immer nur so gut sein kann, wie die Summe ihre Vorstudien.

Mit Wolfgang Herborn vom früheren Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn war für den thematischen Zuschnitt des Bandes sicherlich der am besten eingelesene und aufgrund seiner zahlreichen Aufsätze und Monographien erfahrenste Autor gefunden worden. Allein über die Vorarbeiten konnten dessen Tätigkeiten aufgrund seines Todes 2015 nicht hinausgehen. Das der Band trotzdem eine druckfähige Form erreicht hat, was gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, ist dem Engagement von Carl Dietmar unter der Leitung von Werner Eck zu verdanken. Sie haben Herborns Vorarbeiten zu einem erfolgreichen Abschluss geführt.

Der auf die Berichtszeit 1288–1512/13 ausgelegte Band präsentiert, unterteilt in zwölf große Abschnitte in insgesamt 31 Kapiteln, die wichtigsten Aspekte der Kölner Geschichte im Spätmittelalter.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2021/03/rezension-koeln-im-spaetmittelalter-wozniak/

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Macht und Herrlichkeit. Die großen Kathedralen am Rhein von Konstanz bis Köln

Dieser opulente Bildband ist ein veritabler Ersatz für eine Reise zu den Kathedralen der Städte entlang des Ober- und Mittelrheins von Konstanz bis nach Köln.

Der Fotograf Florian Monheim passte bei seinen Aufnahmen der Kirchenbauten die idealen Licht-, Witterungs- und Frequentationsbedingungen ab. Die menschenleeren Innenräume der Kirchen und ihre Ausstattung mit Glasmalereien, Tafelbildern und Skulpturen sind dabei sämtlich unter natürlichen Lichtverhältnissen ohne künstliche Beleuchtung festgehalten. Er fand ungewöhnliche Blickwinkel und Perspektiven, die die Bauten zur Geltung bringen und neue Seheindrücke der Architekturen und ihrer Details vermitteln. Die hier vom Greven Verlag Köln in großformatigen Doppelseiten von herausragender Farbqualität reproduzierten Fotografien vermögen es geradezu, einen an den Ort des Geschauten zu versetzen. Darüber hinaus ermöglichen sie Anblicke, die man dort mit bloßem Auge nicht zu Gesicht bekäme. Bei den Großaufnahmen der Fassaden sind selbst kleinste Details lesbar, bei den Nahaufnahmen der Skulpturen einzelne Steinbearbeitungsspuren erkennbar. Wer einmal versucht hat, etwa Glasmalereifenster oder die Reliefs vom ehemaligen romanischen Südportal des Wormser Doms zu fotografieren, weiß, welche Mühen der Vorbereitung und welches fotografische Können dahinterstehen. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn die fast schon immersive Qualität der Fotografien ist unvergleichbar und selten gesehen in Buchform.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2020/05/rezension-macht-und-herrlichkeit-jacobs/

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Über die Nützlichkeit von Heiligen

Kölner Dom, Dreikönigenschrein (Stirnseite), Foto: Reinhard Matz & Axel Schenk, © Hohe Domkirche zu Köln, Dombauhütte.

Der Verein für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande lädt zum Adventsvortrag am Nikolaustag ein. Frau PD Dr. Alheydis Plassmann wird “Über die Nützlichkeit von Heiligen” referieren.

Am 23. Juli 1164 brachte Rainald von Dassel die Reliquien der Heiligen Drei Könige nach Köln. Im Zusammenhang mit der Heiligsprechung Karls des Großen 1165 hat man dies immer als einen Versuch Friedrich I.

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Quelle: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/11/nuetzlichkeit-von-heiligen/

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