Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Dezember 2014/ Januar 2015

Skandinavien und die europäische Kulturerbeplattform “Europeana”

Das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege Riksantikvarieämbetet präsentiert  mit 800.000 Digitalisaten die größte freie Sammlung auf Europeana. Der norwegische Kulturrat hat in der Rubrik “Sounds” mehr als 300 Klangbeispiele eingestellt.

Der sich seit Frühjahr 2014 in der Testphase befindliche Browser für digitalisierte historische Zeitungen (siehe folgenden Post dazu) wird ständig erweitert und hat jetzt eine vereinfachte Suchfunktion erhalten. Es sind u.a. bereits Zeitungen aus Finnland und Island recherchierbar.


Schweden

Das Projekt “Kulturerbe Norrbotten”, bestehend aus Archiven, Bibliotheken und Museen, hat diverse Medien (Dokumente, Fotos, Filme, usw.) in der Kulturarv Norrbottens Databas online gestellt.

Das schwedische Reichsarchiv hat die Volkszählungen mehrerer Gemeinden aus dem Jahr 1910 digitalisiert. Weiter ist die Digitalisierung der Kirchenbücher (församlings- och födelseböcker) für die Provinzen Uppsala och Örebro von 1925 bis 1943 abgeschlossen. Auch der sogenannte SCB-Auszug über Geburten, Taufen und Sterbefälle für das Jahr 1944 wurde online gestellt. Seit Dezember 2014 ist die Datenbank mit den Schriften und Briefen von Axel Oxenstierna wieder zugänglich.

Mit der Book History Online (BHO) stellt die schwedische Königliche Bibliothek eine buchhistorische Datenbank mit über 86 000 Verweisen auf Bücher, Artikel und Rezensionen online. Auch ein Fundus an Werbeschriften aus den Bereichen Architektur, Geschichte der Landwirtschaft und der technologischen Entwicklung aus dem 19. Jh. wurde digitalisiert.

Die kulturhistorischen Vereinigung Kulturen in Lund hat mehr 7000 Fotos der Fotografin Ida Ekelund in der Datenbank Carlotta eingestellt. Die Fotos dokumentieren die Stadtgeschichte zwischen ca. 1917 und 1926 (zur Anzeige der Bilder in das Suchfeld “KM 93676″ eingeben).


Norwegen

Das Arkivverket hat die bisher nicht publizierten Werke des norwegischen Historikers Halvard Bjørkviks “Det norske krongodset i middelalderen” und “Det norske krongodset i reformasjonshundreåret” auf seinem Arkivportal zugänglich gemacht.

Auch die digitalisierten Tagebücher von Leif Tronstad, der während des 2. Weltkriegs im Widerstand, u.a. in der Tungtvannet-Aktion, aktiv war, sind im Digitalarkivet öffentlich zugänglich. Quellenmaterial zu seiner Rolle in der Tungtvannet-Aktion findet sich in folgender Netzausstellung. Ein Album mit Fotos wurde im DigitaltMuseum eingestellt.

Ab dem 1.1.2015 ist unter bestimmten Auflagen das sogenannte Landssviksarkivet im Reichsarchiv zugänglich. Es handelt sich um eine Sammlung von Gerichtsunterlagen, die im Zusammenhang mit der polizeilichen Ermittlungen und der Strafverfolgung von Norwegern, die verdächtigt wurden, die deutsche Besatzungsmacht 1940-1945 unterstützt zu haben.

Das Reicharchiv verwahrt auch das digitalisierte Erinnerungsmaterial, das nach dem Anschlag auf Utøya am 22. 7.2011 abgelegt wurde und 20000 Dokumente sowie 5000 Gegenstände umfasst.

Mit den sogenannten Seterlistene hat das Reichsarchiv Quellen zur norwegischen Sennwirtschaft (seterbruk) und der bäuerlichen Gesellschaft zwischen 1928 und 1939 digitalisiert und veröffentlicht.

Das Stadtarchiv Oslo stellt die kommunalen Volkszählungen für 1883 und 1905 ins Netz.

Auf der Facebookseite Wilse2015 präsentieren die Nationalbibliothek sowie das DigitaltMuseum zum 150. Geburtstag des norwegischen Fotografen Anders Beer Wilse umfangreiches Quellenmaterial.

Das Bergen Byarkiv hat die Unterlagen der Hausverwaltungsgesellschaft Etat for boligforvaltning (EBF) digitalisiert. EBF verwaltet rund 5100 kommunale Wohnungen und Häuser (u.a. auch Pastorate). Das gescannte Material besteht aus Zeichnungen und anderen Unterlagen im Zusammenhang mit dem Betrieb und der Instandhaltung der Gebäude.


Dänemark

Die Staatlichen Archive haben zum Thema “1864” Unterrichtsmaterial online gestellt.

Mit den digitalisierten Adressbüchern Kraks Vejviser hat die Kopenhagener Rathausbibliothek  eine Quellensammlung zur Stadtgeschichte zwischen 1770-1969  ins Netz gestellt, in der auch viele Informationen zur Alltagsgeschichte verzeichnet sind. Ab dem Jahrgang 1878 ist eine Volltextsuche möglich.

Das Kopenhagener Stadtarchiv hat in seinem neuen Portal für Familienforscher Kildeviser die Volkszählungslisten für die Periode 1866-1923 online stellt. Dort finden sich auch ausgewählte Karten und Zeichnungen zur Geschichte Kopenhagens. Weitere 15 historische Karten hat das Archiv im Historisk Atlas veröffentlicht.

Das Reichsarchiv  hat eine Vereinbarung mit Dänemarks Marktführer im Bereich Familienforschung “My Harritage” über die Indizierung von Kirchenbüchern und Volkszählungslisten geschlossen. Die von “My Harritage” indizierten Daten sollen dem Reichsarchiv zur Verfügung gestellt werden.

Zwei Zettelkataloge sind jetzt online zugänglich: Wads Sedler aus dem Landesarchiv für Fünen enthält Angaben zu Personen, die zwischen 1430-1960 auf Fünen gelebt haben und zu denen es Archivmaterial gibt. Mortensens Sedler des Stadthistorischen Archivs in Esbjerg enthält ebenfalls Angaben zu Personen, die in verschiedenen Quellen wie Kirchenbüchern, Volkszählungen, u.a. erwähnt wurden.

Die Königliche Bibliothek hat vier Ingenieurzeitschriften aus dem Zeitraum 1892-1940 digitalisiert.


Finnland

Auf Flickr Commons haben zwei finnische Institutionen Sammlungen online gestellt: Das Finnische Rundfunkarchiv präsentiert eine Sammlung von Fotos, aber auch TV- und Radiosendungen, Musikaufnahmen und Soundeffekte.
Die Sammlung der Aalto-Universität enthält neben historischen Fotos von Aktivitäten, Personen und Räumlichkeiten, Illustrationen, architektonische und technische Zeichnungen, Kunst, Design Objekte und weiteres Material.

 

 

 

 

 

 

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2770

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Dezember 2014/ Januar 2015

Skandinavien und die europäische Kulturerbeplattform “Europeana”

Das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege Riksantikvarieämbetet präsentiert  mit 800.000 Digitalisaten die größte freie Sammlung auf Europeana. Der norwegische Kulturrat hat in der Rubrik “Sounds” mehr als 300 Klangbeispiele eingestellt.

Der sich seit Frühjahr 2014 in der Testphase befindliche Browser für digitalisierte historische Zeitungen (siehe folgenden Post dazu) wird ständig erweitert und hat jetzt eine vereinfachte Suchfunktion erhalten. Es sind u.a. bereits Zeitungen aus Finnland und Island recherchierbar.


Schweden

Das Projekt “Kulturerbe Norrbotten”, bestehend aus Archiven, Bibliotheken und Museen, hat diverse Medien (Dokumente, Fotos, Filme, usw.) in der Kulturarv Norrbottens Databas online gestellt.

Das schwedische Reichsarchiv hat die Volkszählungen mehrerer Gemeinden aus dem Jahr 1910 digitalisiert. Weiter ist die Digitalisierung der Kirchenbücher (församlings- och födelseböcker) für die Provinzen Uppsala och Örebro von 1925 bis 1943 abgeschlossen. Auch der sogenannte SCB-Auszug über Geburten, Taufen und Sterbefälle für das Jahr 1944 wurde online gestellt. Seit Dezember 2014 ist die Datenbank mit den Schriften und Briefen von Axel Oxenstierna wieder zugänglich.

Mit der Book History Online (BHO) stellt die schwedische Königliche Bibliothek eine buchhistorische Datenbank mit über 86 000 Verweisen auf Bücher, Artikel und Rezensionen online. Auch ein Fundus an Werbeschriften aus den Bereichen Architektur, Geschichte der Landwirtschaft und der technologischen Entwicklung aus dem 19. Jh. wurde digitalisiert.

Die kulturhistorischen Vereinigung Kulturen in Lund hat mehr 7000 Fotos der Fotografin Ida Ekelund in der Datenbank Carlotta eingestellt. Die Fotos dokumentieren die Stadtgeschichte zwischen ca. 1917 und 1926 (zur Anzeige der Bilder in das Suchfeld “KM 93676″ eingeben).


Norwegen

Das Arkivverket hat die bisher nicht publizierten Werke des norwegischen Historikers Halvard Bjørkviks “Det norske krongodset i middelalderen” und “Det norske krongodset i reformasjonshundreåret” auf seinem Arkivportal zugänglich gemacht.

Auch die digitalisierten Tagebücher von Leif Tronstad, der während des 2. Weltkriegs im Widerstand, u.a. in der Tungtvannet-Aktion, aktiv war, sind im Digitalarkivet öffentlich zugänglich. Quellenmaterial zu seiner Rolle in der Tungtvannet-Aktion findet sich in folgender Netzausstellung. Ein Album mit Fotos wurde im DigitaltMuseum eingestellt.

Ab dem 1.1.2015 ist unter bestimmten Auflagen das sogenannte Landssviksarkivet im Reichsarchiv zugänglich. Es handelt sich um eine Sammlung von Gerichtsunterlagen, die im Zusammenhang mit der polizeilichen Ermittlungen und der Strafverfolgung von Norwegern, die verdächtigt wurden, die deutsche Besatzungsmacht 1940-1945 unterstützt zu haben.

Das Reicharchiv verwahrt auch das digitalisierte Erinnerungsmaterial, das nach dem Anschlag auf Utøya am 22. 7.2011 abgelegt wurde und 20000 Dokumente sowie 5000 Gegenstände umfasst.

Mit den sogenannten Seterlistene hat das Reichsarchiv Quellen zur norwegischen Sennwirtschaft (seterbruk) und der bäuerlichen Gesellschaft zwischen 1928 und 1939 digitalisiert und veröffentlicht.

Das Stadtarchiv Oslo stellt die kommunalen Volkszählungen für 1883 und 1905 ins Netz.

Auf der Facebookseite Wilse2015 präsentieren die Nationalbibliothek sowie das DigitaltMuseum zum 150. Geburtstag des norwegischen Fotografen Anders Beer Wilse umfangreiches Quellenmaterial.

Das Bergen Byarkiv hat die Unterlagen der Hausverwaltungsgesellschaft Etat for boligforvaltning (EBF) digitalisiert. EBF verwaltet rund 5100 kommunale Wohnungen und Häuser (u.a. auch Pastorate). Das gescannte Material besteht aus Zeichnungen und anderen Unterlagen im Zusammenhang mit dem Betrieb und der Instandhaltung der Gebäude.


Dänemark

Die Staatlichen Archive haben zum Thema “1864” Unterrichtsmaterial online gestellt.

Mit den digitalisierten Adressbüchern Kraks Vejviser hat die Kopenhagener Rathausbibliothek  eine Quellensammlung zur Stadtgeschichte zwischen 1770-1969  ins Netz gestellt, in der auch viele Informationen zur Alltagsgeschichte verzeichnet sind. Ab dem Jahrgang 1878 ist eine Volltextsuche möglich.

Das Kopenhagener Stadtarchiv hat in seinem neuen Portal für Familienforscher Kildeviser die Volkszählungslisten für die Periode 1866-1923 online stellt. Dort finden sich auch ausgewählte Karten und Zeichnungen zur Geschichte Kopenhagens. Weitere 15 historische Karten hat das Archiv im Historisk Atlas veröffentlicht.

Das Reichsarchiv  hat eine Vereinbarung mit Dänemarks Marktführer im Bereich Familienforschung “My Harritage” über die Indizierung von Kirchenbüchern und Volkszählungslisten geschlossen. Die von “My Harritage” indizierten Daten sollen dem Reichsarchiv zur Verfügung gestellt werden.

Zwei Zettelkataloge sind jetzt online zugänglich: Wads Sedler aus dem Landesarchiv für Fünen enthält Angaben zu Personen, die zwischen 1430-1960 auf Fünen gelebt haben und zu denen es Archivmaterial gibt. Mortensens Sedler des Stadthistorischen Archivs in Esbjerg enthält ebenfalls Angaben zu Personen, die in verschiedenen Quellen wie Kirchenbüchern, Volkszählungen, u.a. erwähnt wurden.

Die Königliche Bibliothek hat vier Ingenieurzeitschriften aus dem Zeitraum 1892-1940 digitalisiert.


Finnland

Auf Flickr Commons haben zwei finnische Institutionen Sammlungen online gestellt: Das Finnische Rundfunkarchiv präsentiert eine Sammlung von Fotos, aber auch TV- und Radiosendungen, Musikaufnahmen und Soundeffekte.
Die Sammlung der Aalto-Universität enthält neben historischen Fotos von Aktivitäten, Personen und Räumlichkeiten, Illustrationen, architektonische und technische Zeichnungen, Kunst, Design Objekte und weiteres Material.

 

 

 

 

 

 

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2770

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke August 2014

Auch im August stehen neben einigen Neuigkeiten zu 1814 neue Digitalisierungsprojekte und Portale mit digitalisiertem Inhalt im Zentrum der Fundstücke.

Dänemark

  • Neuigkeiten aus den Staatlichen Archiven (DK)ugänglich.

Die Staatlichen Archive haben ca. 1, 3 Millionen Grundbuch-Dokumente online zugänglich gemacht: Neben nordjütischen Hypotheken- und Auflassungsurkundenprotokollen (1870-1927) stehen Real- und Namensregister von Grundbucheintragungen aus Seeland, Bornholm, Lolland-Falster und Møn im Archivalieninformationssystem Daisy zur Verfügung. In den nächsten beiden Jahren sollen weitere Dokumente eingescannt werden.

In Daisy sind auch die gesamten digitalisierten “Markbøgerne” zum Kataster Christian V. (Christian 5.’s matrikel), die Informationen über Grundbesitzverhältnisse und Bodenqualitäten enthalten, online zugänglich.

Ein weiteres, auf mehrere Jahre angelegtes, Projekt ist die Digitalisierung der Journale, Register u.ä. der dänischen Amtsarchive. Die Journale der Ämter Holbæk und Frederiksborg wie auch Teile des Amtes Hjørring in Nordjütland sind bereits digitalisiert und in Daisy recherchierbar.

Die Dansk Demografisk Database ist um zwei neue Datenbanken erweitert worden:

Weiter weisen die Staatlichen Archive darauf hin, dass ca. 7000 Kirchenbücher aus der Zeit vor 1892 in einer verbesserten Ausgabe im Laufe des Jahres 2014 in Arkivalieronline  eingestellt werden.

  • Thema: 1864

Die Schleswigsche Sammlung der Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig hat eine Bibliografie mit neuerer Literatur zum Thema veröffentlicht.

Das von der Universität Århus betreute Portal danmarkshistorien.dk hat eine Übersicht mit Lexikonartikeln und Quellen, die sich auf den Krieg beziehen, ins Netz gestellt.

Auch Dänemarks größte Onlinesammlung militärhistorischer Karten, Zeichnungen und Fotos Forsvarets Biblioteks Digitale Fotoarkiv präsentiert seine Sammlung zum Thema.

  •  Thema: 1. Weltkrieg

Die dänischen Staatlichen Archive stellen auf Aargang 0 die Erlebnisse von Nordschleswigern während des 1. Weltkriegs vor. Die mit Quellen belegten Lebensläufe der Personen, die 1900 geboren wurden, sind als Unterrichtsmaterial aufbereitet und dienen in diesem Jahr als Grundlage für einen Schulwettbewerb.

  • Weitere Web-News aus Dänemark

Das Stadtarchiv Aarhus verwahrt jetzt das Archiv über die Rettung des kulturhistorisch bedeutenden Bahnhofs  Østbanegård, der 1877 als Hauptbahnhof für die neu gegründete Aarhus-Ryomgård-Bahn diente und 1984 vom Abriss bedroht war.
Ausblick: Das Stadtarchiv Aarhus digitalisiert derzeit das umfangreichen Bildarchiv Århus Stiftstidendes arkiv, das Ereignisse und das Alltagleben in Aarhus seit den 1930er Jahren dokumentiert und im Herbst 2014 online gestellt werden soll.

Das dänische Nationalmuseum hat zum jetzigen Zeitpunkt bereits 50.000 Fotos und Bilder aus ihrer umfangreichen Sammlung in der Datenbank Samlinger Online ins Netz gestellt. Im Lauf des nächsten Jahres soll die Sammlung auf 500.000 Bilder anwachsen. Die Fotos erhalten die Creative Commons-Lizenz BY-SA.

Die Königliche Bibliothek hat in ihre Datenbank Varehuse, die bisher nur die digitalisierten Kataloge des inzwischen geschlossenen Daells Varehus enthielt, Kataloge weiterer Warenhäuser aufgenommen.
Auch die von Oscar Preisler ausgearbeitete medizinhistorische Bibliografie Bibliotheca Medica Danica steht nun überarbeitet als Dansk medicinhistorisk bibliografi 1479-1913 online zur Verfügung.

Das Archiv in Slagelse hat begonnen, Steuerlisten (Mandtalslister) zu digitalisieren. Online sind bisher die Listen von 1882-86 und 1895 einsehbar.

Zur Schulgeschichte hat das Stadtarchiv Esbjerg vier Filme online gestellt, die u. a. den Unterricht von Kindern auf dem Land vor 1814 dokumentieren.

Schweden/ Norwegen

  • Thema: 1814

Nachdem der norwegische König Christian Frederik bereits aus seinem digitalisierten Tagebuch über den Zeitraum 1813-1814 twitterte (siehe dazu den Post vom Januar 2014), kann man nun auch seinen Tweets zu den Ereignissen des Jahres 1814 folgen: Statsraad1814.

  • Schweden/ Norwegen

Auf Flickr wurden weitere Fotos des schwedischen Ingenieurs Fredrik Daniel Bruno (1882–1971), der in den 1940er und -50er Jahren auf seinen Reisen durch Norwegen und Schweden Städte und Landschaften fotografierte, hochgeladen.

  • Norwegen

Das norwegische Reichsarchiv hat digitalisierte Dokumente zum Passzwang, der zwischen 1661-1814 in Norwegen obligatorisch war, in einem Register zur Verfügung gestellt.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2493

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke März 2014

In den März – Fundstücken stellen wir Ihnen neben einer Übersicht von skandinavischen Aktivitäten im Flickr-Bereich vor allem neue dänische, schwedische und finnische Datenbanken bzw. Datenbankprojekte vor, die von Archiven initiiert wurden. 

Flickr

Bereits seit 5 Jahren veröffentlicht das schwedische Zentralamt für Denkmalpflege digitalisierte Bilder aus seiner umfangreichen Fotosammlung nicht nur in der eigenen Datenbank Kulturmiljöbild, sondern hinterlegt diese auch teilweise bei Flickr Commons, wie beispielsweise Werke des schwedischen Fotografen Mårten Sjöbeck (1886-1976). Auch das Archiv der norwegischen Provinz Sogn og Fjordane nutzt Flickr für die Veröffentlichungen seiner digitalisierten Fotosammlungen des Fotografen Nils O. Reppen (1856-1925) und Bjarne Råsberg (1900-1942). Die schwedische Literaturgesellschaft in Finnland hingegen nutzt ihre Flickr-Seite auch, um mittels Croudsourcing (siehe hierzu auch unseren Beitrag vom November 2013) auf der Seite “Okända platser” unbekannte Motive auf Fotos ihrer Sammlung zu indentifizieren.

Dänemark

In der Datenbank des Kopenhagener Stadtarchivs STARBAS wurden 5000 digitalisierte Fotos über Kopenhagen online gestellt. Die im Rahmen der Stadtplanung entstandenen Fotos dokumentieren Straßen, Plätze und Parks, die sich im Zeitraum 1910 – 1997 stark verändert haben.

Die Datenbank Sejrs Sedler des Stadtarchivs in Aarhus enthält die von dem regionalgeschichtlich interessierten Bibliothekar Aarhus Emanuel Jensen Sejr (1891-1980) zusammengestellte Kartothek mit über 120.000 Berichten über Personen, Ereignisse, Häuser, Vereinigungen u.v.m. aus der Geschichte Aarhus´ vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre.

Das dänische Nationalmuseum meldet eine Schenkung von 1250 historischen Tapetenbüchern einer Firma in Faaborg, die zwischen 1897 und 2011 Tapeten produzierte.

Die Datenbank Fynske årbøger digitalt der Historischen Gesellschaft für Fünen ermöglicht die Rescherche zur Geschichte Fünens in 116 digitalisierten Jahrbüchern (Årbog for Historisk Samfund for Svendborg Amt 1908 – 1938, Årbog for Historisk Samfund for Odense, Assens Amter 1913 – 1938, Årbog for Historisk Samfund for Fyn 1939 – 2004).

Schweden/ Finnland

Umeå, die diesjährige europäische Kulturhauptstadt, veranstaltet gemeinsam mit Wikimedia Sverige, dem Zentralamt für Denkmalpflege (Riksantikvarieämbetet) sowie der Universität in Umeå eine “Schreibstube”, um die Artikel über Umeå auf Wikipedia zu verbessern.

Das Museum für Arbeit in Norrköping beteiligt sich zusammen mit fünf weiteren Museen an dem europaweiten Projekt “Work with sound” und archiviert “bedrohte Klänge aus der Industriegesellschaft”, die später in einer Datenbank gesammelt werden sollen.

 

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2231

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Geschichtsdarstellung im Internet: Nordeuropa und der Zweite Weltkrieg

Auf dem studentischen Wissenschaftsblog Eisbrecher ist neue Aktivität zu vermerken. Im Rahmen eines von mir unterrichteten Kurses Erinnerungskultur 2.0 – Nordeuropa und der Zweite Weltkrieg im Internet haben sich Studierende im Laufe des Wintersemesters mit Geschichtsdarstellungen im Netz beschäftigt.

Icebreaker von Flickr

Flickr Commons
Tyne & Wear Archives & Museums

Nun ist die Auseinandersetzung so weit gediehen, dass sie sich in publizistischer Form niederschlägt: Auf dem Eisbrecherblog analysieren die Studierenden ausgewählte Internetseiten, die sich mit bestimmten Facetten der Geschichte Nordeuropas im Zweiten Weltkrieg beschäftigen. Da geht es z.B. um das finnisch-deutsche Verhältnis während des Krieges, das Schicksal der norwegischen Kriegskinder (die Beziehungen norwegischer Frauen mit deutschen Soldaten entstammten) und um die Zeit der deutschen Besatzung Norwegens. Zunächst stand die Erarbeitung des wichtigsten historischen Hintergrundwissens an. Zudem war eine der wichtigsten Aufgaben und auch ein Bedürfnis der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, nach passenden Analysekategorien für die Untersuchung von Internetseiten zu suchen. Reicht da die klassische geschichtswissenschaftliche Quellenkritik aus oder wieviel medienwissenschaftliche / -theoretische Fundierung muss noch her? Eine (unsortierte) erste Sammlung von Gedanken hierzu sah folgendermaßen aus:

  • äußere Gestaltung
  • Aufbau
  • sprachliche Gestaltung
  • sachliche Darstelllung, nicht polemisierend
  • MedieneinsatzAktualität (Seite an sich, Links)institutionelle Anbindung
    • Bilder
    • Archivmaterialien
    • Herkunft?
    • verlinkt oder Google-Suchergebnisse?
  • Verfasser oder Herausgeber erkennbar, mit Namen benannt?
  • offensichtliche Auslassungen oder Ergänzungen
  • Adressat / Zielgruppe erkennbar?
  • Umfang – eher Überblick oder detaillierte Teildarstellung?
  • interaktive Elemente vorhanden, um Userbeteiligung zu ermöglichen (z.B. Kommentarfunktion)
  • Werbung auf der Seite (verweist gegebenenfalls auf Zielgruppe)?
  • kostenpflichtige Inhalte vorhanden?
  • Verweis auf wissenschaftliche Literatur
  • wird mit Fußnoten oder anderen Verweisen gearbeitet?
  • wie “schön” ist die Seite gestaltet? — problematisch: Schlichtheit könnte wegen Konzentration auf den Inhalt entstehen
  • Statistiken, falls zugänglich: wie stark ist die Seite nachgefragt? hoher Traffic?
  • Navigation zuverlässig und logisch?
  • Qualität der Abbildungen

Nachdem die Studierenden ihre Teilgebiete für die Arbeit in Kleingruppen gefunden hatten, musste eine passende Umsetzungsform gefunden werden. Letztlich fiel die Entscheidung dann für das Blogformat, mit dem fast alle nun erste Erfahrungen sammeln. Schließlich wurde gemeinsam ein Analyseleitfaden erarbeitet, an den man sich zwar nicht sklavisch halten muss, der aber einen gewissen Rahmen anbietet und der die wichtigsten Analyseobjekte benennt:

  1. Technische bzw. “bibliographische” Angaben zur Seite
  2. Aufbau und Struktur – Eindruck der Startseite, Inhaltsverzeichnis vorhanden?, Fließtext oder Stichpunkte?, Zusammenfassung vorhanden?, Zwischenüberschriften, Einzelbeitrag oder Portal?, angebunden oder ausgelagert
  3. Inhalte – Absichten und Anspruch, welche Informationen, theoretisch fundiert, Genre (Augenzeugenbericht oder wissenschaftliche Auseinandersetzung), Quellenangaben, wie groß- oder kleinformatig ist die Themenwahl, offensichtliche Auslassung oder Ergänzung bemerkbar, Adressaten
  4. Gestaltung – Bilder (unterschriften), Navigation, Layout, Verlinkungen, Schriftart, Umfang, Sprache, Werbung vorhanden, Medieneinsatz, Logos von Institutionen?
  5. Fazit – keine reine Zusammenfassung, sondern eine wertende und nochmals gewichtende Kritik – Glaubwürdigkeit (als Gesamteindruck)

Die Schreibarbeit wird auch nach dem Ende der Vorlesungszeit weitergehen. Wer also an den Themen Interesse findet,  kann per Mail-Follow-Funktion oder RSS-Feed dranbleiben.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2137

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Januar 2014

Im letzten Blogbeitrag zum Kieler Frieden und der Entstehung des “neuen Nordens” werden bereits viele der Jubiläen angesprochen, die in diesem Jahr in den nordischen Ländern in unterschiedlicher Gewichtung begangen werden. Insbesondere drei Jubiläen, nämlich das im vergangenen Jahr gefeierte “Stemmerettsjubileet” in Norwegen, das Jubiläum des norwegischen Grundgesetzes (“Grunnloven”) 1814 und der Deutsch-Dänische Krieg 1864 haben auch im Netz an zahlreichen Stellen ihre Spuren hinterlassen, die wir zu Beginn des Jubiläumsjahres gebündelt präsentieren wollen.

1913 – Stemmerettsjubileet

Bereits im vergangenen Jahr fand das 100-jährige Jubiläum der Einführung des norwegischen Frauenwahlrechtes seinen Niederschlag im Internet. So listet das Reichsarchiv in Oslo auf seinen Themenseiten zum Stemmerettsjubileet digitalisiertes Quellenmaterial nicht nur aus dem eigenen Haus auf (z. B. eine Unterschriftenaktion von Frauen aus dem Jahr 1905), sondern auch das mehrerer norwegischer Stadtarchive.

In Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Lokalgeschichtlichen Institut hat das Reichsarchiv ein Wiki eingestellt, das als Projektstart die ersten 100 gewählten weiblichen Gemeindevertreter in Norwegen vorstellt. Die privaten und kommunalen Archive in Vest-Agder, Aust-Agder, Telemark, Vestfold und Buskerud haben ihre Quellen auf der Internetseite Kvinnestemmerett zugänglich gemacht.

1814 – Jahr des Kieler Friedens

Die norwegische Nationalbibliothek stellt eine überarbeitete Version seiner 1814 – Bibliografie in Netz, die Literaturangaben über bzw. aus dem Zeitraum 1812 – 1814 umfasst.

Das norwegische Reichsarchiv hat das Archiv sowie das Tagebuch des Königs Christian Frederik als wichtige Quelle für den Zeitraum 1813-1814 digitalisiert und als Datenbank zugänglich gemacht. Ganz modern kann man sich Königs Christian Frederiks “Erlebnisse” über Twitter zukommen lassen. Auf den Themenseiten verweist das Reichsarchiv auf weitere (digitalisierte) Quellen zum Thema.

Im Herbst 2013 veröffentlichte das Archiv des norwegischen Parlaments die digitalisierten Geschäftsberichte (Stortingsforhandlinger) 1814 2001.

Mit der Entstehung des Grundgesetzes (“Grunnlovet”) beschäftigt sich die Datenbank Eidsvollsmennenes etterkommere, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Geschichte sämtlicher am Entstehungsprozess des Grundgesetzes beteiligter Vertreter der Reichsversammlung (nach dem Ort der Reichsversammlung “Eidsvollmenn” genannt) und deren Nachfahren zu recherchieren und auf dieser Seite öffentlich zu machen. Dort kann man im Rahmen von “Open Source” als Nachkomme seinen Eidsvollman “adoptieren” und mit Informationen zur Datenbank beitragen.

Das Eisenmuseum in Tvedestrand widmet dem “Eidsvollman” und Eisenwerksbesitzer Jacob Aall eine Seite mit digitalisiertem Quellenmaterial, Büchern und Artikeln.

Das Wiki 1814 – Historien sett nedenfra des Norwegischen lokalgeschichtlichen Instituts beinhaltet eine Bibliografie mit Artikeln, Büchern und Buchkapiteln, die das Thema 1814 aus lokaler Perspektive beleuchten.

Zum Jubiläumsjahr wurde auch ein neues norwegisches Wörterbuch erarbeitet und ins Netz gestellt: Norsk Ordbok 2014 - ordbok over det norske folkemålet og det nynorske skriftmålet.

1864 – Deutsch-Dänischer Krieg

Das Portal 1864.dk präsentiert das umfangreiche digitale Archiv des dänischen Geschichtszentrums ” Düppeler Schanze”.

Für April 2014 ist eine Datenbank mit dänischen und deutschen Kriegsgräbern und Gedenksteinen in Südjütland angekündigt.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2102

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Oktober 2013

Unter der Rubrik „Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke“ wird das Sondersammelgebiet Skandinavien an der UB Kiel (SSG) zukünftig regelmäßig eine Sammlung aktueller Informationen zu neuen Datenbanken, Entwicklungen in der digitalen Geschichtswissenschaft an Bibliotheken, Museen oder auch Forschungsinstitutionen, Digitalisierungsprojekte und vieles mehr veröffentlichen. Dieses Angebot wird ergänzt durch den aktuellen Kongress-und Terminkalender für Nordeuropa, der in der “Virtuellen Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum” vorgehalten wird.

Unser erster Beitrag beschäftigt sich mit den Veröffentlichungsstrategien skandinavischer Museen und Archive für Bilder im Netz, in diesem Fall vor allem mit dänischen Beispielen. Auffällig bei den beispielhaft ausgewählten Seiten ist die Vielfalt der Portale, die genutzt werden, um Bilder und auch andere Quellen zu veröffentlichen – wodurch gleichzeitig deutlich wird, wie breit gestreut sich die Suche nach Quellen mittlerweile gestalten muss.

Dänemark

Ein gutes Beispiel für Vielfalt der Veröffentlichungswege ist das dänische Nationalmuseet. Genannt sei hier der Blog Det Digitale Nationalmuseum, wo die Open-Source-Projekte des Museums, die bereits realisiert oder auch noch in Planung sind, vorgestellt und diskutiert werden.

Im Bereich der Runologie erstellen wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums zusammen mit Wikipedia ein Lexikon mit Artikeln und Fotos der dänischen Runensteine. Eine größere Sammlung veröffentlicht das Nationalmuseum auf Wikimedia Commons. Auch auf Flickr hat das Nationalmuseet einen Fotostream mit Bildern aus den eigenen Sammlungen hinterlegt und plant sein digitalisiertes Material weiterhin bzw. zukünftig auf folgenden Kanälen zu veröffentlichen: Social Media (Twitter, Google+, Flickr, Pinterest, Instagram, Youtube), Wikimedia, Europeana (Europäisches Kulturerbeportal), Dansk kulturarv (Dänisches Kulturerbeportal mit Bildern, Videos und Hörbeispielen ) sowie in den Kulturerbeprojekten Historisk Atlas und TING.

Zu den weiteren für die nächste Zukunft geplanten Projekten zählt das Portal Det Digitale Frihedsmuseum, das die digitalisierte Archivsammlung mit 200.000 Dokumenten, 60.000 Fotografien, 2.000 Tonbändern sowie 200 Filmclips aus der Besatzungszeit der Öffentlichkeit zugänglich machen soll.

Neben den Museen planen 600 dänischen Lokalarchive 2014 ihre digitalisierten Archivbestände in dem Portal Arkibas zugänglich zu machen. Darunter befinden sich etwa 50 Millionen Bilder, daneben aber auch Filme und andere Archivalien. Bereits beim für 2014 anvisierten Onlinegang möchten die Lokalarchive “Dänemarks größtes Fotoalbum” präsentieren.

Schweden

In Schweden veröffentlichen die Museen ihre Fotosammlungen ebenfalls auf unterschiedlichen Plattformen. Das Nordiska Museet veröffentlicht auf Wikimedia Commons, während andere Museen wie das Stadtmuseum Göteborg das Datenbanksystem Carlotta bevorzugen. Eine Reihe von schwedischen Museen und Archiven bestücken das Metasuchsystem Kringla, das umfangreiches Informationsmaterial bündelt, darunter auch zahlreiche Bilder beispielsweise aus dem Världskulturmuseet, Tekniska museet, Vasamuseet, Historiska museet und Riksantikvarieämbetet. Derzeit 23 Museen nutzen eine gemeinsame Plattform, das Digitalt Museum. Eine Kooperation von drei Museen, u.a. die Stockholmer Livrustkammer, stellt eine größere Bildsammlung mit insgesamt 40.000 Bildern zum Download bereit. Abschließend sei noch das Jönköpings läns museum erwähnt, auf dessen Internetseite sofort ersichtlich ist, auf wievielen unterschiedlichen Plattformen ein Museum seine Inhalte präsentieren kann.

Norwegen und Finnland

Das Portal “Digitalt Museum”, auf dem Museen ihre Exponate und Bildsammlungen präsentieren, gibt es für Norwegen und Schweden. Dabei wird die norwegische Plattform mit derzeit 135 beteiligten Museen stärker bedient als die schwedische (23 Museen). Ein schönes Beispiel für die Beteiligung einzelner Museen an diesem Portal ist die Fotosammlung aus dem Bereich der Seemannsmission des Norsk Maritimt Museum, die gerade im Digitalt Museum eingestellt worden ist.

In Finnland bündeln zahlreiche Archive, Museen und auch drei große  Bibliotheken ihre Bestände, darunter über 230.000 Bilder, in dem Portal Finna.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/1814

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Einzigartiges open access-Projekt – finnische Kriegsfotos im Internet

Am 25.4. veröffentlichte die finnische Armee über 160 000 sog. TK-Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg im Internet. Diese Fotos sind während des Winter- (1939/40) und Fortsetzungskriegs (1941–44) von offiziellen Fotografen der finnischen Armee aufgenommen worden. Sie umfassen sowohl Kriegsfotos von der Front als auch solche von der Heimatfront.Die Fotos sind für jeden Interessierten unter der Adresse www.sa-kuva.fi zugänglich und können als druckfertige Dateien heruntergeladen werden. Das Digitalisierungsprojekt, welches 3,5 Jahre gedauert hat, wurde am nationalen Feiertag der Veteranen bekanntgegeben und erweckte sofort so großes Interesse, dass die Internetseiten erneut geschlossen werden musste, weil die Server unter der Belastung zusammenbrachen. Inzwischen funktioniert die Webseite wieder.

Dieses Großprojekt hat dazu geführt, dass Finnland momentan die Führungsposition hat, was den Onlinezugang von bedeutenden Bildarchiven angeht. Nirgendwo sonst in der Welt gibt es ähnlich umfassende kostenlose Bildarchive: z.B. in Deutschland kann zwar ein Teil der deutschen PK-Fotos (PK=Propagandakompanie) auf der Webseite des Bundesarchivs angesehen werden, aber druckfertige Versionen sind immer noch kostenpflichtig. Vielleicht regt das Beispiel Finnlands auch andere Länder an, ihm Folge zu leisten.

Die finnische Armee macht deutlich, dass die Informationen zu den Bildern in manchen Fällen Fehler oder Lücken enthalten und das man um diese weiß. Zwar haben die Informationsblätter zu den Fotos den Krieg überlebt, und diese Informationen wurden beim Digitalisieren als Bildertexte angegeben, doch enthalten diese Papiere eben Fehler, welche jetzt einfach übernommen wurden. Um diesem Manko entgegenzuwirken, gibt es im Portal ein digitales Formular, das die Zusendung von zusätzlichen Informationen ermöglicht. Die zugeschickten Informationen werden geprüft und gegebenfalls übernommen. Somit wird dieses Bildarchiv möglicherweise im Laufe der Zeit zu einer nationalen Wikipedia der Kriegsfotos.

Was ich persönlich aber als problematisch empfinde, ist die Entscheidung der Armee, die etwa 200 grausamsten Fotos, die Leichen o.Ä. zeigen, nicht im Archiv zu veröffentlichen. Zwar können diese Bilder weiterhin in der Bildstelle der Armee angesehen werden, aber da ein Teil der Bilder bereits auf diversen Websites zu finden ist, wäre es wohl möglich gewesen, diese Bilder zu veröffentlichen, damit sie nicht gefundenes Fressen für verschiede Verschwörungstheoretiker werden können. Sollte man mit dieser Selbstzensur Kindern vor schrecklichen Bildmaterial schützen wollen, wäre es aber technisch durchaus möglich, eine getrennte, passwortgeschützte Archivseite aufzubauen, auf der diese Fotos gezeigt werden könnten. Der einmal gültige Zugangscode könnte automatisch nach Angabe des Geburtsdatums zugeschickt werden.

Beispiel für eine Bildrückseite

Beispiel für eine Bildrückseite mit Notizen
Foto: Olli Kleemola

Natürlich vermisse ich auch die im Internetarchiv fehlenden Bildrückseiten (siehe Abbildung). Um die bestmögliche Bildqualität zu erreichen, wurden die Bilder von den Negativen digitalisiert. Das ist auch gut so, aber dabei wurde leider übersehen, welche Fülle an Informationen die Originalabzüge der Bilder, die immer noch in der Bildstelle der Armee aufbewahrt werden, enthalten. Auf den Rückseiten der Abzüge gibt es Stempel, die zeigen, ob das Bild von der Zensur genehmigt wurde oder nicht. Es gibt auch Markierungen, die offenbaren, wohin das Bild für Veröffentlichung geschickt wurde. Weiter gibt es öfters auch propagandistische Bildtitel, die von der Zensurbehörde anhand der Hintergrundinformationen geschrieben wurden, und die sonst nirgends überliefert sind. Wenn man die Abzugsrückseiten auch scannen und ins Netz stellen würde, ließe sich das Archiv noch besser zu Forschungszwecken verwenden.

Hierbei ist aber anzumerken, dass das Archiv bereits jetzt eine wahre Goldgrube für Historiker ist. Wenn man bedenkt, dass die finnischen Kriegsfotografen keine reinen Propagandisten waren, sondern auch viel kulturgeschichtlich und volkskundlich wertvolles Material produziert haben, wird einem klar, dass die Verwendungszwecke des Fotoarchivs beinahe grenzenlos sind!

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/1585

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Eisbrecher – neuer studentischer Blog zu Nordeuropa-Studien im Web 2.0


Flickr CommonsTyne & Wear Archives & Museums

Wieweit reicht eigentlich die studentische Blogosphäre…? Seit heute mittag ist sie jedenfalls um einen Blog reicher. Im Rahmen eines Kurses, den ich derzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema Nordeuropäische Geschichte im Zeitalter von WWW und Web 2.0 unterrichte, ist soeben, Schlag 12 Uhr, ein Blog, den die Studierenden im Rahmen dieses Kurses aufgebaut haben, online gegangen. Die Seite Eisbrecher. Ein Projekt zu Nordeuropa-Studien im Web 2.0 widmet sich dem Einfluss des Internets und neuer sozialer Kommunikationsformen auf Wissenschaft und Studium. Neben prinzipiellen Erörterungen zu verschiedenen Plattformen sollen auch Beispiele aus und über Nordeuropa, primär (aber nicht ausschließlich) zu historischen Themen aufgegriffen werden. Gehen Sie auf den Blog und treten Sie über die Kommentar-Funktion in Diskussion mit den Studierenden! Meine Rolle beschränkt sich auf die des technischen Administrators und auf die eines “Blog-Coachs” im Hintergrund…Weitere Beiträge sind bereits in Planung und folgen in Kürze. Man kann den Blog über eine E-Mail-Follow-Funktion, aber auch über RSS-Feed verfolgen.

Herzlich willkommen auf dem Eisbrecher!

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/353

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