Michael Scharang über Polemik

Ein kleiner Nachtrag noch zum Begriff der Polemik:

Polemik [ist] Kampf mit Wörtern, (...) eine literarische Kunstform, eine der anspruchsvollsten. Über ihr Gelingen entscheidet nicht Rechthaberei, sondern Brillanz.

Scharang, Michael: Der Schauder des Spießers vor der Polemik. Über den Schriftstellerkrieg zwischen Elfriede Jelinek und Karl-Markus Gauß, in: Die Presse, 23.1.2001, S. 17.
(Online anscheinend nur über die nicht frei zugängliche Datenbank Defacto Campus greifbar.)

Übrigens ist auch im einschlägigen Wikipedia-Artikel brauchbares zur Polemik zu lesen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/172009335/

Weiterlesen

“Die DDR als kleines Lexikon”

Was ist tatsächlich passiert in der DDR? Wie lebten die Menschen in der DDR, so dass das System 40 Jahre lang funktionierte? Und was erzählt ein Eimerkettenschwenkbagger über das Wirtschaftssystem? Das MONTAGSRADIO ist “Vor Ort” in der Ausstellung “Fokus DDR” und spricht mit Carola Jüllig, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Sammlung zur DDR-Geschichte, über die Ausstellung “Fokus DDR” im Deutsche Historische Museum (DHM).

Die Ausstellung wählt seinen Zugang zur DDR-Geschichte über Objekte und Abkürzungen. Die Abkürzungen – von SED über BKK für Braunkohlekombinat – stehen sinnbildlich für die “offizielle” DDR, die inszenierte Diktatur, in der die Gesellschaft durch Technokratie und Kategorisierung kontrollierbar gemacht werden sollte. Ausgehend von der politischen Theorie werden die Besucher durch Objekte – u.a. Büsten von Marx und Lenin, eine NVA-Uniform oder Lebensmittelprodukte – über die politischen Strukturen, Stasi und die Planwirtschaft zum Alltag in der Diktatur geführt.

Die Ausstellung will zur Auseinandersetzung und Diskussion anregen und ist noch bis zum 25. November im Pei-Bau des DHM zu sehen. Am 27. und 28. Oktober feiert das DHM anlässlich seines 25jähriges Jubiläum das Museumsfest. Der Eintritt am gesamten Wochenende ist frei.

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch

00:30 Fokus DDR: Die DDR als kleines Lexikon

01:04 Abkürzungen als Leitmotiv

03:04 Auswahl der Objekte

05:01 Geschichtsvermittlung durch Objekte

06:06 Technokratie und Kategorisierung: die Gesellschaft kontrollierbar machen

08:00 Von der Ausstellung zur Diskussion

09:38 Der Bildungsauftrag des DHM

13:04 Bedarf an Aufklärung über die DDR ist immer noch groß

14:12 Wie funktioniert das System?

15:32 Die Inszenierung der Diktatur

17:07 Ausstellungsende: 25. November 2012

19:34 Montagsradio-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/15/die-ddr-als-kleines-lexikon/

Weiterlesen

Fokus DDR – “Vor Ort” im DHM

Was bedeuten die Abkürzungen “EKO”, “WBS 70″ oder “ABV”? In der Ausstellung “Fokus DDR” zeigt das Deutsche Historische Museum Objekte seiner Sammlung, die die gebräuchlichen Abkürzungen der DDR veranschaulichen. Im kommenden MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen wir mit Carola Jüllig, Kuratorin der Ausstellung “Fokus DDR” und Leiterin der Sammlung zur DDR-Geschichte, über die Ausstellung und die Frage, wie DDR-Geschichte nachhaltig vermittelt werden kann.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/08/fokus-ddr-%E2%80%93-vor-ort-im-deutschen-historischen-museum/

Weiterlesen

Zwischen Machtdemonstration, Banalität und Tabuisierung: Architektur und Ideologie

Architektur ist allgegenwärtig. Sie ist ein Phänomen der Dauer. Das Material, die Formensprache und die Verortung im öffentlichen Raum kann Macht symbolisieren, ein politisches System repräsentieren oder rein funktionalen Wert haben im Sinne einer modernen Shopping-Mall. Sie ist immer auch Geschichte und Teil des kollektiven Gedächtnis einer Gesellschaft.

In der größenwahnsinnigen NS-Philiosophie untersuchte Albert Speer als “Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt”, wie die Welthauptstadt Germania auch als Ruine noch Wirkung zeigen könnte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden große Steinbauten mit gleichmäßigen Fensterreihen tabuisiert, Fassaden mit öffentlichen Geldern neu gestaltet. Mit dem Ende des Kalten Krieges rückt Architektur in die öffentliche Debatte und wird Teil des historischen Aufarbeitungsprozess. Der Palast der Republik wird abgerissen, das neu zu errichtende Stadtschloss wird hingegen die jahrhundertelange Herrschaft der Hohenzollern repräsentieren.

Im MONTAGSRADIO, Ausgabe 14/2012, sprechen Markus Heidmeier und Kaja Wesner mit Fritz Neumeyer, Professor für Architekturtheorie der TU Berlin über die Ideologisierung von Architektur im 20. Jahrhundert, die Moralisierung der Architektur-Debatte in den 90er Jahren und Ideologie in städtebaulichen Konzepten.

Und hier die Timeline zum Gespräch

01:16 Architektur als Phänomen der Dauer und Machdemonstration

05:05 Zeitgemäßes Bauen: Rückgriff auf alte Formen?

08:06 Innovationen des 20. Jahrhunderts: das Neue als Ideologie

10:04 Ideologisierung der Architektur im 20. Jahrhundert

12:02 Tabuisierung der Geschichte spiegelt sich in der Architektur

14:42 Fragmentierung der Stadt nach zwei Weltkriegen?

19:02 Architektur als kollektives Gedächtnis?

21:39 Moralisierung der Architekturdebatte in den 90er Jahren

23:37 „Demokratie als Bauherr“

27:06 Städteplanung im 20. und 21. Jahrhundert

35:11 Privater Bau, Investitionen und Einkaufszentren

40:10 Die „spektakuläre Geste“ als Ausdruck der Finanzwelt

42:08 Montagsradio-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/01/zwischen-machtdemonstration-banalitat-und-tabuisierung-architektur-und-ideologie/

Weiterlesen

Architektur in diktatorischen Systemen

Ist Architektur immer auch politisch? Und spiegelt sich das jeweilige politische System in den Bauten seiner Zeit? Im kommenden MONTAGSRADIO, Ausgabe 14/2012, sprechen wir mit Fritz Neumeyer, Professor für Architekturtheorie an der TU Berlin, über den Zusammenhang von Architektur und Ideologie und den heutigen Umgang mit historischen Gebäuden.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/09/24/architektur-in-diktatorischen-systemen/

Weiterlesen

Die Verkündung von Demokratie? “Vor Ort” in der Kongresshalle

Wie präsentiert sich das Haus der Kulturen der Welt in seinem Naturzustand? Welche Impulse gibt es, um sich mit dem Thema “Architektur und Ideologie” künstlerisch auseinander zu setzen? Und wie passt z.B. nachhaltiges, traditionelles Bauen in die heutige chinesische Welt der Hochgeschwindigkeit? Kuratiert von Valerie Smith, arbeiten in der Ausstellung Between Walls and Windows. Architektur und Ideologie 10 internationale Künstler mit der Geschichte der ehemaligen Kongresshalle, der Struktur der Räume und ihren architektonischen Besonderheiten. Im MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen Markus Heidmeier und Kaja Wesner mit Alexandra Engel vom Haus der Kulturen der Welt. Dort ist die Ausstellung noch bis Ende September zu sehen.

Anlässlich der Ausstellung greift das MONTAGSRADIO in der kommenden Ausgabe, 14/2012,  das Thema “Architektur und Ideologie” erneut auf und führt das Gespräch in gewohnter Weise. Wir blicken auf die historischen Ereignisse im 20. und 21. Jahrhundert und sprechen über die Bedeutung von Architektur in politischen Systemen und Zusammenhängen. Zu Gast ist Fritz Neumeyer, Professor für Architekturtheorie an der Technischen Universität Berlin.

Und hier die Timeline zu dem Gespräch

01:38 Das Haus im „Naturzustand“

03:59 die Kongresshalle: große Räume und Fensterfronten, lichtdurchflutete Eingangsbereiche

06:06 Bau der Kongresshalle als Symbol der Freiheit

08:33 Idee der Ausstellung „Between walls and windows“

10:09 Künstlerbeispiel „Verkünden von Demokratie“

12:22 Initiative „Das doppelte Berlin“

17:07 Erhaltung versus Zerstörung

19:00 Keine Architektur ohne Ideologie weltweit

22:30 Städtische Zentren im 21. Jahrhundert

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/09/17/die-verkundung-von-demokratie-vor-ort-in-der-kongresshalle/

Weiterlesen