Von Köln über Barcelona zur DDR-Geschichte

Weinert

Es ist die quälende Ungewissheit, die der Film “Die Familie” von Stefan Weinert so plastisch darstellt. Weinert erzählt die Geschichte der Familien von Mauertoten. Bis heute wissen manche von ihnen nicht, was ihren Söhnen, Ehemännern oder Brüdern tatsächlich zugestoßen ist.

Auf der 7. Geschichtsmesse in Suhl präsentierte Weinert seinen Film “Die Familie”. Im “MONTAGSRADIO – Vor Ort” spricht er mit Miriam Menzel und Patrick Stegemann über seinen Weg vom Schauspieler zum Filmemacher und erklärt, warum er erst von seiner Heimatstadt Köln nach Barcelona gehen musste, um sich intensiver mit der DDR auseinanderzusetzen.

Der Film “Die Familie” wurde mittlerweile mit dem “Cinema for Peace”-Award ausgezeichnet, hier ein visueller Vorgeschmack.

Die Reihe “MONTAGSRADIO – Vor Ort in Suhl” wurde gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

 

Für einen schnellen Überblick: die Timeline zum Gespräch mit Stefan Weinert

0:35 Worum geht’s im Film “Die Familie”?

1:34 Wie kamst du zu den Protagonisten?

2:45 Vom Schauspiel zur Zeitgeschichte

7:00 Probleme als Westdeutscher und “Aufarbeitungsneuling”

12:00 Klassische Dokumentarfilme sind alle gleich – mit diesen Rezeptionsgewohnheiten möchte Weinert brechen.

13:00 Weinert vertraut der Kraft der Zeitzeugen.

15.20 Wie hält man als Filmemacher das Leid der Zeitzeugen aus, das im Film ja so eine große Rolle spielt?

17.45 Was ist die Grenze der Brutalität, die im Film gezeigt werden kann?

19.10 Was leistet der Film eigentlich?

22:00 “Cinema for Peace”-Award, aber kein Sendeplatz im deutschen Fernsehen!?

23:20 Wie kommt Film international an?

27:20 Der Film funktioniert in Spanien besser als in Westdeutschland – entscheidend ist die Diktaturerfahrung, nicht die regionale Nähe.

34:00 Montagsradio Fragebogen

35:00 Stefan Weinerts Filmempfehlung: “Die Wohnung”.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2014/04/14/von-koeln-ueber-barcelona-zur-ddr-geschichte/

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Kunst wurde überschätzt

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Bildende Kunst aus Ost und West der Zeit 1945 bis 1968. Auf der einen Seite die offene Struktur des Abstrakten als Symbol der Freiheit – auf der anderen Seite der sozialistische Realismus mit seiner Individualität und Figuration? Inwiefern vermittelt sie – gegenübergestellt – die ideologischen Gräben zwischen den konkurrierenden deutschen Teilstaaten? Unter dem Titel “Der geteilte Himmel” stellt die Neue Nationalgalerie die Hauptpositionen von Ost und West der Epoche 1945 bis 1986 vor.

Die Unterscheidung der “abstrakten” Kunst des Westens auf der einen Seite und der “figurativen” oder der “Staatskunst” des Ostens auf der anderen Seite greift zu kurz. Welche Rolle spielte die Kunst jeweils in Ost und West während der politischen Ereignisse des Kalten Krieges konkret? Und welche Bedeutung kommt dem Staat bei der Ausübung der Kunst zu? Im MONTAGSRADIO “Vor Ort” in der Neuen Nationalgalerie sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit der Kunsthistorikerin Susanne von Falkenhausen, Professorin für Neuere Kunstgeschichte an der Humboldt Universität zu Berlin, und der Kunstkritikerin Ingeborg Ruthe über die Charakteristika der Kunst in Ost  und West, über “Aushandlungsformen und -prozesse” in der Künstlerszene, über Leitbilder und Begegnungen. Sie sprechen auch über Kontinuitäten und Brüche vor und nach 1945, verursacht durch das NS-Regime und seine Protagonisten.

 

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:

- 01:00 Erste Eindrücke: “Über die Gräben hinweg Dialoge anzetteln”

- 05:00 abstrakte Kunst des Westens vs. “Staatskunst” der DDR?

- 09:00 “im Rahmen der Nation gedacht”

- 11:00 Produktionswirklichkeiten von Künstlern in der DDR – “Bilder mit der Butterseite zur Wand”

- 15:50 die Restriktionen des Westens

- 20:00 Kontinuitäten und Brüche nach 1945

- 24:00 das Leitbild der Kunstproduktion in der DDR

- 27:30 Wann hatte der Staat Angst vor der Kunst?

- 32:00 die Individualität der DDR-Kunst in den 70er und 80er Jahren

- 37:00 gibt es eine “deutschere” Kunst?

- 40:00 Allegorien, Metaphern und Gleichnisse

- 43:30 Gab es Begnungen zwischen den Künstlern in Ost und West?

- 46:00 Überraschungen & Entdeckungen der Ausstallung

- 49:30 MONTAGSRADIO-Fragebogen

 

Die Ausstellung “Der geteilte Himmel. Die Sammlung. 1945 bis 1968″ ist noch bis September 2013 in der Neuen Nationalgalerie zu sehen.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2013/06/10/kunst-war-uberschatzt/

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“Wir haben doch alles berichtet”

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Die Berichterstattung über die allgemeine Stimmung in der Bevölkerung war eine der Hauptaufgaben des Ministeriums für Staatssicherheit. Seit dem Juni-Aufstand von 1953 bis zum Dezember 1989 wurden kontinuierlich Informationen an das Politbüro gesandt – darunter Berichte und Abhörprotokolle der Stasi-Zentrale, der Kreisstellen und der IM’s aber auch Zeitungsartikel der sogenannten “Westpresse”. Die Weitergabe der Berichte durch die Stasi-Mitarbeiter erfolgte kommentiert und zum Teil auch kritisch in Richtung Partei- und Staatsführung.

Im vierten Montagsradio “Vor Ort” auf der 6. Geschichtsmesse in Suhl sprechen Miriam Menzel und Kaja Wesner mit Projektleiterin Prof. Dr. Daniela Münkel über den Quellenbestand des Projekts “Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an die SED-Führung”, nachweisbare Reaktionen seitens des Politbüros und die Bedeutung der Berichte für neue Erkenntnisse über das Selbstverständnis der Stasi und die Herrschafts- und Gesellschaftsgeschichte der DDR.

Der umfangreiche Quellenbestand wird derzeit im Auftrag des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik in Form einer Datenbank und Printpublikationen aufbereitet und öffentlich zugänglich gemacht.

 

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:

00:30 Bedeutung des Quellenbestands für Herrschafts- und Gesellschaftsgeschichte der DDR

04:30 Einordnung der Quellen in zeithistorischen Kontext

06:30 Auslassungen und Anonymisierungen

08:30 1961: Details über Transportpolizei

09:30 Erforschung des Berichtswesens der Stasi

11:00 Quellenbestand

13:00 Professionalisierung des Berichtswesens ab Mitte der 60er Jahre

15:30 Umbruchjahre 1988/89

18:00 “Standardwerk zur DDR-Geschichte”

20:00 Jubiläumsjahre und Jahrestage

22:00 MONTAGSRADIO-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2013/04/08/wir-haben-doch-alles-berichtet/

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Inhalte über Form transportieren – “Der Duft des Westens”

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Knapp vier Millionen Menschen verließen zwischen 1949 und 1989 als sogenannte “Republikflüchtlinge” die DDR – die Mehrheit aus politisch motivierten Gründen. Im September 1973 flüchtet Reinhold Huff illegal über die Tschechoslowakei in die Bundesrepublik Deutschland. Mark Huff, der Sohn von Reinhold Huff, und Arne Breusing nehmen die Geschichte zum Anlass, um ihre Abschlussarbeit im Fachbereich Kommunikationsdesign (Multimedia) zu drehen. Der 3D-Animationsfilm im Papier-Stil enthält Original-Druckerzeugnisse aus der DDR in Form von Briefen, Zeitungen und Comics.

Auf der 6. Geschichtsmesse in Suhl stellen Marc Huff und Arne Breusing den Film gemeinsam vor. Im Anschluss sprechen die Mediengestalter im MONTAGSRADIO “Vor Ort” mit Miriam Menzel und Kaja Wesner über die Beweggründe des Vaters, ihren eigenen Bezug zur DDR-Geschichte und die künstlerischen Elemente des Films.

 

Der Duft Des Westens from RUFF HUFF on Vimeo.

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch:

01:00 Familiengeschichte – die Flucht des Vaters

04:00 “Geschichte mit Gewicht” für die Abschlussarbeit

05:00 Berührung mit DDR-Geschichte

06:00 Animationsfilm im Papier-Stil

08:30 Geschichte auf der Meta-Ebene

11:30 Medium Film in der Geschichtsvermittlung

12:30 Teilnahme des Vaters am Entstehungsprozess

17:00 MONTAGSRADIO-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2013/03/25/inhalte-uber-form-transportieren-der-duft-des-westens/

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“Die kaputte Mütze des Opas” – Geschichte gemeinsam erzählen

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Das Jahr 2014 wird schon jetzt zum Erinnerungsjahr der Europäischen Zeitgeschichte erhoben. Es jähren sich der Beginn des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, der des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal, die Revolutionen gegen die kommunistischen Diktaturen zum 25. Mal und die EU-Osterweiterung zum 10. Mal. Eine Initiative, die die Geschichte des Ersten Weltkriegs anhand persönlicher Erinnerungen als europäisches Ereignis darstellt und lebendig werden lässt, ist die Online-Plattform Europeana 1914 – 1918.

In dem zweiten Gespräch des MONTAGSRADIO “Vor Ort” auf der 6. Geschichtsmesse in Suhl sprechen Miriam Menzel und Kaja Wesner mit Frank Drauschke, dem Mitbegründer von Facts & Files – Historisches Institut Berlin, der die Online-Plattform von deutscher Seite betreut. Im Gespräch geht es u.a. um die Resonanz auf das Crowdsourcing-Projekt Europeana 1914 – 1918, das Nachfolgeprojekt Europeana 1989 und die Chancen auf eine länderübergreifende und persönliche Verständigung über die einschneidenden Ereignisse europäischer Geschichte.

Und hier die Kurzübersicht über das Gespräch mit der Timeline:

01:00 Hin zu einer europäischen Erinnerungskultur

02:00 Europeana.eu – Plattform für kulturelles Erbe Europas

03:00 Europeana 1914 – 1918 – Persönliche Erinnerungen zum Ersten Weltkrieg

08:00 Chancen & Grenzen von Crowdsourcing

09:30 Verständigung und Austausch über europäische Geschichte?

11:30 Europeana 1989 – Start im Juni 2014

14:30 Wie europäisch sind die Europeana-Initiativen?

19:00 Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2013/03/14/die-kaputte-mutze-des-opas-geschichte-gemeinsam-erzahlen/

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“Für die Kisten produziert” – künstlerische Fotografie in der DDR

Mit der Ausstellung “Geschlossene Gesellschaft. Künstlerische Fotografie in der DDR 1949 – 1989″ zeigt die Berlinische Galerie erstmals eine umfangreiche Sammlung von DDR-Künstlern, die – ausgehend von Werken über die Nachkriegszeit – vielfältige Spuren des ehemaligen Staates sichtbar machen. Ohne die Geschichte der DDR in den Mittelpunkt zu stellen, widmet sich die Ausstellung ganz den Künstlern – Arno Fischer, Sibylle Bergemann und Christian Borchert u.a. – und ihren Werken.

Wie gelang es den Künstlern, unabhängig von staatlicher Repression zu arbeiten? Zeichnen sich künstlerische Linien ab, die parallel zu westlichen Entwicklungen verlaufen? Und können künstlerische Fotografien aus der DDR gezeigt werden, ohne sich gleichzeitig mit der DDR als historischem Gegenstand zu beschäftigen?

Im MONTAGSRADIO “Vor Ort” in der Berlinischen Galerie sprechen wir mit Direktor Thomas Köhler über die Fotografie als künstlerisches Medium, die Bedeutung der Fotografie in der DDR und den Vermittlungsauftrag von Museen und Galerien.

Und hier noch die Timeline zum Gespräch

0:41 Berlinische Galerie als gesamt-Berliner Galerie

2:08 DDR-Geschichte steht nicht im Vordergrund, das Werk soll an sich wirken

6:03 die Rolle der Fotografie in der DDR

9:05 eine Liberalisierung über die Jahre ist erkennbar

11:58 es fand ein kreativer Austausch der Fotografen von Ost und West statt

15:08 die Aufarbeitung von Kunst in der DDR ist noch nicht abgeschlossen

18:05 kann es künstlerische Fotografie in der Diktatur geben?

21:00 auch Schulklassen kommen in die Ausstellung

23:00 Montagsradio Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/11/29/fur-die-kisten-produziert-%E2%80%93-fotografie-in-der-ddr/

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Individuelles Lebensgefühl oder ideologische Bildpropaganda?

In der DDR wurde die Fotografie als Kunstform erst in der zweiten Hälfte der 70er Jahre anerkannt. Die Ausstellung “Geschlossene Gesellschaft. Künstlerische Fotografie in der DDR 1949 – 1989″ in der Berlinischen Galerie zeigt nun Arbeiten, die den Zeitgeist mehrerer Generationen widerspiegeln. Im kommenden MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen wir mit dem Direktor der Berlinischen Galerie, Dr. Thomas Köhler, über Fotografie als künstlerisches Medium und die Rolle der Fotografie in der DDR.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/11/26/individuelles-lebensgefuhl-oder-ideologische-bildpropaganda/

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“Die DDR als kleines Lexikon”

Was ist tatsächlich passiert in der DDR? Wie lebten die Menschen in der DDR, so dass das System 40 Jahre lang funktionierte? Und was erzählt ein Eimerkettenschwenkbagger über das Wirtschaftssystem? Das MONTAGSRADIO ist “Vor Ort” in der Ausstellung “Fokus DDR” und spricht mit Carola Jüllig, Kuratorin der Ausstellung und Leiterin der Sammlung zur DDR-Geschichte, über die Ausstellung “Fokus DDR” im Deutsche Historische Museum (DHM).

Die Ausstellung wählt seinen Zugang zur DDR-Geschichte über Objekte und Abkürzungen. Die Abkürzungen – von SED über BKK für Braunkohlekombinat – stehen sinnbildlich für die “offizielle” DDR, die inszenierte Diktatur, in der die Gesellschaft durch Technokratie und Kategorisierung kontrollierbar gemacht werden sollte. Ausgehend von der politischen Theorie werden die Besucher durch Objekte – u.a. Büsten von Marx und Lenin, eine NVA-Uniform oder Lebensmittelprodukte – über die politischen Strukturen, Stasi und die Planwirtschaft zum Alltag in der Diktatur geführt.

Die Ausstellung will zur Auseinandersetzung und Diskussion anregen und ist noch bis zum 25. November im Pei-Bau des DHM zu sehen. Am 27. und 28. Oktober feiert das DHM anlässlich seines 25jähriges Jubiläum das Museumsfest. Der Eintritt am gesamten Wochenende ist frei.

Und hier noch die Timeline zu dem Gespräch

00:30 Fokus DDR: Die DDR als kleines Lexikon

01:04 Abkürzungen als Leitmotiv

03:04 Auswahl der Objekte

05:01 Geschichtsvermittlung durch Objekte

06:06 Technokratie und Kategorisierung: die Gesellschaft kontrollierbar machen

08:00 Von der Ausstellung zur Diskussion

09:38 Der Bildungsauftrag des DHM

13:04 Bedarf an Aufklärung über die DDR ist immer noch groß

14:12 Wie funktioniert das System?

15:32 Die Inszenierung der Diktatur

17:07 Ausstellungsende: 25. November 2012

19:34 Montagsradio-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/15/die-ddr-als-kleines-lexikon/

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Fokus DDR – “Vor Ort” im DHM

Was bedeuten die Abkürzungen “EKO”, “WBS 70″ oder “ABV”? In der Ausstellung “Fokus DDR” zeigt das Deutsche Historische Museum Objekte seiner Sammlung, die die gebräuchlichen Abkürzungen der DDR veranschaulichen. Im kommenden MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen wir mit Carola Jüllig, Kuratorin der Ausstellung “Fokus DDR” und Leiterin der Sammlung zur DDR-Geschichte, über die Ausstellung und die Frage, wie DDR-Geschichte nachhaltig vermittelt werden kann.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/08/fokus-ddr-%E2%80%93-vor-ort-im-deutschen-historischen-museum/

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Zwischen Machtdemonstration, Banalität und Tabuisierung: Architektur und Ideologie

Architektur ist allgegenwärtig. Sie ist ein Phänomen der Dauer. Das Material, die Formensprache und die Verortung im öffentlichen Raum kann Macht symbolisieren, ein politisches System repräsentieren oder rein funktionalen Wert haben im Sinne einer modernen Shopping-Mall. Sie ist immer auch Geschichte und Teil des kollektiven Gedächtnis einer Gesellschaft.

In der größenwahnsinnigen NS-Philiosophie untersuchte Albert Speer als “Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt”, wie die Welthauptstadt Germania auch als Ruine noch Wirkung zeigen könnte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden große Steinbauten mit gleichmäßigen Fensterreihen tabuisiert, Fassaden mit öffentlichen Geldern neu gestaltet. Mit dem Ende des Kalten Krieges rückt Architektur in die öffentliche Debatte und wird Teil des historischen Aufarbeitungsprozess. Der Palast der Republik wird abgerissen, das neu zu errichtende Stadtschloss wird hingegen die jahrhundertelange Herrschaft der Hohenzollern repräsentieren.

Im MONTAGSRADIO, Ausgabe 14/2012, sprechen Markus Heidmeier und Kaja Wesner mit Fritz Neumeyer, Professor für Architekturtheorie der TU Berlin über die Ideologisierung von Architektur im 20. Jahrhundert, die Moralisierung der Architektur-Debatte in den 90er Jahren und Ideologie in städtebaulichen Konzepten.

Und hier die Timeline zum Gespräch

01:16 Architektur als Phänomen der Dauer und Machdemonstration

05:05 Zeitgemäßes Bauen: Rückgriff auf alte Formen?

08:06 Innovationen des 20. Jahrhunderts: das Neue als Ideologie

10:04 Ideologisierung der Architektur im 20. Jahrhundert

12:02 Tabuisierung der Geschichte spiegelt sich in der Architektur

14:42 Fragmentierung der Stadt nach zwei Weltkriegen?

19:02 Architektur als kollektives Gedächtnis?

21:39 Moralisierung der Architekturdebatte in den 90er Jahren

23:37 „Demokratie als Bauherr“

27:06 Städteplanung im 20. und 21. Jahrhundert

35:11 Privater Bau, Investitionen und Einkaufszentren

40:10 Die „spektakuläre Geste“ als Ausdruck der Finanzwelt

42:08 Montagsradio-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/10/01/zwischen-machtdemonstration-banalitat-und-tabuisierung-architektur-und-ideologie/

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