Merzwoch. Heute am Freitag.

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Da fragt man sich, wo die Woche hin ist. Kaum fängt man mit Recherchen an, sind schon wieder 7 Tage vergangen. Ich habe mir nämlich vorgenommen, eine neue Rubrik aufzumachen: Merzwoch.

Was ist Merzwoch? Jeden Mittwoch möchte ich einige interessante Links, Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise, die sich bei mir im Laufe einer Woche angesammelt haben, auch mit Ihnen teilen. Das Grundthema bleibt die Avantgarde, aber da viele Avantgardisten ohnehin einen Hang zum Gesamtkunstwerk hatten, wird hier alles natürlich bunt. Was auch gut ist. Nun, meinen ersten Merzmittwoch fange ich am Freitag an, doch die Tradition, Merzwoch am Mittwoch zu pflegen, möchte ich beibehalten.

Links

  • Etwas zu spät entdeckt, aber nichtsdestotrotz wunderbar: eine kurze Geschichte der Lautpoesie, als ein Podcast in Rahmen der Radiosendung “Knallfabet“, vorbereitet vom Sound Poetry Performancer Dirk Huelstrunk. Sehr gut als ein Einstieg in die Thematik.
  • Dazu lege ich Ihnen natürlich die Podcast-Reihe des Dichters und Kritikers Kenneth Goldsmith, “Avant-Garde All the Time” ans Herz, in welcher er sich der unendlichen Schätze der Avantgarde-Datenbank UbuWeb bedient. UbuWeb ist ein Thema an sich, dazu komme ich noch.
  • 8bit Magritte. Daraus lässt sich einiges reimen:
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    http://supermagritte.tumblr.com/
    Magritte im besten Super Mario Stil. Pixelig und mit vielen Allusionen zwischen den wunderbaren Le Domaine Enchante von Nintendo und René. Leider ist dieses Projekt bereits zu Ende, aber zu Bewundern ist es nie zu spät.

Veranstaltungen

Da gibt es sogleich drei wunderbare Ausstellungen.

Verschiedenes

Merzliche Grüße!

Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/91

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E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”

http://gd.e-learning.imb-uni-augsburg.de Das als Ergänzung des entsprechenden Augsburger Grundkurses gedachte E-Learning-Modul orientiert sich an Themen, die im Grundkurs “Einführung in die Geschichtsdidaktik” behandelt werden. Es erläutert zunächst die wichtigsten Fachbegriffe, versieht sie mit Beispielen, ums sie anschließend an geeigneten Übungsaufgaben zu vertiefen.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5093/

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E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”

http://gd.e-learning.imb-uni-augsburg.de Das als Ergänzung des entsprechenden Augsburger Grundkurses gedachte E-Learning-Modul orientiert sich an Themen, die im Grundkurs “Einführung in die Geschichtsdidaktik” behandelt werden. Es erläutert zunächst die wichtigsten Fachbegriffe, versieht sie mit Beispielen, ums sie anschließend an geeigneten Übungsaufgaben zu vertiefen.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5093/

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Mittelalterarchäologie, eine hochspekulative Wissenschaft?

Am Ende eines aktuellen Artikels in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu den Plagiatsvorwürfen gegen Olaf Rader bezeichnet Patrick Bahners die Mittelalterarchäologie an sich als hochspekulativ:

„Aber warum unterbricht der Biograph seine Schilderung der Schlacht von Bouvines, um ein Mikroepochenschema aus einer hochspekulativen Disziplin wie der Mittelalterarchäologie als sicheres Wissen zu präsentieren?“[1]

Patrick Bahners wirft Olaf Rader nicht nur Plagiate, sondern zusätzlich das Einflechten eines mittelalterarchäologischen Exkurses vor. Mit anderen Worten: Schlimm genug, dass Herr Raders plagiiert. Nein, er zieht zudem Erkenntnisse aus der hochspekulativen Mittelalterarchäologie heran.

Es geht uns hier explizit nicht darum, Herrn Raders Arbeitsweise in Schutz zu nehmen, sondern wir sehen hier unser eigenes Fach, die Mittelalterarchäologie, falsch dargestellt.

Der Autor Patrick Bahners bezeichnet die gesamte Fachrichtung als hochspekulativ und das ist völlig unzutreffend. In der Mittelalterarchäologie wird durch die Analyse der bei der Grabung gewonnenen Stratigraphie die relative Chronologie eines Fundplatzes gesichert bestimmt. Zur Datierung der Phasen zieht sie als historische Disziplin neben den schriftlichen Quellen auch immer die vielfältigsten naturwissenschaftlichen Methoden, wie z. B. die Dendrochronologie und die C14-Methode, heran, um zu gesicherten Ergebnissen zu kommen, die eben nicht hochspekulativ sind.

[1] FAZ Feuilleton vom 5. Mai 2014: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/forschung-und-lehre/der-plagiatsfall-grosse-seeschlachten-12924883.html

Dr. Kai Thomas Platz und Maxi Platz M.A.

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/3670

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Le mythe grec allemand. Histoire d’une affinité élective

La rédaction de Trivium signale la parution de l’ouvrage de Anthony Andurand “Le mythe grec allemand. Histoire d’une affinité élective”. L’auteur y retrace l’histoire de la parenté spirituelle idéale tissée entre Allemands de l’époque moderne et Grecs de l’Antiquité. Si les aspirations à édifier cette nouvelle Hellade fut le fait de tentations idéales certes, jusque dans les temps les plus sombres de la science historique allemande, l’histoire croisée du Griechenmythos et de l’Altertumwissenschaft retrace la fabrique d’un mythe où le passé est pensé pour ouvrir aussi l’avenir à l’espace des possibles.

Vous trouverez ici la table des matières et le bon de commande.

Quelle: http://trivium.hypotheses.org/631

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Heavy Metal auf Ö1

Ist nun also auch bei Ö1 angekommen: Heavy Metal in all seinen Ausprägungen; letzten Montag bis Donnerstag brachte das Ö1-Radiokolleg eine vierteilige Serie, die noch ein paar Tage nachgehört werden kann:
Teil 1: http://oe1.orf.at/programm/371417
Teil 2: http://oe1.orf.at/programm/371472
Teil 3: http://oe1.orf.at/programm/371524
Teil 4: http://oe1.orf.at/programm/371621

Die Programmankündigung:

Rock zwischen Himmel und Hölle. Gestaltung: Hans Groiss

Zum verstärker- und verzerrerfreudigen Genre namens Metal, zu den dröhnenden Klängen und treibenden Rhythmen, zu den Performances und Posen, später auch zu Geschlechter- und Experimentalrollen von Heavy Metal über Black und Folk Metal bis hin zu Death Metal, zu alledem hat Hans Groiss sinnfällige Beispiele zusammengestellt.

Was ist Metal?

Totenköpfe, Blut, Zombies, Biester, Satan und Pentagramme - Das sind typische Klischeebilder für Metal. Musikalisch wird das Genre häufig mit klirrenden Gitarren, die mit grölenden Stimmen verschmelzen, in Verbindung gebracht, aber auch mit symphonischen, auf Virtuosität basierenden, endlosen Passagen, die perforiert sind durch schnelle, zerfetzende Doppelbassrhythmen.

Subgenres gibt es in der Metalmusik unzählige: Sie reichen von Black Metal über Death Metal, bis hin zu Glam-, Folk- und Alternative-Metal. Der Begriff Heavy Metal wurde erstmals 1968 in dem Song "Born to be wild" der amerikanischen Band Steppenwolf erwähnt. Der Gegenkulturautor William S. Burroughs verwendete schon 1962 die Wortkombination "Heavy Metal Kid" in seinem Roman "The Soft Machine".

Aber wie sieht der typische Metalhörer aus? Ist er männlich, weiß und langhaarig? Trägt er Nieten, Lack, enge Hosen oder ein tiefes Leder-Dekolleté mit Tattoo? Was ist nicht Metal, wie verläuft die musikalische Grenze zu Punk, Rock oder Industrial und was ist Aussage, Botschaft und Philosophie des düsteren Genres, das immer mehr Fans aus der Klassikwelt findet?

Schäfer, Frank: 111 Gründe, Heavy Metal zu lieben. Ein Kniefall vor der härtesten Musik der Welt. Die erweiterte Neuausgabe des Standardwerks mit 33 brandheißen Bonusgründen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2011

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/861653262/

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27. Fleisch. Essen.

Bambi. Pfanne. Was diese zwei Substantive verbinden soll, bleibt Ihnen überlassen. Sie könnten “kommt in die” einfügen. Oder “ist eine” (was zugegebenermaßen eher in Richtung moderner Poesie tendiert). Peter Singer, ein Philosoph, der Kinder gerne auch bis zu 28 Tage nach der Geburt abtreiben lassen möchte (http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/gespraech-mit-peter-singer-nicht-alles-leben-ist-heilig-a-169604.html, abg. 08.05.14), würde hingegen “darf nicht in die” einfügen. Warum er Babys gegenüber ziemlich streng, Bambies hingegen recht milde gestimmt ist? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß ist, dass er einige gute Gründe für das “kommt nicht in die”-Argument hat, die ich jedoch in elaborierter Form bereits bei einem Autor der Spätantike gefunden habe (bei meiner täglichen Lektüre spätantiker Autoren (ist mein Leben langweilig?(habe ich Freunde?(“kommt in die”)))). Porphyrios. Vier Bücher haben wir von ihm darüber, warum man sich vegetarisch ernähren sollte. Das bekannteste Argument finden wir auch bei Peter Singer wieder:

Den Pathozentrismus. Er behauptet, dass es tatsächlich eine Messlatte gebe, die uns sage, was wir anderen Lebewesen antun dürften und was nicht. Das sei deren Leidensfähigkeit. Scheren sei in Ordnung. Aber die Minimierung von Leid solle in jeder unserer Handlungen gegenüber anderen Lebewesen vertreten sein. Wer Tiere (Bambi) tötetetete, vergrößere das Leid auf der Welt. Das schlichte, utilitaristisch anmutende Kalkül ist ein leicht zu verstehender Indikator für erlaubte und unerlaubte Handlungen.

Das zweite Argument knüpft an die Frage an, welcher Unterschied zwischen Menschen und Tieren überhaupt existiert. Denn niemand würde Menschen in die Pfanne hauen wollen (außer metaphorisch in der Finanzbranche, könnte man denken). Gemeinsam mit Aristoteles und gegen andere philosophische Schulen meint Porphyrios nämlich, dass die Differenz nicht darin bestehe, dass jene Vernunft hätten, diese hingegen keine besäßen. Der Unterschied sei quantitativer Natur. Tiere besäßen einfach weniger Vernunft. Nun würden Sie aber auch keinen Menschen essen wollen, wenn dieser weniger vernünftig wäre als Sie. Menschen seien aber einfach vernünftige Tiere. (Auch eine Unterscheidung wegen Verwandtschaft wird seit Darwin schwieriger zu vertreten sein).

Und jetzt? Die meisten Argumente, die ich in meinen super häufigen Gesprächen über Ernährung höre, sind funktioneller Natur: “Dein Körper ist gar nicht darauf ausgerichtet, so viel Fleisch zu verarbeiten.” Der Apell an das Eigeninteresse zieht wohl immer noch am besten. Wenn mich jemand aber andersherum davon überzeugen wollte, dass Fleisch zu essen gut wäre, müsste er nur Fragen, wieviel weniger Schweine leben würden, wenn es diese exzessive Fleischproduktion nicht geben würde. Würde beispielsweise ein Verbot von viel Fleischkonsum nicht dazu führen, dass viel weniger Tiere in das Leben treten würden? Lieber also gar nicht Leben als leben und dann in die Pfanne? Hmm schwierig. Ich stehle mich aus der argumentativen Verantwortung durch ein Zitat zum Schluss aus Plutarchs Doppelbiographien: “Denn altgewordenen Pferden das Gnadenbrot zu geben und Hunden nicht nur, wenn sie jung sind, sondern auch im Alter Pflege angedeihen zu lassen, ist Ehrenpflicht eines guten Menschen.” (Plutarchus. 2008. Die grossen Griechen und Römer. Band I, S. 353) und Porphyrios über den Vegetarismus sogar online anrufbar unter: http://www.tertullian.org/fathers/porphyry_abstinence_01_book1.htm, abg. 09.05.14.

Guten Hunger.

D.

Quelle: http://philophiso.hypotheses.org/296

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Inkunabelkatalog Gymnasialbibliothek Stargard online

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Auf meine Anfrage hin hat die Universitätsbibliothek Greifswald – kostenlos und innerhalb von weniger als 24 Stunden! – folgendes (relativ seltene) Werk digitalisiert und in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern online gestellt:

Paul Venzke: Verzeichnis der in der Gymnasialbibliothek zu Stargard i. Pom. befindlichen Inkunabeln und Frühdrucke (bis 1525). Stargard in Pommern, Königliches und Gröningsches Gymnasium, Programm, 1910 (205). (Beilage)

Online: http://ub-goobi-pr2.ub.uni-greifswald.de/viewer/image/PPN784928789/1/

Dank an Ivo Asmus, Bruno Blüggel und Markus Paschiller (UB Greifswald).

 

Quelle: http://histgymbib.hypotheses.org/224

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