App “KZ-Gedenkstätte Neuengamme”

[Autor: Sven Böllerschen | Studierender | Universität Duisburg-Essen]

Digital turn, mLearning, Neue Medien und Geschichtsunterricht, wie passen diese zunächst gegensätzlich anmutenden Bereiche zusammen? Der Bereich des digitalen historischen Lernens scheint Einzug in die Geschichtsdidaktik gefunden zu haben. Damit ist ein weiteres Handlungsfeld geschaffen, mit dem sowohl Lernende als auch Lehrerinnen und Lehrer umzugehen lernen müssen. Dabei outet sich der aktuelle Lehrplan der gymnasialen Oberstufe im Land NRW mit der Formulierung, der Bereich des Lernens mit den Neuen Medien sei fachdidaktisch und -methodisch noch wenig erschlossen. Lehrerinnen und Lehrer sind aber zunehmend mit den Informations- und Kommunikationstechniken konfrontiert. Allgemein formuliert heißt es, der Einsatz Neuer Medien im Geschichtsunterricht der Oberstufe bietet viele Möglichkeiten, ihre Nutzung kann den Unterricht insgesamt sehr bereichern. Bei dieser sehr offenen Beschreibung obliegt es den Lehrpersonen stets zu prüfen, inwieweit der Einsatz neuer Medien im Geschichtsunterricht sinnvoll ist.

Das vorliegende Beispiel beschreibt und bewertet exemplarisch eine App über die KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Neuengamme bildete im Rahmen des Zweiten Weltkrieges das größte Konzentrationslager im Nordwesten Deutschlands. Bis zu seiner Befreiung im Jahre 1945 waren ca. 100.000 Menschen inhaftiert, ca. 43.000 verloren davon ihr Leben. Seit 2005 ist Neuengamme anerkannte Gedenkstätte. Die App orientiert sich stark an der gleichnamigen Homepage (http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de) und gliedert sich in vier große Bereiche. In dem Bereich Informationen finden sich alle wichtigen Angaben über Anfahrtswege, Öffnungszeiten, Ausstellungen, Eintrittspreise, etc. Dieser Bereich wirkt sehr gelungen und lässt keine Angaben vermissen. Die zweite Rubrik nennt sich Außengelände. Hier findet sich eine Übersichtskarte des gesamten Geländes, leider ist diese Darstellung nur sehr schemenhaft und entspricht nicht den heutigen grafischen Standards. Durch das Klicken auf die Karte oder alternativ durch die Eingabe von Nummern, öffnen sich Fotos, Haupttexte und zum Teil Zitate von Zeitgenossen. Leider öffnen sich stets mehrere Gebäudebeschreibungen, so dass unklar bleibt, welches genau angewählt wurde. Auch die Eingabe der Nummern bleibt unverständlich, da eine Gesamtübersicht aller Gebäude inklusive Nummernzuordnung fehlt. Ein dritter Bereich mit dem Titel Ausstellungen beschreibt alle zu besichtigen Ausstellungen auf der Anlage. Leider fehlen Angaben zu aktuellen Ausstellungen und Sonderausstellungen. Ein vierter und letzter Bereich lautet Rundgänge. Dieser Bereich ähnelt stark dem Bereich Außengelände und unterscheidet sich kaum. Einzelne Gebäude können ebenfalls angeklickt werden, es öffnen sich Fotos, Haupttexte und zum Teil Zitate.

Die App ist mit allen getesteten Betriebssystemen und gängigen Mobilgeräten kompatibel. Alle Funktionen der App sind offline zugänglich. Leider lassen sich alle Darstellungen nur im Hochformat anzeigen, vor allem bei der Kartenansicht wäre eine Ansicht im Querformat wünschenswert. Insgesamt schöpft die App die Möglichkeiten einer solchen Anwendung bei weitem nicht aus. Grafiken bleiben weit unter dem Standardniveau. Exaktes Anwählen einzelner Gebäude ist kaum möglich. Die Nummerneingabe bleibt unklar und erschließt sich vermutlich erst vor Ort. Der Offline-Zugang ist zunächst positiv zu bewerten. Kostenfallen oder Verbindungsschwierigkeiten stören die Nutzung damit nicht. Allerdings bietet ein möglicher online Zugang deutlich mehr Optionen (z.B. Angabe aktueller Informationen, genauer Standort der eigenen Person im Gelände, etc.). Um den Nutzern neben dem Lesen der Texte einen weiteren Zugang zu ermöglichen, wären Audio-Beiträge wünschenswert. Leider fehlt es durchgängig an Literatur- und Quellenangaben. Autoren und Verfasser der einzelnen Beiträge bleiben unklar, es werden lediglich Bildnachweise geliefert.

Abschließend soll der anfangs aufgestellten Forderung nachgekommen werden, zu prüfen, inwieweit der Einsatz Neuer Medien, hier konkret der Einsatz dieser App, für den Geschichtsunterricht sinnvoll sein kann. Ein striktes Folgen der vorgegebenen Routen bzw. eine genaue Einhaltung der Nummerierung scheint für Schülerinnen und Schüler zu monoton und letztlich auch zu textlastig. Die App kann jedoch für andere Zwecke genutzt werden. Schüler können Fragen formulieren, auf die sie in der App keine Antwort finden. Die App kann als solche untersucht werden. Was macht eine gute App aus (Entwicklung eines Kriterienkatalogs)? Bei einem geplanten Besuch können im Vorfeld Expertenteams gebildet werden, die dann bestimmte Gebäude oder Abläufe erklären. Generell lässt sich die App in verschiedene Themenreihen (Zweiter Weltkrieg, Konzentrationslager, Holocaust, Juden, etc.) einbetten. Mit älteren Schülerinnen und Schülern erscheint auch die Fragestellung spannend, warum Neuengamme erst seit dem Jahre 2005 anerkannte Gedenkstätte ist, warum nicht früher (Stichworte: sekundärer Antisemitismus, Leugnung, Relativierung, Verdrängung, heutiger Umgang mit den Gewalttaten, etc.)? Wichtig scheint es daher im Umgang mit Neuen Medien stets zu prüfen, wie einzelne Elemente für den Geschichtsunterricht genutzt werden können. Eine eins-zu-eins Übernahme diverser Apps oder anderer Angebote, scheint zumindest in diesem Beispiel ungeeignet.

[Ergänzung 22.02.2014: Auf der Homepage der KZ-Gedenkstätte Neuengamme wird ergänzend zu der App seit kurzem ein umfangreicher Materialpool in Form einer Webapp zur Vorbereitung eines Besuches der Gedenkstätte zur Verfügung gestellt. Der Zugriff kann über thematisch angeordnete Kategorien oder die Biographien von Opfern und Tätern (!) erfolgen.

Die Materialien sind alle ansprechend aufbereitet und mit Quellenhinweisen versehen. Weiterhin liegen auch didaktisierte Arbeitsmaterialien für den Unterricht vor. Auch für Schülerinnen und Schüler, die nicht einen Besuch vor Ort erleben können, öffnet das Angebot einen Zugang zu dem historischen Ort. Zu den Materialien: hier.]

Quelle: http://zwopktnull.hypotheses.org/140

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Die Macht der Ordnung. Ein Buchprojekt zu textuellen Umformungen und paratextuellen Apparaten in spätmittelalterlichen Rechtsbuchhandschriften Nordeuropas

Ein Gastbeitrag von Lena Rohrbach. Die Geschichte des geschriebenen Rechts beginnt im nordeuropäischen Raum greifbar am Ende des 12. Jahrhunderts mit einzelnen Fragmenten von Rechtshandschriften. Die ältesten umfassenden Rechtshandschriften datieren von der Mitte des 13. Jahrhunderts. Das Einsetzen der schriftlichen Überlieferung steht dabei zeitlich in enger Verbindung zu königlichen Revisionsbemühungen der älteren, regionalen Rechtsbücher, bei denen es sich nicht um verbindliche Gesetze, sondern vielmehr um lose Sammlungen vorhandener Rechtsregeln handelte. Ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurden die regionalen Rechtsbücher von königlich promulgierten Gesetzen mit reichsweiter Wirkung abgelöst. Die Verschriftlichung des volkssprachlichen Rechts zu diesem Zeitpunkt ist auch als Reaktion auf und Auseinandersetzung mit seit der Mitte des 12. Jahrhunderts vorgenommenen Sammlungen des kanonischen Rechts zu verstehen.

Bereits die ältesten Handschriften zeigen, dass die Schreiber mit den Kulturtechniken der Scholastik, wie sie aus den Handschriften des gelehrten Rechts bekannt sind, vertraut waren und diese auf die volkssprachlichen Rechtsbücher übertrugen. Dies gilt gleichermaßen für das materielle Layout der Handschriften wie auch für das textuelle und paratextuelle Arrangement der Rechtsbücher: Inhaltsverzeichnisse, systematische und später auch alphabetische Register sowie Kurzfassungen und Synopsen. Dabei ist auffällig, dass die Handschriftentraditionen der vier Regionen markante Unterschiede in Hinblick auf Zeitpunkt und Auswahl der Übernahmen aufweisen.

Die textuellen Umformungen und paratextuellen Apparate fristen trotz teils breiter Überlieferung in der Forschung zu den nordeuropäischen Rechtsbüchern bisher ein stiefmütterliches Dasein; die wenigsten von ihnen liegen in edierter Form vor. Dieses Desiderat greife ich in meinem aktuellen Forschungsprojekt auf und analysiere die Texttraditionen der vier Regionen bis ca. 1550 in Hinblick auf Arrangements, kodikologische Einbindung sowie sozialen und historischen Kontext der Umformungen und Paratexte. Mit dieser zeitlichen Grenzsetzung wird die Handschriftentradition somit einige Jahre über die Reformation der nordeuropäischen Länder und das Ende der Kalmarer Union hinaus in den Blick genommen. Die zeitliche Grenzsetzung ist auch aus medienhistorischen Gründen gewählt, da das Jyske Lov erstmals 1504 im Druck erscheint und somit wechselseitige Einflüsse von Druckkonventionen und Handschriftenlayout aufgezeigt werden können.

Klassische Studien zu pragmatischer Schriftlichkeit für den kontinentalen Raum ebenso wie jüngere skandinavische Studien gehen allgemein davon aus, dass die Einführung und Nutzung der Schrift und elaborierter Kulturtechniken in administrativen Zusammenhängen primär praktischen Erwägungen folgte. Diese Grundannahme wird in meinem Forschungsprojekt in detaillierten Text- und Kontextanalysen hinterfragt. In der Forschung zu den mittelalterlichen nordeuropäischen Rechtsbüchern wird weiterhin allgemein davon ausgegangen, dass diese von Beginn an in der Rechtspraxis Verwendung fanden und autoritativen Status als Gesetz hatten. Auch diese Prämisse wird im vorliegenden Buchprojekt grundlegend in Frage gestellt. Die Handschriftentradition zeigt, dass die Neuformen zu einem je spezifischen Zeitpunkt in den vier Ländern einsetzen, der mit soziopolitischen Veränderungen und/oder mit Änderungen der Funktion der Schrift in der Organisation der Gesellschaft korreliert. Dabei schließt das Buchprojekt an neuere Studien zu pragmatischer Schriftlichkeit im europäischen Mittelalter an, die performative Dimensionen von Verschriftung und Verschriftlichung im administrativen Kontext in den Blick gerückt haben.

Linköping Stadsbiblioteket, Stiftsbiblioteket, J 73, f. 110r, ca. 1503–1506. Abgebildet mit freundlicher Genehmigung von Linköping Stadsbiblioteket

Linköping Stadsbiblioteket, Stiftsbiblioteket, J 73, f. 110r, ca. 1503–1506.
Abgebildet mit freundlicher Genehmigung von Linköping Stadsbiblioteket.

Diese Handschrift enthält als wohl einziger Textzeuge ein gemeinsames alphabetisches Register in lateinischer Sprache für die schwedischen Rechtsbücher Magnus Erikssons Landslag und Kristoffers Landslag. Alphabetische Register für eines der beiden Rechtsbücher finden sich, anders als im norwegischen und isländischen Material, in vielen schwedischen Handschriften.

AM 16 8vo, ff. 17v/18r, nach 1488. Abgebildet mit freundlicher Genehmigung von Den Arnamagnænske Samling, Kopenhagen.

AM 16 8vo, ff. 17v/18r, nach 1488. Abgebildet mit freundlicher Genehmigung von
Den Arnamagnænske Samling, Kopenhagen.

Diese Handschrift des dänischen Jyske Lov ist im Umfeld des dänischen Königshauses entstanden. Die abgebildete Doppelseite zeigt ein Inhaltsverzeichnis und ein systematisches Register. AM 16 8vo ist eine von drei Handschriften des Jyske Lov, die eine aus dem gelehrten Recht bekannte Glossierung im Rahmenlayout aufweist.

Eine Reihe von mittelalterlichen nordeuropäischen Rechtshandschriften ist online digitalisiert verfügbar. Einige Beispiele:

  • Holm C 37, ca. 1276, die älteste Handschrift des dänischen Jyske Lov, die bereits nummerierte Inhaltsverzeichnisse und Kapitelüberschriften aufweist.
    (http://www.kb.dk/permalink/2006/manus/41/dan/1/)
  • Das Arnamagnäanische Institut in Reykjavík (Stofnun Árna Magnússonar í íslenskum fræðum) hat mehrere prominente isländische Handschriften online digitalisiert zur Verfügung gestellt, darunter AM 334 fol., Staðarhólsbók, ca. 1260–1280, eine der beiden erhaltenen Handschriften der Grágás, der Sammlung des Rechts des isländischen Freistaats, und daneben der einzige Textzeuge der Járnsíða, dem 1271 von König Magnus Håkonsson erlassenen Gesetz für Island, das 1281 von der Jónsbók abgelöst wurde. Als eine von ganz wenigen mittelalterlichen Rechtshandschriften Islands enthält die Staðarhólsbók nummerierte Inhaltsverzeichnisse und Kapitelüberschriften. Weitere Rechtshandschriften auf dieser Seite sind GKS 3270 4to, ca. 1350, mit einem unnummerierten Inhaltsverzeichnis ausgestattet, AM 350 fol., Skarðsbók, 1363, die als eine der ältesten isländischen Rechtshandschriften Kurzfassungen verschiedener Rechtsbücher enthält, sowie AM 147 4to, Heynesbók, 16. Jahrhundert, die wie einige andere isländische Rechtshandschriften aus dieser Zeit den Rechtstext in der Form zahlreicher Randzeichnungen illustriert.
    (http://www.am.hi.is:8087/)
  • GKS 1154 fol., Codex Hardenbergianus, ca. 1340, die einzige Handschrift des norwegischen Landslov mit prächtigen, historisierten Illuminationen.
    (http://www.kb.dk/permalink/2006/manus/3/dan/1+verso/)

Lena Rohrbach ist Juniorprofessorin für skandinavistische Mediävistik am Nordeuropa-Institut der Humboldt-Universität zu Berlin. In ihrer Forschung widmet sie sich der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtshandschriftenüberlieferung Nordeuropas, der isländischen Sagaliteratur (v.a. den sogenannten zeitgenössischen Sagas), und der Geschichte der isländischen Schriftkultur. Methodisch liegen ihre Schwerpunkte in medientheoretischen und literarisch-anthropologischen Fragestellungen.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2149

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Gemeinsame Forschungsfelder indentifizieren, mögliche Kooperationspartner finden, Informationen teilen – das neue DFMFA

(version française ci-dessous) Als wir vor im August 2012 diese gemeinsame Initiative starteten, um die deutsche und die französische Mediävistik näher zu sammenzuführen, hätten wir niemals mit einem so großen Interesse gerechnet. Auf unsere erste Bedarfsabfrage hatten sich damals mehr als 80 deutsche und mehr als 160 französische Kollegen gemeldet. Grund genug, die Initiative auszuweiten und etwas Angemessenes auf die Beine zu stellen. Das Ergebnis steht jetzt hier: das Deutsch-Französische Mediävistenforum – Forum des médiévistes franco-allemand (DFMFA). Ziel der Initiative war es von Anfang an, die Interessen der deutschen und der französischen Mittelalterforschung zusammenzuführen und die Bedingungen für Kooperationen zu verbessern. Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit, gemeinsame Forschungsfelder zu identifizieren, Partner für Forschungsprojekte zu finden und Auskunft über Fördermöglichkeiten zu erhalten. Diesem Ziel hoffen wir, mit der heutigen Veröffentlichung des Forums deutlich näher gekommen zu sein. Was ursprünglich als Datenbank geplant war, ist nun ein Blog geworden. Das Format des wissenschaftlichen Blogs bietet eine ganz neue Form der Kommunikation und des Austausches. Denn jeder, der einmal am DFMFA eingeschrieben ist, hat die Möglichkeit, hier auch selbst beizutragen und das Forum als offene Informationsplattform zu nutzen und Informationen zu teilen. Er kann konkrete Projektanfragen stellen, über Stellenausschreibungen wie […]

Quelle: http://dfmfa.hypotheses.org/847

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Pre-Conference: „DARIAH-DE – Aufbau von Forschungsinfrastrukturen für die e-Humanities“

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Im Rahmen der ersten Jahrestagung „Digital Humanities – methodischer Brückenschlag oder `feindliche Übernahme`? Chancen und Risiken der Begegnung zwischen Geisteswissenschaften und Informatik“ der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (Dhd), die vom 25.-28.03.2014 in Passau stattfindet, lädt DARIAH-DE zur Pre-Conference. Vom 25.-26.03.2014 werden in Workshop-Sessions verschiedene Aspekte der DARIAH-DE Forschungsinfrastruktur erörtert. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragen nach den methodischen, thematischen und technologischen Anforderungen der Geistes- und  Kulturwissenschaften an eine digitale Forschungsinfrastruktur und die Auswirkungen der Anforderungen auf die Lehre. Außerdem soll es um die Frage gehen, wie digitale Forschungsinfrastrukturen nachhaltig etabliert werden können – und zwar unabhängig von befristeten Projektförderzeiträumen.

In vier Sessions werden die Kernelemente der DARIAH-DE Forschungsinfrastruktur -  Lehre, Forschung, Forschungsdaten und technische Infrastruktur – behandelt. Zusätzlich soll der Umgang mit Daten, die Objekte beschreiben, diskutiert werden. Denn bild- und objektanalysierende Kulturwissenschaften, wie beispielsweise die Archäologie, stellen digitale Forschungsinfrastrukturen vor neue Herausforderungen.

Als Abschluss des ersten Tages referiert Dr. Karl-Heinz Mörth, Institute for Corpus Linguistics and Text Technology, Austrian Academy of Science, über die derzeitigen Entwicklungen beim Aufbau von digitalen Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Kulturwissenschaften in Österreich und deren Verbindung und Kooperationen zu den gemeinsamen Entwicklungen innerhalb des europäischen Forschungsraums.

Während der zweitägigen Pre-Conference finden DARIAH-Cafés statt, in denen Teilnehmende ihre Forschungsprojekte präsentieren. Diese mit DARIAH-DE assoziierten Projekte zeigen auf, wie vielseitig die DARIAH-DE Forschungsinfrastruktur nutzbar ist. Während der DARIAH-Cafés soll der Dialog zwischen EntwicklerInnen, WissenschaftlerInnen und VertreterInnen von Forschungsinfrastrukturen gefördert sowie neue Kontakte aufgebaut werden. DARIAH-DE-VertreterInnen präsentieren die im Projekt entwickelten fachwissenschaftlichen Dienste, wie z.B. den Geo-Browser und die Collection Registry. Weitere Komponenten der technischen Infrastruktur, curriculare Themen, in Planung befindliche DH-Studiengänge und forschungsbezogene Ergebnisse werden vorgestellt. Studentische Gruppen von verschiedenen Universitäten präsentieren darüber hinaus eigene Forschungsprojekte und ihre aktuellen Arbeiten.

Darüber hinaus werden Studierende und NachwuchswissenschaftlerInnen unterschiedlichster Disziplinen ihre eigenen DH-Projekte und Vorhaben vorstellen. Das DARIAH-DE Café bietet somit einen guten Überblick über aktuelle Themen, Methoden, Verfahren und Curricula-Entwicklungen in den Digital Humanities. Folgende Präsentationen werden im Rahmen des DARIAH-DE-Cafés stattfinden:

Weitere Infos zur Konferenz und Anmeldung erhalten Sie unter http://www.dhd2014.uni-passau.de/. Erfolgt die Registrierung bis zum 08. März 2014, wird Frühbucher-Rabatt erstattet.

Kontaktadresse:

Dr. Heike Neuroth
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Papendiek 14, 37073 Göttingen
Telefon (0551) 39-33866
E-Mail: neuroth@sub.uni-goettingen.de
Internet: www.sub.uni-goettingen.de

Programm der DARIAH-DE Pre-Conference:

Dienstag, 25. März 2014

Uhrzeit Thema
13:00-13:30 Begrüßung und Eröffnung - Dr. Heike Neuroth (SUB Göttingen)
13:30-15:00 1. Session Forschungsfragen und -methoden - Dr. Christof Schöch (Uni Würzburg), Dirk Wintergrün (MPIWG Berlin)
15:00-15:30 Kaffeepause
15:30-16:30 2. Session Lehre - Prof. Dr. Manfred Thaller (Uni Köln)
16:30-18:00 Demo-Session Teil I (in einem gesonderten Raum): Demo-Sessions im Rahmen des DARIAH-DE-Cafés, Demo-Sessions assoziierter DARIAH-DE Projekte
ab 18:00 Abendvortrag - Dr. Karlheinz Mörth, Österreichische Akademie der Wissenschaften: „Der Aufbau von digitalen Forschungsinfrastrukturen für die Geistes- und Kulturwissenschaften in Österreich“
ab 20:00 Gemeinsames Pre-Conference Abendessen

Mittwoch, 26. März 2014

Uhrzeit Thema
9:00-9:15 Eröffnung des 2. Tages
9:15-10:30 3. Session Wissenschaftliche Sammlungen - Dr. Thomas Stäcker (HAB Wolfenbüttel)
10:30-10:45 Kaffeepause
10:45-12:00 4. Session Technische Infrastruktur – PeterGietz (DAASI), Tibor Kalman (GWDG, Göttingen)
12:00-12:30 5. Session Objekt-Cluster - Prof. Dr. Reinhard Förtsch (DAI Berlin)
12:30-13:00 Abschlussdiskussion: „Digitales Forschen und Lehren in den Geisteswissenschaften – Themen und Perspektiven für DARIAH-DE“ - Dr. Heike Neuroth (SUB Göttingen)
13:00-14:00 Demo-Sessions Teil II (in einem Raum): Demo-Sessions im Rahmen des DARIAH-DE-Cafés, Demo-Sessions assoziierter DARIAH-DE Projekte

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3058

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Richard Schuberth: Neues Wörterbuch des Teufels

Kommenden Donnerstag (27.2.2014, 20h) stellt Richard Schuberth im Ostklub (1040 Wien, Schwindgasse 1) Das neue Wörterbuch des Teufels (Klever Verlag) vor.
Schon dieses eine Lemma - veröffentlich im aktuellen Augustin (Nr. 361, S.37) - ist eine Wohltat, noch dazu angesichts des österreich-patriotischen Stuss, den zuletzt ein sich für seriös haltender Historiker wie Manfried Rauchensteiner zum Thema für das Presse-Spectrum (15.2.2014, S. IIIf.) fabrizierte:

Princip, Gavrilo
Früher Märtyrer der Ökobewegung, der dem Tiermörder Franz Ferdinand das Handwerk legte, ehe der auch das 274.512. Wildtier seiner Jägerlaufbahn massakrieren konnte.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/706565480/

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Problematisieren ohne Problemlösen? Zu einer Passage in Schröders (2003) “Die Handlungsstruktur von Texten”

Ich beschäftige mich zur Zeit mit der Illokutionsstruktur von Texten. Das ist eines der wichtigsten Bestimmungspunkte meiner Arbeit. Bezüglich dieses Komplexes eine begründete Position herauszuarbeiten, wird die empirische Analyse und ihren theoretischen wie auch praktischen Ertrag wesentlich prägen. In diesem Zusammenhang wurde mir vor einiger Zeit eine Monografie von Thomas Schröder empfohlen. Diese Woche bin ich endlich dazu gekommen, einen Blick in sie zu werfen. Dabei ist mir ein interessanter eristischer Zug in die Hände gefallen.

In seiner Habilitationschrift “Die Handlungsstruktur von Texten. Ein integrativer Beitrag zur Texttheorie” (2003) geht Thomas Schröder (Innsbruck) das Problem an, wie Texte in ihrer Binnenstruktur handlungstheoretisch zu rekonstruieren sind. Das ist eine wichtige und immer noch aktuelle Fragestellung der linguistischen Pragmatik.

Darin findet sich im ‘Theoriekapitel’ die folgende Passage:

“Äußerungs- und Handlungsebene werden also parallel betrachtet: Genauso wie ein Text als Äußerungseinheit ein Produkt aus Sätzen ist, wird auch die Texthandlung als ein Produkt aus „Satzhandlungen“ gesehen. Die möglichen Probleme, die mit einer solchen Parallelsetzung von Sätzen und einfachen Handlungen verbunden sind, werden an dieser Stelle bewußt ausgeklammert. Beide Kategorien, erst recht aber ihr Verhältnis, sind heftig umstritten. Diese Diskussion hier aufzunehmen, würde allzu weit vom Hauptgegenstand der Untersuchung wegführen.” (Schröder 2003, 35f.)

Zurecht weist Schröder hier auf einen Problemkomplex hin, der “heftig umstritten” ist. Dass er so “heftig umstritten” ist, hat den Grund, dass es sich hierbei um eine der zentralen Fragen linguistischer Pragmatik handelt. Und es ist wohl ziemlich normal, dass sich an solchen Fragen, die Geister scheiden.

Um das kurz zu explizieren: Was Schröder da anspricht, ist die Frage des Verhältnisses von Oberflächenstruktur und Tiefenstruktur. Oder anders: Was sehen wir (Forscher_innen), wenn wir uns die Buchstabenkombinationen eines Textes anschauen? Oder: Welche Leistung vollbringt die Medialität von Sprache? Welches Vermittlungsverhältnis liegt vor?

Schröder beantwortet diese Frage mit einem Abbild- oder Repräsentationsverhältnis. Was wir sehen/hören ist die Handlung: “Äußerungs- und Handlungsebene werden also parallel betrachtet”, kurz darauf spricht er von “Parallelsetzung”. Das ist strenggenommen kein Identitätsverhältnis, wie ich es mit “ist” ausgedrückt habe. Es ist sogar ein spezifisches Differenzverhältnis, dass sich auch in seinen Illokutionsstruktur-Schemata niederschlägt. Zwischen der Handlungs- und der Äußerungsebene ist immer ein weißer Graben gezogen, der zwei formgleiche Seiten trennt: Auf der einen steht Satz, auf der anderen Satzhandlung, Teiltext – Teiltexthandlung, Text – Texthandlung. Was dieser gezogene Graben genau bedeuten soll, wird nicht erklärt. Die Formgleichheit auf beiden Seiten impliziert aber, dass es sich um das parallelgeführte Vermittlungsverhältnis von Oberfläche und Tiefe handelt, was durch die Formgleichheit als Abbildungsverhältnis identifizierbar wird. Die Tiefenstruktur schlägt sich 1:1 in der Oberflächenstruktur nieder. So kann der gezogene Graben zwischen Beiden nur die Vermittlung, die Medialisierung zwischen Mentalem und Medialem meinen, der aber als weißes, unentdecktes Land diagrammatisch einfach übersprungen wird.

Was aber ist eigentlich damit gemeint, wenn von Tiefenstruktur gesprochen wird. Es ist freilich eine konzeptuelle Metapher, die unterstellt, hinter oder unter der wahrnehmbaren Oberfläche der Phänomene gibt es eine wirkende Kraft, die bestimmt, wie die Oberfläche sich ausformt. Nun meinen Linguist_innen, wenn sie von Tiefenstrukturen sprechen, keine metaphysischen Wirkkräfte aufzufinden. Wenn wir von Tiefenstrukturen sprechen, meinen wir gesellschaftliches oder zumindest gemeinschaftliches Sprachwissen, dass anhand der empirischen Oberfläche begrifflich rekonstruiert werden kann. Die sprachliche Oberfläche erscheint in diesem Zuschnitt als Mittelarrangement, dass im sozialen Austausch durch wiederkehrende Handlungskonstellationen zweckadäquat geformt wird. Das ist die Position, wie sie die Funktionale Pragmatik seit den späten 1970er Jahren kontinuierlich entfaltet hat, um eine ganzheitliche, linguistische Perspektive auf sprachliches Handeln herauszuarbeiten: sowohl theoretisch, wie auch empirisch (vgl. z.B. Ehlich 1991; 2007b; Rehbein 2001; Redder 1998).

Arbeiten von Rehbein, Redder und Hoffmann finden sich auch in Schröders Habil. Die Funktionale Pragmatik hat nun den Standpunkt herausgearbeitet, dass kein “Homomorphie”-Verhältnis zwischen Oberflächen- und Tiefenstruktur herausgearbeitet werden kann (Rehbein 2001, 933; Ehlich/Rehbein 1986, Kap. 6) und beziehen damit eine deutliche Position bezüglich des im Zitat problematisierten Sachverhalts.

Mit dem Begriff der Illokution werden nun die Zwecke sprachlicher Handlungen “mittlerer Größenordnung” benennbar: die Zwecke der Sprechhandlungen (Redder 1998, 64). Wie die Sprachakttheorie gezeigt hat, sind diese Benennungen nur selten in der sprachlichen Oberfläche auffindbar oder anders: eine empirische Handlung findet in ihrem Vollzug nur selten eine Explizierung ihres Zwecks durch die Handelnden selbst. In den meisten Fällen ist es also eine hermeneutische Analyseleistung, welche Illokution hinter einer Äußerung verborgen liegt. Diese müssen die Wissenschaftler_innen, wie die Interaktanten gleichermaßen leisten, um zu verstehen; gleichwohl die Interaktanten dies im höheren Maße routiniert leisten, weil sie beim Verstehen freilich ganz andere Interessen verfolgen als ein_e Linguist_in.

Schon diese wenigen Ausführungen reichen aus, um zu verdeutlichen, dass ein einfaches abbildhaftes Parallelisieren von Satz und Handlung nicht ausreichend zu sein scheint, um deren Verhältnis zu bestimmen. Zieht man nun das Verhältnis von Illokution und Handlungsmuster heran (vgl. Ehlich/Rehbein 1979; 1986), wird das noch einmal deutlicher. Denn damit wird ersichtlich, dass Illokutionen nicht einfach in sich selbst aufgehen, sondern zentrale Einheiten im interaktiven Vollzug von Handlungsmustern darstellen (vgl. Ehlich 2007a, 33f.). Ohne die jeweilige Rekonstruktion der Position der einzelnen Sprechhandlung im dazugehörigen Handlungsmuster ist ihre Handlungsqualität nicht ausreichend bestimmbar und damit lässt sich eigentlich erst sinnvoll rekonstruieren, wie einzelne Sprechhandlungen im Text verkettet werden, ohne nur auf “indem”- und “und dann”-Relationen1 zurückgreifen zu müssen. Das möchte ich im Folgenden aber nicht weiter ausführen.

Vielmehr möchte ich noch einen kurzen Blick auf das obige Zitat werfen. Wie wir gesehen haben, wir ein zentrales Problem aufgeworfen, mit dem eine Untersuchung der Handlungsqualität von Texten befasst sein muss, ja mindestens eine Position begründet beziehen muss, um davon ausgehend gewissermaßen erst starten zu können. Schröder geht dabei – wie ich finde – einen recht eigenwilligen Weg. Er problematisiert diesen forschungspraktischen Entscheidungsknoten sehr stark, indem er ihn als “heftig umstritten” kennzeichnet. Ebenso weist er auf “mögliche Probleme” hin, “die mit einer solchen Parallelsetzung von Sätzen und einfachen Handlungen verbunden sind”, um sie gleich darauf “bewußt auszuklammer[n]“.

Schauen wir uns dazu den Kontext (hier kursiviert) des Zitates an:

Im Mittelpunkt der Handlungsstrukturbeschreibung steht somit der Zerlegungszusammenhang, der zwischen der Texthandlung und ihren Bestandteilen, den Teil-Handlungen, besteht. Als kleinste Einheiten werden dabei die einfachen sprachlichen Handlungen gesehen, denen auf der Äußerungsebene in der Regel die Einheit des Satzes entspricht. Äußerungs- und Handlungsebene werden also parallel betrachtet: Genauso wie ein Text als Äußerungseinheit ein Produkt aus Sätzen ist, wird auch die Texthandlung als ein Produkt aus „Satzhandlungen“ gesehen. Die möglichen Probleme, die mit einer solchen Parallelsetzung von Sätzen und einfachen Handlungen verbunden sind, werden an dieser Stelle bewußt ausgeklammert. Beide Kategorien, erst recht aber ihr Verhältnis, sind heftig umstritten. Diese Diskussion hier aufzunehmen, würde allzu weit vom Hauptgegenstand der Untersuchung wegführen. „Satzhandlungen“ werden deshalb im folgenden ohne weitere Problematisierung als kleinste Bausteine der Handlungsstruktur aufgefaßt (vgl. dazu beispielsweise Motsch/Viehweger 1981, 131 ff. bzw. Motsch 1983 oder, aus anderer Perspektive, Fritz/Muckenhaupt 1981, 17 ff.)” (Schröder 2003, 35f.)

Wie jetzt ersichtlich wird, hat Schröder die Problematisierung des Verhältnisses von Oberfläche und Tiefe eingebettet in die analysepraktische Frage des Zerlegens eines Textes bzw. einer Texthandlung in Einzelhandlungen, deren Zusammenwirken dann als “Handlungsstruktur von Texten” beschrieben werden kann. Die – geradezu schon mechanistisch metaphorisierte – Analysearbeit (‘das Zerlegen’) und ihre Begründung soll bei Schröder nicht weiter diskutiert werden, zu weit führe sie “vom Hauptgegenstand der Untersuchung” weg. Das ist ein legitimer und oft anzutreffender rhetorischer Zug. Ebenso verhält es sich mit dem, was Schopenhauer (1830/2009, 71) vielleicht ein “argumentum ad verecundiam” nennen würde. Das ‘Appellieren an die Ehrfurcht’; hier: vor den früheren Leistungen von Autoritäten. Wobei gerade in dieser gesammelten Platzierung der Literaturverweise an das Ende das Absatzes ihre Rolle innerhalb des Handlungsmusters, dessen Niederschlag sie bilden, veruneindeutigt wird. Dienen Motsch & Co hier dazu, die Lösung des Problems darzustellen, an die er “ohne weitere Problematisierungen” anschließen kann? Oder haben Motsch & Co sich auch ‘nur’ für eine “Parallelsetzung” von Oberfläche und Tiefe entschieden?

Die ambige Setzung der Literaturverweise und die Einbettung einer Problematisierung in eine analysepraktische Entscheidung, ist hörerseitig ganz unterschiedlich zu verstehen – je nach Kenntnis von Motsch & Co. Die musterbezogene Rolle von Motsch & Co variiert dadurch hier zwischen ‘Lösungsversuch’ innerhalb eins Problematisieren-Problemlösen-Musters (vgl. Ehlich/Rehbein 1986, Kap. 2; Wiesmann 2003; Petkova-Kessanlis 2009) und ‘Begründungsversuch’ innerhalb eines Begründen-Musters (vgl. Trautmann 2004; Tzilinis 2011), das zur Anwendung kam, weil (besonders nach diesem Absatz) hörerseitig antizipierbare Einwände zu bearbeiten waren.2

So wird auch hierin noch einmal deutlich, in welcher Weise die Bestimmung illokutiver Qualität von Sprechhandlungen in Texten hochgradig abhängig ist von ihrer Musterbezogenheit und dem vorhandenen Muster- wie Sachwissen.3 Im vorliegenden Fall kann die Vereindeutigung der möglichen Musterposition von Motsch & Co4 darüber geleistet werden, indem man sich diese Forschungsliteratur anschaut und dann einschätzt, zu welcher Musterposition die angegebenen Stellen taugen.

Die besprochene Passage erweist sich mithin als interessanter und äußerst komplexer Fall wissenschaftlichen Streits, der immer auch das Beziehen einer Position bedeutet und dessen Rekonstruktion sich nicht nur im Beschreiben der linearen Oberflächenstrukturen erschöpft.

 

Literatur

Brinker, Klaus (2000): Textfunktionale Analyse. In: Brinker, Klaus/Antos, Gerd/Heinemann, Wolfgang/Sager, Sven F. (Hg.): Text- und Gesprächslinguistik. Linguistics of Text and Conversation. Berlin, New York: De Gruyter (HSK, 16.1), S. 175–186.

Ehlich, Konrad (1991): Funktional-pragmatische Kommunikationsanalyse. Ziele und Verfahren. In: Flader, Dieter (Hg.): Verbale Interaktion. Studien zur Empirie und Methodologie der Pragmatik. Stuttgart: Metzler, S. 127–143.

Ehlich, Konrad (2007a): Funktionale Pragmatik – Terme, Themen und Methoden. Jochen Rehbein sexangenario. Erstveröffentlichung in: Deutschunterricht in Japan 4 (1999), S. 4-24. In: Konrad Ehlich: Sprache und sprachliches Handeln. Band 1: Pragmatik und Sprachtheorie. Berlin, New York: De Gruyter, S. 29–46.

Ehlich, Konrad (2007b): Sprachmittel und Sprachzwecke. In: Konrad Ehlich: Sprache und sprachliches Handeln. Band 1: Pragmatik und Sprachtheorie. Berlin, New York: De Gruyter, S. 55–80.

Ehlich, Konrad/Rehbein, Jochen (1979): Sprachliche Handlungsmuster. In: Soeffner, Hans-Georg (Hg.): Interpretative Verfahren in den Sozial- und Textwissenschaften. Stuttgart: Metzler, S. 243–274.

Ehlich, Konrad/Rehbein, Jochen (1986): Muster und Institution. Untersuchungen zur schulischen Kommunikation. Tübingen: Narr.

Petkova-Kessanlis, Mikaela (2009): Musterhaftigkeit und Varianz in linguistischen Zeitschriftenaufsätzen. Sprachhandlungs-, Formulierungs-, Stilmuster und ihre Realisierung in zwei Teiltexten. Frankfurt a.M. etc.: Lang.

Redder, Angelika (1998): Sprachbewusstsein als handlungspraktisches Bewusstsein – eine funktional-pragmatische Diskussion. In: Didaktik Deutsch 3 (5), S. 60–76.

Rehbein, Jochen (2001): Das Konzept der Diskursanalyse. In: Brinker, Klaus/Antos, Gerd/Heinemann, Wolfgang/Sager, Sven F. (Hg.): Text- und Gesprächslinguistik. Linguistics of Text and Conversation. Berlin, New York: De Gruyter (HSK, 16.2), S. 927–945.

Schopenhauer, Arthur (1830/2009): Die Kunst, Recht zu behalten. Hamburg: Nikol.

Schröder, Thomas (2003): Die Handlungsstruktur von Texten. Ein integrativer Beitrag zur Texttheorie. Tübingen: Narr.

Trautmann, Caroline (2004): Argumentieren. Funktional-pragmatische Analysen praktischer und wissenschaftlicher Diskurse. Frankfurt a.M. etc.: Lang.

Tzilinis, Anastasia (2011): Sprachliches Handeln im neugriechischen Wissenschaftlichen Artikel. Ein Beitrag zur Komparatistik der Wissenschaftssprachen. Heidelberg: Synchron.

Wiesmann, Bettina (2003): Problemlösen, Kategorisieren, Einschätzen – Zur Konzeptualisierung von Wissenschaft in deutsch- und spanischsprachigen Texten. In: Ehlich, Konrad/Steets, Angelika (Hg.): Wissenschaftlich schreiben – lehren und lernen. Berlin, New York: De Gruyter, S. 289–304.

 

  1. Diese Relationen spezifiziert Schröder (2003, 42-49) freilich noch und macht – was ich für sehr wichtig halte – Maximen deutlich, auf deren Basis es zu illokutionären Interrelationen kommt. Dass diese Maximen aber weitestgehend aus einem interaktionalen Zusammenspiel zwischen Sprecher und disloziertem Hörer sich ergeben, bleibt bei ihm nur angedeutet.
  2. Deutlich wird hier ebenso, dass Illokutions- und thematische Struktur nicht losgelöst voneinander betrachtet werden können, wie Brinker (2000) das macht, wenn er eine Illokutionsstruktur von Texten ganz verneint.
  3. Natürlich liegen im ausgewählten Abschnitt auch noch andere und kleinräumigere Muster und den dazugehörigen Illokutionen vor, deren Verhältnis zu den übergeordneten ebenso beschrieben werde muss.
  4. Was ebenso deutlich wird, ist, dass die Einheit ‘Satz’ keineswegs als die kleinste illokutionstragende Einheit verstanden werden kann. Vielmehr scheint es domänenspezifisch ganz unterschiedliche zu sein, welche sprachlichen Mittel Illokutionen unterschiedlichster Art zum Ausdruck bringen können.

Quelle: http://metablock.hypotheses.org/454

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Lernst du noch oder spielst du schon?

Games, Gamification, Serious Games – Spiele als Bereicherung der Hochschullehre Spiele in der Hochschullehre erschienen mir schon vor dem Seminar als gewinnbringende Möglichkeit, die eigene Lehre zu bereichern. Tabu habe ich beispielsweise schon selbst in meinen Lehrveranstaltungen eingesetzt. Die umfangreichen Potentiale und Einsatzmöglichkeiten von Spielen in der Hochschullehre waren mir bisher jedoch unklar. In dem zweitägigen Workshop “Games in Higher Education” bot sich mir endlich die Gelegenheit, diese Lücken zu füllen und die Anwendung verschiedener Spiele für die eigene Lehre zu durchdenken. Auf die […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/5474

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Blogaward de.hypotheses – was soll ich denn nur wählen? Teil II. Blogs zu einem Forschungs- / Editionsprojekt, Quellenblogs

In Teil 2 unserer Vorstellung der Blogs für den Publikumspreis beim Blogaward de.hypotheses 2014 präsentieren wir eine kleine Liste an Blogs, die ein Editionsprojekt begleiten, das gleichzeitig auch ein Forschungsprojekt sein kann. Mit aufgelistet haben wir Blogs, die Quellen publizieren. Viel Spaß beim Entdecken!

1. Achtundvierzig http://achtundvierzig.hypotheses.org/

Dieses Blog einer Projektgruppe an der KU Eichstätt-Ingolstadt berichtet von der Forschung zur „Provisorischen Zentralgewalt für Deutschland“ in der Revolution von 1848/49 und darüber hinaus über aktuelle Entwicklungen in der wissenschaftlich-historischen Auseinandersetzung mit der Revolution von 1848/49 und ihrer Rolle in der deutschen und europäischen Politikgeschichte des 19. Jahrhunderts.

2. Archivar – Kamera – Weltkrieg http://kriegsfoto.hypotheses.org/

Das Blog soll in Form eines Online-Tagebuchs über die Bearbeitung des umfangreichen Fotonachlasses des pfälzischen Archivars Dr. Karl Lutz berichten. Lutz hat im 2. Weltkrieg als Offizier akribisch fotografiert, vor allem an der Ostfront sowie in Italien. Im Blog kommen die Bearbeiter des Nachlasses selbst zu Wort, stellen geplante Arbeitsschritte zur Diskussion und präsentieren eine Auswahl an Fotos.

3. Archivum Rhenanum http://archives.hypotheses.org/

Das Interreg-EU-Projekt “Grenzüberschreitendes Netzwerk digitaler Geschichtsquellen: Archive als Gedächtnisse der historisch gewachsenen Landschaft Oberrhein” stellt in diesem Blog Informationen zu den Projektzielen bereit. Es dient ebenso dem Nachweis und der Publikation bearbeiteter und digitalisierter Archivbestände; landesgeschichtliche Forschungsvorhaben am Oberrhein stehen ebenso im Fokus wie Tagungen und andere Veranstaltungen.

4. Digital Intellectuals http://digitalintellectuals.hypotheses.org/

A blog accompanying the (mostly digital) endeavours of the junior research group “Berlin Intellectuals 1800-1830″ – Es geht zum Einen um theoretische Fragen, zum Anderen um praktische Probleme, wie sie während der Entstehung der digitalen Edition auftreten. In dieser Edition werden unterschiedliche, bislang unedierte Handschriften aufgenommen: Briefe, Protokolle, Vorlesungsmitschriften, Werkmanuskripte, verfasst von Verlegern, Professoren, SchriftstellerInnen, die am Anfang des 19. Jahrhunderts in Berlin lebten.

5. Napoleon auf der Spur http://naps.hypotheses.org

Thema des Blogs sind die Quellen zur Geschichte des Königreichs Westfalen (1807–1813/14), die auf zahlreiche Archive in verschiedenen deutschen Bundesländern und im Ausland verteilt sind und gemessen an dem kurzen Zeitraum, in dem das Königreich bestand, eine erstaunlich Dichte aufweisen. Darüber hinaus bietet es methodologische Überlegungen für eine kontextualisierte und kritische Quellenauslegung.

6. Roman Zirngibl http://romanzirngibl.hypotheses.org/

P. Roman Zirngibl von St. Emmeram (1740-1816) war Historiker der alten Bayerischen Akademie der Wissenschaften und ein Kenner der mittelalterlichen bayerischen Geschichte seiner Zeit. Geplant ist eine Edition seiner monatlichen Berichte, die er in den Jahren 1812 bis 1815 an das Allgemeine Reichsarchiv sandte, das Blog begleitet die Arbeiten daran.

7. Studienstätte Protestantismus http://studpro.hypotheses.org

 Das Weblog “Studienstätte Protestantismus” informiert über alle Aktivitäten des Projekts zum Ausbau der Forschungsbibliothek Gotha zu einer Forschungs- und Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus in der Frühen Neuzeit. Im Rahmen des Projekts sollen die digitalen Dienstleistungen fortentwickelt, weitere handschriftliche Bestände erstmals erschlossen sowie Ausstellungen und wissenschaftliche Tagungen in Anlehnung an die Themenjahre der Reformationsdekade bis 2017 durchgeführt werden.

8. Yousef Jameel Projekt http://jameel.hypotheses.org/

Das Yousef Jameel Digitalisierungsprojekt dokumentiert und digitalisiert 11.000 ausgewählte Objekte der Sammlung des Museums für Islamische Kunst in Berlin. Diese gesammelten Daten werden über das Portal der Staatlichen Museen zu Berlin „SMB-digital“ sowie über „Islamic Art Online“ recherchierbar sein.In diesem Blog geben die Mitarbeiter des Projekts einen Einblick in ihre Arbeit.

9. Bereschit Rabba lesen http://bereschitrabba.hypotheses.org/

Das Blog ist aus den Lektürekursen zu Bereschit Rabba im Masterstudiengang “Jüdische Kulturgeschichte” an der Universität Salzburg entstanden. Die bisher entstandenen Übersetzungen und Beschreibungen der Argumentationen werden hier zusammengestellt, die Übersetzung soll weitergeführt werden. Im Zentrum steht die literarische Eigenart der Texte.

Zur Wahl des Publikumspreises geht es hier: https://survey.openedition.org/index.php/885382/lang-de

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Siehe auch:

Blogaward de.hypotheses – was soll ich denn nur wählen? Teil I. Dissertationsblogs

 

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2033

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Zu mittelalterlichen Wappenbesserungen und neuen Ansätzen in der Heraldik. Vortrag und Interview mit Laurent Hablot (Poitiers) an der Universität Münster

Am 20. Januar sprach Laurent Hablot (Poitiers) in der französischsprachigen Vortragsreihe “La jeune génération des médiévistes français invitée à Münster” am Historischen Seminar der Universität Münster über Devisen und Wappenbesserungen im Spätmittelalter. Wie immer bei dieser Vortragsreihe, gibt es zum … Continue reading

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/888

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