09. Brockhaus und die Fragilität des Wissens

Brockhaus_Lexikon_17_Bande_WK_01Aufräumarbeiten in der Vergangenheit

Wieder einmal klappt er zu, der Sargdeckel des Veralteten. Ein historisches Kapitel wird beschlossen, ein lange Zeit vertrautes Element verabschiedet sich aus der Wirklichkeit, ein bislang selbstverständliches Phänomen verlässt das Hier und Jetzt – und lenkt damit unseren Blick auf eben diese Wirklichkeit, in der wir leben.  Den Brockhaus wird es in Zukunft nicht mehr geben. Nach mehr als 200 Jahren wird dieser einst als unverzichtbar geltende Hort des Wissens, der in keinem sich selbst als bildungsbürgerlich verstehenden Haushalt fehlen durfte, der Entropie der Geschichte zum Opfer fallen. Oder muss man genau genommen nicht davon sprechen, dass es ihn schon länger nicht mehr gibt? Denn die wirtschaftlichen Probleme und zurückgehenden Absatzzahlen, in denen die sinkende Bedeutung dieses Nachschlagewerks ihren unerbittlichen Ausdruck findet, sind ja nicht über Nacht aufgetaucht. Schon länger schwächelt der Brockhaus, weshalb die nun getroffene Ankündigung wie die Hinnahme einer schon länger bestehenden Tatsache anmutet. Die Entwicklungen der jüngeren Zeit – 2012 wurde bereits bekannt gegeben, dass die altehrwürdige „Enyclopaedia Britannica“ nur noch digital erscheint – sind wohl eher Aufräumarbeiten in den Halden einer abgeschlossenen Vergangenheit. Die Reaktionen auf das Brockhaus-Ende sind daher auch weniger durch ein kulturpessimistisches „Was soll jetzt werden?“ als vielmehr durch ein erleichtertes „Wurde aber auch Zeit“ geprägt.

Mit was für einer Veränderung haben wie es hier zu tun? Handelt es sich um eine Verschiebung lexikalischen Wissens vom Bücherregal auf den Bildschirm? Oder wird hier das gewinnorientierte Verlagsunternehmen durch die kollaborative Schwarmintelligenz abgelöst? Oder überholt die Hochgeschwindigkeit des Virtuellen die Trägheit des Gedruckten? Ohne Frage sind all das Faktoren, die sich am Beispiel des Endes klassischer Enzyklopädien beobachten lassen. Schließlich ist es nur zu offensichtlich, dass in der derzeitig vorherrschenden Lexikalisierung von Wissen eine Transformation stattgefunden hat (und weiterhin stattfindet), dass teure und verhältnismäßig schwerfällige Buchprodukte nicht mehr mit kostenlosen und flexiblen Internetangeboten konkurrieren können und dass die Ansprüche an Verfügbarkeit und Aktualisierbarkeit des Wissens einer unübersehbaren Beschleunigung unterliegen.

Beständige Anpassung

Aber ist das aktuelle Ereignis des Brockhaus-Endes tatsächlich ein Indiz für den Abschluss einer historischen Entwicklung? Wir haben es mit dem Ende eines Wirtschaftsunternehmens zu tun, aber nicht – in einem tragischen Sinn – mit dem Ende eines Kapitels der Kulturgeschichte oder – in einem emphatischen Sinn – mit einem Beleg für eine Revolution des Wissens. Wir sind vielmehr Zeugen einer erneuten Transformation der Wissensorganisation, von der einst auch Brockhaus profitierte. Denn das seit 1808 erscheinende Konversationslexikon war wahrlich nicht das erste seiner Art. Schon ein Jahrhundert zuvor hatte sich das nur als „Hübner“ bekannte „Reale Staats- Zeitungs- und Conversationslexicon“ etabliert. Es war um 1700 aus der Notwenigkeit heraus entstanden, die im noch relativ jungen Medium der Zeitung behandelte Welt der Gegenwart zu thematisieren. Wissen sollte sich also nicht mehr nur auf klassische und gewissermaßen ewig gültige Inhalte beziehen, sondern hatte nun auch das Hier und Jetzt zu behandeln. Denn die Welt, wie sie der Leserschaft in der periodisch erscheinenden Zeitung vor Augen trat, war durchzogen von Phänomenen, Personen, Ereignissen, Institutionen und Begriffen, die nicht ohne weiteres verständlich waren. Die Gattung des Zeitungs- und Konversationslexikons sollte hier Abhilfe schaffen.

Schon dieses neue Informationsmedium lebte von der Beschleunigung des Wissens, denn Voraussetzung seines Erfolgs war, dass es sich an die permanent verändernde Gegenwart anpasste und in beständig verbesserten Auflagen erschien. Andere Enzyklopädien, die seit dem 16. Jahrhundert (und auch noch parallel zu den neuen Konversationslexika im 18. Jahrhundert) erschienen, waren Einmalprodukte. Sie traten mit dem hypertrophen Anspruch auf, das Wissen der Welt in einer letztlich vollständigen und vor allem dauerhaft gültigen Form zu versammeln. Aber selbst bei diesen einmalig erscheinenden Enzyklopädien lassen sich Phänomene nicht übersehen, die einer Dynamisierung des Wissens dienen sollten. Denn hatten ältere Exemplare noch auf ein topisches und systematisches Wissensverständnis gesetzt, indem sie ihre Inhalte in Themenbereichen anordneten, sprengten spätere Veröffentlichungen diese Einheit auf. Sie gingen zu einer alphabetischen Organisation des Wissenskosmos über, wodurch keinerlei inhaltlicher Zusammenhang mehr sichtbar wurde. Die Einheit des Wissens wurde geradezu zerfetzt, indem man sie der zufälligen Zuordnung der Buchstabenfolge überließ. Dadurch konnten solche Lexika aber zugleich als schnellere Nachschlagewerke genutzt werden, die überhaupt nicht mehr die Intention hatten, zur Gänze gelesen zu werden.

Die Beständigkeit des Unbeständigen

Vor diesem Hintergrund ist das Ende des Brockhaus überhaupt kein Ende. Der Wandel des Mediums und die zunehmende Dynamisierung des Wissens sind nur konsequente Fortsetzungen von Prozessen, die schon seit Längerem zugange sind. Aufschlussreicher ist daher möglicherweise die Frage nach der Kultur, die Wissen für sich in einer bestimmten lexikalischen Form organisiert. Wenn das Wikipedia-Prinzip inzwischen das Brockhaus-Prinzip abgelöst hat, dann überwindet hier nicht nur das schnellere Internet das langsamere Buch. Dann wird vor allem eine Unbeständigkeit und Unsicherheit des Wissens etabliert, die wesentlich bedeutsamer zu sein scheint. Der gedruckte Brockhaus arbeitete mit einer Verbindung von Zeit und Wissen, die wenn schon nicht auf Ewigkeit, dann zumindest auf Dauerhaftigkeit setzte. Wissen war stabil – oder hatte zumindest stabil zu erscheinen. Demgegenüber funktioniert Wikipedia nicht nur auf der Basis des Prinzips, dass Wissen immer aktualisiert werden muss, sondern dass es sich von den Grundlagen bis in die kleinsten Verästelungen hinein beständig verändern können muss. Die Fragilität des Wissens tritt an die Stelle der Stabilität. Und wenn man sich der Beständigkeit des Wissens über die Welt unsicher geworden ist, dann macht seine Materialisierung in Papierform auch keinen Sinn mehr. Wenn das Ende des Brockhaus also etwas über unsere Wirklichkeit verrät, dann über den fragilen Status des Wissens.


Einsortiert unter:Geschichtskultur, Geschichtsmedien Tagged: Brockhaus, Enzyklopädie, Wikipedia, Wissen

Quelle: https://achimlandwehr.wordpress.com/2013/06/17/09-brockhaus-und-die-fragilitat-des-wissens/

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Deutsch-Französisches-Freundschaftsfest war ein voller Erfolg!

Bei hochsommerlichen Temperaturen stellte sich das Interreg IVa-Projekt “Archivum Rhenanum”  anlässlich des Deutsch-Französischen-Freundschaftsfests auf der Rheininsel “Vogelgrun” bei Breisach der breiten Öffentlichkeit vor. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, um mit uns ins Gespräch zu kommen. Für Kinder gab es Mal- und Bastelbögen, die sehr begehrt waren. Eine rundherum gelungene Veranstaltung!

Nachfolgend Impressionen von unserem Infostand:

Das Team von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen Freundschaftsfest am 15.06.2013.

Das Team von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen Freundschaftsfest am 15.06.2013.

Großer Andrang herrschte am Pavillon von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen-Freundschaftsfest.

Großer Andrang herrschte am Pavillon von Archivum Rhenanum beim Deutsch-Französischen-Freundschaftsfest.

Die Kinder durften am Stand von Archivum Rhenanum kleine Archivkartons basteln und befüllen

Die Kinder durften am Stand von Archivum Rhenanum kleine Archivkartons basteln und befüllen

Quelle: http://de.hypotheses.org/72408

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“Sehepunkte” mit Sonderteil zur frühneuzeitlichen Religionsgeschichte in Ost-/Südosteuropa

Für alle, die es noch nicht gesehen oder die es übersehen haben: “Sehepunkte” hat in der aktuellen Ausgabe (6/2013) einen ausführlichen Sonderteil mit Rezensionen zur Reformations- und Konfessionsgeschichte in Ost- und Südosteuropa. Johannes Wischmeyer (Mainz) hat die Beiträge organisiert und acht Kritiker/innen dafür zusammengebracht. Diese geben einen umfassenden Einblick in den Stand der osteuropäischen Forschung. Die meisten der besprochenen Bücher sind in osteuropäischen Sprachen geschrieben und somit für viele westeuropäische Historiker/innen bzw. Historiker/innen mit einem westeuropäischen Schwerpunkt leider unzugänglich. Die Besprechungen leisten somit auch einen Beitrag zum Wissenstransfer. Wer sich für die Religionsgeschichte der Frühen Neuzeit interessiert, dem/der seien also die aktuellen “Sehepunkte” sehr ans Herzg gelegt.

Quelle: http://de.hypotheses.org/73053

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Stellenangebot wiss. Mitarb. Digital Humanities am IEG

Am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz ist im Rahmen des Projekts DARIAH-DE: Aufbau von Forschungsinfrastrukturen für die eHumanities eine Stelle als

wissenschaftliche(r) Mitarbeiter(in) Digital Humanities
(Digital History/Digital Theology)
Vergütungsgruppe TV-L EG 13, 50 %

ab sofort zu besetzen. Die Stelle ist zunächst bis zum 28. Februar 2014 befristet; eine Verlängerung des Projekts bis zum 28. Februar 2016 wird angestrebt.

Das Projekt

Im vom BMBF geförderten Verbundvorhaben DARIAH-DE (Koordination: Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen) arbeiten Wissenschaftler aus unterschiedlichsten Einrichtungen und Disziplinen zusammen, um Geistes- und Kulturwissenschaftler, die mit digitalen Ressourcen und Methoden arbeiten, in Forschung und Lehre zu unterstützen. Das Projekt baut zu diesem Zweck eine Forschungsinfrastruktur für Werkzeuge und Forschungsdaten auf und entwickelt Materialien für Lehre und Weiterbildung im Bereich Digital Humanities (DH). DARIAH-DE ist der deutsche Beitrag im Rahmen der ESFRI-Roadmap für eine technologische, inhaltliche und organisatorische Abstimmung zwischen europäischen Infrastrukturen und Forschungsnetzwerken in den Geistes- und Kulturwissenschaften.

Das Institut

Die zu besetzende Stelle ist am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), in Mainz angesiedelt. Das IEG ist ein außeruniversitäres Forschungsinstitut und Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Es betreibt Forschungen zu den religiösen, politischen, sozialen und kulturellen Grundlagen Europas in der Neuzeit und unterhält ein internationales Stipendienprogramm. Das IEG setzt sich für innovative Open-Access-Publikationen einschließlich der Spatial Humanities ein und engagiert sich für den Aufbau digitaler Forschungsinfrastrukturen.

Stellenprofil

Sie arbeiten mit Kolleginnen und Kollegen aus derzeit 16 Partnerinstitutionen in zwei Arbeitspaketen zusammen. Der Schwerpunkt Ihrer Arbeit wird ber der Erarbeitung fachspezifischer und fächerübergreifender Standards und Empfehlungen bei der Erschließung und Langzeitnutzung geisteswissenschaftlicher Forschungsdaten liegen.

Im Rahmen des DARIAH-Projektverbunds bringen Sie vor allem die fachlichen Perspektiven der Kerndisziplinen des IEG (Geschichtswissenschaft, Theologie/Kirchengeschichte) bei der Vermittlung von DH-Verfahren sowie der Erschließung und Auswertung von Forschungsdaten ein. Zudem wirken Sie im IEG an der Konzeption von Pilotprojekten gemäß der DARIAH-Strategie mit.

Die Vorbereitung eines Promotionsvorhabens im Rahmen des Forschungsprogramms des IEG mit einem Bezug zu den Projektarbeiten im DARIAH-Verbund wird ausdrücklich begrüßt. Besonders anbieten würden sich Themen in den Bereichen historische Netzwerkanalyse (z. B. Untersuchung und Visualisierung von Beziehungen zwischen historischen Akteuren und Diskursen in Raum und Zeit), historische Forschungsmethoden (z. B. Beziehungen zwischen traditionellen Methoden und Methoden der Digital Humanities, exemplarisch an bestimmten historischen Forschungsfragen oder auch aus wissenschaftsgeschichtlicher Sicht) und Digital Humanities in der geschichtswissenschaftlichen oder kirchengeschichtlichen Lehre (z. B. Rolle und Stellenwert, Vermittlung von Techniken und Methoden).

Anforderungen

  • Abgeschlossenes Studium der Geschichtswissenschaft oder der Theologie (sowie ggf. eines weiteren geisteswissenschaftlichen oder informationstechnologischen Faches);
  • vertiefte, durch Berufs- und Projekterfahrung nachgewiesene IT-Anwenderkenntnisse;
  • Erfahrung in der IT-gestützten Organisation von (Forschungs-) Daten;
  • Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus der Geschichtswissenschaft, der Theologie, weiterer historisch arbeitender Disziplinen und der Informatik;
  • sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache;
  • ausgeprägte Kooperations- und Organisationsfähigkeit.

Die Bewerbung von Frauen ist besonders erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Fragen richten Sie bitte an Dr.-Ing. Michael Piotrowski (piotrowski@ieg-mainz.de, +49 6131 39-39043).

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte unter Angabe der Referenz »IEG-DARIAH2013« bis zum 30. Juni 2013 per E-Mail an unsere Personalabteilung (Frau Seibel, seibel@ieg-mainz.de); fassen Sie bitte alle Unterlagen in einem PDF zusammen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1833

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„Im Vordergrund stehen die Forschungsinteressen.“ DFG-Präsident Peter Strohschneider zu den neuen Fach­informationsdiensten im deutschen Bibliothekswesen

http://www.boersenblatt.net/625414 Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ein neues Konzept zur Förderung von Sondersammelgebieten in Bibliotheken beschlossen, das der Beschaffung digitaler Medien den Vorzug geben soll – die sogenannte e-only-policy. Das hat vor allem bei Verlegern sozial- und geisteswissenschaftlicher Fachliteratur Unruhe hervorgerufen. Boersenblatt.net hat den neuen Präsidenten der DFG, Peter Strohschneider, dazu befragt. Via http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg50699.html

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4511/

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The “Arab Spring”: A challenge to the Christian minorities of the Middle East

In the March 2013 edition of the “Armenian-German Correspondence” (Armenisch-Deutsche Korrespondenz, ADK) OIB research associate Thomas Scheffler published a brief analysis of the current uprisings in the Arab world and their impact on the region’s Christian minorities. For Oriental Christians, the simplistic choice between “democracy” and “dictatorship” often conceals a tragic double-bind dilemma:  Democratization threatens to increase the political power of Islamist movements; continuing loyalty to the region’s old regimes threatens to alienate Christians not only from large segments of the Muslim majority population, but also from Western ideals of ‘democratic progress’. In addition, the chaos accompanying the violent overthrow of an old order usually exposes small and scattered minorities to greater security risks than larger and more compact population groups. Until now, Western support for the region’s ‘democratization’ has done little to set these fears at rest:  In view of the fate of Armenian Christians in the 20th century and the dramatic decimation of Iraqi Christians after the US intervention of 2003, belief in a ‘natural’ convergence between the interests of ‘the West’ and Oriental Christianity is on the wane. The paper summarizes a range of minority strategies to deal with this dilemma: apart from ‘exit’ strategies like remaining silent or preparing for emigration, they include cautious loyalty to the powers that be in order to gain time for their internal reform, building alliances with other minorities, and searching for local partners that could help shaping democratization in ways that are compatible with the interests of minorities (e.g. separation of religion and politics, cultural autonomy, political decentralization, and human rights policies).

To download the PDF, click here.

Quelle: http://de.hypotheses.org/72202

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Nie wieder Langeweile: mein Leben auf/bei/mit Twitter

Letzte Woche warf Wenke Böhnisch von Digiwis ein Twitterstöckchen über den Rhein zu mir nach Paris. Ich bin ja eigentlich kein Fan solcher Dinge, aber nachdem der @fischblog, der das Stöckchen gleichzeitig erhalten hat, sein Twitterstöcken schon verarbeitet und weiter geworfen hat, will ich nicht nachstehen. Hier also die Beantwortung der Fragen über mein Twitterleben im Redaktionsblog (Twitter ist ja Microblogging, so dass es hier ansatzweise passt).

1.) Wer bist Du auf Twitter? Seit wann bist Du auf Twitter? Nutzt Du Twitter vorwiegend privat und/ oder beruflich?

Auf Twitter bin ich seit Februar 2011 als @mareike2405 unterwegs, und zwar hauptsächlich beruflich.

2.) Zu welchen Themen veröffentlichst Du Deine Tweets?

Ich twittere über Geschichte (vorwiegend 19. Jahrhundert) mit Schwerpunkt Deutschland und Frankreich, über das wissenschaftliche Bloggen, über den Einsatz von Sozialen Medien in der Wissenschaft, über bibliothekarische Belange, über Digital Humanities.

3.) Wie viel Zeit pro Woche nimmst Du Dir für Twitter?

Viel. Genau beziffern kann ich es nicht, aber mein Tag beginnt morgens mit Twitter und endet auch abends zumeist mit Twitter. Wartezeiten sind mit Twitter und einem mobilen Gerät keine verlorene Zeit mehr, sondern willkommene Twittermomente.

4.) Auf welchen weiteren Social Media-Kanälen bist Du aktiv?

Ich bin auf Facebook, Academia.edu und auf Google+ aktiv, aber nicht so engagiert wie bei Twitter. Als Google+ neu war, bin ich dort immer wieder in interessante Diskussionen geraten. Das hat sich mittlerweile ziemlich gelegt, und die meisten Unterhaltungen finden bei mir mittlerweile auf Twitter statt.

5.) Welche Position nimmt Twitter für Deine Kommunikation in all Deinen Social Media-Kanälen ein?

Twitter ist für mich die unangefochtene Number one in der Kommunikation über Soziale Medien. Zwar entdecke ich derzeit Academia.edu immer mehr für die Wissenschaftskommunikation, aber das macht halt lange nicht so viel Spaß wie das Zwitschern in 140 Zeichen.

6.) Organisierst Du Tweetups bzw. nimmst Du daran teil?

Bisher habe ich ein Science Tweetup organisiert, im Januar 2013 rund um die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag des Élysée-Vertrags (#elysee50). Das hat sehr viel Spaß gemacht und hat mich vom Konzept, digitale Kommunikation zurück in den analogen Raum zu verlagern, absolut überzeugt. Weitere Tweetsup werden bestimmt folgen.

7.) Wofür verwendest Du Twitter vorwiegend?

Zum… äh… Twittern?

8.) Welche Gesamtnote von 1 – 6 würdest Du Twitter geben und wieso?

Twitter bekommt von mir eine glatte 1. Die Möglichkeiten zur Vernetzung sind fantastisch und Twitter ist ein toller Begleiter für Tagungen. Ohne diese zweite Diskussionsebene wirken Veranstaltungen auf mich mittlerweile leblos und blass.

9.) Welche Tools nutzt Du mit welcher Hardware für Deine Aktivitäten auf Twitter?

Ich nutze TweetDeck und Echofon, bin noch auf der Suche nach einem zukünftigen Ersatz für TweetDeck.

Das Twitterstöckchen werfe ich jetzt wie angekündigt dem Frollein Hund vom @zinken zu sowie an @archivalia_kg – bin gespannt, wie die Herren sich aus der Affäre ziehen werden…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/1359

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“Wir wollen freie Menschen sein”. Ausstellung zum DDR-Volksaufstand in Warschau

Der 17. Juni ist in der deutschen Geschichte ein feststehendes Datum der Erinnerung an den Volksaufstand in der DDR 1953. Bis zur Wiedervereinigung war der Tag im Juni der “Tag der deutschen Einheit”. Nach der Wiedervereinigung ist er bis heute in Deutschland ein Gedenk-, allerdings kein Feiertag mehr. Heute jährt sich der 17. Juni 1953 zum sechzigsten Mal.

Ein sowjetischer Panzer vor dem Gebäude des Georgi-Dimitroff-Museums (des ehemaligen Reichsgerichtes) in Leipzig um den 17. Juni 1953.
Bild: Bundesarchiv, Bild 175-14676 / CC-BY-SA

Am 5. Juni 2013 wurde im Warschauer Dom Spotkań z Historią (Haus der Begegnung mit der Geschichte) die Ausstellung Chcemy być wolni“ („Wir wollen freie Menschen sein“) eröffnet. Die sowohl in deutscher als auch in polnischer Sprache gestaltete Ausstellung soll an die Ereignisse vom 17. Juni 1953 erinnern, als in zahlreichen Städten der DDR eine Million Menschen – erstmalig im damaligen Ostblock – auf den Straßen gegen die kommunistische Diktatur demonstrierten. Die von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur konzipierte Ausstellung wird in Warschau unter Federführung der Deutschen Botschaft Warschau gezeigt, in Kooperation mit dem Deutschen Historischen Institut Warschau und der Universität Warschau.

Ruth Leiserowitz,stellvertr. Direktorin des DHI Warschau Ulrich Mählert, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Markus Meckel, ehem. Minister, Ratsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung SED-Diktatur Rüdiger Freiherr von Fritsch, Deutscher Botschafter in Polen Ehrengast Tadeusz Mazowiecki, erster frei gewählter Ministerpräsident Polens Huberta Freifrau von Fritsch, Ehefrau des Botschafters (v.l.) bei der Ausstellungseröffnung.

Ruth Leiserowitz,stellvertr. Direktorin des DHI Warschau, Ulrich Mählert, Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Markus Meckel, ehem. Minister, Ratsvorsitzender der Stiftung Aufarbeitung SED-Diktatur, Rüdiger Freiherr von Fritsch, Deutscher Botschafter in Polen, Ehrengast Tadeusz Mazowiecki, erster frei gewählter Ministerpräsident Polens und Huberta Freifrau von Fritsch, Ehefrau des Botschafters (v.l.) bei der Ausstellungseröffnung. 

Für die polnische Version der Ausstellung, die wissenschaftlich gemeinsam von Jens Boysen (DHI Warschau) und Jerzy Kochanowski (Universität Warschau) betreut wird, wurden zwei Tafeln hinzugefügt, die darüber informieren, wie Staatsmacht und Gesellschaft in Polen zeitnah auf die ostdeutschen Ereignisse reagierten.

Bei der Eröffnung sprachen der erste polnische Premierminister nach 1989 und Ehrengast Tadeusz Mazowiecki, der Direktor des Hauses der Begegnung mit der Geschichte Piotr Jakubowski, der deutsche Botschafter in Polen Freiherr Rüdiger von Fritsch, die stellvertretende Direktorin des DHI Warschau Ruth Leiserowitz sowie der gegenwärtige Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Markus Meckel.

Weitere Informationen zur Ausstellung sind hier zu finden.

 

Quelle: http://de.hypotheses.org/72012

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