Kurz notiert: Wissenschaftsbloggen in Deutschland auf dem Vormarsch

Der Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0 hat die Ergebnisse der Umfrage “Science 2.0-Survey” veröffentlicht. Im Zeitraum von Anfang September bis Mitte Oktober 2013 wurden 778 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (fächerübergreifend) an deutschen Hochschulen nach ihrer Nutzung von Social Media und onlinebasierten Anwendungen in Forschung und Lehre befragt((1)). In der Zusammenfassung der Ergebnisse heisst es:

“Zu den meist genutzten Anwendungen zählen die Online-Enzyklopädie Wikipedia (von 95% der Befragten beruflich genutzt), Onlinearchive und -datenbanken (79%), Mailinglisten (76%) und Content Sharing bzw. Cloud-Dienste wie beispielsweise Dropbox oder Slideshare (68%), die jeweils von mehr als zwei Dritteln der Wissenschaftler/-innen für berufliche Zwecke genutzt werden.”

Und weiter: ” Aus der Alltagskommunikation bekannte und beliebte Web 2.0-Dienste wie Weblogs, Social Networks, Microblogs und Social Bookmarking-Dienste werden nur in geringem Maß zu beruflichen Zwecken von den Wissenschaftler/-innen eingesetzt.” Und dann genauer auf S. 15: “Von jeweils höchstens knapp einem Drittel der Befragten weren Weblogs (30%), Online-Texteditioren (27%) und Microblogging-Dienste (15%) genutzt, Social Bookmarking Services finden bei lediglich 6 Prozent der Wissenschaftler/-innen Anwendung.”

In der Studie wird außerdem festgehalten, dass “Web 2.0-Tools wie Soziale Netzwerke, Video/Foto-Community-Portale, Chat-/instant Messaging-Dienste, Microblogs, Weblogs und Internetforen stärker privat als beruflich genutzt werden” (S. 15). Auch ist die rezipierende Nutzung größer.

Stellt man diese Ergebnisse der Umfrage gegenüber, die 2010/2011 unter 1.053 Wissenschaftler/innen durchgeführt wurde, so lässt sich beim Wissenschaftsbloggen ein deutlicher Anstieg in der Nutzung verzeichnen. Damals hatten nur 8% angegeben, Wissenschaftsblogs überhaupt zu nutzen, d.h. zu lesen, zu kommentieren oder selbst Blogbeiträge zu schreiben((2)).

Die Studie:

Dr. Daniela Pscheida, Dr. Steffen Albrecht, Sabrina Herbst, Claudia Minet, Prof. Dr. Thomas Köhler: Nutzung von Social Media und onlinebasierten Anwendungen in der Wissenschaft. Erste Ergebnisse des Science 2.0-Survey 2013 des Leibniz-Forschungsverbunds „Science 2.0“, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-132962.

Siehe auch:

Social Media ist in der Wissenschaft angekommen, http://idw-online.de/de/news578008.

  1. Dr. Daniela Pscheida, Dr. Steffen Albrecht, Sabrina Herbst, Claudia Minet, Prof. Dr. Thomas Köhler: Nutzung von Social Media und onlinebasierten Anwendungen in der Wissenschaft. Erste Ergebnisse des Science 2.0-Survey 2013 des Leibniz-Forschungsverbunds „Science 2.0“, http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-132962.
  2. Anita Bader/Gerd Fritz/Thomas Gloning: Digitale Wissenschaftskommunikation 2010-2011. Eine Online Befragung, Gießener Elektronische Bibliothek 2012 [http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2012/8539/]

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2199

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Selbstzeugnisse und Ego-Dokumente in den französischen Archiven – die Website “Les écrits du for privé” (Mittwochstipp 34)

Die Website Les écrits du for privé begleitete die Aktivitäten der CNRS-Forschungsgruppe GDR Nr. 2649, die in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der französischen Archive und der BnF eine Bestandsaufnahme von Selbstzeugnissen und verschiedenen Arten von Ego-Dokumenten in den französischen Archiven … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2190

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Numalire – Buchdigitalisierung mittels Crowdfunding (Mittwochstipp 33)

Mit Numalire ist im September 2013 ein Angebot ins Leben gerufen worden, das gezielte Digitalisierungen aus den Altbeständen mehrerer französischer Bibliotheken dank einer Kostenverteilung durch Crowdfunding – die Betreiber bevorzugen die Bezeichnung Subskription – ermöglichen will. Dahinter steht das Startup YABé, … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2174

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Vor einem Jahr starb Diethart Kerbs

Diethart Kerbs (19.8.1937-27.1.2013)
Diethart Kerbs (19.8.1937-27.1.2013)

Diethart Kerbs (19.8.1937-27.1.2013)

Manche Menschen widmen sich einem einzigen Lebenswerk, andere erschließen sich rastlos immer neue Themen. So gesehen hatte Diethart Kerbs mehrere Leben, die doch immer zwischen zwei Polen oszillierten: verändern und bewahren. Bisweilen ging es dabei turbulent zu.

Von der Nachkriegs-Jugendbewegung ebenso wie von der Studentenbewegung geprägt, organisierte Kerbs Mitte der Sechziger Jahre das Festival Chanson Folklore International auf Burg Waldeck im Hunsrück. Hier wurde das Genre des deutschen Chansons als „kritisches Lied“ begründet, Liedermacher wie Walter Mossmann oder Reinhard Mey begannen hier ihre Karrieren. Auch in seiner akademischen Arbeit interessierte sich der Kunstpädagoge für soziale Bewegungen.

Er schrieb ein Standardwerk über Fidus, den Maler der Lebensreform um 1900, und gab ein Handbuch der deutschen Reformbewegungen heraus. Bisweilen verschmolzen Aktivismus und Analyse: Nach einem Sonderheft über politischen Widerstand in der Gegenwart, das Piratensender propagierte, warf man ihn 1981 aus der Herausgeberrunde der Zeitschrift „Kunst + Unterricht“ heraus.

Bleibende Verdienste erwarb sich Kerbs um die noch junge Disziplin der Fotogeschichte. An die Hochschule der Künste berufen, erforschte und editierte er die Ikonographie des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Bildbänden zur Arbeiterfotografie oder zu den revolutionären Kämpfen im Berliner Zeitungsviertel begründete Kerbs die heute boomende Visual History. Dabei musste er auch Rückschläge einstecken: Als er Anfang der Neunziger die Initiative zur archivarischen Erschließung der DDR-Fotografie ergriff, war die Zeit noch nicht reif dafür – die Fotografen plagten Zukunftssorgen. Erfolgreich hingegen war die Bergung bedeutender Vorkriegs-Nachlässe, etwa des Berliner Fotografen Willy Römer.

Die Berliner Kulturlandschaft verdankt Kerbs viel: Er war Mitinitiator des Werkbundarchivs und der Berliner Geschichtswerkstatt sowie Gründungsmitglied der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst, er organisierte Ausstellungen zur Pressefotografie und gestaltete aktiv das kulturelle Leben. Nach seiner Emeritierung begann er, verfallende Gutshäuser in Mecklenburg-Vorpommern fotographisch zu dokumentieren. Er setzte sich für ihren Erhalt ein und knüpfte so an sein Engagement für die Berliner Instandbesetzungsbewegung der achtziger Jahre an.

In den vergangenen Jahren pendelte Kerbs zwischen Mecklenburg und Berlin. Seine Charlottenburger Altbauwohnung war ein wohnliches Archiv, in dem er Zettelkästen und Fotoschachteln hortete, stets bereit, ein neues Kulturprojekt tätig helfend zu unterstützen. Wer den 76-Jährigen im Wilmersdorfer Pflegeheim Katharinenhof besuchte, traf auf einen geistig wachen und interessierten Zuhörer. Das Sprechen war ihm nach einem Schlaganfall vor zwei Jahren nicht mehr möglich. Am 27. Januar ist mit Diethart Kerbs nicht nur ein selten gewordener Vertreter des aktivistischen Akademikers gestorben. Sondern auch ein ungewöhnlich offener, jung gebliebener und warmherziger Mensch.

Dieser Nachruf von Bodo Mrozek erschien in der Druckausgabe des Tagesspiegels vom 7.2.2013.

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/03/07/vor-einem-jahr-starb-diethart-kerbs/

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Hello, Goodbye hist.net: Verein zum Andenken an Peter Haber gegründet

hist.net in der bisherigen Form gibt es nicht mehr – sondern ist neu: ein Verein. Gestern fand die Gründungsversammlung des Vereins hist.net statt, der laut Statuten “die Förderung der digitalen Geschichtswissenschaften in ihren verschiedenen Ausprägungen [bezweckt]; insbesondere setzt er sich ein für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in den digitalen Geschichtswissenschaften. Hierfür kann der Verein unter anderem Preise ausloben, Veranstaltungen organisieren, Lehrgänge entwickeln, Projekte verfolgen und Kooperationen mit geeigneten juristischen und natürlichen Personen eingehen.”

Damit möchte der Verein nicht nur das Andenken an Peter Haber pflegen, sondern soweit möglich seinen Verdiensten und Ideen für die Entwicklung der digitalen Geschichtswissenschaften eine Basis für weiteres Gedeihen bieten.

Die Gründungsversammlung (im kleinen Kreis) wählte folgende Personen in den Vorstand:

  • Jan Hodel, Präsident
  • Elias Kreyenbühl, Aktuar
  • Pascal Föhr, Kassier
  • Ursina Fäh, Beisitzerin
  • Sandra Haber, Beisitzerin

Beitritte zum Verein sind jederzeit möglich – bitte ein einfaches, formloses Mail unter Angabe der Postadresse an aktuar[at]hist.net schicken. Die Aufnahmebestätigung samt Einzahlungseinladung folgt dann in den nächsten Wochen, wenn das Vereinskonto eingerichtet ist. Die Jahresmitgliedschaft beträgt 50.- CHF (ermässigt für Personen in Ausbildung: 30.- CHF). Auch juristische Personen können Mitglied werden.

Diese Änderung in der Organisationsform wird auch an dieser Website und diesem Weblog nicht spurlos vorbeigehen. Wir arbeiten in den nächsten Monaten an a) einem neuen Auftritt, der die Zwecke des Vereins darstellt und unterstützt und b) die bisherigen Inhalte von hist.net in geeigneter Form archiviert und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich macht.

Im Zuge dieser Änderungen werden in diesem Weblog in Zukunft Beiträge von Vereinsmitgliedern zu lesen sein – also auch von anderen Personen als meiner Wenigkeit.

Alles weitere wird hier an dieser Stelle berichtet, sobald die Zeit dafür reif ist. Für die zweite Jahreshälfte 2014 ist eine erste Mitgliederversammlung geplant, an der auch der Stand der Überlegungen, wie die Vereinsziele erreicht werden könnten, präsentiert werden soll.

__________

Dieser Beitrag erschien im Wortlaut am 1. März 2014 auf dem Blog hist.net: http://weblog.hist.net/archives/6735.

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/2145

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“Traite négrière, esclavage et abolitions” – eine Website über die Bestände zur Geschichte der Sklaverei in den französischen Museen (Mittwochstipp 32)

Die Website Traite nègrière, esclavage et abolitions gibt einen Einblick in das Projekt der Inventarisierung der Museumsbestände zur Geschichte der Sklaverei und der Sklaven, das vom Comité national pour la mémoire et l’histoire de l’esclavage realisiert wird. Dieses Komitee setzt … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2081

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Der Weltkrieg der Bilder

Cover_Fotogeschichte, Heft 130

 

Fotogeschichte, Heft 130, Titel " L´Illustration" vom 11. November 1916

Fotogeschichte, Heft 130, Titel „ L´Illustration“ vom 11. November 1916

 

In ihrer aktuellen Ausgabe widmet sich die Zeitschrift Fotogeschichte thematisch dem „Weltkrieg der Bilder“. Der Erste Weltkrieg setzte medienhistorisch, was die propagandistische und illustrative Nutzung von Bildern betraf, neue Maßstäbe. Die illustrierte Presse war zwischen 1914 und 1918 eines der wichtigsten Bildmassenmedien überhaupt und spielte dementsprechend auch für die Kriegspropaganda eine zentrale Rolle.

Bisher beschäftigte sich die Bild- bzw. Fotoforschung primär mit einzelnen Abbildungen, ohne den ursprünglichen Entstehungs- und Veröffentlichungskontext gebührend zu berücksichtigen. Dieser Forschungslücke hat sich nun der renommierte Fotohistoriker Ulrich Keller angenommen und mit seiner aktuellen Untersuchung einen wichtigen Beitrag zur Analyse von Presse und Propaganda im Ersten Weltkrieg geleistet. Keller hat in jahrelanger Recherchearbeit die Geschichte, Produktion und Funktionsweise der illustrierten Presse während der Kriegszeit analysiert und den bisherigen Referenzrahmen damit entscheidend erweitert. Die Ergebnisse seiner Arbeit stellt er nun in Fotogeschichte erstmals vor.

Zunächst stellt der Autor den „Weltkrieg der Bilder“ vor und beschreibt die „Organisation, Zensur und Ästhetik der Bildreportagen“. Am Beispiel der Schlacht von Verdun 1916 veranschaulicht er zudem, wie Bilder propagandistisch benutzt wurden und wie dies im internationalen Vergleich aussah. Das Neue an Ulrich Kellers Ansatz ist, dass er einen größeren Kontext schafft und wichtige Bezüge und Beziehungen herstellt und analysiert. Die Intention für die Produktion bestimmter Bilder ist dabei genauso evident wie deren Rezeption durch die Zeitgenossen. Keller greift dabei nicht nur auf die Fotoberichte zurück, sondern betrachtet vielmehr das gesamte Spektrum an Bildern sowie deren Berührungspunkte zum Beispiel mit den Bereichen Zeichnung und Grafik.

Fotogeschichte, Heft 130, Titel "BIZ" vom 3. Juni 1917

„Fotogeschichte“, Heft 130, Titel „BIZ“ vom 3. Juni 1917

Der Fotohistoriker konzentriert sich neben dem Einzelbild insbesondere auf die Bildreportagen, also die Anreihung mehrerer Bilder und deren textliche Einbettung. Zusätzlich dazu wählt Keller einen konsequent internationalen Ansatz und vergleicht die Bildberichterstattung bzw. den Umgang mit dem Medium in den am Krieg teilnehmenden Ländern.

Ulrich Keller stellt seine Untersuchung in Form von zwei Aufsätzen vor, die den Großteil des aktuellen Hefts ausmachen. Fotogeschichte gesteht Ulrich Kellers Arbeit eine auffällige Bedeutung zu, sodass die Zeitschrift ihm und seinen Forschungsergebnissen einen ungewöhnlich großen Raum einräumt.

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/02/27/der-weltkrieg-der-bilder/

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Historische Speisekarten aus der Sammlung der Stadtbibliothek Dijon (Mittwochstipp 31)

Speisekarten sind zugegeben eine exotisch anmutende Quelle für Historiker. Seit ihrem Aufkommen im 19. Jahrhundert sind sie indes zu einer fast selbstverständlichen Begleiterscheinung bei privaten wie öffentlichen Festessen, Arbeitsessen oder Staatsempfängen geworden. Sie illustrieren damit nicht nur die Vielfalt der … Continue reading

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/2068

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Quelle: http://www.visual-history.de/?p=2276

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