Only Three? – Still Three

Ich musste schmunzeln, als ich mir in der Mittagspause in der Treasure Gallery den Bereich zur Magna Carta von 1215 angesehen habe. Direkt am Eingang wird der Besucher informiert, dass “Only three of the original clauses in Magna Carta are still law.” – Ich finde es höchst erstaunlich, dass immer noch 3 Klauseln aus einem Dokument von 1215 (vor fast 800 Jahren!) rechtsgültig sind.

English version:
I had to smile a bit, when entering the Treasure Gallery at British Library and seeing the comment on Magna Carta “Only three of the original clauses in Magna Carta are still law.” – I personally think, it’s quite astonishing that after nearly 800 years there still are legal clauses originating in this document from 1215!

Quelle: http://csarti.net/2012/02/only-three-still-three/

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London calling

Während ich dies hier schreibe, sitze ich im 2. Stock der British Library, London, im Humanities Reading Room 2 und bin erstaunt, wieviel hier los ist! Zudem gibt es so einige Eigenheiten der BL, an die ich mich noch gewöhnen muss – in erster Linie, dass ich keine Wasserflasche mit in den Lesesaal bringen darf und ich mich erst mit Bleistiften eindecken musste, da alles andere strikt verboten ist (und ja, es gibt Security, die das kontrolliert).

Erstaunlich finde ich auch, dass das WLan so langsam und umständlich ist – ich habe mich gestern eine Stunde damit beschäftigen müssen, alles einzurichten und auch heute erfolgt das einloggen über drei Schritte (was immerhin schneller ist als die Buchbestellung selbst).

In den nächsten 6 Wochen habe ich dann genügend Zeit mich an die englischen Eigenheiten (aus deutscher Sicht) zu gewöhnen und hoffe, ab und an auch daran zu denken, hier im Blog zu berichten.

So, was mache ich nun eigentlich hier?:

Ich werde für einen Monat vom DHI London (hier auch ein Blog einer DHI Praktikantin) unterstützt um in Ruhe an meiner Diss zu arbeiten und dafür die Londoner Ressourcen nutzen zu können. Für mich heißt das in erster Linie British Library, die im Unterschied zu deutschen Bibliotheken auch Aufgaben eines Archivs erfüllt. Besonders Druckwerke, wie z.B. Pamphlete aller Art und monarchie-nahe Dokumente finden sich hier (und sind für mich besonders interessant). Ansonsten ist es auch nicht zu unterschätzen, wie hilfreich es ist, (fast) alle relevante Literatur, über die ich bei Recherchen stolpere, direkt bestellen zu können und innerhalb von spätestens zwei Tagen zu haben.

Ansonsten ist dies auch meine erste Reise nach England (und ja, Linksverkehr ist auch für Fußgänger verwirrend – gut, dass es in London recht viele Übergänge gibt, wo netterweise “look left” oder “look right” auf die Straße gemalt ist) und ich bin gespannt, was es alles zu entdecken gibt. Eins habe ich schon gelernt: Londoner Häuser sind schmal (Busse übrigens auch), dafür hoch. Auch meine sonst nicht so vorteilhaften 1,60m zahlen sich hier aus – ich will nicht wissen, wie es in den  niedrigen Bussen, der UBahn oder vielen Häusern hochgewachsenen Menschen geht.

Quelle: http://csarti.net/2012/02/london-calling/

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Wissenschaft als Dienstleistung?

Es klingt wie eine Provokation, was Alexander Schug und seine Vergangenheitsagentur anbietet: Geschichte als Marketinginstrument. Doch auch Unternehmen haben Geschichte. Diesem Bedürfnis, die eigene Geschichte aufzuklären – weil ein Firmenjubiläum ansteht oder dringender Klärungsbedarf über die Zeit zwischen 1933 und 1945 besteht – kommt die sog. Unternehmensgeschichte nach. Über das schwierige Verhältnis von Marketing und Wahrheitsfindung, über Kritik, Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Form der Geschichtsschreibung sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit Alexander Schug im MONTAGSRADIO 03/2012.

Unternehmensgeschichte ist nicht unbedingt an eine Universität angebunden, so dass sich ein freier Markt für diese Dienstleistungen von Historikern herausgebildet hat. Die Vergangenheitsagentur von Alexander Schug ist ein solcher Anbieter. Sie richtet sich an kleine und mittelständische kleine Betriebe, an Institutionen und Verbände, die ihre eigene Geschichte erforschen lassen wollen. Dabei ist es nicht zwangsläufig die notwendige Aufklärung über Zwangsarbeiter in der NS-Zeit, die aufgearbeitet werden soll und muss. Auch die Vergewisserung über die eigene Herkunft, über Traditionen und Werte kann als Motivation in einer Welt dienen, die primär von Marktgesetzen beherrscht ist. Den Umgang mit dunklen Flecken und allzu schönen Erfolgsgeschichten, die Arbeit eines historischen Dienstleisters und die Gesetze des Marktes erkundet das heutige Montagsradio.

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/02/20/wissenschaft-als-dienstleistung/

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“Gelobtes Land” – Überleben im stalinistischen Terror

Wolfgang Ruge war begeisterter Kommunist. 1933 flieht er im Alter von 16 Jahren vor den Nazis in die Sowjetunion. Das “gelobte Land” entpuppt sich jedoch als ein Ort der Verbrechen, der Verfolgung und des Terrors. Allmählich erlebt der Emigrant, wie Parteifunktionäre, wie Bekannte und Freunde verhaftet und ermordet werden. Nach dem Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion 1941 gerät er in die Maschinerie des sowjetischen Lagersystems.

Über seine Zeit in Moskau, im Gulag und in der Verbannung hat Wolfgang Ruge den äußerst lesenswerten Bericht Gelobtes Land – Meine Jahre in Stalins Sowjetunion verfasst, den der Sohn und Autor, Eugen Ruge, nun in einer bearbeiteten Fassung herausgegeben hat. Im MONTAGSRADIO Ausgabe 02/2012 sprechen Kaja Wesner und Jochen Thermann mit Eugen Ruge über die Erinnerungen des Vaters an seine Zeit in der Sowjetunion und darüber, wie der Vater nach seiner Rückkehr in die DDR mit dem Erlebten umgegangen ist.

Eugen Ruge ist im vergangenen Jahr mit seinem Roman In Zeiten des abnehmenden Lichts bekannt geworden, für den er mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Die Geschichte des Vaters bildet in gewisser Weise die reale Vorgeschichte des fiktiven Romangeschehens. Wolfgang Ruges Bericht “Gelobtes Land” ist ein Erinnerungsbuch, das die schwere Zeit der Säuberungen, der Lagerhaft, der unmenschlichen Arbeit und des Überlebens eindringlich schildert und den Leser durch die dichte, gelungene Darstellung in einen Sog zu ziehen vermag: den Sog historischer Abgründe, die nur ein Menschenleben zurück liegen.

Hier gehts zum schriftlichen Fragebogen von Eugen Ruge.

Und hier ist die Timeline zu dem Gespräch:

1:00 Moskau, Terror

4:00 Deportation ins Lager

6:00 Arbeitsbedingungen

7:30 Kriegsende und Verbannung

8:30 Hunger

9:30 Geschichte des Manuskripts

11:00 Lebensläufe Vergessener

11:30 Sog des Buchs, Spannung

14:00 Scheu der Erinnerung, aber kein Schweigen

16:00 Editionsgeschichte

23:00 warum kehrte Wolfgang Ruge in die DDR zurück?

26:00 ein neues Leben mit 39, Verhältnis zur DDR

28:00 Mauerfall

31:00 Verhältnis des eigenen Romans “In Zeiten des abnehmenden Lichts” zu “Gelobtes Land”

33:00 Bedeutung der Geschichte des Vaters für Eugen Ruge

35:00 das Verschweigen der Verbrechen in der DDR

Hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/02/06/gelobtes-land-%E2%80%93-uberleben-im-stalinistischen-terror/

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Unterrichten in Sibirien

Natürlich unterrichte ich zur Zeit nicht in Sibirien, sondern in Potsdam. Die Temperaturen hier in Brandenburg sind allerdinhs durchaus sibirisch. Das Thermometer zeigt zur Zeit -7.2°C an, der pfeifende Wind macht daraus indes gefühlte -15°C. Das Seminarthema lautet «Geschichte 2.0 Zur Zukunft des öffentlichen Umgangs mit der Vergangenheit». Es ist ein Kurs an der FU [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6052

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Psychoanalyse einer Gesellschaft

Schon 1990 diagnostizierte Hans-Joachim Maaz den “Gefühlsstau”. Das gleichnamige Buch beschäftigte sich früh mit den psychischen Folgen sowohl der DDR als auch mit denen des Umbruchs von 1989/90 – und das auf einem Fundament von vielen Jahren psychotherapeutischer Berufserfahrung. Im MONTAGSRADIO 01/2012 sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit dem Autor und Psychotherapeuten über die Geschichte seines Buchs, über die Gültigkeit der Befunde und die Möglichkeiten und Grenzen, eine ganze Gesellschaft zu psychoanalysieren.

Mit  ”Gefühlsstau” bezeichnete Hans-Joachim Maaz die Repression von Gefühlen in einem auf Kontrolle ausgerichteten System, das jede intellektuelle, aber auch emotionale Abweichung registrierte. Dem kurzen Aufbrechen aus systemischen Zwängen mit Flucht, Demonstrationen und Mauerfall im Jahre 1989 folgte bald für viele Ostdeutsche Ernüchterung in einer wirtschaftlich schwierigen Lage, die verschärft wurde durch Gefühle der Unterlegenheit gegenüber einem ökonomisch und kulturell dominantem Westen.

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/01/23/psychoanalyse-einer-gesellschaft/

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Hh 005: Herder-Institut

Die Arbeit von HistorikerInnen wird eigentlich nur möglich durch viele Rädchen die ihre Arbeit unterstützen, dies können zum Beispiel Fördertöpfe zur Deckung von Unkosten, Fachmagazine die die aktuelle Entwicklung zusammenfassen oder auch Bibliotheken die ein breites Spektrum an primär und sekundär Quellen bereitstellen sein. Das Herder-Institut Marburg ist für HistorikerInnen die sich mit Osteuropa beschäftigen eine der ersten Anlaufstellen die Ihre Arbeit unterstützt und teils auch erst ermöglicht.
Ich fände es schade diese Akteure der Auseinandersetzung mit Geschichte nicht zu Wort kommen zu lassen. Zumal das Herder-Institut in Marburg selbst eine bewegte Geschichte hat, zum Beispiel durch die sehr aufgeladene politische Stimmung während des kalten Kriegs und in der jungen Bundesrepublik. Ich war gerne zu Gast bei Herrn Dr. Jürgen Warmbrunn und Herrn Dr. Jan Lipinsky die mir Rede und Antwort standen.

Fragen an Herr Warmbrunn, Herr Lipinsky oder Kritik/Anmerkungen zum Podcast können gerne in den Kommentaren angebracht werden. Über weiterführende Links in den Kommentaren freue ich mich!

Download: AAC/MP3/Ogg (Abonnieren in iTunes/Miro), der Podcast steht unter Creative Commons Lizenz: by-nc

Shownotes:

 

 

 

 

flattr this!

Quelle: http://homohistoricus.podcast-kombinat.de/hh-005-herder-institut

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Tagung in Basel: «Öffentliche Informationen und offene Daten»

Die Frage scheint nur auf den ersten Blick nicht ganz ins Themenfeld einer digitalen Geschichte zu passen: Wie viel Transparenz dank Öffentlichkeitsprinzip und Open Government Data? Mit dem Öffentlichkeitsprinzip setzt sich ein Paradigmenwechsel fort, dessen Dreh- und Angelpunkt das Archiv ist. Denn während Archive traditionell gar nicht zugänglich waren, hat sich in den meisten modernen [...]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6045

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Abschied vom AGFNZ-Blog

Dies ist der letzte Beitrag in diesem Blog. Ein Update wird unterrichten, wenn der Umzug der Inhalte auf de.hypotheses.org, wo das Blog unter dem Namen Frühneuzeit-Blog der RWTH weitergeführt werden wird, realisiert wurde. Wie bereits auf Facebook und Twitter bekanntgegeben, wird das Blog als Publikation der AGFNZ nicht weitergeführt.

Die offizielle Begründung lautet: „Ab Mitte Dezember wird das agfnz-Webblog vom Internet-Auftritt der agfnz herunter genommen. Bei der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft in Marburg im September dieses Jahres zeigte sich kein Interesse an der Weiterführung. Doch die Inhalte des Blogs werden in das neue Blog in Hypothese.org importiert und als „Frühneuzeitblog der RWTH Aachen“ weitergeführt. Facebook- und Twitterauftritt werden gelöscht, aber ebenfalls durch Angebote der Aachener Frühen Neuzeit ersetzt.“

Netzaffine Historiker/innen haben das mit Bedauern zur Kenntnis genommen (Diskussionen in Google+ und auf Facebook). Von einem “Armutszeugnis für die deutsche HistorikerInnen-Zunft” sprach Anton Tantner.  Was soll man dazu noch schreiben, fragte Michael Schmalenstroer.

Da  im wesentlichen ich die meiste Arbeit mit dem AGFNZ-Blog und Facebook/Twitter-Auftritt der AGFNZ hatte, erscheint es mir sinnvoll, die Anonymität der Autorenbezeichnung “Redaktion” für diesen letzten Beitrag zu verlassen. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, die Entscheidung der AGFNZ in diesem Blog der AGFNZ zu kommentieren, aber ich möchte einen kurzen Rückblick auf die Web 2.0-Aktivitäten der AGFNZ, also Blog, Facebook und Twitter, bieten.

1. Das Weblog

Am 23. September 2010 war programmatisch hier unter dem Titel “Meldungen & Meinungen” zu lesen:

“Was soll ein Weblog zur Frühen Neuzeit?

Zuallererst: nicht langweilen. Ein lebendiges und buntes (ja: bebildertes) Kaleidoskop des Fachs ist nichts, wofür man sich schämen müsste.

Sodann: Dieses Weblog versteht sich als Teil des Web 2.0. Es ist als Gemeinschaftsweblog konzipiert und für AutorInnen offen, die dieses Format im thematischen Rahmen der Frühen Neuzeit nutzen wollen. Wir freuen uns natürlich auch über sachliche und kluge Kommentare.

Digitales wird einen besonders hohen Stellenwert in diesem Blog haben. Wir wollen keine Buchbesprechungen und kommerzielle Werbung, weisen aber gern auf (seriöse) kostenlose Online-Publikationen hin.

Wir wollen nicht das Rad neu erfinden: Was H-SOZ-U-KULT besser leistet, etwa das Ankündigen von Veranstaltungen und die Mitteilung der Tagungsberichte, wollen wir nicht kopieren. Was dort fehlt, beispielsweise Hinweise zu neuen Ausstellungen oder zu einem Frühneuzeit-Video auf Youtube, ist schon eher für uns relevant.

Neben den Meldungen soll es auch Raum für Meinungen geben, für subjektive Wertungen. Frühneuzeitler sollten zu Fehlentwicklungen etwa im Bereich der Hochschulpolitik oder des Wissenschaftsbetriebs nicht schweigen, wenn diese unmittelbare Auswirkungen auf das Fach hat.

Wir sind gespannt, wie unser Experiment in Sachen Web 2.0 ankommt.”

Geradezu euphorisch begrüßte Wenke Bönisch im Oktober 2010 das neue Blog: “Es ist einfach eine schöne Nachricht, die ein Zeichen von Offenheit, Aufgeschlossenheit und Mut setzt, daß ich nicht so ohne weiteres der Geschichtswissenschaft zugetraut hätte. Die Arbeitsgemeinschaft der Frühen Neuzeit ist im Web 2.0 angekommen!”

Im November 2010 verlieh uns weblog.hist.net die Auszeichnung Geschichtsblog des Monats. Die damalige kritische Würdigung ist noch heute lesenswert.

Insgesamt wurden 119 Artikel geschrieben (am meisten in den Monaten Oktober 2010 und Januar 2011, je 22). Christine Roll hat dieses Projekt jederzeit voll und ganz unterstützt und steuerte einen Beitrag zur Gefährdung des Altonaer Museums bei. Seit März 2011 hat Maike Schwaffertz zuverlässig jeden Monat die Online-Rezensionsjournale für den Rezensions-Digest ausgewertet. Jörg Riemenschneider kümmerte sich um die Technik, Pirkko Gohlke verfasste einen Ausstellungshinweis. Frank Pohle zeigte mit zwei Nachträgen zum Nordrheinischen Klosterbuch, dass Wissenschaftsbloggen durchaus auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse vermitteln kann. Der erste Artikel betraf das Jesuitenkolleg Münstereifel, der zweite Beitrag zu einer übersehenen Aachener Klosterchronik lieferte Anregungen für eine niederländische Forscherin, wie den Kommentaren zu entnehmen ist. Außerdem berichtete Pohle über den Verlust des barocken Hochaltars in der Aachener Kirche St. Nikolaus. Soweit die Mitarbeiter aus dem Lehr- und Forschungsgebiet Frühe Neuzeit der RWTH Aachen, geleitet von Christine Roll. Den Wert historischer Schulbibliotheken unterstrich Felicitas Noeske, Bibliotheksleiterin des Hamburger Gymnasiums Christianeum: Historische Schulbibliotheken sind wertvolles Kulturgut. Mareike König vom DHI Paris erlaubte gern die Wiederveröffentlichung ihres Überblicks zur beeindruckenden französischen geisteswissenschaftlichen Blogosphäre, der ursprünglich in Archivalia erschienen war. Von meinen namentlich gekennzeichneten Beiträgen darf ich den Forschungsbeitrag zu Erhard von Pappenheim hervorheben sowie zwei Beiträge, die sich neben etlichen Notizen zu digitalen Sammlungen der Vermittlung von Recherchekompetenz in Sachen Digitalisaten widmeten: GW, VD 16-18 und Digitalisate sowie eine Anleitung, wie man im Internet Texte zum Aachener Frieden aufspürt, die Otto Vervaart zu zwei höchst profunden Blogbeiträgen über Digitalisate frühneuzeitlicher Friedensverträge inspirierte.

[Noch ein Wort zu den Kommentaren: Es waren kaum substantielle dabei. Das Spamproblem war riesig: Von den 618 Kommentaren konnten nur 43 genehmigt werden, weitere 1023 Spamkommentare fing der Spamfilter ab.]

Da es abgesehen vom Rezensions-Digest keine kontinuierliche Unterstützung durch andere Autoren gab, wurden die Notizen im März 2011 nach Facebook verlagert. Am 19. März 2011 hieß es:

“Dieses Blog soll längere Beiträge aufnehmen und besonders wichtige Neuigkeiten kurz melden. Jeder Blogeintrag wird manuell auf Facebook angezeigt. Alles, was auf Facebook geschrieben wird, wandert automatisch nach Twitter.

Kürzere Notizen (knappe Zusammenfassung plus Link) z.B. zu Ausstellungen, die früher hier zu lesen waren, sind jetzt auf Facebook zu finden – das ist weniger aufwändig, als einen Blogeintrag zu schreiben. In der Regel gibt es täglich etwas Neues auf Facebook, darunter meist auch ein interessantes aktuell ins Netz gestelltes Digitalisat, subjektiv aus den RSS-Feeds von Digitalisierungsprojekten gefischt. Hauptquellen dieser kurzen Notizen sind RSS-Feeds: neben Blogs wie Archivalia insbesondere der Nachrichtendienst für Historiker, DAMALS und die Links von schmalenstroer.net. Außerdem wird Twitter ausgewertet.

Nur auf Twitter gibt es alle paar Tage thematisch für die frühe Neuzeit einschlägige Weiterleitungen (RTs) aus anderen Twitter-Accounts, wie auf Facebook ergänzt durch einzelne Hinweise zu übergreifenden historischen Aspekten oder zum Wissenschaftsbetrieb.

Bei Twitter fließt also zusammen, was im Blog und auf Facebook publiziert wird. Es ist nicht erforderlich, sich in Twitter (oder auf Facebook) anzumelden, um die AGFNZ-Meldungen zu lesen. Empfehlenswert ist es, den RSS-Feed der AGFNZ auf Twitter zu beziehen. (Wie man RSS nutzt und was das ist, wird beispielsweise hier erklärt.)”

Danach wurde es eher still im Blog. Im Juni und Juli 2011 erschien sogar nur der Rezensions-Digest. Im Überblick zu den deutschen Geschichtsblogs von Mareike König und mir, veröffentlicht am 9. Dezember 2011, wurde uns (von Mareike König) ein wohlwollender kurzer Nachruf gewidmet:

“Im Herbst 2010 gestartet, wird das Weblog der AGFNZ nach dem Willen der Verantwortlichen Ende 2011 aus der Webpräsenz der Arbeitsgemeinschaft wieder verschwinden. Eine bedauerliche Entscheidung, denn als eines der wenigen Blogs findet man hier eigenständige kurze Forschungsbeiträge sowie die praktischen monatlichen Rezensions-Digests.”

2. Twitter

Auf Twitter wurden 1736 Tweets abgesetzt. Die AGFNZ hatte 165 Follower und folgte 105 Personen. Ganz überwiegend, in den letzten Monaten ausschließlich, wurde Twitter von den automatisch weitergeleiteten Facebook-Meldungen gespeist. Da ich mich eher sporadisch in den Account einloggte, war eine lebendige Interaktion nicht möglich. Zeitweilig habe ich mittels Weiterleitungen aus den verfolgten anderen Twitter-Präsenzen das Facebook-Gerüst angereichert. Dass ich das nicht häufiger praktizierte, war Zeit- und Bequemlichkeitsgründen (separates Einloggen mit AGFNZ-Account) geschuldet.

3. Facebook

Der Schwerpunkt der Aktivitäten lag zuletzt eindeutig auf Facebook. Es gab zuletzt 186 Fans, die eigentlich fast täglich mindestens ein Like bei den Beiträgen spendierten. Nach der am 19. März hier angezeigten Umstellung (siehe oben) wurde so gut wie täglich ein “Digitalisat des Tages” mitgeteilt (zuletzt am 3. November 2011), ergänzt häufig durch Neuigkeiten zur Frühen Neuzeit aus meinen RSS-Feeds und anderen Informationsquellen. Beispielsweise veröffentlichte ich in den acht Tagen vom 23. bis 30. September 23 Meldungen, die 13 Likes einsammeln konnten.  Die Likes und sporadische Kommentare wie auch die stetige Aufwärtsentwicklung der Zahl der Fans sprechen dafür, dass zumindest der Facebook-Auftritt als durchaus erfolgreich bezeichnet werden darf.

4. Wie geht es weiter?

Dieses Blog wird gelöscht, die Inhalte ziehen zu de.hyptheses.org um. Da auf Facebook bei Seiten mit mehr als 100 Fans eine Namensänderung nicht möglich ist, muss auch der Facebook-Auftritt gelöscht werden (und auch der verknüpfte Twitter-Auftritt).

Auf Wiedersehen im Frühneuzeit-Blog der RWTH auf de.hypotheses.org!

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/902

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Universale Verteidigung der Menschenrechte? Die strafrechtliche Verfolgung von DDR-Unrecht

Die Prozesse gegen Mauerschützen, gegen die Befehlshaber von Grenztruppen und gegen Mitglieder des Politbüros gelten als abgeschlossen. Zeit für eine Bilanz, Zeit für ein Gespräch über die Möglichkeiten, Verstöße gegen Menschenrechte über Rechtssysteme hinweg strafrechtlich zu verfolgen. Rainer Schröder, Professor für Rechtsgeschichte an der Humboldt-Universität, erörtert im MONTAGSRADIO Nr. 19/2011 die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht mit den Mitteln des Rechtsstaats.

Dass die Rede vom “Unrechtsstaat” keine Floskel bleibt, belegen die Gerichtsprozesse, die nach dem Ende der DDR gegen begangenes Unrecht geführt wurden. Insbesondere jene Verbrechen, die den Tod von Flüchtlingen an der Mauer bzw. der innerdeutschen Grenze zur Folge hatten, standen im Fokus der Justiz und der Öffentlichkeit. Nicht zuletzt Egon Krenz wurde wegen der Todesopfer an der Mauer und der deutsch-deutschen Grenze zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Über Strafmaße und den Sinn von Strafe, über symbolische Urteile und die Frage nach Gerechtigkeit, über Wege der strafrechtlichen Aufarbeitung und die Grenzen des Rechtsstaats, über Menschenrechtsverletzungen und die Möglichkeiten sie nachträglich zu verurteilen, sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit Prof. Dr. Rainer Schröder in dieser Ausgabe des Montagsradios.

Und hier geht es direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/12/06/universale-verteidigung-der-menschenrechte-die-strafrechtliche-aufarbeitung-von-ddr-unrecht/

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