Als im März 2009 das Historische Archiv der Stadt Köln im Untergrund versank, riss es tausend Jahre dokumentierte Geschichte mit sich. Nach dem Schock reagierten die Sammlungsverantwortlichen schnell. Dokumente und Bücher wurden aus dem eingestürzten U-Bahnschacht gerettet, gefrostet, restauriert und digitalisiert. Mittlerweile stehen den Forschern, Expertinnen und Bürgern wieder 424.365 Dokumente online zur Verfügung.
Unmittelbar nach dem Archiveinsturz standen den Kölner Sammlungsbeauftragten Experten aus Weimar zur Seite. Denn Sie erlebten Ähnliches fünf Jahre zuvor, als im September 2004 ein Brand das Gebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek (HAAB) und den wertvollen Buch- und Kunstbestand schwer beschädigte. Während das historische Bibliotheksgebäude am 24. Oktober 2007 wiedereröffnet werden konnte, dauert die Restaurierung und der Wiederaufbau der Bibliothek bis heute an.
Bei dem Wiederaufbau spielt die umfassende Originalerhaltung durch Restaurierung und Neuankauf eine genauso große Rolle, wie die Digitalisierung. Sie ermöglicht es die ca. 4.000 sogenannten Weimarer “Aschebücher” zu sichern und wieder verfügbar zu machen. Das auf fünf Jahre angelegte und von der VolkswagenStiftung geförderte Projekt hat nun Halbzeit und lädt Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Bibliotheken und Archiven sowie eine interessierte Fachöffentlichkeit zu einem Kolloquium ein:
Bestandserhaltung digital – Sicherung und Identifizierung stark geschädigten Schriftguts
Weimar, Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek
07.11.2012-07.11.2012
Weiterführende Informationen zum Kolloquium, das Tagungsprogramm sowie Abstracts der Vorträge finden Sie hier.
Quelle: http://dss.hypotheses.org/243