Ich bin heute auf eine Publikation meines alten Bürogenossen Johannes Paßmann gestoßen. Er ist ein m.E. scharfsinniger Medienwissenschaftler (u.a. Siegener Prägung) und erst kürzlich hat er seine Dissertation Was war Twitter? Eine Medien-Ethnographie eingereicht, der sicherlich großer Erfolg beschieden sein wird, wenn sie die sowohl methodische wie theoretische Präzision erkenne lässt, die ich von ihm gewöhnt bin. In der erwähnten Publikation Was sind soziale Medien?
(dies ist der Text meiner Laudatio vom 7. Juni 2016, gehalten an der BBAW aus Anlass der Verleihung des Berliner Digital Humanities-Preises 2016)
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
es ist mir ein großes Vergnügen, Ihnen dieses Jahr den Gewinner des 1. Berliner Digital Humanities-Preises vorstellen und ans Herz legen zu dürfen.
Damit Sie die Entscheidung der Jury für das auserwählte Projekt verstehen, möchte ich Ihnen zunächst eine Frage stellen oder besser gesagt, Sie nach Ihrer Einschätzung fragen: Meinen es die Politikerinnen und Politiker wirklich ernst mit ihren Versprechungen? Machen Sie das, was sie angekündigt haben, tun zu wollen? Wissen wir wirklich, was in den Wahlprogrammen steht und was darin nicht steht?
Von Helene Steigertahl, zentrale Ansprechpartnerin rund um das Thema „Engagement für Geflüchtete an der Universität Bayreuth“
Seit Herbst letzten Jahres bin ich Flüchtlingsbeauftrage der Uni Bayreuth. Immer wieder kommen Menschen auf mich zu und fragen, was ich eigentlich mache und was die Uni denn anbiete. Dann kann man viel erzählen: z.B. die Organisation und Koordination von Sprachkursen und Infoveranstaltungen für studierfähige Geflüchtete, die Bündelung von ehrenamtlichen Aktivitäten auf dem Campus, aber auch die Vernetzung mit den Bayreuther Vereinen, Institutionen, ehrenamtlichen Gruppen, der Stadt, der Agentur für Arbeit etc.
Schüler arbeiten mit Helene in einem Deutsch-Sprachkurs.
In der letzten Woche wurden einige interessante Artikel zur Digitalisierung in der Geschichtswissenschaft herausgebracht. Zwei davon blieben mir im Gedächtnis. Und weil die Festungsforschung zum Großteil der Geschichtswissenschaft anzurechnen ist, möchte ich die mir bedeutsam erscheinenden Aspekte der Beiträge insbesondere … Weiterlesen →
„Der Moment der Wahrheit“ mit Cate Blanchett und Robert Redford in den Hauptrollen ist ein grandioser Film. Er wird wohl nicht mehr allzu lang in den deutschen Kinos laufen. Wer ihn noch nicht gesehen hat und sich für Aktenkunde interessiert, für zeitgeschichtliche zumal, sollte ihn gesehen haben.
Bild: Leutnant Bush bei der Nationalgarde von Texas, Public Domain, https://en.wikipedia.org/wiki/File:GW-Bush-in-uniform.jpg
Der Film erzählt die wahre Geschichte des Medienskandals um die „Killian-Papiere“ aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf von 2004.
Andere Länder, andere Schulfächer! Nicht alle Wissenschaften sind in Deutschland mit einem eigenen Schulfach vertreten. Das Wissen der Ethnologie, der Archäologie oder der Biologischen Anthropologie taucht sicherlich selten in der Schule auf. In England gibt es seit 2010 das Schulfach … Weiterlesen →
‘This will be a campaign unlike any other in history. A campaign characterized by shock, by surprise, by flexibility, but the employment of precise munitions on a scale never before seen, and by the application of overwhelming force.’
Shock and Awe (engl. für (Schrecken [Schock] und Furcht“) bezeichnet eine militärische Taktik, die mittels auf Schockwirkung ausgelegten Massnahmen den Gegner dermassen zu verstören versucht, dass dieser kaum mehr zur Gegenwehr in der Lage ist. Während die Taktik an sich schon älter ist, wurde der Begriff insbesondere im massenmedial begleiteten zweiten Irak-Krieg 2003 öffentlichkeitswirksam geprägt.[1]
Shock and awe. Wie komme ich als Historiker — zumal als pazifistisch gesinnter Nicht-Milität-Historiker — dazu, meinen Wissenschaftsblog ausgerechnet so zu nennen? Die Frage führt mitten ins Thema.
Tiere im Spiegel der Hofordnungen vom 15. bis zum 18. Jahrhundert
Tiere, insbesondere Tiere im höfischen Zusammenhang, scheinen in den letzten Monaten und Jahren eine Art Trend in den Geschichtswissenschaften geworden zu sein. Vor allem Pferde stehen dabei im Vordergrund, wie etwa in dem Buch Pferde und Fürsten. Repräsentative Reitkunst und Pferdehaltung an fränkischen Höfen (1600-1800) von Magdalena Bayreuther und im Dezember wird das Historische Seminar der LMU München eine Konferenz zum Thema „Animals at Court“ veranstalten.
Da liegt es nahe auch einmal einen Blick in die Hofordnungen zu werfen und nachzuschauen, ob Tiere auch dort ein Thema waren, ob sie für so wichtig erachtet wurden, dass man sie eigens in diesen Quellen, die der Organisation des Hofes dienten, erwähnte und ggf. Vorschriften für sie und ihre Haltung ersann, denn Hofordnungen stellen eine bisher wenig beachtete Quellengattung dar, doch geben sie uns Auskunft über viele Bereiche des höfischen Lebens des Mittelalters und der Frühneuzeit, da sie der Organisation des täglichen Hofes dienten. Mit ihrer Hilfe sollte Ordnung geschaffen werden und die Menschen und das Zusammenleben am Hof diszipliniert werden. Da auch zahlreiche Tiere, wie etwa Pferde und Hunde mit in den zu organisierenden Burgfriedensbezirken lebten, verwundert es letztlich nicht, dass auch sie in den Hofordnungen Erwähnung finden, ihnen Plätze zugewiesen wurden und der Umgang mit ihnen Regelungen unterworfen war.
Achtung! Dieser Beitrag enthält Spoiler, u. a. zur 6. Staffel von „Game of Thrones“!
Als ich mir vor ein paar Jahren die ersten Minuten der HBO-Serie „Game of Thrones“ anschaute, war ich sofort begeistert. Mit meiner Begeisterung stehe ich nicht alleine da. Die TV-Umsetzung von George R. R.
Historiker Dirk Hoerder, emeritierter Professor der Universität Bremen und Autor eines Standartwerks zur Migrationsgeschichte, sprach im Rahmen der Ringvorlesung zu dem Thema „Bewanderte Menschen in globaler Perspektive: Massenmigration und Kriegsflüchtlinge vom 19. Jahrhundert bis in die 1950er Jahre“. Eine Zusammenfassung seines Vortrags wurde hier veröffentlicht.