Thronfolgekonflikte waren in monarchisch regierten Staaten der Vormoderne keine Seltenheit, aber die Zeit und die Umstände der Glorreichen Revolution von 1688/1689 in England machten sie doch zu einem Wendepunkt der europäischen Geschichte. Während missliebige Herrscher früher zumeist im Zuge eines Krieges von adeligen Rivalen getötet…
mediaevum.net: Tagungsbericht “The Crisis of the 14th Century. ‘Teleconnections’ between Environmental and Societal Change?” (Rom, Februar 2016)
Moderat oder kompromißlos?
Im frühen 17. Jahrhundert verschärften sich die konfessionellen Konflikte. Doch nicht nur die eigentlichen Streitpunkte zwischen den Konfessionen waren schwierig; auch die Frage, ob und wie man mit Angehörigen der anderen Glaubensrichtungen umzugehen hatte, war ein Thema heftiger Debatten. Dies galt für das Heilige Römische Reich, aber auch in anderen Teilen Europas. Verkompliziert wurde dies alles durch den Umstand, daß kaum einmal rein theologische Konflikte auftauchten; vielfach spielten ein machtpolitisches und dynastisches Kalkül mit hinein. Im Dreißigjährigen Krieg zeigte sich dies etwa im schwierigen Verhältnis zwischen den Habsburgern und bayerischen Wittelsbachern, das ungeachtet tiefer Katholizität auf beiden Seiten große Spannungen auszuhalten hatte. Und bekanntermaßen sah die französische Krone, wiewohl sie gerade die Hugenotten im eigenen Land niedergerungen hatte, kein Problem darin, den lutherischen König von Schweden bei seinem Feldzug ins Reich zu unterstützen.
Beispiele dafür sind Legion; hinweisen möchte ich hier auf ein besonderes Exempel aus England. Hier gab es zu Beginn der 1620er Jahre eine Debatte um eine Heiratsverbindung mit dem spanischen Königshaus.
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Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/896
Die Nummern der Ludditen – 1
Nur wenig ist bekannt über die Ludditen der Jahre 1811-1813, die, folgt man E. P. Thompson, keineswegs so rückwärtsgewandte Technikfeinde waren, wie lange dargestellt; auf jeden Fall schreckten sie nicht zurück, die Kulturtechnik der Nummerierung einzusetzen, wenn es darum ging, ihre Namen (vielleicht auch voreinander?) zu verbergen; klandestiner Kampf kann Nummern auf jeden Fall gut gebrauchen, wie aus einer Episode aus dem Yorkshire des Jahres 1812 hervorgeht:
Nach einem erfolgreichen Angriff ‘zog der Führer, sobald das Werk der Zerstörung vollbracht war, seine Männer zurück, hielt Appell, wobei jeder Mann auf eine bestimmte Nummer anstelle eines Namens antwortete; dann feuerten sie ihre Pistolen ab, […] stießen einen Ruf aus und marschierten in regulärer militärischer Aufstellung ab.’1
- Thompson, Edward P.: Die Entstehung der englischen Arbeiterklasse. Frankfurt am Main: Suhrkamp es 1170, 1987, Bd. 2, S.
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Quelle: http://nummer.hypotheses.org/153