Fromme Kirchendiebe in Paris. Warum 1528 einige Hostien der Zerstörung entgehen

Im Jahr 1528 brechen Diebe in die Kirche des Augustinerstifts St. Victor vor den Toren von Paris ein. Sie rauben heilige Wertgegenstände – aber entfernen zuvor andächtig die Hostien und legen sie mit großen rituellen Vorkehrungen auf den Altar. Das versetzt auch zeitgenössische Beobachter in Erstaunen. Was sagen diese Handlungen über die Glaubenswelt der Räuber zu einer Zeit, als sich in Paris bereits evangelische Ideen ausbreiten? Und wie reagieren die Augustinerchorherren auf den ungeheuerlichen Vorgang? Der Vorfall ereignet sich in der Nacht vom 28. Mai. Es gibt keine Zeugen, nur die Spuren der Verwüstung werden den Chorherren am Morgen danach ersichtlich. Einer der Augustiner, der 46-jährige Kämmerer Pierre Driart, berichtet in seinen tagebuchartigen Aufzeichungen über den Raub: “In der Nacht von Donnerstag, dem 28. Tag des genannten Monats, eine Woche nach Christi Himmelfahrt, drangen mehrere diebische Übeltäter, nachdem die Matutin des Festes von Saint-Germain, Bischof von Paris, gebetet worden war, mit einer bewaffneten Gruppe über die Mauern des Kirchhofs in die Kirche ein und zwar über eine der Kapellen auf der Seite des Kirchturms, in der noch keine Fenster eingebaut waren. Sie nahmen den Tabernakel und den Kelch dort, wo der kostbare Leib unseres Herrn auf dem Altar war, hinter […]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1899

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Reformhoffnung oder politischer Büttel? Papst Hadrian VI. (1522-23) aus Pariser Perspektive

Über Papst Hadrian VI. (1459-1523) gehen die nationalen und konfessionellen Meinungen in Europa seit Jahrhundert weit auseinander. Mal galt der gebürtige Niederländer als Vorbote der katholischen Reform, mal als verhasster Austeritätsprediger aus Nordeuropa. Manche sahen in ihm einen ungeeigneten, schwächlichen Staatsmann, andere heben seine ansatzweisen Bemühungen um Ausgleich zwischen den rivalisierenden politischen Blöcken Habsburg und Frankreich hervor. Eine zeitgenössische Pariser Quelle schärft dabei den Blick auf die spezifisch französische Wahrnehmung des letzten nicht-italienischen Papstes vor Johannes Paul II. Meist wurde besonders die unterschiedliche Wahrnehmung im Alten Reich und Rom betont. Während altgläubige deutsche Flugschriftenautoren kurzfristig große Hoffnungen in den neuen Mann auf dem Stuhl Petri setzten, lästerten die Römer bald über den angeblich kunstfeindlichen Biertrinker aus dem Norden. Anfängliche Sympathie schlug in Ablehnung und Feindseligkeit um. Dieser Papst passte nicht in das Mikrosystem des römischen Klientelismus, zumal vor der Konklavereform von 1621/22. Im Reich hingegen beeindruckte Hadrian mit einer auf dem Reichstag von Nürnberg 1523 durch Nuntius Chieregati abgegebenen Erklärung, die Missstände in der Kirchenhierarchie anerkannte und in drastischen Worten Abhilfe versprach. Bei meinen Recherchen habe ich einen zeitgenössischen französischen Blick auf Hadrian VI. gefunden, der insofern überrascht, als dass er die Reformfrage völlig außen vor lässt, auch auf die [...]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1741

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Tagungsbericht: “Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?”

Der Tagungsbericht “Forschungsbedingungen und Digital Humanities: Welche Perspektiven hat der Nachwuchs?” ist ab sofort unter http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=5014 einsehbar.

In der Tagung, die im Juni diesen Jahres in Paris stattfand, wurde in vier themenspezifischen Panels nach dem Einfluss der Neuerungen in der digitalen Welt auf die Forschungsbedingungen gefragt und die Chancen und Probleme thematisiert, die sich daraus für den Wissenschaftsnachwuchs ergeben.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2284

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Zur Benennung der Pariser Avenue Jean-Jaurès im August 1914


Straßennamen sind Orte der Erinnerung. Sie halten Personen, Orte und Ereignisse im öffentlichen Raum gegenwärtig. An wen oder was erinnert wird – das liegt nahe – steht bei Untersuchungen von Straßennamen folglich im Vordergrund. Genauso interessant ist der Zeitpunkt der Benennung, gibt er doch über die spezifische Erinnerungspolitik der Epoche Auskunft und über die “ideologisch-didaktische[n] Zwecke”, die damit verbunden waren1. Hinzu kommen weitere Elemente für eine Analyse, wie z.B. die geographische Lage und Länge der Straße. Bei meinen Recherchen zu den deutschen Einwanderern in Paris wurde mir klar, dass das Bild jedoch erst komplett ist, wenn auch berücksichtigt wird, welcher Name durch die Umbenennung einer Straße im öffentlichen Raum gelöscht wird.

So bekam Paris am 15. August 1914 seine Avenue Jean-Jaurès. Auf diesen Tag datiert die Verordnung des Präfekten der Seine, die am 19. August 1914 von Raymond Poincaré, Präsident der Republik, und Louis Malvy, Innenminister Frankreichs, per Erlass bestätigt wurde. Im Bulletin municipal officiel vom 22. August 1914 wurde diese Entscheidung veröffentlicht und der Innenminister mit der Durchführung beauftragt2. Mit diesem Erlass sollte nicht nur der erst rund zwei Wochen zuvor ermordete sozialistische Politiker und Historiker Jean Jaurès geehrt und in das öffentliche Gedächtnis der Stadt und ihrer Einwohner gerückt werden. Jaurès war am 31. Juli 1914, nur einen Tag vor Beginn des Ersten Weltkriegs, in einem Pariser Café bei einem Attentat ums Leben gekommen.

Es ging auch darum, alles, was an den erneuten Kriegsgegner Deutschland und seine Einwanderer erinnerte aus dem öffentlichen Raum der französischen Hauptstadt zu streichen. Das zeigt die Wahl der Straße, die umbenannt wurde: die Rue d’Allemagne im Viertel La Villette, im Norden von Paris, oben auf der Postkarte zu sehen.

In La Villette hatten sich im 19. Jahrhundert zahlreiche deutschsprachige Arbeiter und Tagelöhner niedergelassen, um in den umliegenden Chemie- und Zuckerfabriken oder in den Schlachthöfen zu arbeiten. Das Viertel hatte bis zum Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 den Spitznamen „Petite Allemagne“. Nach der Niederlage von Sedan wurden die über 60.000 deutschen Einwanderer aus der Stadt ausgewiesen. Die Zahl der deutschsprachigen Einwanderer stieg zwar nach dem Krieg wieder an, diese lebten aber “zerstreut und zurückgezogen” und wagten es vielfach nicht, in der Öffentlichkeit deutsch zu sprechen3.

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wartete man nicht wie 1870 die Niederlage ab, um die deutschen Einwanderer des Landes zu verweisen. Gleich zu Beginn des Krieges erging der Ausweisungsbefehl. Die deutschen Schulen, Wohnheime und Einrichtungen in Paris wurden geschlossen, einige der Gebäude später beschlagnahmt. Aus der Rue d’Allemagne wurde – wie erwähnt – die Avenue Jean-Jaurès, die Metrostation Allemagne wurde in Jaurès umbenannt. Die Porte d’Allemagne erhielt den Namen Porte de Pantin. Und mit demselben Dekret vom 15.8.1914 wurde aus der Rue de Berlin die Rue de Liège, womit man den Widerstand der grenznahen belgischen Stadt honorierte, die gerade von deutschen Truppen überfallen worden war.

Bei diesem schnellen Verfahren hielt man sich nicht an die sonst übliche Vorgehensweise bei Umbenennungen von Straßen4. Nach diesem Verfahren können Vorschläge für neue Namen aus der Bevölkerung kommen. Diese werden von der 4. Kommission des Pariser Stadtrats (Enseignement – Beaux arts) geprüft und dann der 3. Kommission (Voirie de Paris, Travaux affectant la voi publique) vorgelegt, die entscheidet, welche Straße den neuen Namen erhalten soll. Der Conseil municipal berät anschließend darüber, bevor die Entscheidung vom Präfekt der Seine ratifiziert wird. Die Zustimmung des Innenministers oder gar des Präsidenten wie im vorliegenden Fall, bei dem die Umbenennung auf nationaler Ebene bestätigt wurde, war eigentlich nicht notwendig. Auch entfiel hier die Debatte im Conseil municipal, der während der Monate August, September, Oktober und November 1914 nicht tagte.

Die Begründung für den Erlass des Präfekten konnte ich bisher nicht ausfindig machen. Im Recueil des actes administratifs de la Seine ist er nicht abgedruckt und es bleibt bisher im Dunkeln, auf wen die Idee der Umbenennungen ursprünglich zurückzuführen ist. In der für solche Forschungen sehr nützlichen, aber oftmals nicht funktionierenden Datenbank Nomenclature officielle des voies de Paris gibt es dazu keine Informationen und auch im Dictionnaire historiques des rues de Paris von Jacques Hillairet stehen keine weiteren Hinweise. Aber eines ist bekannt: Seit dem Jahr 2000, nachdem Berlin deutsche Hauptstadt geworden war, taucht zumindest der Name Berlin wieder im Pariser öffentlichen Raum auf: Im 8. Arrondissement gibt es einen – wenn auch ziemlich kleinen – “Square de Berlin“. Wie dieser vorher hieß? Gar nicht, er hatte keinen Namen und gehörte einfach mit zu den Jardins des Champs-Elysées

Literatur

Gersmann, Gudrun, Der Streit um die Straßennamen. Städtische Gedenkpolitik zwischen Französischer Republik und III. Republik, in: Dies. ua (Hg.), Frankreich 1848-1870, Stuttgart 1998, S. 43-57.

Hillairet, Jacques, Dictionnaire historiques des rues de Paris, Paris : Éd. de Minuit, 1997.

König, Mareike, Brüche als gestaltendes Element: Die Deutschen in Paris im 19. Jahrhundert, in: Dies. (Hg.), Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris. Eine vergessene Migration im 19. Jahrhundert, München 2003, S. 9-26. <http://www.perspectivia.net/content/publikationen/phs/koenig_handwerker/koenig_brueche>

Nomenclature officielle des voies de Paris, Online Datenkbank.

Posthaus, Renate, Französische Autoren in Straßenverzeichnissen (Paris, Montreuil, Saint-Etienne, Perpignan). Untersuchungen über politische und historische Gründe literarischer Kanonisierung im öffentlich-kommunalen Bereich, Staatsexamen Universität Düsseldorf 1975.

Abbildung

Postkarte: Rue et Pont d’Allemagne, Privatbesitz Mareike König, CC-BY.

  1. Vgl. Gudrun Gersmann, Der Streit um die Straßennamen. Städtische Gedenkpolitik zwischen Französischer Republik und III. Republik, in: Dies. ua (Hg.), Frankreich 1848-1870, Stuttgart 1998, S. 43.
  2. Bulletin municipal officiel, 22.8.1914, 3e trimestre, S. 1. Leider ist der Jahrgang 1914 noch nicht bei Gallica online verfügbar  http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/cb343512457/date
  3. Mareike König, Brüche als gestaltendes Element: Die Deutschen in Paris im 19. Jahrhundert, in: Dies. (Hg.), Deutsche Handwerker, Arbeiter und Dienstmädchen in Paris. Eine vergessene Migration im 19. Jahrhundert, München 2003, S. 9-26
  4. Vgl. dazu Renate Posthaus, Französische Autoren in Straßenverzeichnissen (Paris, Montreuil, Saint-Etienne, Perpignan). Untersuchungen über politische und historische Gründe literarischer Kanonisierung im öffentlich-kommunalen Bereich, Staatsexamen Universität Düsseldorf 1975, S. 35.

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/119

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Die lesbare Stadt – Zur historischen Gendertopografie Europas am Beispiel von Wien und Paris

Konzepte von Geschlecht strukturieren alle Aspekte des menschlichen Lebens, hier können die Gender Studies auf eine Vielzahl von Forschungsergebnissen verweisen. Doch welche Rolle spielen diese kulturellen Vorstellungen für die Form und Funktion von Städten und deren Teilräume? Diese Frage ist besonders in den historischen Wissenschaften bisher kaum beachtet worden, der Forschungsstand der Geschichtswissenschaften hierzu gleicht einer tabula rasa. So es Ziel des Dissertations-Projektes ‘Gendertopografie’, offen zu legen, wie Geschlechtsidentitäten urbanen Raum strukturieren können und die Topografie europäischer Städte prägen.

Panthéon Paris, Fassade
Der Begriff Gendertopografie meint die Beschreibung und die damit einhergehende Analyse des Raumes und der räumlichen Beziehungen zwischen Orten und Objekten sowie den AkteurInnen unter dem Gesichtspunkt von Gender. Dabei kommt ein relationaler Raumbegriff zur Anwendung, wie er in der Raumsoziologie entwickelt wurde.

Untersucht wird ein Zeitrahmen vom beginnenden 19. Jahrhundert bis zur Zwischenkriegszeit. Der Hauptfokus liegt allerdings auf der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg. Aus gedachten ‚offenen Enden‘ der Kernzeit leitet sich der größere Zeitrahmen ab. Diese offenen Enden sind nötig, da viele stadtplanerischen Maßnahmen und Bauvorhaben Langzeitprojekte waren. Auch auf Grund der theoretischen Ausgangsbasis des Projekts (‚hegemoniale Männlichkeit‘) ist es sinnvoll, die Analyse mit dem 19. Jahrhundert zu beginnen, da hier davon ausgegangen wird, das spätestens im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts ein bestimmtes Verständnis der Geschlechter gesamtgesellschaftlich wirksam war. Ausschlaggebender Grund für den Zeitrahmen ist jedoch die Entwicklung der Städte in Europa selbst. Vor allem mit dem 19. Jahrhundert kam es durch Verstädterung und Industrialisierung zu einem enormen Anstieg der Bautätigkeit und von stadtplanerischen Maßnahmen. Das trifft besonders auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zu. Analysiert werde Wien und Paris: Beide waren Metropolen von europäischem Rang, Millionenstädte und Repräsentantinnen einer europäischen Stadtkultur mit einer tief geschichteten Vergangenheit, die, trotz aller Unterschiede, bestens vergleichbar sind. Ihre Funktion als Primatstädte zweier europäischer Großmächte und Innenstädte, die hauptsächlich aus noch intakter Bausubstanz des 19. Jahrhunderts bestehen, sind zwei der wesentlichsten Kriterien der Vergleichbarkeit.

Als Quellen dienen einerseits die urbanen Räume selbst – von Inneneinrichtungen, Außengestaltungen von Gebäuden über Monumente und Plätze bis hin zu ganzen städtischen (Teil-) Räumen, von einzelnen Artefakten und Kunstwerken bis zur Architektur und Stadtplanung. Andererseits werden Quellen berücksichtigt, die Auskunft geben können über das frühere Erscheinungsbild der Stadt und die Beziehung zwischen der Gestalt des Stadtkörpers und kulturellen Praxen: Dokumente zu InitiatorInnen, AuftraggeberInnen, PlanerInnen, ArchitektInnen, KünstlerInnen, anderen Beteiligten und deren Intentionen – sowie Materialien zu den Reaktionen der EinwohnerInnen besonders zu Maßnahmen der Stadtplanung (hauptsächlich Zeitungsartikel). In den Fokus kommen diejenigen Räume, die repräsentativen Zwecken dienten und sich deshalb im Innenstadtbereich befinden.

Eingebettet in eine kulturhistorische Herangehensweise bildet der Ansatz der ‚hegemonialen Männlichkeit‘ den theoretischen Referenzrahmen des Projekts. Dieser Ansatz bietet eine geeignete Ausgangsbasis zur Erklärung jeweils zeitgenössisch vorherrschender Geschlechterkonzepte und stellt in den Gender Studies sowie in steigendem Ausmaß auch in der Geschlechtergeschichte eine der wichtigsten theoretischen Grundlagen dar. Anders als in den Queer Studies, die den Blick gelegentlich auf queere Aneignungen städtischen Raumes richten, geht es im Rahmen des Projektes um hegemoniale Genderkonzepte, die allerdings nicht ohne Marginalisierte gedacht werden können. Untersucht wird der Raum mit den Methoden der Diskursanalyse und Stadtsemiotik. Der Begriff ‚Stadtsemiotik‘ meint ein innovatives semiotisches Verfahren, das es ermöglicht, Raum lesbar zu machen – ausgehend von der Annahme, dass sich soziale und kulturelle Kontexte auch immer in der vom Menschen geschaffenen Umwelt abbilden. Dabei ist ein in weiten Teilen interdisziplinäres Vorgehen unabdingbar. Wissensbestände, Theorien und Methoden aus den Nachbardisziplinen der Geschichtswissenschaften – besonders der Architekturtheorie,  Kunstgeschichte, Stadt- und Raumsoziologie sowie der Europäischen Ethnologie – werden integriert, um wissenschaftliches Neuland zu betreten und eine auffällige Forschungslücke zu schließen.

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/886

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Spannender Zettelkatalog über Reisende in Paris von 1495 bis 1933 in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris

von Carolin Pfister

Ein verborgener Schatz liegt in der Bibliothèque Historique de la Ville de Paris begraben: ein Zettelkatalog über Reisende in Paris von 1495 bis 1933. Bislang hat dieser Katalog laut den Aussagen des Bibliothekars Jean-François Dubos sehr wenig Aufmerksamkeit erfahren. Auch über die Entstehung des Katalogs weiß man nur sehr wenig. Wahrscheinlich wurde er in den 1920er Jahren angelegt. Möglicherweise wurde das Projekt von dem damaligen Direktor der Bibliothek, Marcel Poëte, initiiert, der sich sehr für die Geschichte der Stadt Paris interessierte. Letztlich weiß man aber nichts Genaueres über die Entstehungsgeschichte. Im Rahmen des Forschungsprojektes über Deutsche in Paris im 19. Jahrhundert von Dr. Mareike König wurde dieser Schatz nun wieder ausgegraben:

Der Zettelkatalog verzeichnet die publizierten Reiseberichte aller europäischen Reisenden in Paris und wurde sehr detailliert angelegt. Es gibt drei verschiedene Ordnungssysteme: Die Reiseberichte sind nach Jahren, nach Schlagwörtern und nach Berichten über die Umgebung von Paris geordnet. Insgesamt werden Reisende von 1495 bis 1933 erfasst, jedoch teilweise lückenhaft. Zudem wurden wahrscheinlich nur publizierte Werke erfasst und keine Manuskripte. Dadurch ergibt sich das Problem, das man nicht genau weiß, inwiefern der Katalog letztlich vollständig ist. Die ganze Sammlung umfasst etwa 88 Schubladen und befindet sich auf der Galerie, direkt über dem Empfang der Bibliothek.

Auf den einzelnen Karteikarten wird jeweils der Reisende mit Namen, soweit bekannt, verzeichnet. Daneben findet man den Titel des Reiseberichts und eventuelle bibliographische Angaben zur Publikation des Berichts sowie die Signatur. Darüber hinaus wird auf weiteren Karteikarten der Inhalt des Reiseberichts, mit Bezug auf Paris und Seitenangabe, geschildert:

      

Zu beachten ist, dass sich nicht alle Reiseberichte, die der Katalog erfasst, in der Bibliothèque Historique befinden. Die überwiegende Mehrheit der Reiseberichte befindet sich in der Bibliothèque Nationale de France. Außerdem muss immer die Signatur auf den jeweiligen Karteikarten mithilfe der Onlinekataloge der beiden Bibliotheken überprüft werden, da die Sammlung bereits sehr alt ist und die Signaturen möglicherweise nicht mehr aktuell sind. Ein Vorteil ist, dass viele Titel auch online bei Google Books oder Gallica zu finden sind.

Für Wissenschaftler, die sich für Reisende in Paris interessieren, ist der Katalog eine sehr gute Möglichkeit, einen Überblick über die Anzahl der Reisenden zu gewinnen. Darüber hinaus kann man erkennen, in welchen Jahren besonders viele Reisende in Paris waren und vor allem woher die Reisenden kamen. Besonders interessant sind die sehr guten Inhaltsangaben zu den Reiseberichten. Die Angaben beziehen sich lediglich auf Paris, d.h. alle Reiseberichte wurden auf ihren Bezug zu Paris hin untersucht, wodurch man rasch einen guten Überblick über die Themen der Berichte erlangt.

Abschließend merci beaucoup an Jean-François Dubos, der mir, so gut wie möglich, alle meine Fragen beantwortet hat!

Im Anhang eine Auflistung deutscher Reisender während des 18. Jahrhunderts.

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Alle Fotos wurden von Carolin Pfister aufgenommen.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1228

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Puder

Fragt man eine(n) KunsthistorikerIn nach der Verbindung zwischen Edouard Manets “Nana” von 1877 in der Hamburger Kunsthalle und beispielsweise Jean-Marc Nattiers Portrait von Marie-Thérèse-Catherine Crozat (geb. Gouffier) und ihrer Tochter Louise-Honorine Crozat in Indianapolis wird er/sie möglicherweise je nach Veranlagung die … Weiterlesen

Quelle: http://vivien.hypotheses.org/290

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Vorgänger von Maurice Quentin de La Tour

Rund 20 Jahre nach seinem Tod wurde Vivien von Jacques Lacombe im  “Dictionnaire portatif des Beaux-Arts, ou abregé de ce qui concerne l’Architecture, la Sculpture, la Peinture, la Gravure, la Poésie & la Musique; avec La définition de ces Arts, l’explication … Weiterlesen

Quelle: http://vivien.hypotheses.org/255

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Schüler von François Bonnemer und Charles Le Brun

Obwohl Vivien an der Académie in Paris nachweislich Schüler von François Bonnemer war, gilt er in der Literatur als Schüler von Charles Le Brun (1619-1690). Diese Annahme geht zurück auf die Behauptung von Dézallier D’Argenville, der in seinem “Leben der … Weiterlesen

Quelle: http://vivien.hypotheses.org/249

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Biographische Tafel

1657    (30. März) - Joseph, Sohn von Pierre Vivian (sic!), „marchand“, und Antoinette Devambe, wird in der Kirche St.-Pierre et St.-Saturnin in Lyon getauft 1672    – 1681 - Schüler von François Bonnemer (1638-1689) an der „Académie royale de peinture et de sculpture“ in Paris … Weiterlesen

Quelle: http://vivien.hypotheses.org/243

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