Unter falscher Flagge. Rechte “Identitäre” setzen auf Antiken-Pop. Die Geschichte ihrer Symbole dürfte ihnen kaum gefallen

Arg ramponiert nach missbräuchlicher Verwendung: Relikt der “Metapolitik” .

In der derzeit vieldiskutierten rechtsextremen  Szene fällt eine Gruppe als besonders aggressiv auf. Die übernational organisierte „Identitäre Bewegung“ (IB) agiert als eine Art Agit-Pop-Gruppe der völkischen Szene. Aus einer Nachfolgeorganisation der rechtsterroristischen französischen Unité radicale hervorgegangen, ist sie heute europaweit aktiv, besonders in Österreich. Vielerorts beobachtet sie der Verfassungsschutz. Ihre vergleichsweise schwache Mitgliederzahl versuchen die völkischen Aktivisten durch mediale Inszenierungen auszugleichen: Mit spektakulären “metapolitischen” Symbolhandlungen wie Besetzungen und Blockaden, dem demonstrativen Errichten von Grenzzäunen oder jüngst einem “Mahnmal” vor dem Brandenburger Tor plädieren die rechtsextremen Flash-Mobster für ein eingemauertes Europa und hetzen gegen Schwache, Geflüchtete und politisch Verfolgte. Unter dem Begriff des „Ethnopluralismus“ konstruieren sie unterschiedliche homogene Kulturen, die gegen Einflüsse von außen „verteidigt“ werden müssten, nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten.[1]



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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2561

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Tagungsbericht: Let’s historize it! Jugendmedien im 19. und 20. Jahrhundert

“Jugendmedien werden in der Geschichtswissenschaft kaum wahrgenommen. Als eigenes Forschungsfeld wurden sie bisher sowohl in einschlägigen Überblicksdarstellungen zur deutschen[1] als auch in Handbüchern zur britischen und US-amerikanischen Mediengeschichte[2] weitgehend ausgespart.[3] Um diese Forschungslücke ein Stück weit zu schließen und den derzeitigen Forschungsstand auszuloten, fand in Saarbrücken am 8. und 9. September 2016 der Workshop ‘Let’s historize it! Jugendmedien im 19. und 20. Jahrhundert’ statt”, schreibt Katharina Thielen in ihrem soeben erschienen Tagungsbericht: “Die vom Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte an der Universität des Saarlandes veranstaltete Tagung bot vor allem Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit, neue Forschungskonzepte vorzustellen und in interdisziplinärem Umfeld zu diskutieren.

 



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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2375

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Dokumentarfilm: “Die Stimme Amerikas – US-Musik in der DDR”

stimme_amerikasDie Vereinigten Staaten von Amerika besaßen in der DDR einen vielschichtigen Symbolgehalt. Ihren Anhängern galten sie als »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«, ein Sinnbild von Freiheit, während die Propaganda zwischen zwei Lagern unterschied: die ›herrschende Klasse‹, die das Prinzip des Kapitalismus auf die Spitze trieb, und das ›einfache Volk‹, die ›Ausgebeuteten und Unterdrückten‹. Sie wurden als »das andere Amerika« gepriesen. Beide Seiten, die Sympathisanten wie auch die Gegner der USA, sahen ihre Idee von der Neuen Welt in den unterschiedlichen Formen populärer Musik gespiegelt. Je nach Perspektive galt sie als dekadent oder erlösend, wurde sie als ideologische Wunderwaffe geschmäht oder spendete sie Kraft. Amerika besaß einen Klang.

Afroamerikanische Musik – Blues, Jazz, Gospel oder Soul – hatte einen besonderen Status. Man entdeckte in ihr die Spuren der Sklaverei, konserviertes Unrecht und Leid, ein Sichauflehnen gegen die Verhältnisse. Während die offizielle Lesart das Protestpotenzial dieser Musik lediglich auf die USA bezog, hörte der nonkonforme DDR-Bürger in ihr einen Kommentar zur eigenen Situation.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2363

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Vortrag: “Krautrock in den 1970er Jahren. Experimentelle Musik und transnationale Wahrnehmungen” (Audio)

Ende der 1960er Jahre formierten sich in der Bundesrepublik Bands und Projekte, die neuartige popmusikalische Ausdrucks- und Präsentationsformen entwickelten und damit in den Folgejahren erhebliche Aufmerksamkeit generierten. Ein Teil des „Krautrock“, wie diese experimentelle Popmusik retrospektiv genannt wird, wurde zeitgenössisch in den USA und in Großbritannien als erster genuiner und konstitutiver Beitrag wahrgenommen, der außerhalb der angloamerikanischen Sphäre entstanden war. Die transnationale Wahrnehmung des Krautrock als konstitutive Säule der Popmusik und die ihm zugesprochene Wirkkraft sind zentrale Aspekte des Vortrags.

Anhand einer quellenorientierten Auseinandersetzung mit einem konkreten Beispiel soll dabei die mögliche Tragweite der Popgeschichte als Konzept der Zeitgeschichte diskutiert werden. Es stellt sich die Frage, inwiefern sich übergeordnete kulturelle, gesellschaftliche und ökonomische Wandlungsprozesse der 1970er Jahre in der Produktion, Distribution und Rezeption des Massenphänomens Popmusik im Allgemeinen und des Krautrock im Besonderen widerspiegeln. Vor diesem Hintergrund werden einige Aspekte des Phänomens näher beleuchtet: Dazu gehören unter anderem Neuerungen der Instrumenten- und Studiotechnik sowie neue Aufnahmekonzepte, damit verbundene Diskurse um die Authentizität bestimmter Gestaltungselemente, sich wandelnde Strukturmerkmale der Musikindustrie, die Rolle psychoaktiver Substanzen bei der Musikproduktion, die Abschleifung der überkommenen Bipolarität „hoher“ und „populärer“ Kulturen, bis hin zur Rezeptionsgeschichte des Krautrock in Großbritannien und den USA.

(Ausschnitte aus Interviews sowie Musik-Beispiele sind aus urheberrechtlichen Gründen nicht in dieser Aufnahme enthalten.)



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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2350

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Eine Seife namens Elvis. Plädoyer für eine Olfaktorik des Pop

Wie roch Pop?

Seife Foto

Ding-Quelle der Popkultur: die „Elvis Toilettenseife“. Foto: B. Mrozek

Das objet trouvé, von dem ausgehend ich dieser Frage nachgehen möchte, ist 8 cm lang, 5 cm breit, 3 cm hoch und wiegt 95 Gramm. Es handelt sich dabei um einen Quader, der in blau bedrucktes Papier gewickelt ist und den Aufdruck „Elvis Toilettenseife“ trägt. Er kam als Flohmarktfund in den Besitz des Autors und kann daher im Wortsinn als eines jener „Fundstücke“ bzw. Archivalien gelten, denen sich diese Rubrik widmet.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2336

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Wo steht die Popgeschichte? Resümee und Kritik eines Sympathisanten

Wo steht die Popgeschichte? Wenn man diese Frage räumlich versteht, dann bezieht sie sich auf die Position innerhalb eines wissenschaftlichen Feldes, d.h. in unserem Fall auf die Stellung der Popgeschichte innerhalb der Geschichtswissenschaft. Als sie vor einigen Jahren angetreten ist, um sich ihren Platz innerhalb der Disziplin zu erobern, ging es tatsächlich noch um die Legitimation der Popgeschichte als ‚relevant’ für die sogenannte ‚allgemeine’ Geschichte. Darüber würde ich mir heute ehrlich gesagt nicht mehr allzu viele Gedanken machen. Es bedarf keines besonderen Begründungsaufwands mehr, um Popgeschichte zu betreiben. Der zentrale Stellenwert der Popkultur für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts sollte mittlerweile jedem und jeder klar geworden sein – und denen, denen er noch nicht klar geworden ist, muss man m.E.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2264

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Aus der Reihe tanzen: Leonard Schmieding analysiert den HipHop in der DDR (Rezension)

Big City Breakers_Dessau 1988_Archive Here We Come-Nico Raschick

Plastisch und elastisch: Die Big City Breakers 1988 in Dessau (Quelle: Archive Here We Come Nico Raschick).

Es lief ganz nach Honeckers Geschmack. Im Defilé zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin zog 1987 an der Tribüne des Staatsratsvorsitzenden in bunten Historien-Kostümen vorbei, was das Geschichtsbild der inzwischen geteilten Stadt nach östlicher Lesart verkörperte: antiklerikale Bauern mit scharfen Sensen, fahnenschwingende 1848er, spartakistische Matrosen mit geballten Fäusten, eine Schalmeien-Kapelle des Rotfrontkämpferbundes, Rotarmisten mit Kalaschnikows und schließlich die uniformierten Massenorganisationen der Gegenwart mit Blumen in den Händen. Die marxistische Chrono-Logik störte ein vergleichsweise ahistorisches Bild: Mitten im Historienumzug eskortierten Jugendliche in bunter Sportbekleidung mit abgehackten Tanzschritten und akrobatischen Verrenkungen einen etwas bizarr als Computer gestalteten Festwagen. Eine Hundertschaft Ost-Berliner Breakdancer war irgendwie in den Umzug geraten, doch der Spuk war schnell vorüber. Vor der Tribüne trieben Sicherheitskräfte die Tänzer nervös an, bloß weiterzugehen – und so entging dem greisen Vorsitzenden eine eigens für ihn einstudierte Choreographie des „Hip Hop made in GDR“.

Die kleine Szene illustriert beispielhaft die Position einer DDR-Jugendkultur, die oftmals mitten auf dem Präsentierteller agierte, in der Kulturlandschaft aber immer wieder aneckte und ratloses Befremden verursachte.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/1984

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Aus der Reihe tanzen: Leonard Schmieding analysiert den HipHop in der DDR (Rezension)

Big City Breakers_Dessau 1988_Archive Here We Come-Nico Raschick

Plastisch und elastisch: Die Big City Breakers 1988 in Dessau (Quelle: Archive Here We Come Nico Raschick).

Es lief ganz nach Honeckers Geschmack. Im Defilé zum 750. Geburtstag der Stadt Berlin zog 1987 an der Tribüne des Staatsratsvorsitzenden in bunten Historien-Kostümen vorbei, was das Geschichtsbild der inzwischen geteilten Stadt nach östlicher Lesart verkörperte: antiklerikale Bauern mit scharfen Sensen, fahnenschwingende 1848er, spartakistische Matrosen mit geballten Fäusten, eine Schalmeien-Kapelle des Rotfrontkämpferbundes, Rotarmisten mit Kalaschnikows und schließlich die uniformierten Massenorganisationen der Gegenwart mit Blumen in den Händen. Die marxistische Chrono-Logik störte ein vergleichsweise ahistorisches Bild: Mitten im Historienumzug eskortierten Jugendliche in bunter Sportbekleidung mit abgehackten Tanzschritten und akrobatischen Verrenkungen einen etwas bizarr als Computer gestalteten Festwagen. Eine Hundertschaft Ost-Berliner Breakdancer war irgendwie in den Umzug geraten, doch der Spuk war schnell vorüber. Vor der Tribüne trieben Sicherheitskräfte die Tänzer nervös an, bloß weiterzugehen – und so entging dem greisen Vorsitzenden eine eigens für ihn einstudierte Choreographie des „Hip Hop made in GDR“.

Die kleine Szene illustriert beispielhaft die Position einer DDR-Jugendkultur, die oftmals mitten auf dem Präsentierteller agierte, in der Kulturlandschaft aber immer wieder aneckte und ratloses Befremden verursachte.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/1984

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Detlef Siegfried: “Pop und Politik. Überlegungen zu einer komplexen Beziehung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland” (Audio)

Der Vortrag diskutiert die Frage, inwieweit Popmusik eine politische Qualität haben kann. Es werden Überschneidungen von Pop und Politik untersucht, wie sie von staatlicher Seite und den Medien, mitunter auch von Rezipienten und Produzenten von Popkultur immer wieder unterstellt wurden. Dabei sollen „politische“ ebenso wie „nicht-“ oder „vorpolitische“ Aspekte des Pop herausgearbeitet werden. Im Einzelnen werden Instrumentalisierungen für politische Richtungen beleuchtet, die aus dem Charakter des Pop als Massenkultur (und seiner Spannung zu möglichem Avantgardismus) rühren: Popmusik als Signum für eine Liberalisierung, Amerikanisierung oder Westernisierung, als Artikulations- und Mobilisierungsmedium für links- und rechtsradikale Ideen und Aktivitäten.

Hier kommen auch theoretische Traditionen in den Blick, wie sie etwa bei Bertolt Brecht, Walter Benjamin oder den Cultural Studies (Birmingham) gesehen wurden. Wie sind Zuschreibungen zu beurteilen, die Popmusik als rebellisch, kommerziell oder angepasst bewerten? Abschließend soll die Frage diskutiert werden, inwieweit „Popgeschichte“ für eine „neue Politikgeschichte“ nach dem cultural turn fruchtbar zu machen wäre.

Der Vortrag wurde am 26.

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Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/2003

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