DHI Warschau veröffentlicht einzigartige Quellenedition zum Warschauer Ghetto

Gemeinsam mit dem Jüdischen Historischen Institut und der Generaldirektion der polnischen Staatsarchive hat das Deutsche Historische Institut Warschau eine einzigartige Quellenedition veröffentlicht. Mit der Edition wird das Alltagsleben der jüdischen Bevölkerung im Warschauer Ghetto in den Jahren 1939-1943 dokumentiert. Die Publikation, die ursprünglich in Form zweier umfangreicher gedruckter Bände geplant war und von dem im Jahre 2008 verstorbenen Direktor des Archivs der Stadt Warschau Józef Kazimierski vorbereitet wurde, besteht aus einem Buch, das die Einleitungstexte sowie die Titel und Nummern der Quellenbestände beinhaltet sowie einer CD, auf der die eigentlichen Quellen zugänglich sind.

Warschauer Ghetto, o.J.

Warschauer Ghetto, o.J.
Archiv des Jüdischen Historischen Instituts Warschau

Die erstmals veröffentlichten Dokumente umfassen die administrative Berichterstattung sowohl der deutschen Zivilverwaltung des Distrikts Warschau als auch des Judenrates innerhalb des Ghettos aus den Jahren 1939-1943. So finden sich hier u. a. wöchentliche, monatliche Berichte, Tabellen und numerische Zusammenstellungen über die Wohnsituation im Ghetto, über das jüdische Bildungswesen, Zwangsarbeit, Sterblichkeit in Krankenhäusern, die Epidemien oder die Beschlagnahme jüdischen Besitzes im Ghetto. Die Autoren sind sowohl deutsche Beamte als auch Mitglieder des Judenrates. Die Dokumente sind eine Fundgrube an Informationen über das alltägliche Funktionieren des Ghettos und über die deutsche Besatzungswirtschaft im Distrikt Warschau sowohl für den professionellen Historiker wie für den interessierten Laien, der mehr über das Alltagsleben im besetzten Warschau zu erfahren sucht. Zugleich verbirgt sich hinter den „trockenen“ statistischen Daten z.B. über die Ernährungsrationen, die konfiszierte Kinderbekleidung oder über die Zahlen der an Typhus gestorbenen Kranken das Ausmaß des Elends, dem die jüdische Bevölkerung in jener Zeit ausgesetzt wurde.

Ludność żydowska w Warszawie w latach 1939-1943. Życie-Walka-Zagłada. Bearbeitet von Józef Kazimierski, unter Mitarbeit von Jan Grabowski, Marta Jaszczyńska, Danuta Skorwider, Warschau 2012, 60 zł, ISBN 978-83-7181-303-0

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1818

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Benedikt von Nursia: aktuelle Kommentare zur Vita (2012) und zur Regula Benedicti (2002)

     Die Benedikt von Nursia (ca. 480-560) zugeschriebene Regel, die unter Ludwig dem Frommen und seinem hierbei maßgeblichen Berater Benedikt von Aniane für alle Mönchsklöster im Frankenreich verbindlich wurde, war wohl wenigstens bis zum Aufkommen der Bettelorden im 13. Jahrhundert die verbreitetste Regel für Religiose, stellt sie doch auch für die Zisterzienser DIE normative Grundlage dar – oder wie es J.-B. van Damme einst ausdrückte: “Da ein Zisterzienser ein Benediktiner sein muss, will er ein Zisterzienser sein, sollte er im Jahr 1980, im Jubeljahr [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/891

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Datenbank: Personen im Nekrolog von Saint-Victor de Paris

Zu den Personen, derer im Nekrolog der Pariser Abtei Saint-Victor (über die Edition des Nekrologs wurde hier berichtet: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/501) gedacht wurde, existiert eine prosopographische Online-Datenbank. In ihr ist eine große Anzal identifizierter und prosopographisch erschlossener Personen recherchierbar. Je nach Person und Forschungsstand kann eine Fülle von Detailinformationen in den jeweiligen Biogrammen abgerufen werden. Das können z. B. Ämter in Konventen, Verwandtschaftsbeziehungen, Bildungsstand, Werke und Schenkungen der verstorbenen Person an die Abtei Saint-Victor sein – Quellen- und Literaturbelege werden angegeben. Eine Datenbank mit Informationen zu [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/567

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Sammelband: Leben und Alltag in böhmisch-mährischen und niederösterreichischen Klöstern

Das Erscheinen dieses Bandes ist ebenso wie die Tagung, aus der er hervorgegangen ist, schon einige Zeit her. Da das Buch aber – wohl auch wegen der etwas abgelegenen Veröffentlichung – in Deutschland noch kaum angekommen zu sein scheint und auch kaum in Bibliotheken zu finden ist, scheint ein Hinweis durchaus angebracht. Hier sind die Arbeiten von mehr als 20 überwiegend jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus zwei Ländern und mehreren Disziplinen versammelt; insbesondere die Beiträge von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der Tschechischen Republik geben Einblicke [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/482

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Dokumente einer Künstlerfreundschaft. Benjamin Katz im GRA


Das Gerhard Richter Archiv erwarb in den letzten zwei Jahren 85 Fotografien von Benjamin Katz. Das Konvolut stellt eine bedeutende Ergänzung unserer Bestände dar. Benjamin Katz hat die Motive selbst ausgewählt, so dass die Aufnahmen einen repräsentativen Überblick bieten. Einer ersten Ausstellung des Konvoluts in der Kunsthalle Bremerhaven, anlässlich des 80. Geburtstages von Gerhard Richter im Februar 2012, sollen weitere Präsentationen folgen. Die Fotografien sind museal gerahmt und stehen interessierten Institutionen als Ausstellung zur Verfügung.

Die Fotografien von Benjamin Katz zeichnet eine besondere Qualität aus. Viele seiner Aufnahmen sind zu zeitgenössischen Bildikonen geworden. Wenn wir uns an jene Künstlerporträts von Marcel Broodthaers, Georg Baselitz, Sigmar Polke oder eben Gerhard Richter erinnern, die uns am intensivsten im Gedächtnis geblieben sind, so werden wir fast immer denselben Autor vorfinden: Benjamin Katz, 1939 in Antwerpen geboren. 1956 kam er nach West-Berlin und begann dort ein Studium an der Hochschule für Bildende Künste. Dieser biografische Hintergrund ist vielleicht das Geheimnis seiner Fotografien. Katz führt nicht das Interesse am Dokumentarischen zu den Künstlern und in ihre Ateliers. Er richtet seine Kamera nicht auf das Offensichtliche, auf den Prozess der künstlerischen Produktion. Katz ist ein Gesprächspartner auf Augenhöhe, seine Aufnahmen entstehen fast beiläufig. Dabei gelingt es ihm, gerade die typischen Situationen so festzuhalten, dass wir in seinen Fotografien mehr als das Bekannte wiederfinden. Einige solcher Aufnahmen können „entlarvend“ sein. Aber Benjamin Katz ist kein investigativer Fotograf. Er kommt zu den Künstlern als ihr Freund. Diese Freundschaft prägt auch seine Beziehung zu Gerhard Richter, den Katz mittlerweile seit mehr als drei Jahrzehnten fotografiert.

 

Über den Fotografen:

Benjamin Katz wurde 1939 in Antwerpen geboren. Als 17jähriger ging er nach Berlin an die Hochschule für Bildende Künste.  1963 gründete er die Galerie Werner & Katz. Die Galerie stellte zwischen 1963 und 1967 Kunst der Gegenwart u.a. Georg Baselitz und Markus Lüpertz aus. Als Fotograf arbeitet er seit 1976. Im Zentrum seiner Bilder stehen stets Künstler, die er in ihren Ateliers fotografiert.  Benjamin Katz lebt und arbeitet seit 1972 in Köln.

Weitere Informationen finden Sie im Katalog zur Ausstellung: Benjamin Katz: Gerhard Richter at work, hg. v. Dietmar Elger für das Gerhard Richter Archiv der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, mit Beiträgen von Wilfried Wiegand, Paul Moorhouse und Stephan von Wiese und einem Vorwort von Dietmar Elger, München 2012 (ISBN 978-3-7774-5311-8).

 

 

 

 

 

Quelle: http://gra.hypotheses.org/178

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