Karrieren eines Beraters – biografische Skizze zum Wirtschaftsprüfer Dr. Wilhelm Voss (1896-1974) – Teil 2

Obgleich angesehener Funktionär des deutschen Revisions- und Treuhandwesens der späten 1920er Jahre, einer der ersten öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer 1931 und langjähriges Vorstandsmitglied des Reichswerke „Hermann Göring“-Konzerns (1938-1945) sowie in den frühen 1950er Jahren Rüstungsberater der ägyptischen Regierung, ist über Voss heute kaum etwas bekannt. Hiermit lege ich eine erste chronologisch-biografische Skizze zu Voss vor.

Gesamtinhalt (Teil 1 und 2)

1.      Herkunft, Kriegsdienst, Studium und erste Berufstätigkeit

2.      Voss als Funktionär im Revisions- und Treuhandwesen

3.      Voss als Berater und Manager



[...]

Quelle: http://abgehoert.hypotheses.org/680

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Karrieren eines Beraters – biografische Skizze zum Wirtschaftsprüfer Dr. Wilhelm Voss (1896-1974) – Teil 1

Obgleich angesehener Funktionär des deutschen Revisions- und Treuhandwesens der späten 1920er Jahre, einer der ersten öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer 1931 und langjähriges Vorstandsmitglied im Reichswerke „Hermann Göring“-Komplex (1938-1945) sowie in den frühen 1950er Jahren Rüstungsberater der ägyptischen Regierung, ist über Voss heute kaum etwas bekannt. Hiermit lege ich eine erste chronologisch-biografische Skizze zu Voss vor.

Gesamtinhalt (Teil 1 und 2)

1.      Herkunft, Kriegsdienst, Studium und erste Berufstätigkeit

2.      Voss als Funktionär im Revisions- und Treuhandwesen

3.      Voss als Berater und Manager



[...]

Quelle: http://abgehoert.hypotheses.org/676

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Die Rüstungsthese. Eine Erklärung für die Entstehung der Heraldik?

„Il est aujourd’hui définitivement admis que cette apparition n’est en rien due aux croisades, ni àl’Orient, ni à l’Antiquité gréco-romaine, ni même aux envahisseurs Germains, mais qu’elle est simplement liée à l’évolution de l’équipement militaire entre la fin du XIe siècle et le milieu du XIIe.“1 Mit diesen klaren Worten erklärt Michel Pastoureau in seinem Standardwerk Traité d´héraldique (1979, 5. Auflage 2008) mit Verweis auf die sich verändernden Rüstungen…

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/4252

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Ausstellungsrezension: Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur im Schaffhauser Allerheiligenmuseum

Für Archivalia habe ich die sehr gelungene Schaffhauser Ausstellung “Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur” besprochen, die hier im Blog bereits kurz angekündigt wurde. Ich habe diese zuerst im Rahmen einer Proseminarexkursion mit über 20 Studierenden, dann noch einmal als Individualtourist besucht. Besonders gelungen ist die sorgfältige Auswahl der Ausstellungsstücke und deren Einbindung in ein Gesamtkonzept, das kultur-, sozial- und alltagshistorische Erzählstränge ebenso berücksichtigt, wie die Entwicklung der Turniersachkultur. Dass man einen nachgebauten Turnierhelm auch mal anprobieren kann, hat nicht nur meine Studierenden, sondern auch mich selbst sehr beeindruckt.

Die ganze Ausstellungsbesprechung findet sich bei Archivalia, Ausschnitte seien hier zitiert:

“Man kann darüber streiten, ob die im Begleittext [zu Ausstellung und begleitendem Ritterturnier] gewählten Formulierungen „originalgetreu”, „höchstmögliche Authentizität” oder „lebendig und historisch korrekt” sinnvoll gewählt sind,1 die Ergänzung der Ausstellung durch das Reenactment eines Turniers weisen aber auf einen äußerst gelungenen Aspekt der Schaffhauser Ausstellung hin: die praktische Erfahrbarkeit des Turnierwesens für den Ausstellungsbesucher. So finden sich im Verlauf der Ausstellung zahlreiche Objekte, die von den Besucherinnen und Besuchern angefasst und anprobiert werden können, beispielsweise verschiedene Turnierhelme und fein geplättelte Turnierhandschuhe.

Damit ist ein zentraler Fokus der Ausstellung angesprochen: Die Entwicklung der Turnierrüstung. So beginnt die Ausstellung im ersten Raum mit der Präsentation von Rüstungselementen und Helmen aus der Antike, die eigenen Beständen des Allerheiligenmuseums entnommen sind, um dann – das Frühmittelalter wird weitgehend ausgespart – die Entwicklung von Helmen, Rüstung und Waffen bis in die Frühe Neuzeit in den Blick zu nehmen. Die Objekte sind sorgsam ausgewählt und verfügen fast ausnahmslos über qualitativ hochwertige Beschreibungen – ein großer Pluspunkt der Schaffhauser Ausstellung!

Auf diese Weise kommt die Ausstellung völlig ohne die sonst ubiquitären Audioguides aus. Die einzelnen Objektbeschreibungen werden durch längere – aber nicht zu lange – Texte zu den thematisch konzipierten Räumen der Ausstellung ergänzt. Für Kinder sind in jedem Raum kurze Texte angebracht, in denen Fragen zu den Ausstellungsstücken des Raums formuliert werden. Die thematische Gliederung der Ausstellung in Sinnabschnitte, die zumeist in eigenen Räumen unter Formulierung eines Leitmottos präsentiert werden, gibt der Schaffhauser Ausstellung einen klaren roten Faden. Auf die Entwicklung von Rüstungen und Waffen (besonders interessant: die Helmhaube Erzherzog Sigismunds von Tirol), folgt der anhand des Schaffhauser Turnierberichts von 14362 sowie des Turnierbuchs von René d’Anjou geschilderte Ablauf eines Turniers. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Rolle der Frauen als handelnde Subjekte geschenkt. Zur Illustration des Turnierablaufs wurden Darstellungen aus Handschriften in einer Filmsequenz stark vergrößert.”

[…]

Zum Abschluss des Rundgangs durch 600 Jahre Turniergeschichte, werden die Besucherinnen und Besucher durch einen großen Raum geführt, in dem lebensgroße Rüstungen (Stechzeug Erzherzog Sigmunds von Tirol) ausgestellt, Turnierszenen aus Maximilians Freydal nachgebaut (inklusive eines “Stechsattel im Hohen Zeug” von Anfang des 15. Jahrhunderts) sowie Helme und Handschuhe zum Anprobieren bereitgestellt werden. So wird unter anderem nochmal der Unterschied zwischen Stech- und Rennzeug deutlich zu machen. Der Raum kann somit sinnbildlich für die gesamte Ausstellungskonzeption gelten, die das Turnierwesen auf vielfältige Weise “erfahrbar” machen will. Insofern ist die Schaffhauser Ausstellung eine sinnvolle Umsetzung der oft eingeforderten „Wenden“: material und performative turn.3

“Insgesamt beeindruckt die Schaffhauser Ausstellung nicht nur durch die vielfältig aufgezeigten Perspektiven auf das Turnierwesen, sondern auch aufgrund der gelungenen Darstellung. Sucht man nach Verbesserungsvorschlägen, so ist vor allem die Kontextualisierung im Rahmen der Entwicklung des Adels in Hoch- und Spätmittelalter sowie Früher Neuzeit anzuführen. Insbesondere für interessierte Laien wäre es hilfreich gewesen, begleitend zur ausführlichen Entwicklung des Rüstungswesens zu Beginn der Ausstellung auch die Wandlungsprozesse des Adels und das Aufkommen eines Rittertums seit dem Hochmittelalter vorgestellt zu bekommen.4 Schließlich sind diese für das Entstehen des ritterlichen Turniers zentral. Das Turnier ist eben kein Phänomen des Mittelalters an sich, sondern insbesondere eines des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In diesem Sinn wären auch Angaben in den Objektbeschreibungen zu präzisieren, die den generischen Singular „im Mittelalter“ aufweisen (so bsw. auch in der Beschreibung von Sporen des 17. Jahrhunderts), gerade weil diese „statischen“ Beschriftungen mit dem sonst so deutlich in der Ausstellung verankerten Konzept konkurrieren, das darauf abzielt, die Entwicklung und Veränderungen des Turnierwesens aufzuzeigen.

Von dieser Kritik unbeachtet, ist es der Schaffhauser Ausstellung auf beeindruckende Weise gelungen, ein facettenreiches Bild des Turnierwesens in Spätmittelalter und Früher Neuzeit zu entwerfen. Gerade im Vergleich zu sonstigen Großausstellungen der vergangenen Jahre sticht die sinnvoll in eine Gesamtkonzeption der Ausstellung eingebettete Auswahl der Ausstellungsobjekte hervor. Ebenso gut gelungen: Die Konzeption der Ausstellung ist ohne Audioguide erfahrbar, ohne die Besucherinnen und Besucher mit einem Übermaß an Texten zu erschlagen. Die Objekte sind fast durchweg sehr gut beschrieben und schlagen eine gelungene Brücke zwischen der Entwicklung der materiellen Turnierobjekte und der Schilderung des Turnierwesens in kultur- und sozialhistorischer Perspektive. Die Ausstellung wird durch einen Katalog abgerundet, der Essays zur Geschichte und Entwicklung des Turniers aufbietet, (leider nur) die wichtigsten Objekte der Ausstellung vorstellt, sowie zentrale Quellen zu Ablauf und Charakter des Turniers in deutscher Übersetzung versammelt.5

Für den Rest ihrer Laufzeit, bis zum 21. September 2014, ist der vom Direktor des Allerheiligenmuseums, Peter Jezler, kuratierten Schaffhauser Ausstellung großer Zuspruch zu wünschen: Sie ist für Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler, interessierte Laien und Kinder gleichermaßen lehrreich.”

  1. Vgl. meinen Beitrag: Ausstellung und Tagung zu Ritterturnieren in Schaffhausen, in: Mittelalter am Oberrhein, 17. März 2014
  2. Vgl. Karl Stehlin: Ein spanischer Bericht über ein Turnier in Schaffhausen im Jahr 1436, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 14 (1915), S. 145-176, wiederabgedruckt auch im Katalog der Ausstellung: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 231-235.
  3. Jay Winter, Introduction. The performane of the past. Memory, history, identity, in: Performing the past. Memory, History, and Identity in modern Europe, hg. von Karin Tilmans, Frank van Vree und Jay Winter, Amsterdam 2010, S. 11-31; Jan Keupp/ Romedio Schmitz-Esser, Einführung in die „Neue alte Sachlichkeit“: Ein Plädoyer für eine Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive, in: Blog: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte: http://mittelalter.hypotheses.org/3904 13.06.2014.
  4. Auch der von Peter Jezler verfasste Beitrag “Grundlagen” im Katalog schildert zwar sehr gelungen, die Entwicklung von Rüstungen, Turnierablauf und Turniercharakter, geht aber auf die allgemeinen sozialgeschichtlichen Wandlungsprozesse weniger ein: Vgl. Peter Jetzler, Grundlagen, in: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 15-23.
  5. Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014.

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/534

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Ausstellungsrezension: Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur im Schaffhauser Allerheiligenmuseum

Für Archivalia habe ich die sehr gelungene Schaffhauser Ausstellung “Ritterturnier – Geschichte einer Festkultur” besprochen, die hier im Blog bereits kurz angekündigt wurde. Ich habe diese zuerst im Rahmen einer Proseminarexkursion mit über 20 Studierenden, dann noch einmal als Individualtourist besucht. Besonders gelungen ist die sorgfältige Auswahl der Ausstellungsstücke und deren Einbindung in ein Gesamtkonzept, das kultur-, sozial- und alltagshistorische Erzählstränge ebenso berücksichtigt, wie die Entwicklung der Turniersachkultur. Dass man einen nachgebauten Turnierhelm auch mal anprobieren kann, hat nicht nur meine Studierenden, sondern auch mich selbst sehr beeindruckt.

Die ganze Ausstellungsbesprechung findet sich bei Archivalia, Ausschnitte seien hier zitiert:

“Man kann darüber streiten, ob die im Begleittext [zu Ausstellung und begleitendem Ritterturnier] gewählten Formulierungen „originalgetreu”, „höchstmögliche Authentizität” oder „lebendig und historisch korrekt” sinnvoll gewählt sind,1 die Ergänzung der Ausstellung durch das Reenactment eines Turniers weisen aber auf einen äußerst gelungenen Aspekt der Schaffhauser Ausstellung hin: die praktische Erfahrbarkeit des Turnierwesens für den Ausstellungsbesucher. So finden sich im Verlauf der Ausstellung zahlreiche Objekte, die von den Besucherinnen und Besuchern angefasst und anprobiert werden können, beispielsweise verschiedene Turnierhelme und fein geplättelte Turnierhandschuhe.

Damit ist ein zentraler Fokus der Ausstellung angesprochen: Die Entwicklung der Turnierrüstung. So beginnt die Ausstellung im ersten Raum mit der Präsentation von Rüstungselementen und Helmen aus der Antike, die eigenen Beständen des Allerheiligenmuseums entnommen sind, um dann – das Frühmittelalter wird weitgehend ausgespart – die Entwicklung von Helmen, Rüstung und Waffen bis in die Frühe Neuzeit in den Blick zu nehmen. Die Objekte sind sorgsam ausgewählt und verfügen fast ausnahmslos über qualitativ hochwertige Beschreibungen – ein großer Pluspunkt der Schaffhauser Ausstellung!

Auf diese Weise kommt die Ausstellung völlig ohne die sonst ubiquitären Audioguides aus. Die einzelnen Objektbeschreibungen werden durch längere – aber nicht zu lange – Texte zu den thematisch konzipierten Räumen der Ausstellung ergänzt. Für Kinder sind in jedem Raum kurze Texte angebracht, in denen Fragen zu den Ausstellungsstücken des Raums formuliert werden. Die thematische Gliederung der Ausstellung in Sinnabschnitte, die zumeist in eigenen Räumen unter Formulierung eines Leitmottos präsentiert werden, gibt der Schaffhauser Ausstellung einen klaren roten Faden. Auf die Entwicklung von Rüstungen und Waffen (besonders interessant: die Helmhaube Erzherzog Sigismunds von Tirol), folgt der anhand des Schaffhauser Turnierberichts von 14362 sowie des Turnierbuchs von René d’Anjou geschilderte Ablauf eines Turniers. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei der Rolle der Frauen als handelnde Subjekte geschenkt. Zur Illustration des Turnierablaufs wurden Darstellungen aus Handschriften in einer Filmsequenz stark vergrößert.”

[…]

Zum Abschluss des Rundgangs durch 600 Jahre Turniergeschichte, werden die Besucherinnen und Besucher durch einen großen Raum geführt, in dem lebensgroße Rüstungen (Stechzeug Erzherzog Sigmunds von Tirol) ausgestellt, Turnierszenen aus Maximilians Freydal nachgebaut (inklusive eines “Stechsattel im Hohen Zeug” von Anfang des 15. Jahrhunderts) sowie Helme und Handschuhe zum Anprobieren bereitgestellt werden. So wird unter anderem nochmal der Unterschied zwischen Stech- und Rennzeug deutlich zu machen. Der Raum kann somit sinnbildlich für die gesamte Ausstellungskonzeption gelten, die das Turnierwesen auf vielfältige Weise “erfahrbar” machen will. Insofern ist die Schaffhauser Ausstellung eine sinnvolle Umsetzung der oft eingeforderten „Wenden“: material und performative turn.3

“Insgesamt beeindruckt die Schaffhauser Ausstellung nicht nur durch die vielfältig aufgezeigten Perspektiven auf das Turnierwesen, sondern auch aufgrund der gelungenen Darstellung. Sucht man nach Verbesserungsvorschlägen, so ist vor allem die Kontextualisierung im Rahmen der Entwicklung des Adels in Hoch- und Spätmittelalter sowie Früher Neuzeit anzuführen. Insbesondere für interessierte Laien wäre es hilfreich gewesen, begleitend zur ausführlichen Entwicklung des Rüstungswesens zu Beginn der Ausstellung auch die Wandlungsprozesse des Adels und das Aufkommen eines Rittertums seit dem Hochmittelalter vorgestellt zu bekommen.4 Schließlich sind diese für das Entstehen des ritterlichen Turniers zentral. Das Turnier ist eben kein Phänomen des Mittelalters an sich, sondern insbesondere eines des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit. In diesem Sinn wären auch Angaben in den Objektbeschreibungen zu präzisieren, die den generischen Singular „im Mittelalter“ aufweisen (so bsw. auch in der Beschreibung von Sporen des 17. Jahrhunderts), gerade weil diese „statischen“ Beschriftungen mit dem sonst so deutlich in der Ausstellung verankerten Konzept konkurrieren, das darauf abzielt, die Entwicklung und Veränderungen des Turnierwesens aufzuzeigen.

Von dieser Kritik unbeachtet, ist es der Schaffhauser Ausstellung auf beeindruckende Weise gelungen, ein facettenreiches Bild des Turnierwesens in Spätmittelalter und Früher Neuzeit zu entwerfen. Gerade im Vergleich zu sonstigen Großausstellungen der vergangenen Jahre sticht die sinnvoll in eine Gesamtkonzeption der Ausstellung eingebettete Auswahl der Ausstellungsobjekte hervor. Ebenso gut gelungen: Die Konzeption der Ausstellung ist ohne Audioguide erfahrbar, ohne die Besucherinnen und Besucher mit einem Übermaß an Texten zu erschlagen. Die Objekte sind fast durchweg sehr gut beschrieben und schlagen eine gelungene Brücke zwischen der Entwicklung der materiellen Turnierobjekte und der Schilderung des Turnierwesens in kultur- und sozialhistorischer Perspektive. Die Ausstellung wird durch einen Katalog abgerundet, der Essays zur Geschichte und Entwicklung des Turniers aufbietet, (leider nur) die wichtigsten Objekte der Ausstellung vorstellt, sowie zentrale Quellen zu Ablauf und Charakter des Turniers in deutscher Übersetzung versammelt.5

Für den Rest ihrer Laufzeit, bis zum 21. September 2014, ist der vom Direktor des Allerheiligenmuseums, Peter Jezler, kuratierten Schaffhauser Ausstellung großer Zuspruch zu wünschen: Sie ist für Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler, interessierte Laien und Kinder gleichermaßen lehrreich.”

  1. Vgl. meinen Beitrag: Ausstellung und Tagung zu Ritterturnieren in Schaffhausen, in: Mittelalter am Oberrhein, 17. März 2014
  2. Vgl. Karl Stehlin: Ein spanischer Bericht über ein Turnier in Schaffhausen im Jahr 1436, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 14 (1915), S. 145-176, wiederabgedruckt auch im Katalog der Ausstellung: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 231-235.
  3. Jay Winter, Introduction. The performane of the past. Memory, history, identity, in: Performing the past. Memory, History, and Identity in modern Europe, hg. von Karin Tilmans, Frank van Vree und Jay Winter, Amsterdam 2010, S. 11-31; Jan Keupp/ Romedio Schmitz-Esser, Einführung in die „Neue alte Sachlichkeit“: Ein Plädoyer für eine Realienkunde des Mittelalters in kulturhistorischer Perspektive, in: Blog: Mittelalter. Interdisziplinäre Forschung und Rezeptionsgeschichte: http://mittelalter.hypotheses.org/3904 13.06.2014.
  4. Auch der von Peter Jezler verfasste Beitrag “Grundlagen” im Katalog schildert zwar sehr gelungen, die Entwicklung von Rüstungen, Turnierablauf und Turniercharakter, geht aber auf die allgemeinen sozialgeschichtlichen Wandlungsprozesse weniger ein: Vgl. Peter Jetzler, Grundlagen, in: Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014, S. 15-23.
  5. Ritterturnier. Geschichte einer Festkultur, hg. von Peter Jezler, Peter Niederhäuser und Elke Jezler, Luzern 2014.

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/534

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Die Macht der Technik – Wettstreit im Kalten Krieg

Technik gehört zum Menschen. Vom Faustkeil zur Atombombe, von Rauchzeichen bis zum Netzradio ist die technische Evolution des Menschen enorm voran geschritten. Im 20. Jahrhundert wurde die technische Entwicklung einerseits weiter vorangetrieben, andererseits hat sie immer wieder auch Ängste geschürt. Im Montagsradio 16/2011 sprechen wir mit dem Technikhistoriker Prof. Wolfgang König von der TU Berlin über die Rolle der Technik im Kalten Krieg, über die Bedeutung der Technik im Kommunismus und die Wechselwirkungen von Technik und Gesellschaft.

Der Kalte Krieg war als Rüstungswettlauf und Systemwettstreit immer auch ein Wettstreit der Technik. Sei es der sog. “Sputnikschock” oder die Massenproduktion von Unterhaltungselektronik – technische Innovation und Produktion wurden zu einem Gradmesser der gesellschaftlichen Entwicklung. Auch heute gilt technische Innovation ungemindert als ein wichtiger Faktor für eine florierende Wirtschaft. Zugleich wälzen technische Neuerungen und ihre Verbreitung Gesellschaften um. In den 50er und 60er Jahren war es die massenhafte Automobilisierung der Bundesrepublik, die einen tief greifenden Wandel im Leben bewirkte. Heute ist es die digitale Revolution, die mit Internet und Smartphone die Formen unseres Lebens und Arbeitens verändert.

Und hier gehts zur Timeline des Gesprächs.

1:00 Sputnikschock: Technik und Ideologie

4:00 Technik, Planung, Konkurrenz

8:00 Technische Utopie und Dystopie

11:00 Revolutionen der (Technik)Geschichte

13:00 Industrielle Revolution und ihre Folgen

16:00 Technik als anthropologisches Apriori

17:00 Verschwundene Technik (z.B. gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Hubschrauberverbindungen zwischen Städten)

19:00 20. Jahrhundert, militärische Technik und Innovation

25:00 Systemwettstreit, Ressourcen, Effizienz und Innovation

28:00 Technik in China

31:00 Demokratie und Technik, Technik und Diktatur

34:00 technikgeschichtlichen Zäsuren nach 1945 in Ost und West: Automobile und Telekommunikation

35:00 Energie in Bundesrepublik und DDR, Atomenergie

39:00 Sorge um und Begeisterung für (digitale) Technik

42:00 Technik und Geschichtswissenschaft

44:00 digitale Revolution

46:00 der Mensch als Cyborg?

49:00 Fragebogen

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/10/17/die-macht-der-technik-%E2%80%93-wettstreit-im-kalten-krieg/

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