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Foucault en Blog

Nach dem Blog Bashing aus Luzern, nun ein neuer Blog aus Zürich!
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Nach dem Blog Bashing aus Luzern, nun ein neuer Blog aus Zürich!
Museum in der “Runden Ecke”, Leipzig
Im Gebäude “Runde Ecke” in Leipzig war in DDR-Zeiten die Leipziger Bezirksverwaltung für Staatssicherheit untergebracht. Heute kümmert sich das Bürgerkomitee Leipzig e.V. um die Räumlichkeiten, in denen ein Museum untergebracht ist. Nicht überraschend, dass in der Ausstellung auch viele Bezüge zum Thema “Identifizierung” zu finden sind.
Gezeigt werden in der Ausstellung mit den Apparaturen zur Fotografie und Daktyloskopie die klassischen erkennungsdienstlichen Verfahren. Erstaunlich ist, wie wenig sich das Setting nach der Etablierung von Erkennungsdiensten (etwa 1870 bis 1914) verändert hat.
Daneben habe ich noch eine neue Methode zur Identifizierung von Personen kennengelernt, die ich in ihrer Umsetzung auf diese Art noch nicht wahrgenommen habe: Täteridentifizierung mittels Geruchsproben. Es wurden systematisch Geruchsproben gesammelt, die z.B. bei Hausdurchsuchungen mitgenommen wurden, oder Verdächtige saßen ohne es zu wissen bei Verhören auf einem Stück Stoff, das dann in Einmachgläsern archiviert wurde. Die Identifizierung wurde dann aber nicht von einem Computer oder einem Erkennungsdienstmitarbeiter vorgenommen, sondern von einem sog. Differenzierhund; auch eine Art von Black Box.
Tagungsankündigung zum Thema: Soziologie und nachhaltige Entwicklung – Theoretische Perspektiven und methodologische Herausforderungen der Zukunftsgestaltung (24./25.05.2013)
Wie lässt sich unsere zeitgenössische Gesellschaft zukunftsfähig gestalten? Diese Frage steht im Zentrum eines globalen Diskurses über Fragen der Lebensführung im Allgemeinen und des Wirtschaftens im Besonderen. Eng mit diesem Diskurs verknüpft ist der Begriff der „nachhaltigen Entwicklung“. Seit seiner … Weiterlesen
Twitteraktion “Mein Lieblingsstück” für das Stadtarchiv Köln und die KMB
Am 12. Mai 2013 zum Internationalen Museumstag rufe ich zu der kleinen Twitteraktion “Mein Lieblingsstück” auf. Ziel ist es, die derzeitige Lage der drei, von einem Neubau-Plnungsstopp betroffenen Institutionen (Stadtarchiv, Kunst- und Museumbibliothek und Rheinisches Bildarchiv) bekannt zu machen und die seit fast einem Monat laufende Petition zu verbreiten.
Es müssen dabei nur 2 Tweets verschickt werden, die mit den hashtags #IMT13 und #IMD13 versehen sind.
1) Der erste Tweet enthält ein schönes Stück aus den Online-Bestände der 3 Einrichtungen. Man könnte z. B. ein Lieblingsstück aus der Kunst- und Museumsbibliothek posten. Hier findet man einiges: http://www.kulturelles-erbe-koeln.de/.
2) Der zweite Tweet verweist auf die Petition und ruft zum Mitzeichnen auf: https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-die-aufhebung-des-planungsstopps-fuer-den-neubau-des-historischen-archivs-der-stadt-koeln
Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Der 36. Internationale Museumstag am 12. Mai 2013
Im Jahr 1977 organisierte das International Council of Museums (ICOM) erstmals den International Museum Day, um auf die wichtige gesellschaftliche Bedeutung von Museen hinzuweisen und die Institutionen unter einem jährlich wechselnden Motto in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stellen.[1] Heute beteiligen sich weltweit museale Institutionen aller Art am Internationalen Museumstag, so nahmen im Jahr 2012 ca. 32.000 Einrichtungen in 129 Ländern teil.[2] Dieses Jahr steht der Tag unter dem Motto „Museums (Memory + Creativity) = Social Change“.
Ausgehend von dem vielschichtigen historischen Erbe, welches von Museen bewahrt und ausgestellt wird, kommt diesen Institutionen in der Gesellschaft die wichtige Aufgabe zu, die Vergangenheit nicht nur zu konservieren, sondern auch eine Projektionsfläche für gegenwärtige Fragestellungen bereitzustellen. Die Museen tragen so zu gesellschaftlichen Entwicklungen bei und sind zudem Orte der Zusammenkunft und des Austauschs.[3]
In Deutschland, Österreich und in der Schweiz findet der 36. Internationale Museumstag in diesem Jahr unter dem Motto „Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!“ am 12. Mai 2013 statt. Den Auftakt bildet an diesem Tag die Eröffnung des Ludwigsburger Museumsbaus „MIK – Museum – Information – Kunst“. Im Anschluss an die Museumseröffnung, die um 11 Uhr stattfindet, folgt eine Podiumsdiskussion zum Thema des Internationalen Museumstags 2013. Beteiligt sind u.a. Vertreter von ICOM Deutschland, dem Deutschen Museumsbund, dem Museumsverband Baden-Württemberg sowie Vertreter des Ludwigsburg Museums.[4]
Neben der Auftaktveranstaltung gibt es zum Internationalen Museumstag in zahlreichen weiteren Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz Sonderveranstaltungen in Museen. Im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin wird beispielsweise eine Führung für Blinde und Sehbehinderte in der Portalausstellung zum Berliner Themenjahr „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938“ angeboten. Für alle Besucher des DHM ist der Eintritt in die Ausstellungen am 12. Mai frei, zudem können die museumspädagogischen Angebote an dem Tag kostenlos genutzt werden.[5]
Erstmals wurde im Zusammenhang mit dem Internationalen Museumstag im deutschsprachigen Raum auch eine Social Media Kampagne gestartet. Bereits vom 22. März bis 30. April fand die Blogparade „IMT 13-wir machen mit“ statt. Diese wurde von den Museen gut angenommen, letztendlich beteiligten sich 38 Institutionen im deutschsprachigen Raum mit Blog-Beiträgen.[6] Für den 12. Mai 2013 wird zudem zu einem Tweetup (#IMT13) aufgerufen. Neben Twitter werden auch Facebook und Pinterest als Social Media Plattformen mit einbezogen.
Ob das Projekt „Museums 2.0“ ein Erfolg wird und letztendlich zum einen das Ziel erreicht wird, Museumsakteure über einen kurzfristigen Austausch hinaus intensiver miteinander zu vernetzen, und ob zum anderen mehr Museumsbesucher aktiv involviert werden können, wird sich im Anschluss an den Internationalen Museumstag zeigen. Insbesondere auf den Plattformen Facebook und Twitter könnte es spannend werden , ob sich die Beteiligung eher auf Museumsakteure beschränken wird, oder ob auch die Museumsbesucher dazu motiviert werden können, sich in Form von Tweets und Postings interaktiv zu beteiligen.
[1] Siehe: ICOM: IMD 2013
[2] Siehe: International Museum Day: IMD in Brief
[3] Dazu: Ebd.: The theme for 2013
[4] Siehe: Internationaler Museumstag: Aktuelles
[5] Kulturkonsorten: Beitrag zur #IMT13-Blogparade: Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Das Deutsche Historische Museum macht mit!
[6] Stand: 08.05.2013
durchsichten: Jürgen Osterhammel: Transnationale Gesellschaftsgeschichte – Erweiterung oder Alternative?, in: GG 27 (2001), S. 464-479
Der Soldat: Schutz oder Übel? Eine Etymologie
“miles dicitur a malo arcendo. ergo hodierni non sunt milites, quia omne malum adferunt.” – Eigentlich erwartet man von den Soldaten, daß sie für den Schutz der Bevölkerung sorgen und Unheil abwehren. Doch in diesen Zeiten ist alles anders, denn nun es ist das Militär, das allem Übel Tür und Tor öffnet. Daher kann man eigentlich nicht mehr von Soldaten sprechen, weil ihr Handeln dem Verständnis des Wortes widerspricht.
Der oben zitierte Satz stammt von Georg Mengershausen, einem Ratsherrn und Steuereinnehmer der Stadt Göttingen im 17. Jahrhundert. Er hat ein umfangreiches Tagebuch hinterlassen, in dem er weniger das eigene Leben als vielmehr die Ereignisse seiner Zeit, so wie sie ihm vorkamen, aufgeschrieben hat – ein faszinierendes Zeitzeugnis (StA Göttingen, AB III 5). Dem zweiten Band (von vieren insgesamt) hat er die eingangs zitierte Sentenz vorneweg gestellt, gleichsam ein Motto für das, was in diesen Jahren passierte. Dieser Band des Diariums setzt im April des Jahres 1631 ein und reicht bis zum Dezember desselben Jahres; in dieser Zeit kam es nicht nur zur Zerstörung Magdeburgs, sondern auch in Göttingen erlebte man hautnah, was die Präsenz von Militär für Beschwernisse mit sich brachte – eine Erfahrung allerdings, die den Erlebnishorizont der vergangenen Jahre erweiterte, als man schon einmal eine Besatzung von Soldaten der Ligaarmee in den Mauern der Stadt hatte.
Ob Mengershausen sich wirklich für die Etymologie des Wortes miles interessiert hat, bleibt fraglich. Ihm ging es wohl eher um die Pointe in diesem Sinnspruch, durch die letztlich das Verkehrte-Welt-Motiv variiert wird – statt zu beschützen, bringt das Militär nur Unheil. Eine Erkenntnis, die womöglich das Zeitgefühl und die Wahrnehmung der eigenen Lebenswirklichkeit widerspiegelt.
Offen bleibt, woher Mengershausen diese Sentenz und diese Etymologie kennt. Im Diarium ist zwar ein Hinweis gegeben, dessen Abkürzungen allerdings für mich kaum lesbar und daher auch nicht zu identifizieren waren. Weitere Nachweise sind nur äußerst spärlich. Ich habe eine Stelle im „Speculum vitae humanae“ (zuerst 1468) von Rodericus Sancius de Arevalo / Rodericus Zamorensis nachweisen können. Aber darauf bezieht sich Mengershausen offenbar nicht. Auch gibt es in Spinozas „Tractatus theologico-Politicus de officiis hominum circa ius naturae“, Lund 1685, eine Referenz, doch auf dieses spätere Werk kann sich der Göttinger natürlich nicht berufen haben. Die großartige Sammlung der “Proverbia sententiaeque Latinitatis medii ac recentioris aevi” von Hans Walther hat mir in dem Fall nicht weitergeholfen.
Wenn jemand aber eine Idee hat oder einen weiteren Nachweis kennt, wäre ich für einen Hinweis dankbar. Denn daß allein das „Speculum vitae humanae“ als Ursprung dieser Etymologie in Frage kommen soll, will mir nicht ganz einleuchten. Die Ableitung „miles a malo arcendo“ ist übrigens nicht haltbar, wobei die sprachgeschichtliche Wurzel des Wortes miles ohnehin nicht geklärt ist (vgl. Walde / Hofmann: Lateinisches etymologisches Wörterbuch, Heidelberg 1938, S. 87).
Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/165