Aktualisiertes Programm für den Rheinischen Archivtag 2012

Nichts währt ewig!

An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass es einige Änderungen im Programmablauf gibt.

Anstelle des Beitrags von Frau Dr. Claudia Kauertz referieren am 21.06.2012 Herr Daniel Marreiros de Oliveira und Herr Jens Peters aus dem Institut für Historisch-Kulturwissenschaftliche Informationsverarbeitung der Universität zu Köln über „Das Digitale Archiv NRW in der Praxis“. Der Vortrag beginnt um 16:30 Uhr und führt in die praktische Handhabung des Digitalen Archivs NRW ein.

Am zweiten Tag entfällt der Beitrag von Herrn Dr. Wolfgang Schaffer. Um 11:15 Uhr wird stattdessen Frau Dr. Claudia Kauertz über das Thema „Sicherungsverfilmung, Schutzverfilmung, Schutzdigitalisierung. Reprografische Strategien zur Bestandssicherung“ referieren.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/83

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Virtueller Forschungsraum für Geistes- und Kulturwissenschaften: Förderer, Entwickler und Nutzer im Gespräch

von Michael Bender, Franziska Horn, Andrea Rapp, Anna Spatz, Fotos: Sven Arce

Geisteswissenschaftliche Forschung in einem gemeinsamen virtuellen Forschungsraum, der Sicherheit bietet und Vertrauen schafft – das war das zentrale Thema des TextGrid Summit am 14. und 15. Mai an der Technischen Universität Darmstadt. Das BMBF-geförderte Verbundprojekt TextGrid hat mit dem Release der Version 2.0 eine virtuelle Forschungsumgebung in den Geisteswissenschaften erstmals in den stabilen Betrieb überführt und mit der Gründung des Vereins TextGrid – Verein zum nachhaltigen Betrieb einer digitalen Forschungsumgebung in den Geisteswissenschaften e.V. auch einen wichtigen Schritt in Richtung Institutionalisierung und Langzeit-Verfügbarkeit gemacht. Aus diesem Anlass wurde gemeinsam mit rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern „Richtfest im Haus der digitalen Infrastruktur“ gefeiert.

Der erste Tag war der wissenschaftlichen und methodologischen Reflexion einerseits und der Praxis andererseits gewidmet. Zunächst wurde in der Auftaktveranstaltung in Anlehnung an den berühmten Aufsatz von Vannevar Bush – Erfinder des legendären Memex und Pionier auf dem Gebiet des elektronisch gestützten Wissensaustauschs – diskutiert, wie wir forschen könnten und welche neuen Möglichkeiten, Methoden, Fragestellung und Erkenntnisse durch das gemeinsame Arbeiten in einer virtuellen Forschungsumgebung entstehen. Anschließend wurden in verschiedenen Praxis-Workshops spezifische Tools wie das neu entwickelte XML-basierte Satzprogramm XML-Print oder den Noten-Editor MEISE vorgestellt.

Martin de la Igelsia (Fontane Notizbücher) im Gespräch mit Philipp Steglich, Europa-Universität Viadrina

Der zweite Tag bot im Kongresszentrum darmstadtium den festlichen Rahmen des Richtfests. Die Leistung beim Bau des virtuellen Forschungsraumes würdigten die Vizepräsidentin der TU, Petra Gehring, und der Leiter des Hochschulrechenzentrums, Christian Bischof. Andrea Rapp, Germanistische Computerphilologin an der TU Darmstadt und Mitinitiatorin des Projekts TextGrid, zeigte anhand aussagekräftiger Zahlen das Potenzial des Projekts auf: Rund 1.000 registrierte Nutzer, 10 langfristige Projekte, zahlreiche Kooperationsanfragen, darunter beispielsweise die online-Edition der Materialien des berühmten Naturforschers Johann Friedrich Blumenbach oder die Hybrid-Edition von Theodor Fontanes Notizbüchern. Neben der aktiven Unterstützung der Digital Humanities-Forschung liegt der Fokus der im Rahmen des Summits eingeläuteten dritten Projektphase von TextGrid ebenfalls in der Einbindung in die universitäre Lehre, und das durchaus auch in traditionellen geisteswissenschaftlichen Studiengängen. Neue Perspektiven bietet die Verknüpfung von eScience- und eLearning-Konzepten, wofür sich an der TU Darmstadt nicht nur durch die Kooperation mit dem eLearning Center der TU das ideale Umfeld findet, sondern auch und vor allem wegen der einmaligen Verbindung von geisteswissenschaftlicher und informatischer Forschung, Einbindung der Infrastruktureinrichtungen wie ULB und HRZ sowie etablierten Studiengängen.

Die von Roland S. Kamzelak, Literaturarchiv Marbach, moderierte Plenumsdiskussion brachte die relevanten Personen aufs Podium: Vertreter von Förderinstitutionen, Archiven, Wissenschaftsakademien und Rechenzentren, Fachwissenschaftler, Nachwuchswissenschaftler und Studierende erörterten Erfahrungen, Chancen und Probleme Virtueller Forschungsumgebungen in den Geisteswissenschaften. Hier standen einerseits Fragen nach Sicherheit und Langfristigkeit im Mittelpunkt. So wies Alina Heidfeldt, Germanistik-Studentin der TU Darmstadt, auf das umfangreiche Angebot an Texten innerhalb des Repositorys von TextGrid hin, wodurch nicht nur vielfältige Daten von Vergil bis Kafka zur Recherche, sondern auch zur möglichen weiteren Bearbeitung und Analyse langfristig zur Verfügung gestellt werden. Den Vorteil der Bereitstellung einer kostenlosen Anwendung wie TextGrid hob Annika Rockenberger, Mitherausgeberin der digitalen Georg Greflinger-Edition, hervor, da dies den Zugang zu einer Forschungsumgebung für institutionell ungebundene Wissenschaftler vereinfache. Das enorme Potenzial der neuen Technologien für die geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung hob Angelika Schade, Generalsekretärin der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, hervor. Andererseits wurden aber auch die Veränderungen von Forschungskulturen intensiv diskutiert: Hürden, die durch neue Technologien und Anforderungen wie z.B. XML-Kenntnisse entstehen, sind ebenso zu berücksichtigen wie die neuen Formen des kollaborativen Arbeitens, des Austausches von Forschungsdaten und des Publizierens. Die dadurch entstehenden Veränderungen in der Forschungskultur sind insbesondere für den wissenschaftlichen Nachwuchs gravierend, solange traditionelle und neue Kulturen nebeneinander bestehen bzw. konkurrieren.

Podiumsdiskussion (von links): Helge Kahler, BMBF, Annika Rockenberger, Digitale Greflinger-Edition, Alina Heidfelt, TU Darmstadt, Roland Kamzelak, Literaturarchiv Marbach, Angelika Schade, AdW Göttingen, Philipp Wieder, GWDG

Podiumsdiskussion: Blick ins Plenum

Die Frage, die in der Keynote von Thomas Stäcker, stellvertretender Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, gestellt wurde – ob durch die neue Technologie Edieren leichter gemacht werde – konnte daher auch mit einem klaren „Nein“ beantwortet werden. Am Beispiel der Editionsphilologie konnte er die gestiegenen Anforderungen an geistes- und kulturwissenschaftliche Forschungsarbeit, aber auch den wissenschaftlichen Gewinn aufzeigen. Für diese Veränderungen will TextGrid den Forschungsraum, das „Haus der digitalen Geisteswissenschaften“ bereitstellen.

Vertrauen wird in der Forschungsumgebung insofern geschaffen, als durch eine Authentifizierungsinfrastruktur, durch transparente Rollenverteilung und klar verteilte Rechte und Pflichten gewährleistet werden kann, dass Daten sicher archiviert, aber auch nach festgelegten Regeln ausgetauscht, bearbeitet und zitierfähig publiziert werden können. Das Fundament des Gebäudes ist eine stabile, aber auch erweiterbare Plattform, auf der digitale Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, die neue Forschungsmethoden und –ansätze ermöglichen und damit neue Forschungskulturen befördern. Diese Sicherheit, dass Daten nicht an Dritte weitergeben werden müssen, wie bei einigen anderen Anbietern kollaborativer Plattformen üblich, dass jederzeit Kontrolle über die Organisation von Nutzern und Daten und über Bearbeitungs- und Publikationsschritte gewährleistet ist, wird zum wichtigen Motor bei der Entwicklung und Akzeptanz dieser Technologien in der geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschung.

Feedback-Wand im TextGrid Café

Eine weitere Eigenschaft zeichnet die Virtuelle Forschungsumgebung TextGrid aus: Der erklärte Wille nicht nur zum Nutzerdialog und –support, sondern auch konkrete und vielfältige Maßnahmen zur Integration der aktiven Nutzercommunity in die Entwicklercommunity, so dass die Verantwortung für den weiteren Ausbau des TextGrid-Gebäudes mit den Nutzern geteilt werden kann. Basis dafür sind regelmäßige Nutzertreffen sowie der Aufbau weiterer Supportstrukturen, beides Schwerpunkte der kommenden TextGrid-Phase. Durch diese Integration der Nutzerinnen und Nutzer, die ihre virtuellen Forschungsräume und –orte errichten können, entsteht Dynamik. Welche Wirkung in diesem Zusammenhang eine solche Veranstaltung wie der TextGrid Summit haben kann, belegt das positive Fazit von Philipp Wieder, GWDG, der es „motivierend“ fand, „zu sehen, wie offen und in welchem Detaillierungsgrad die Vorteile und offenen Punkte von TextGrid diskutiert werden“. Auf diese Weise werden Identifikationsprozesse initiiert, neue Forschungstraditionen geformt und ein Fundament für den Wandel von Kulturtechniken geschaffen.

Axel Horstmann beim abschließenden Fazit

Axel Horstmann beim abschließenden Fazit

Nähere Informationen zum Projekt und die Möglichkeit zum Download finden Sie unter www.textgrid.de.
Follow us on twitter: @TextGrid

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=608

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Anmeldungen zum THATCamp Paris 2012 jetzt möglich

Am 25. und 26. September 2012 findet das zweite THATCamp in Paris statt organisiert vom Centre pour l’édition électronique ouverte (Cléo). Allgemeine Informationen rund um die Veranstaltung finden sich auf der eigens eingerichteten Website. Anmeldungen zur Teilnahme sind ab sofort und bis zum 14. Juli hier möglich. Eile ist geboten, denn es gibt insgesamt nur 120 Plätze zu vergeben.

Wer selbst eine Session vorschlagen möchte, kann das auf dieser Seite tun.

Der “Un-Konferenz” sind am 24. und 25. September dreistündige Schulungen und Einführungen zur Arbeit mit Softwaretools vorgeschaltet. Im Anschluss gibt es am 27. und 28. September Codesprint- und Booksprint-Ateliers.

Nachdem die Camper sich letztes Mal auf einem Schiff auf der Seine getroffen haben, ist der Veranstaltungsort diesmal weniger spektakulär: Gecampt wird in der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS), im sechsten Arrondissement in Paris.

Der Hashtag für die Veranstaltung ist: #TCP2012

Für alle, die das Manifest der Digital Humanities, das aus dem letzten THATCamp in Paris 2010 hervorgegangen ist, noch nicht kennen, hier noch einmal der Link zur deutschen Fassung: http://tcp.hypotheses.org/491 

 

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1018

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“Jugendstile und Popkultur nach 1945 aus transnationaler Perspektive”

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kam es zu kontroversen Debatten über neuartige Jugendstile, die sich international vor allem in Metropolen herausgebildet hatten. In diesen Konflikten, die sich nach dem Muster der moral panics beschreiben lassen, wurden Images von Jugend, Pop und Kriminalität verschmolzen. Das Dissertationsvorhaben “Jugendstile und Popkultur nach 1945 aus transnationaler Perspektive” (Arbeitstitel) analysiert mediale und politische Diskurse, arbeitet die darin konstruierten Stereotypen heraus und sucht diese zeithistorisch zu kontextualisieren. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich auf die fünfziger und sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts; räumliche Schwerpunkte sind Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA.

Anhand exemplarischer Fallstudien (etwa über britische teddy boys, deutsche Halbstarke oder amerikanische juvenile delinquents) wird die allmähliche Etablierung und transnationale Verbreitung einer multiethnisch geprägten Popkultur gegen teils vehemente gesellschaftliche Widerstände nachvollzogen. Quellen sind neben Archivalien und Medienberichten Selbstzeugnisse, Oral History und audiovisuelle Quellen. Auf theoretischer Ebene setzt sich die Arbeit vor allem mit den Cultural Studies auseinander. Deren Theorien und Methoden sollen auf eine Operationalisierbarkeit für die Historiographie überprüft und mit jüngeren Ansätzen einer transnationalen Kulturgeschichte konfrontiert werden.

Die Dissertation wird am Arbeitsbereich Zeitgeschichte der Freien Universität Berlin betreut (Prof. Dr. Paul Nolte) und ist am Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) Potsdam assoziiert.

Quelle: http://pophistory.hypotheses.org/124

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Eisbrecher – neuer studentischer Blog zu Nordeuropa-Studien im Web 2.0


Flickr CommonsTyne & Wear Archives & Museums

Wieweit reicht eigentlich die studentische Blogosphäre…? Seit heute mittag ist sie jedenfalls um einen Blog reicher. Im Rahmen eines Kurses, den ich derzeit an der Humboldt-Universität zu Berlin zum Thema Nordeuropäische Geschichte im Zeitalter von WWW und Web 2.0 unterrichte, ist soeben, Schlag 12 Uhr, ein Blog, den die Studierenden im Rahmen dieses Kurses aufgebaut haben, online gegangen. Die Seite Eisbrecher. Ein Projekt zu Nordeuropa-Studien im Web 2.0 widmet sich dem Einfluss des Internets und neuer sozialer Kommunikationsformen auf Wissenschaft und Studium. Neben prinzipiellen Erörterungen zu verschiedenen Plattformen sollen auch Beispiele aus und über Nordeuropa, primär (aber nicht ausschließlich) zu historischen Themen aufgegriffen werden. Gehen Sie auf den Blog und treten Sie über die Kommentar-Funktion in Diskussion mit den Studierenden! Meine Rolle beschränkt sich auf die des technischen Administrators und auf die eines “Blog-Coachs” im Hintergrund…Weitere Beiträge sind bereits in Planung und folgen in Kürze. Man kann den Blog über eine E-Mail-Follow-Funktion, aber auch über RSS-Feed verfolgen.

Herzlich willkommen auf dem Eisbrecher!

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/353

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Downloads meines E-Booklets

Na bitte, gestern nachmittag habe ich angekündigt, dass mein E-Büchlein Zuversicht und Sorgen des Informationsprofessionisten Caspar Rieß - Epub: http://goo.gl/UcNLU / Kindle: http://goo.gl/Lh6hm - zum Gratisdownload zur Verfügung steht (mittlerweile übrigens in der Version 1.1), und bis heute früh wurde die Epub-Version 75mal, die Kindle-Version 38mal downgeloadet.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97057097/

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Downloads meines E-Booklets

Na bitte, gestern nachmittag habe ich angekündigt, dass mein E-Büchlein Zuversicht und Sorgen des Informationsprofessionisten Caspar Rieß - Epub: http://goo.gl/UcNLU / Kindle: http://goo.gl/Lh6hm - zum Gratisdownload zur Verfügung steht (mittlerweile übrigens in der Version 1.1), und bis heute früh wurde die Epub-Version 75mal, die Kindle-Version 38mal downgeloadet.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97057097/

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Vortrag von Pavel Himl: Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen

In einer Woche hält Pavel Himl im Rahmen des Jour Fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit folgenden Vortrag an der Universität Wien:

Zeit: Mi 20.6.2012, 18:30
Ort: Universität Wien, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hörsaal 45

Nicht aufgeklärt und ungehorsam. Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Moderation: Andrea Griesebner

Abstract: Die Reformen des aufgeklärten Absolutismus stießen auf Widerstand nicht nur bei den sozialen Gruppen, deren ständische Privilegien sie einzuschränken trachteten (etwa Adel oder Klerus), sondern auch bei der Dorf- und Stadtbevölkerung, deren Situation sie im Gegenteil verbessern wollten. Der Vortrag wird sich mit den Reaktionen der Landbevölkerung auf Kirchenreformen (Aufhebung der Feiertage, Verbot des Wetterläutens) beschäftigen und die Handlungslogiken der Untertanen sowie auch der Beamten analysieren. Zum Vergleich wird die Rezeption der Polizei- bzw. anderen administrativen Reformen herangezogen.

Zur Person: Pavel Himl studierte Geschichte und Tschechisch in České Budějovice, promovierte in Saarbrücken mit einer Arbeit über ländliche Gesellschaft im frühneuzeitlichen Böhmen. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karls-Universität in Prag. Sein Forschungsinteresse gilt u.a. der Subkultur und sozialen Kontrolle der nichtsesshaften Bevölkerung sowie den Kontroll- und Identifikationsmechanismen und -techniken an der Schwelle der Moderne.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97057093/

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Vortrag von Pavel Himl: Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen

In einer Woche hält Pavel Himl im Rahmen des Jour Fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit folgenden Vortrag an der Universität Wien:

Zeit: Mi 20.6.2012, 18:30
Ort: Universität Wien, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hörsaal 45

Nicht aufgeklärt und ungehorsam. Widerstände gegen aufklärerische Reformen in Böhmen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts

Moderation: Andrea Griesebner

Abstract: Die Reformen des aufgeklärten Absolutismus stießen auf Widerstand nicht nur bei den sozialen Gruppen, deren ständische Privilegien sie einzuschränken trachteten (etwa Adel oder Klerus), sondern auch bei der Dorf- und Stadtbevölkerung, deren Situation sie im Gegenteil verbessern wollten. Der Vortrag wird sich mit den Reaktionen der Landbevölkerung auf Kirchenreformen (Aufhebung der Feiertage, Verbot des Wetterläutens) beschäftigen und die Handlungslogiken der Untertanen sowie auch der Beamten analysieren. Zum Vergleich wird die Rezeption der Polizei- bzw. anderen administrativen Reformen herangezogen.

Zur Person: Pavel Himl studierte Geschichte und Tschechisch in České Budějovice, promovierte in Saarbrücken mit einer Arbeit über ländliche Gesellschaft im frühneuzeitlichen Böhmen. Derzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Karls-Universität in Prag. Sein Forschungsinteresse gilt u.a. der Subkultur und sozialen Kontrolle der nichtsesshaften Bevölkerung sowie den Kontroll- und Identifikationsmechanismen und -techniken an der Schwelle der Moderne.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/97057093/

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