aventinus specialia Nr. 43 [23.11.2012]: Verlinkung zu den Social-Media-Präsenzen von »aventinus« über die “Portalnavigation”

http://www.aventinus-online.de/home Über die vormalige “Portalnavigation” am oberen rechten Eck des Portals sind nunmehr die Social-Media-Präsenzen bei facebook, Twitter und linkedIn erreichbar. Ferner kann ein RSS-Feed der Startseitenmeldungen abonniert werden.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/11/3617/

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Ute Daniel: Ganove und Gendarm zugleich


Die professionelle Geschichtswissenschaft ist immer beides zugleich: Ganove und Gendarm. Sie ist, blickt man in der Geschichte zurück, oft daran beteiligt, die Vergangenheit im Dienste der jeweiligen Gegenwart (oder des jeweiligen politischen Systems) umzudeuten. Und ebenso oft ist sie eifrig damit beschäftigt, die Indienstnahme der Vergangenheit durch die Gegenwart herauszuarbeiten und zu kritisieren. Beides gleichzeitig ist möglich, weil auch die Wahrung professioneller Standards nicht verhindern kann, der Geschichte einen gewünschten Sinn zu unterlegen: Politisierte Geschichtsschreibung (mit einer starken Interpretation) ist eben nicht notwendigerweise schlechte (oder unwissenschaftliche) Geschichtsschreibung. Ganz im Gegenteil, würde ich sagen: Wer sich einzig darauf konzentriert, alle wissenschaftlichen Standards zu beachten und möglichst viele Fußnoten zu machen, erzeugt mit ziemlicher Sicherheit eines – nämlich langweilige Geschichtsschreibung. Und damit überlässt man das Feld der Deutungen denjenigen, die weniger Skrupel und mehr manipulative Ziele haben. Außerdem verschließt man durch Verlangweiligung den unendlich bereichernden Erfahrungsschatz, den die Vergangenheit bietet, für alle, die keine professionellen Historiker sind. Und das ist in gewissem Sinne auch politisch. Geschichtsschreibung ist also immer politisch – und das ist gut so.
Aber nicht nur die professionelle Geschichtsschreibung ist immer politisch. Das ist auch jede gedeutete Vergangenheit (und anders als eine gedeutete ist Vergangenheit nicht verfügbar). Wenn beispielsweise das Dritte Reich damit erklärt wird, dass die Nationalsozialisten vor und nach 1933 propagandistisch und medial so erfolgreich waren, dann geschieht dreierlei: Erstens werden die damaligen Wähler und Unterstützer der NSDAP entmenschlicht, indem sie zu manipulierten, irrationalen Wesen degradiert werden. Zweitens wird der Einfluss unterschlagen, den damals diejenigen Kreise hatten, die die Nationalsozialisten weder gewählt noch gemocht haben, sie aber Januar 1933 ans Ruder brachten. Drittens wird implizit so eine Linie von damals Richtung heute gezogen, die uns Heutigen über die Menschen von damals erhebt: Wir sehen im Vergleich zu unseren Vorgängern so viel reifer, so viel klüger aus! Das ist vielleicht die schlimmste Folge einer Geschichtsschreibung, die die Erfahrungen und Deutungsweisen früherer Menschen nicht ernst genug nimmt: dass sie uns gefährlich selbstgerecht macht…

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Prof. Dr. Ute Daniel ist Professorin für die Geschichte des 19./20. Jahrhunderts und der Frühen Neuzeit an der Technischen Universität Braunschweig. Ihre Forschungsinteressen liegen auf der europäischen Kultur- und Sozialgeschichte des 18. bis 20. Jahrhunderts und auf Theoriefragen der Kulturgeschichtsschreibung, zu denen sie 2001 das „Kompendium Kulturgeschichte“ vorgelegt hat. Sie ist seit 2006 Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Quelle: http://gid.hypotheses.org/121

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Rezensieren als Prozess – Vom Ende des Einautorprinzips. Oder: Lobo und recensio.net

  In seiner jüngsten Kolumne führt Sascha Lobo das mit der Insolvenz der FR soeben manifest gewordene Zeitungssterben auf einen generellen Rezeptionswandel zurück. Seine Theorie ist spannend und leuchtet unmittelbar ein (wobei ebendies immer die Ahnung nährt, dass eine Sache ganz so einfach denn doch nicht zu fassen sein wird, aber wohl das berühmte Körnchen Wahrheit transportiert). Laut Lobo befinden wir uns mitten in einer „sich selbst prozessualisierenden“ Gesellschaft. An die Stelle von Ergebnissen, etwa in Form von Artikeln, Büchern o.ä. tritt der öffentlich gemachte Entscheidungs- und Entwicklungsprozess. Informationen verflüssigen sich, weil sie vor ihrer Publikation in keine Form mehr gegossen werden und fragmenthaft bleiben. Mikroblogging wird zum flexibelsten aller Nachrichtenkanäle: Wenn es politisch ernst wird, verlässt man sich auf Twitter. Dabei ist der Trend zur Prozessualisierung nicht neu: Früher sorgte das Aufkommen der Tageszeitungen für einen Quantensprung; Artikel konnten binnen 24 Stunden vor aller Augen beantwortet werden. Das Tempo digitaler Medien aber ist schlichtweg nicht mehr steigerbar – also stellt sich das System um. Nachrichten und Diskussionen werden zum Puzzle – und alle puzzeln mit. Veränderte Produktionsgewohnheiten ändern Rezeptionsgewohnheiten und vice versa – am Ende der Kette stehen die Kaufgewohnheiten. Soweit Lobos Kolumne, sehr frei zusammengefasst. Ich würde anfügen wollen, dass die beschriebene Entwicklung durch schwindendes Vertrauen in den „Experten“ beschleunigt wird. In den einen also, der ein Thema in einem dramaturgisch runden Artikel zur Gänze erfasst und zu objektivieren versteht. „Das Ende der Momentaufnahme“ stehe bevor, schreibt Lobo, und es lässt sich eventuell ergänzen, dass sich das nicht nur auf die zeitliche Dimension und das eben nicht mehr steigerbare Tempo bezieht, sondern auch auf die zwangsläufige Ausschnitthaftigkeit und Subjektivität des Einautorprinzips, dessen Akzeptanz schleichend zu Ende geht. Vorausgesetzt ist eine erhöhte Partizipationsbereitschaft beim Einzelnen, denn eine Synthese zu bilden aus all den verfügbaren Fragmenten, liegt anders als früher bei ihm, und je mehr das so ist, desto mehr wächst die Skepsis vor apodiktischen Aussagen (von Politikern, von Wissenschaftlern, vom Nachbarn). Spannend finde ich für unseren Zusammenhang – die Geisteswissenschaften im Allgemeinen und die RKB-Tagung im Speziellen – die Übertragbarkeit auf das Konzept von recensio.net. Fast kam in mir das Gefühl auf, endlich eine Erklärung für unsere vor Jahren gefällte Entscheidung zu haben. Die Entscheidung nämlich, die bislang meistenteils eindimensionale (geschichts-)wissenschaftliche Buchrezension aufzubrechen: Das Web 2.0-Konzept von recensio.net versucht, ergänzend zur klassischen Rezension ein kommentarbasiertes, „lebendiges“ Rezensionsverfahren in die Wissenschaft zu tragen. Das ist nichts anderes als die Prozessualisierung eines bislang statischen Textgenres, dem seine Statik von der Alternativlosigkeit des Papiers in die Wiege gelegt wurde, denn methodisch betrachtet ist wohl kaum ein anderes wissenschaftliches Textgenre so gut geeignet für Fragmentisierung und Prozessualisierung wie die Rezension: Ziel ist Meinungsbildung und  -austausch über Fachliteratur. Kommentare sind in diesem Fall nicht ergänzender Teil des Bewertungsverfahrens, sie SIND das Bewertungsverfahren, ganz in Lobos Sinne, der eben nicht die Kommentarspalte unter dem weiterhin klassischen Artikel als Ausdruck von Prozessualisierung sieht, sondern den Live-Ticker, der den Artikel ersetzt. Und noch viel weniger als bei Blogs scheint mir dabei die Kommentarfrequenz entscheidend, die hier zuletzt angeregt diskutiert wurde – als Qualität und Intention des Kommentars.  Geht es doch weniger darum, per Kommentar das Gegenüber von der eigenen Meinung zu überzeugen, als die eigene Meinung in ein im besten Sinne demokratisches Kaleidoskop einander ergänzender Meinungen einzufügen. Und das Ganze reiht sich dann ein in die gesamtgesellschaftliche Neigung zur Prozessualisierung… Wieder Diskussionsstoff für Panel 3 der RKB-Tagung. Anmeldung läuft!    

Quelle: http://rkb.hypotheses.org/349

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Vorübergehend keine Kommentare möglich

Liebe BloggerInnen,

der DHd-Blog ist seit einigen Tagen Ziel eines Spambots. Die Kommentarfunktion haben wir deshalb vorübergehend deaktiviert. Auch in Zukunft sollen Kommentare ohne Registrierung möglich sein; wir arbeiten deshalb an einer Captcha-Lösung.

Sobald die Kommentarfunktion wieder zugänglich ist, werden wir an dieser Stelle informieren.

Das DHd-Admin-Team

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1108

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„To honour those who served, to remember those who died” – Premierminister David Cameron präsentiert Pläne für britischen Gedenkmarathon

Bei seiner Rede im Imperial War Museum enthüllte der britische Premierminister David Cameron erste Pläne für den anstehenden Gedenkmarathon, der im nächsten Jahr anlässlich des 100. Jahrestages des Kriegsbeginns beginnen und bis in das Jahr 2018 reichen soll. Um dem ehrenden Erinnern gerecht zu werden, wurden Investitionen in Höhe von insgesamt 50 Millionen Pfund veranschlagt.

 

„The war to end all wars“ – der 1. Weltkrieg als Basis der nationalen Identität

Dem Premier zur Folge sollen die Gedenkveranstaltungen und Feierlichkeiten den Zweck verfolgen, das Andenken an diejenigen hochzuhalten, welche ihr Leben im 1. Weltkrieg gaben und gleichzeitig der aktuellen Generation die Mahnung ins Gedächtnis zu rufen, dass ein Konflikt wie dieser niemals wieder auf europäischem Boden ausgetragen werden dürfe. Es solle bewirkt werden, dass man auch noch in 100 Jahren in gleicher Weise an das Leiden der Soldaten und Zivilisten erinnern möge, an eine Generation, die sich für die ihr nachfolgenden Generationen opferte. Cameron sprach davon, dass es sich beim Krieg und seinen Folgen um ein für die britische Geschichte fundamentales Ereignis handele, der einen wesentlichen Teil des nationalen Selbstverständnisses ausmache.  Dafür sei es wichtig, dass sich dieses Gedenken nicht ausschließlich auf rationaler Ebene abspiele, sondern zu einer Herzensangelegenheit werde („not just in our heads, but in our hearts“). Die Regierung solle eine koordinierende Rolle einnehmen, ein „Erinnerungsdiktat“ gelte es aber zu vermeiden, so wertete auch Dr. Andrew Murrison den Auftrag der britischen Regierung.
Murrison ist Mitglied des soeben einberufenen Beirats (Cameron: „World class board“), der für die Planung und Durchführung der zahlreichen Veranstaltungen die wissenschaftliche Beratung tragen wird. Neben Murrison, der als Camerons „special representative“ gilt, gehören dem Rat weitere Personen der britischen Öffentlichkeit an. Im Einzelnen sind dies: Maria Miller, Ministerin für Kultur und Medien, die ehemaligen Verteidigungsminister Tom King und George Robertson, der ehemalige Vorsitzende der Liberal Democrats, Sir Menzies Campbell, die Militärs Jock Stirrup und Richard Dannatt, hinzu kommen der Historiker Hew Strachan und der Autor Sebastian Faulks („Birdsong“). Die Hauptpartner der Regierung stellen neben einer Reihe an kleineren Initiativen in erster Linie die Commonwealth War Graves Commission, der Heritage Lottery Fund und das Imperial War Museum dar.

 

Vom pädagogischen Schlachtfeldbesuch bis hin zum Fußballspiel – das nationale Gedenken wird sich sehr unterschiedlich gestalten

Insgesamt 50 Millionen Pfund ist dem englischen Premier das Gedenken an den 1. Weltkrieg wert. Diese Summe umfasst sämtliche Projekte, die im Zeitraum 2014-2018 initiiert und durchgeführt werden sollen. Dabei beschränkt sich die Erinnerung nicht auf den Beginn des Krieges und dessen Ende durch die Unterzeichnung des Waffenstillstandes; vielmehr sollen auch die Hauptschlachten (Schlacht an der Somme, Jutland, Gallipoli, Passchendaele) eine angemessene Würdigung erfahren. Die Höhe der Summe rechtfertigt Cameron vor dem Steuerzahler, indem er sich auf die gesteigerte öffentliche Faszination gegenüber der Thematik beruft. Die Projekte, wie auch das Gedenken selbst, sollen sich dabei sehr unterschiedlich gestalten. Zunächst werden 4,5 Millionen Pfund in eine umfassende Neuausrichtung des Imperial War Museums investiert. Künftig soll es eine neue Dauerausstellung zum 1. Weltkrieg geben, die 2014 feierlich eröffnet wird. Darüber hinaus werden Mittel bereitgestellt, um jungen Menschen die Erinnerung nahezubringen. Schülern sämtlicher Secondary Schools soll der Besuch sogenannter „Battlefields of thousands“ ermöglicht werden, Schülervertreter und Lehrer werden geschult, um anschließend als Mentoren an ihren Lehreinrichtungen wirken zu können. Durch den Heritage Lottery Fund werden weitere 6 Millionen Pfund bereitgestellt, um jungen Menschen einen Zugang zur Dimension des Krieges in ihrer unmittelbaren Heimat zu ermöglichen. Daneben wird das letzte britische Kriegsschiff des 1. Weltkriegs, die HMS Caroline, in Belfast restauriert und Besuchern zugänglich gemacht. Außerdem werden die Digitalisierung von Manuskripten und die Aufbereitung von Audio- und Videomaterial vorangetrieben und neue Museen, wie beispielsweise in Oxfordshire, eröffnet. Fußballspiele sollen in Erinnerung an die Verbrüderung feindlicher Soldaten an Weihnachten 1914 ausgetragen werden.

 

Camerons Reaktion auf den Vorwurf der Untätigkeit

Die Pläne, welche Cameron in seiner Rede bezüglich des Centenarys präsentierte, stellen sich demnach sehr umfassend und facettenreich dar. Dabei kam die Vorstellung des Gedenkmarathons gerade noch rechtzeitig, um dem aufkeimenden Vorwurf von Kritikern entgegenzutreten, wonach sich die Englische Führung im Bezug auf das Gedenken zu passiv verhalte. Die Regierung musste sich die Anschuldigung gefallen lassen, sich im Vergleich zu anderen Ländern nicht in gebührendem Maße für das nationale Gedenken stark zu machen. Cameron verdeutlichte dagegen in seiner Rede, dass die Koalition mit voller Kraft hinter den zahlreichen angekündigten Veranstaltungen stehen werde. Jede Ecke der britischen Inseln solle vom Gedenken erfasst werden. Um dies zu gewährleisten, sei es, wie eingangs erwähnt, überaus wichtig, die nationale Erinnerung zu einer Herzensangelegenheit zu machen. Um dies zu verdeutlichen sprach der englische Premier auch von seinen eigenen Verwandten und ihren Erlebnissen in den beiden Weltkriegen. Stets betonte er, dass Europa nach vorne sehen müsse, egal wie frustrierend die derzeitige wirtschaftliche Lage auch erscheinen mag.

Quelle: http://grandeguerre.hypotheses.org/804

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Literaturkritik.de-Rezension von Robert von Friedeburg „Europa in der frühen Neuzeit“

Schon die Verlagsbeschreibung dieses Teilbands der Neuen Fischer Weltgeschichte ließ mich auf nichts besonders innovatives hoffen; die Rezension in literaturkritik.de bestätigt meine Erwartung:

Friedeburg, Robert von: Neue Fischer Weltgeschichte. Band 5. Europa in der frühen Neuzeit. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag, 2012.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/219024072/

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Linkdossier zur Geschichtspolitik

Deutungen der Vergangenheit sind immer auch ein Politikum. In unseren Linktipps zur Veranstaltung Umkämpfte Erinnerung. Wie mit Geschichte Politik gemacht wird möchten wir unterschiedliche Einschätzungen und Meinungen zur Geschichtspolitik zeigen. Die Linkliste wird sukzessive erweitert. Für Hinweise sind wir immer dankbar!

Politik mit Geschichte – Geschichtspolitik?

Peter Steinbach, Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Mannheim und Wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, hat sich 2008 für die Bundeszentrale für politische Bildung mit Geschichtspolitik beschäftigt und kommt zu dem Schluss:

“Geschichtspolitik lässt sich nicht abschaffen. Aber sie lässt sich durchdringen und durchschauen.”

Die Erfindung der Vergangenheit

Der kürzlich verstorbene Historiker Eric Hobsbawm stellte 1994 in der Zeit fest:

“Mythen und Erfindungen sind für eine Politik der Identität entscheidend, mit der heute Völkergruppen, indem sie sich nach Ethnien, Religion oder nach neuen oder alten Staatsgrenzen definieren, in einer unsicheren und wankenden Welt Sicherheit mit der Aussage zu gewinnen hoffen: ‘Wir sind anders und besser als die anderen.’”

Geschichtspolitik als politisches Handlungsfeld

Berthold Molden, derzeit visiting professor an der University of New Orleans (Marshall Plan Chair), analysierte den Begriff Geschichtspolitik 2011 für die österreiche Zeitschrift Bildpunkt, online auf linksnet.de abrufbar:

“Politische Ideologien aller Art haben sich stets, wenn auch in höchst unterschiedlicher Weise, auf Geschichte berufen, um ihre jeweiligen Zukunftsentwürfe zu rechtfertigen. Somit kann Geschichtspolitik verstanden werden als jedwedes politische Handeln, das sich auf historische Argumente stützt oder die Deutung und Repräsentation von Geschichte zu beeinflussen versucht.”

Griff nach der Deutungsmacht. Zur Geschichte der Geschichtspolitik in Deutschland

2004 veröffentlichte Heinrich August Winkler den Sammelband zur Geschichtspolitik. Zehn Historiker beschäftigen sich in diesem mit der Geschichtspolitik in Deutschland seit 1848. Rezensionen zum viel diskutierten Band lassen sich auf HSoz-Kult, Sehepunkte, Cicero, FAZ-Online und Zeit-Online finden.

Was ist Geschichtspolitik?

Der Arbeitskreis “Geschichte und Politik” der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft stellt seine Sitzungsprotokolle online zur Verfügung und hat sich Folgendes zum Ziel gesetzt:

“Neben dem praktischen Anliegen, der wissenschaftlichen Arbeit ein Forum zu bieten, zielt der Arbeitskreis zugleich auf den Öffentlichkeitsaspekt. Da Interpretationen von Geschichte schon immer zum politischen Geschäft gehörten, ist es notwendig, sie unter diesem Gesichtspunkt auch zu untersuchen und auf diese Weise im Rahmen des gesellschaftlichen Diskurses Stellung zu beziehen.

Primat der Politik versus Primat der Gesellschaft

Bei der internationalen Tagung Deutsche Zeitgeschichte nach 1945. Stand der Forschung aus westeuropäischer Sicht im November 2010 diskutierten Lutz Klinkhammer, Gustavo Corni, Jay Rowell und Ulrich Herbert über das Verhältnis zwischen dem Primat der Politik und dem Primat der Gesellschaft und nahmen eine Standortbestimmung vor. Die Diskussion ist als mp3-Datei kostenlos bei perspectivia.net abrufbar.

Deutsche Erinnerungsorte

Auf facebook wurden wir von Jutta Abu-Obed auf die Deutschen Erinnerungsorte von Étienne François und Hagen Schulze aufmerksam gemacht. Das dreibändige Werk vertritt den Ansatz, mit insgesamt 120 Beiträgen den Fokus auf Rezeption und Wirkung geschichtlicher Vorgänge anstelle der Darstellung von Abläufen zu legen. Unter den Autoren der Beiträge finden sich größtenteils Historiker, durch die Mitarbeit von Germanisten, Publizisten, Volkskundlern und Politologen erschließen sich aber auch andere Blickwinkel auf die Deutschen Erinnerungsorte. Der Beck-Verlag stellt mit Arnold Eschs Ein Kampf um Rom, Gérald Chaix’ Die Reformation und Rudolf Vierhaus’ Die Brüder Humbold Leseproben aus allen Bänden online zur Verfügung. Auf zeitgeschichte-online.de lässt sich überdies noch der Beitrag von Jürgen Danyel Der 20. Juli finden.

Rezensionen zu den Bänden sind auf HSoz-Kult (Bd. I), HSoz-Kult (Bd. II), HSoz-Kult (Bd. III), Sehepunkte (Włodzimierz Borodziej), Sehepunkte (Christoph Cornelißen), BZ-Online und archiv.iwm.at erschienen. Für den Online-Auftritt des Instituts für Geschichte der Universität Oldenburg erklärte Mareike Witkowski 2009 “Was ist ein Erinnerungsort?” und auf dradio.de findet sich ein verschriftlichter Radiobeitrag, der auch Étienne François zu Wort kommen lässt.

Generationen und Gedächtnis

Ebenfalls bei der Tagung Deutsche Zeitgeschichte nach 1945. Stand der Forschung aus westeuropäischer Sicht abgehaltene Diskussion zwischen Andreas Gestrich, Mark Roseman, Georgi Verbeeck, Dorothee Wierling zum Thema Generation und Gedächtnis. Roseman konstatierte z.B., dass nicht nur über der intensiven Beschäftigung mit dem Holocaust Kriegsfolgen aus dem Blickfeld geraten seien, auch habe das laute Auftreten der 68er-Generation dazu geführt, normative Forderungen an die Erinnerungskultur zu stellen, die mit einer authentischen Erinnerung nicht viel gemein gehabt hätten. Der Tagungsbericht lässt sich auf HSoz-Kult abrufen, die mp3-Datei der Diskussion auf Perspectivia.

Quelle: http://gid.hypotheses.org/87

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Gesamtüberblick Videos/Abstracts

Nach und nach gingen in den letzten Wochen die Abstracts und Videomitschnitte unserer Tagung ‘Max Weber in der Welt’ online.

Alle Videos und Abstracts sind hier noch einmal zusammengefasst.

Begrüßung

 

1. Die internationale Weber-Rezeption in der Vergangenheit
/ Die Rezeption Max Webers durch die Welt
Warschau: Die Reaktion polnischer Intellektueller auf Max Webers Polenschriften
Referentin: Marta Bucholc (Universität Warschau)
Abstract

 

Moskau: Die Rezeption der Russlandstudien im Kreis der russischen Intelligenz
Referent: Dittmar Dahlmann (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)

 

Tokio: Japanische Kontroversen über Max Webers »Protestantische Ethik«
Referent: Wolfgang Schwentker (Osaka University)
Abstract

 

Istanbul: Die Rezeption Max Webers in der republikanischen Türkei
Referent: Alexandre Toumarkine (Orient-Institut Istanbul)
Abstract

 

Diskussion

 

2. Max Webers Rezeption der Welt
Rom: Der Romaufenthalt (1901–1903) und Max Webers Verhältnis zum Katholizismus
Referent: Peter Hersche (Universität Bern)
Abstract

 

Paris: Max Weber und die »Philosophie de l’art« von Hippolyte Taine
Referent: Francesco Ghia (Università degli Studi di Trento)
Abstract

 

Washington: Max Weber und die USA
Referent: Lawrence A. Scaff (Wayne State University, Detroit)
Abstract

 

London: Max Weber and the World of Empire
Referent: Sam Whimster (London Metropolitan University und Käte Hamburger-Kolleg »Recht als Kultur«)
Abstract

 

Paris: Der »Soziologe« und der Krieg. Max Weber 1914–1920
Referent: Hinnerk Bruhns (Centre de recherches historiques, CNRS / EHESS, Paris)
Abstract

 

3. Die internationale Weber-Rezeption in der Gegenwart / Die Rezeption Max Webers durch die Welt
Max Weber weltweit. Zur Rezeption eines Klassikers in Zeiten des Umbruchs
Referentin: Edith Hanke (Bayerische Akademie der Wissenschaften, Max Weber-Gesamtausgabe, München)
Abstract
Internationale Tagung „Max Weber in der Welt“: Vortrag von Edith Hanke, 5. Juli 2012 from maxweberstiftung on Vimeo.

 

Beirut: Max Weber und die arabische Welt
Referent: Stefan Leder (Orient-Institut Beirut)

 

Kairo: Max Weber and the Revision of Secularism in Egypt: The Example of Abdelwahab Elmessiri
Referent: Haggag Ali (Academy of Arts, Egypt)
Abstract

 

Max Weber und die »universalgeschichtlichen Probleme«
Referent: Gangolf Hübinger (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder)
Abstract

 

Abschlussvortrag

Quelle: http://maxweber.hypotheses.org/601

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ON THE MOVE

Die StipendiatInnen des letzten Jahresthemas 2011/2012 „Silence. Schweigen“ am Deutschen Forum für Kunstgeschichte haben das „Atelier des Petits Champs“ ins Leben gerufen. Mit dem aktuellen Jahresthema 2012/2013 „Bewegung/Mouvement“ – unter der Leitung von Andreas Beyer und Guillaume Cassegrain – widmet sich das Blog nun der dargestellten Bewegung im Bild sowie der dynamischen Entfaltung des Bewegungsmotivs in der Architektur, der Bewegung vor dem Bild, der Blickbewegung und Bewegung mit Bildern durch Räume. Dabei geht es nicht nur um die Bewegung in der bildenden Kunst, sondern auch um ihre emotionale [...]

Quelle: http://dtforum.hypotheses.org/713

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