Annäherungen an den Kulturbegriff im Chinesischen

Im modernen Chinesisch steht für den Begriff “Kultur” meist wenhua 文化  – daher also auch die Adresse dieses Blogs.

Während sich der Begriff wenhua erst im frühen 20. Jahrhundert durchzusetzen begann [1], stand der Begriff wen 文 seit dem Altertum für die Sphäre des Kulturellen und hier vor allem – ab der Späten Han-Zeit (1.-3. Jh. n. Chr.) für den Bereich der Literatur. [2] Ursprünglich hatte das Schriftzeichen, das geritzte und verschlungene Linien zeigt, die Bedeutung “kreuz und quer”, zu der sich später auch “gemustert”, “verziert” beziehungsweise “verfeinert” gesellten.

Ein Blick ins Wörterbuch zeigt die vielfältigen Bedeutungen, die das Schriftzeichen wen 文haben kann: “verschlungene Linien (eines Ornamentes), Striche, Linien, Adern, einfaches zusammengesetztes bildhaftes Schriftzeichen, Geschriebenes, Schrift, Schriftstück, Inschrift, Wortlaut, Text, geschriebene Sprache, Schriftsprache, Schrifttum, Literatur, literarischer Schmuck, Stil, Wissenschaft, Bildung, Kultur, kultiviert, verfeinert, gebildet, zivilisiert [...].” [3]

Einzelne Blüteperioden der Kultur Chinas fielen mitunter – wie etwa zur Zeit der “Nördlichen und Südlichen Dynastien” (3.-6. Jh.) oder während  der Song-Dynastie (960-1279) in eine Zeit, in der China entweder politisch zerrissen war oder unter dem Eindruck nomadischer Invasoren stand. Wie es Erwin Rousselle (1890-1949) formuliert hatte, zeige die Geschichte Chinas “daß ihr ungeheuer reicher dramatischer Ablauf sehr oft Zeitalter durchmessen hat, in denen die beiden Kurven von Kultur und militärischer Macht, von ‘Wen und Wu’, sich durchaus nicht deckten.” [4]

Kam Louie und Louise Edwards machten sich dieses Gegensatzpaar von wen und wu 武 (“zivil” und “militärisch”) für ihren Versuch einer Konzeptualisierung chinesischer Männlichkeit(en) zunutze. Während yin 陰 und yang 陽 gemeinhin als Gegensatz zwischen Weiblichem und Männlichem interpretiert werden, manifestieren sich in wen und wu die unterschiedlichen Ausprägungen chinesischer Männlichkeit(en), die im Idealfall jedoch harmonieren sollten. [5]

Halle der Militärischen Tapferkeit

Wuyingdian 武英殿 (Halle der Militärischen Tapferkeit), Kaiserpalast, Beijing – Foto: Georg Lehner

Als Beispiel für die Harmonie zwischen wen und wu mag der Umstand gesehen werden, dass die Wuyingdian 武英殿 (“Halle der Militärischen Tapferkeit”)  auf dem Gelände des Kaiserpalastes in Beijing ab dem 17. Jahrhundert als Druckerei genutzt wurde. Diese im Südwestteil der so genannten “Verbotenen Stadt” gelegene Halle korrespondierte von ihrer Lage her zudem mit der Wenhuadian 文華殿 (“Halle der Literarischen Blüte”) im Südostteil, womit das wen-wu-Paradigma auch in der kaiserlichen Residenz seinen Niederschlag gefunden hatte [6] .

Halle der Literarischen Blüte

Wenhuadian 文華殿 (Halle der Literarischen Blüte), Kaiserpalast, Beijing – Foto: Georg Lehner

 

[1] Zur Entstehung des modernen chinesischen Kulturbegriffs vgl. Fang Weigui: Selbstreflexion in der Zeit des Erwachens und des Widerstands. Moderne chinesische Literatur 1919-1949 (Lun Wen. Studien zur Geistesgeschichte und Literatur in China 7; Wiesbaden 2006) 25-39 (1.2 Die Etablierung des neuen Kultur- und Zivilisationsbegriffs)

[2] Karl-Heinz Pohl: “Annäherungen an einen Literaturbegriff in China.” In: Simone Winko, Fotis Jannidis, Gerhard Lauer (Hg.): Grenzen der Literatur. Zu Begriff und Phänomen des Literarischen (Berlin/New York 2009) 589.

[3] Werner Rüdenberg/Hans O. H. Stange (Hg.): Chinesisch-Deutsches Wörterbuch. 3., erw., völlig neubearb. Aufl. (Hamburg/Berlin 1963) 691 (Nr. 8441).

[4] Erwin Rousselle: “Vom Eigenwert der chinesischen Kultur.“ Sinica 8 (1933) 1-8, hier ebd., 1.

[5] Kam Louie, Louise Edwards: “Chinese Masculinity: Theorising ‘Wen’ and ‘Wu’” In: East Asian History 8 (Dec. 1994) 135-148, vor allem 139-142.

[6] Zur Lage der beiden Hallen vgl. “Major Structures of the Forbidden City”, National Geographic/Supplement to National Geographic Magazine, May 2008 (Special Issue: China. Inside the Dragon) beziehungsweise den Plan auf der Website des Palastmuseums Beijing.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/50

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Amerika, Du hast es besser? Zur Lage der Postdoktoranden in den USA

Postdoc Definition
Postdoktoranden sind wie Geister. So jedenfalls fasst Orfeu Buxton, Mitbegründer der National Postdoctoral Association, die Lage griffig zusammen. Rund 60.000 dieser Geister gibt es aktuell in den USA. Aus der gespenstischen Nicht-Sichtbarkeit der “tomorrow’s professors” entstand 2003 die landesweite Postdoctoral Association NPA.

Die Geschichte der Vereinigung lässt sich in einem lesenswerten Nature-Artikel von Karen Kaplan nachlesen. Neben Buxton kommt darin Alyson Reed, die erste Direktorin zu Wort. Außerhalb von Universitäten, so Reed, wüssten nur wenige, was Postdoktorand_innen eigentlich machen. Und auch auf dem Campus selbst ist die akademische Geselligkeit keine Selbstverständlichkeit. Auch für US-amerikanische Postdocs, selbst wenn sie einen wenig ihren Geisterstatus verlassen, gelten die Unsicherheiten des modernen akademischen Lebens. Max Webers “wilder Hasard” der wissenschaftlichen Laufbahn scheint auch hier selbstverständlich zu sein: Temporäre Absicherung, unklare Zukunftsperspektiven und schlechte Bezahlung gab und gibt es auch im US-amerikanischen System zuhauf.

Spannend ist vor diesem Hintergrund die grass roots-Gründung der NPA, die heute 2.700 Mitglieder hat. In Kaplans Artikel beginnt sie mit sieben Personen und einer Unterstützung der American Association for the Advancement of Science (AAAS). Zu den Herausforderungen der Vereinigung gehört neben den Finanzierungsfragen auch das permanente agenda setting in der Washingtoner Politikszene und an den Universitäten. Die Frage “Was ist ein Postdoc?” spielt dabei naturgemäß eine elementare Rolle, so dass 2007 eine entsprechende Definition geschaffen wurde, die sich heute auf der Homepage der NPA findet:

A postdoctoral scholar (“postdoc”) is an individual holding a doctoral degree who is engaged in a temporary period of mentored research and/or scholarly training for the purpose of acquiring the professional skills needed to pursue a career path of his or her choosing.

Zur Charakteristik von Postdoktoranden-Positionen gehört, dass sie temporäre Karriereschritte auf dem Weg zu einer permanenten Anstellung beinhalten, die meistens durch erfahrene Wissenschaftler_innen unterstützt werden. Dabei soll der hauptsächliche Ertrag die eigene wissenschaftliche Forschung und deren Publikation in der Förderzeit sein, auch wenn man an größeren Forschungsprojekten beteiligt ist. Postdocs sind für die NPA kein Beiwerk, sondern essenziell für die wissenschaftliche Stellung ihrer Mentoren und Heimatinstitutionen. Die Zeit als Postdoktorand_in sollte fünf Jahre nicht überschreiten.

Von der National Postdoctoral Association – die aktuell den Direktionsposten neu besetzt – lässt sich sicherlich auch für Europa und Deutschland einiges lernen. Mir fällt auf Anhieb keine Interessenvertretung ein, die Gleiches für die deutschsprachigen Kultur- und Geisteswissenschaften leisten würde. Das ist ob des spukhaften Charakters gerade hochmobiler Postdoktorand_innen zwar erklärbar, aber zugleich höchst unerfreulich. Immerhin wird die spezielle Situation im Templiner Manifest reflektiert. Dort heißt es kurz und richtig unter Punkt zwei:

Postdocs verlässliche Perspektiven geben

Promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (Postdocs) müssen verlässliche berufliche Perspektiven haben: durch einen Tenure Track, der den dauerhaften Verbleib in Hochschule und Forschung ermöglicht – unabhängig davon, ob eine Berufung auf eine Professur erfolgt oder nicht. Voraussetzung dafür ist eine systematische Personalplanung und –entwicklung durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die Hochschullehrerlaufbahn muss über unterschiedliche Karrierewege erreichbar sein, die Habilitation ist dabei immer nur eine Möglichkeit.

Quelle: http://gab.hypotheses.org/494

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Harald v. Kalm: Fragen der Forschungsorganisation (=Lehrgang für Wissenschaftsmanager und Wissenschaftsmanagerinnen, Speyer, 31. März 2012)

http://www.wissenschaftsmanagement-online.de/converis/artikel/85 Drittmittelverwaltung, Hausberufungsverbot, Ausschreibungsverzicht und Befristungsrecht: Der universitäre Alltag wird durch vielfältige rechtliche Regelungen bestimmt, die tief in die Lebensgestaltung der Akteure hineinreichen können. Harald von Kalm erklärt die juristischen Rahmenbedingungen der Forschungsorganisation. Die Regelungen zur Juniorprofessur kommen dabei ebenso zur Sprache wie die Forderung nach einem Wissenschaftstarifvertrag. Text nach dem Abstract auf den Seiten […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/12/3681/

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aventinus varia Nr. 36 [19.12.2012]: Realism and Idealism in Post-Cold War Australian Foreign Policy, 1989-2001

http://www.aventinus-online.de/varia/aussereuropaeische-geschichte/art/Realism_and_Ide/html/ca/view The end of the Cold War marked a period of change in Australian foreign policy. As the bipolar world order collapsed, an era of marked stability in international power relations came to an end. In the new world order, Australia had yet to define what role it should take in the international sphere.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2012/12/3677/

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Das Community-Management stellt sich vor (1)

Sebastian Gießmann, CC-BY
Seit November 2012 kümmere ich mich zusammen mit Inger Brandt vom DHIP und Martin Clavey von Cléo in Marseille um den deutschen Teil der Community von Hypotheses. Dies tue ich im Auftrag der Max Weber Stiftung, die hier selber mit ihrem Portal Weber 2.0 vertreten ist. Als Kultur- und Medienwissenschaftler bin ich akademisch seit 1995 mit dem World Wide Web groß geworden. Da durfte selbstverständlich in der Doktorarbeit – “Die Verbundenheit der Dinge. Eine Kulturgeschichte der Netze und Netzwerke” -  ein Kapitel zur Netzwerkgeschichte des Internets nicht fehlen. Und das Schöne am Internet bleibt seine Unberechenbarkeit: Gerade die Dienste, mit denen niemand gerechnet hat, feiern unerwartbarerweise große Erfolge. Vielleicht ja nun auch die Weblogs in den Kultur- und Geisteswissenschaften? Ich bin da mittlerweile sehr optimistisch.

Hätte es 2006 Hypotheses bereits gegeben, wäre mein Dissertationsblog netzeundnetzwerke.de vermutlich hier gelandet. Als ich ein Jahr später versuchte, befreundete Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaftler zur Mitarbeit auf netzeundnetzwerke.de zu überreden, scheiterte ich noch damit. Es war ganz selbstverständlich, dass eher ein Sammelband aus der Konferenz zu “Netzwerken der Moderne” entstehen musste. Aufgrund einer Fehlkalkulation mussten die Autor_innen am Ende noch selber Geld zuschießen, damit der Band publiziert werden konnte((1)). Die Beiträge des bei Königshausen & Neumann erschienenen Buches hätten online mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit bekommen, wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch weniger Renommee. Nun haben wir Ende 2012 – und an den auf die Buchkultur ausgerichteten Referenzsystemen der Geistes- und Sozialwissenschaften hat sich meinem Eindruck nach wenig geändert. Auch die beiden Zeitschriften, die ich redaktionell betreue — die Zeitschrift für Kulturwissenschaften und ilinx, Berliner Beiträge zur Kulturwissenschaft — fühlen sich noch sehr den Druckversionen verpflichtet.

Viel geändert hat sich hingegen in der technischen Zugänglichkeit von Weblogs. Während ich bei netzeundnetzwerke noch als Autodidakt mit einer frühen Version von Drupal kämpfte, steht nun auf Hypotheses eine ausgewachsene WordPress-Plattform zur Verfügung. Und auch die populärste und legendär benutzerfreundliche aller freien Blogsoftwares ist mittlerweile eine komplexe Angelegenheit geworden, die liebevoller Pflege bedarf! Die Arbeit, die hierfür in Marseille und Paris im Hintergrund erfolgt, kann man gar nicht genug würdigen. Ich entdecke hier immer schöne neue technische Lösungen für spezifisch wissenschaftliche Bedürfnisse, z.B. für Fußnoten.((2))

All diese Sachen müssen freilich auch in der Praxis ausprobiert werden. Denn ohne lesenswerte Inhalte nützen alle schönen technischen Möglichkeiten nichts. Neben Redaktionsblog und Bloghaus findet man die meisten Artikel von mir auf “Geisteswissenschaft als Beruf” – kurz: gab_log – und auf Weber 2.0. Auf Twitter bin ich als @sebgiessmann unterwegs, wenn ich nicht gerade die @webertweets verfasse; Mails bitte an giessmann bei maxweberstiftung.de; die Homepage samt Publikationen findet Ihr hier.

Eine letzte Sache noch, die eigentlich viele Dinge beinhaltet: Was ist mir wichtig für Hypotheses?

Erstens wünsche ich mir, dass sich jede und jeder in der Community wohl fühlt und wir uns gegenseitig unterstützen. Hypotheses steht für konstruktive Diskussionen und soll eher Gedankenstürme auslösen als na-ihr-wisst-schon.

Zweitens wünsche ich mir, dass wir alle die frohe Botschaft in unsere Fächer weitertragen. Das bedeutet Überzeugungsarbeit, Überzeugungsarbeit und noch mehr Überzeugungsarbeit. Blogs sollen als Forschungsjournale, Konferenzchroniken und Entwurfsorte des Wissens zu einer anerkannten Schreibumgebung der Kultur- und Geisteswissenschaften werden.

Drittens wünsche ich mir, dass wir mit den Blogs als Schreibumgebung den wissenschaftlichen Anspruch auf Hypotheses hochhalten und dabei so interdisziplinär wie möglich aufeinander Bezug nehmen. Man merkt Texten ja an, ob sie mit Herzblut geschrieben sind… Weblogs sollten ein Ort der wissenschaftlichen Leidenschaften sein.

 

  1. Netzwerke der Moderne. Erkundungen und Strategien. Hrsg. Jan Broch, Markus Rassiller, Daniel Scholl. Würzburg: Königshausen & Neumann 2007; immerhin auch auf Google Books.
  2. Schaut doch mal unter Einstellungen > Fußnoten…

Quelle: http://redaktionsblog.hypotheses.org/850

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Im neuen Jahr wird alles schöner: Weihnachtspause und Ausblick auf die neuen Designs 2013


Das Team von hypotheses geht vom 21.12.2012 bis zum 3.01.2013 in die Winterpause. In dieser Zeit können zwar Neuanträge auf ein Blog über unsere Website gestellt werden, diese werden aber erst im neuen Jahr bearbeitet und aufgesetzt.

Apropos neues Jahr: Wir werden zu Beginn 2013 dann drei neue Designthemen für die Blogs bei hypotheses aktivieren, darüber wurde an dieser Stelle auch schon kurz berichtet. Die neuen Themen bieten erweiterte Funktionalitäten, garantieren die Kompatibilität zu den Entwicklungen bei WordPress und haben ein modernes Layout. Zur Auswahl stehen:

  • MagazineP Basic (Nachfolger Magazine Basic)
  • Evolve Hypotheses
  • Twenty Eleven (Nachfolger Twenty Ten)

Mit MagazineP Basic kann man eine Slideshow mit ausgewählten Artikeln im oberen Bereich des Blogs einrichten. Es gibt außerdem einen erweiterten unteren Bereich, die Extended Footer Bar. Sehr schön ist die Möglichkeit, sich eine eigene Haupt- und Unternavigation zu erstellen, die auch Links auf andere Webpages enthalten können. Dieses Thema ist ideal für diejenigen, die ihre Inhalte in getrennte Bereiche organisieren möchten. Das Thema ist im Redaktionsblog bereits aktiv: hier der Screenshot.

Evolve Hypotheses ist ein sehr vielseitig einsetzbares Designthema, bei dem man ein Blog- oder ein Magazinlayout auswählen kann. Das Design bietet viele Möglichkeiten der Personalisierung, z.B. über die Auswahl der Schrifttypen, Schriftfarben etc. Die Icons der sozialen Medien  können im oberen Bereich des Blogs angezeigt werden. Das Thema eignet sich für Bloggende, die gerne ein möglichst individuelles Design einstellen möchten. Zur Vorschau kann man sich hier auf dem Bloghaus umsehen, wo das neue Thema bereits aktiv ist.

Twenty Eleven, der Nachfolger von Twenty Ten, bietet ein klassisches Blog-Design. Die Texte der Artikel werden vollständig auf der Startseite angezeigt. Man kann allerdings in dieser neuen Version verschiedene Formate für die Artikel auswählen. Das Format “Galerie” ermöglicht es beispielsweise, nur einen Ausschnitt der Artikel anzuzeigen (den Teaser).

Alle Themen werden wir im neuen Jahr ausführlich vorstellen und eine Dokumentation zur Verfügung stellen, die den Umstieg erklärt. Die bisherigen Themen bleiben zunächst aktiv, werden allerdings langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen, da sie mit den Entwicklungen auf WordPress nicht mehr kompatibel sein werden. Für den Umstieg stehen wir allen mit Rat und Tat zur Seite.

Titelabbildung: bby_Tür von bby_, CC-BY-NC.

Quelle: http://bloghaus.hypotheses.org/566

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Tagung "geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft", München…

Spannende Tagung, die H-SOZ-U-KULT da ausgeschickt hat:

Workshop
Die geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft – moderne Informationsdienstleistungen für Historiker

München, Historisches Kolleg

8. April 2013

13:00 Uhr Begrüßung

13:15 Uhr Claudia Zey (Zürich): Keynote - Was erwartet die Geschichtswissenschaft von der Fach-bibliographie der Zukunft?

14:00 Uhr Andreas Hartmann (Augsburg): Aktuelle Herausforderungen altertumswissenschaftlicher Fachinformationssysteme – Perspektiven aus der Praxis

14:45 Uhr Jürgen Warmbrunn (Marburg): Perspektiven bibliographischer Arbeit zu Ostmitteleuropa am Herder-Institut Marburg

15:30 Uhr Pause

16:00 Uhr Ludger Syré (Karlsruhe): Die Landes- und Regionalbibliographie der Zukunft

16:45 Uhr Harald Lordick (Essen): Perspektiven einer fachspezifischen Regionalbibliografie im Lichte der fortschreitenden Digital Humanities? Die Online-Bibliografie Deutsch-Jüdische Geschichte Nordrhein-Westfalen

17:30 – 18:00 Uhr Anja Thalhofer (Stuttgart): Kommentar

9. April 2013

09:00 Uhr Bernhard Ebneth (München): Bio-bibliographische Fachinformation im Internet und ihre Vernetzung – Praxis und Optionen

09:45 Uhr Daniel Burckhardt/Thomas Meyer (Berlin): Normdaten, Schnittstellen und RDF als Grundlage für die Vernetzung bibliographischer Fachinformationen mit den Angeboten von Clio-online – Historisches Fachinformationssystem e.V.

10:30 Pause

11:00 Uhr Eva Kraus (München)/Matti Stöhr (Berlin): Stand und Perspektiven des Aufbaus einer "Deutschen Historischen Bibliographie" – das DFG-Projekt "Kooperative Weiterentwicklung geschichtswissenschaftlicher Fachbibliographien"

11:45 Uhr Kooperative Erstellung und nutzerorientierte Vermittlung von Fachbibliographien:

1. Die kollaborativ erstellte Bibliographie der International Society for First World War Studies (Franziska Heimburger, Paris)

2. Fachbibliographie und Fachinformation – Informationskompetenz und Teaching Library: Welche Bedürfnisse, Erwartungen und Kompetenzen haben Studierende der Geschichte? (Marcus Schröter, Freiburg)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/232596874/

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Frische Blogs eingetroffen! Alles aus dem Orient-Institut Beirut und zum Dreißigjährigen Krieg

Noch vor Weihnachten starten zwei neue wissenschaftliche Weblogs auf Weber 2.0. Zum einen begrüßen wir das Stiftungsinstitut aus Beirut, das unter dem Titel Mish ma32ool Wissenswertes und Aktuelles aus dem Nahen Osten bloggt. Außerdem hat unser Kollege Michael Kaiser ein Forschungsjournal zum 30jährigen Krieg begonnen, das kurz und bündig dk-blog heißt. Beide Neuzugänge  – auf die wir wirklich ein wenig stolz sind – wollen wir hier kurz dem geneigten Publikum vorstellen.

Alaa Awad: The Battle Mural (formerly on Tahrir Square, Cairo). All rights reserved by the artist

Artist: Alaa Awad
Title: The Battle Mural
(former) location: Tahrir Square, Cairo.
All rights reserved by the artist

Was verbirgt sich hinter dem Titel Mish ma32ool? Es handelt sich dabei um einen geläufigen arabischen Ausdruck, geschrieben im Stil der arabischen Bloggerszene. Auf Deutsch wird er “mish ma’ul” ausgesprochen. Der Ausdruck schwankt zwischen einem ungläubigen „Gibt’s doch gar nicht!“  und „Unglaublich“ oder sogar „Unvernünftig“. Auch das Titelbild des Weblogs ist eine Besonderheit: Es zeigt eine Arbeit des ägyptischen Künstlers Alaa Awad, die auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu sehen war, bevor sie durch das Militär zerstört wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Orient Instituts Beirut, das 2010 auch ein Büro in Kairo eröffnet hat, werden unter diesem Signet auf Englisch über die wissenschaftlichen Aktivitäten, aber teils auch über die allgemeine Umbruchssituation im Nahen Osten schreiben. Bereits im Blog zu lesen sind Neuigkeiten vom großen Kongress “Inverted Worlds” und ein Workshopbericht zur Arbeiterorganisation.

dkblog - Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

dkblog – Quellen, Literatur, Interpretationen zum Dreißigjährigen Krieg

Mit dem dk-blog betritt ein anerkannter Experte zum Dreißigjährigen Krieg publizistisches Neuland. Michael Kaiser, zuständig für die Open-Access-Plattform perspectivia.net, teilt hier sein Wissen und neue Ideen zu einem genuinen Forschungsfeld der Geschichtswissenschaft. Er selber schreibt dazu:

Ich selbst beschäftige mich seit rund 20 Jahren mit Themen des Dreißigjährigen Kriegs. Das Interesse ist nie erlahmt, im Gegenteil. Doch ungeachtet der vielen und intensiven Auseinandersetzungen mit Problemen dieser Zeit bleibt vieles rätselhaft: Nicht nur das Wissen ist im Laufe der Jahre beständig gewachsen, sondern ebenso die Einsicht in die Vielschichtigkeit der hier berührten historischen Phänomene. Aber je mehr ich forsche, desto komplexer (und faszinierender!) stellt sich die Thematik dar. [...]

Warum dann aber die Öffentlichkeit eines Blogs? Sicher spielt die Selbstvergewisserung im Sinne einer Zusammenstellung von Material eine Rolle. Aber warum sollen diese ersten rohen Schnipsel nicht auch anderen Impulse geben? Und möglicherweise regen sie andere an, auf meine offenen Fragen zu reagieren und Probleme zu lösen, an denen ich mich abarbeite. Im Zentrum stehen weiterhin die Phänomene des Dreißigjährigen Kriegs, aber vielleicht ergibt sich ein Wechselspiel zwischen dem einsamen Arbeiten des Historikers und neuen Kooperationen, bis hin zu kollaborativen Ansätzen.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ebenso wie den Schreibenden von Mish ma32ool und dk-blog viel Vergnügen und Erkenntnisgewinn!

Quelle: http://mws.hypotheses.org/1713

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