Ein Symposion, das in die Kapuzinergruft gehört
Tagung “Kultureinrichtungen im digitalen Zeitalter”, 22./23.11.2012
Von 22. bis 23. November 2012 veranstaltet das Zentrum für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften an der Universität Graz die 3. Tagung in der Reihe “Digitale Bibliothek”:
„Kultureinrichtungen im digitalen Zeitalter“
In den Vorträgen am Freitag, 23.11.2012 werden folgende Themen angesprochen:
- Neue Aufgaben und Ziele für Kultureinrichtungen
- Partnerschaftsmodelle
- Technische Lösungen
Bereits am Donnerstag, 22.11.2012, werden Workshops für Museen, Bibliotheken und Archive angeboten:
- Workflow Management in Museen; ICOM/CIDOC Entwicklungen
- Einführung der RDA in Deutschland und Österreich
- “… ausprobieren, abwarten, nachjustieren, richtig einstellen, ausspülen und den Vorgang wiederholen” – Archive im digitalen Zeitalter
In den Workshops und Vorträgen referieren Fachpersonen von Institutionen aus der Schweiz, Deutschland, Serbien und Österreich.
Detaillierte Programminformationen mit Abstracts und die Online-Registrierung finden Sie auf: http://conference.ait.co.at/digbib2012
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1051
(H-Soz-u-Kult): Job 10 x 0,5 Doctoral Positions “Diversity: Mediating Difference in Transcultural Space” (Univ. Trier)
Der Ursprung des Anti-Amerikanismus
![]() |
Typische anti-amerikanische Darstellung |
![]() |
Man beachte die Sprache. |
Dieser Lesart zufolge habe Deutschland "Kultur" - man muss sich im Geiste dazu Goethe, Mozart und Hegel denken - während die USA zwar die Annehmlichkeiten der "Zivilisation" besitzen - also Kühlschränke, Autos und Telefone - aber eben jegliche geistige Entwicklung vermissen ließen. Verstärkt wurden diese Vorurteile durch Reiseberichte, die im Tenor negativ die neuen Entwicklungen und Trends aus den USA in den Fokus rückten, vor allem den Jazz, Radio und den aufkommenden Massenkonsum. Da diese Entwicklungen zeitverzögert auch in Deutschland ankamen und im konservativ und völkisch geprägten Rechts-Milieu auf Ablehnung stießen, konnte der Anti-Amerikanismus massentauglich werden, war man doch mit dem "amerikanischen Sittenverfall" bereits vor der eigenen Haustüre konfrontiert. Zusätzlich eigneten sich die USA mit ihrer schwarzen Bevölkerung und der vergleichsweise geringen Diskriminierung von Juden als Projektionsfläche für rassistische Ressentiments. Diese Entwicklung verstärkte sich in der Nazi-Diktatur natürlicherweise noch und fand ihren Höhepunkt während des Krieges.
![]() |
Anti-amerikanische Demo 1984 |
![]() |
Anti-amerikanisches Graffiti in Venezuela |
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/11/der-ursprung-des-anti-amerikanismus.html
Kulturelles Erbe online: Suchdienste und soziale Foren des Zentralamts für Denkmalpflege in Schweden




SdK 47: Inter-Geschlechtlichkeit
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/Fdh7_I0WmWY/sdk47
Heinz Duchhardt: Geschichtspolitik als „Aushandlungsprozess“
Über alle Epochen hinweg und von politischen Systemen jedweder Couleur wird Geschichte nicht nur als „Argument“ (so der Titel und Schwerpunkt des Münchener Historikertags 1996), sondern auch als „Waffe“ (so der Titel eines Buchs von Edgar Wolfrum) instrumentalisiert.
Geschichtspolitik – ein vergleichsweise junger, anfangs durchaus polemisch gebrauchter Neologismus, der auf die mittleren 1980er Jahre zurückgeht – ist wenigstens in den „westlichen“ Demokratien freilich immer ein „Aushandlungsprozess“, in dem auch die Presse, die Wissenschaft und medialen Vermittler von „Geschichte“, ja, alle gesellschaftlichen Kräfte ihren Platz haben.
Die Tendenz, Geschichte zu instrumentalisieren, verstärkt sich in Zeiten von Krisen, Brüchen und in Phasen, in denen es um die Neukonturierung von Identitäten geht (und gehen muss). In Einzelfällen kann das zu weitgehend neuen Geschichtsbildern einer politischen Einheit führen.
Versuche, Museen zum Vermittler von staatlicher/überstaatlicher Geschichtspolitik zu machen, stoßen immer an ihre Grenzen – Paradebeispiel sind die mehrfachen Versuche, ein „Europäisches Museum“ mit einer entsprechenden „Botschaft“ aus der Taufe zu heben.
Versuche, sich über Parlamentsbeschlüsse oder die Jurisdiktion von einem bestimmten Geschichtsbild bzw. Teilen von ihm zu distanzieren (im Sinn einer perhorreszierenden Geschichtspolitik), sind problematisch.
Ein neues Phänomen sind die Bemühungen einer supranationalen Organisation wie der Europäischen Union, über ihre verschiedenen Rahmenprogramme geschichtspolitisch aktiv zu werden und eine Art europäische Identität zu evozieren und zu kreieren. Auf der anderen Seite der Skala gilt es, die Geschichtspolitik von politischen Einheiten unterhalb der Nationalstaatsebene – also z.B. Bayern – im Auge zu behalten.
________________
Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Duchhardt ist Präsident der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. Von 1994 bis 2011 war er Direktor des Instituts für Europäische Geschichte in der Abteilung für Universalgeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die internationalen Beziehungen in der Vormoderne, die Verfassungs- und Sozialgeschichte des Alten Reiches und die europabezogene Grundlagenforschung. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.
Quelle: http://gid.hypotheses.org/63
Interview mit Lothar Müller zur Epoche des Papiers
Müller, Lothar: Weiße Magie. Die Epoche des Papiers. München: Hanser, 2012.