Quelle: https://www.visual-history.de/2017/06/26/koloniale-dokumente-im-museum-fuer-voelkerkunde-hamburg/
HistStadt4D – Multimodale Zugänge zu historischen Bildrepositorien
Enjoy Your Life!
Juergen Teller 2013 in Perpignan, Fotograf: Pascal Ferro. Quelle: Wikimedia Commons, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Von Kim Kardashian auf einem Erdhaufen über einen Teller Frösche bis zu Peter Lindbergh, der Tellers Mutter küsst, finden sich in der Ausstellung 250 Werke Juergen Tellers, die die ganze Bandbreite seines Schaffens repräsentieren. Der heute 53-jährige Juergen Teller zog nach seinem Studium an der Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie in München 1986 nach London. Dort begann er für Musik-, Zeitgeist- und Modemagazine zu fotografieren und machte sich besonders 1991 einen Namen, als er die Band Nirvana auf ihrer Tour begleitete und seine sensiblen Aufnahmen des schüchternen Kurt Cobain veröffentlicht wurden.
Die Ausstellung in Berlin war zuvor in der Bundeskunsthalle in Bonn und in der Galerie Rudolfinum in Prag zu sehen gewesen. Es gab jeweils laut der Kuratorin Susanne Kleine unterschiedliche Schwerpunkte, die nun in Berlin zu einem Gesamtwerk zusammenfließen.
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Symposium – Images in Conflict
Bilder im Konflikt: Fotografische und filmische Bilder von Krisen- und Konfliktsituationen verändern sich in Ästhetik und Gebrauchsweisen – und geraten damit selbst ins Visier. Zum einen haben sich im Zuge der digitalen Entwicklungen die Bildproduzent*innen und Distributionskanäle von Bildern vervielfältigt. Das erweitert Perspektiven und ermöglicht neue Erzählformen. Zum anderen geht damit eine Erschütterung des klassischen bildjournalistischen Selbstverständnisses einher. Die Konkurrenz der visuellen Strategien sucht das Affektpotential der Bilder zu steigern. Zugleich wird hinterfragt, inwieweit Fotografien noch als Zeugnisse wirken können. Sie bewegen sich im Spannungsfeld von Wahrheitsansprüchen zwischen Authentizität, Objektivität und Propaganda. Ihre Kontextualisierungen und Rahmungen stellen Bedeutungen her – und erfordern Reflexion.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/05/16/symposium-images-in-conflict/
„Wissenschaftlicher Tourismus“ im Age of Empire
Das Leben als Expedition
Fotoalbum Viktor Vasil’evic Naugol’nov
Im Laufe der 1940er- bis 1970er-Jahre hielt Viktor Vasil’evic Naugol’nov seine Erlebnisse als Kraftwerksingenieur in Wasserkraftwerken an der Wolga, in Zentralasien, im südrussischen Kuban und im sibirischen Tomsk in Bildern fest. Obwohl private Fotoalben eigentlich nicht zum Sammlungsbestand russischer Archive gehören, fanden fünf Alben seiner Familie den Weg in das staatliche Museum und Ausstellungszentrum ROSFOTO.
Ohne zusätzliche Informationen über die Alben zu haben, unternimmt Rüthers eine Rekonstruktion in vier Arbeitsschritten: „In einem ersten Schritt geben das Abgebildete und die (knappen) Beschriftungen Auskunft über örtliche und zeitliche Bezüge, materielle Kultur, Alter, Generationenzugehörigkeit und soziale Beziehungen der Menschen. In einem zweiten Schritt können die aufgerufenen Kontexte recherchiert werden – hier als Hintergrund die Ingenieure als ‚Klasse‘, die sowjetische innere Expansion seit 1945 und die örtlichen Verhältnisse. In einem dritten Schritt werden die Fotografien und die Alben als Artefakte betrachtet. Auf die Fragen nach Entstehungszeit und Urheberschaft folgen in einem vierten Schritt Fragen nach Bedeutungen bestimmter Anordnungen und Gebrauchsspuren der Alben. So entfalten sich aus den Bildern und ihrer Komposition visuelle Narrative.“[1]
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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/04/06/das-leben-als-expedition/
Zur Repräsentation des Anderen
Mediated Memories: Holocaust Narratives and Iconographies in Lithuania After 1990
Das Ballett auf der Strasse
Rudi Meisel: S-Bahnsteig Alexanderplatz, Berlin-Mitte, DDR, 1980 © mit freundlicher Genehmigung
Unter dem Titel „Landsleute“ hat der Fotojournalist Rudi Meisel Bilder aus Reportagen zusammengestellt, die zwischen 1977 und 1987 in der DDR, im Ruhrgebiet und in West-Berlin entstanden sind. Sie sind als Ausstellung – 2015 in der Fotogalerie C/O Berlin gezeigt[1] – nun im Potsdamer Zentrum für Zeithistorische Forschung zu sehen: Anlass für Fragen an den Fotografen[2] zwischen Zeitgenossenschaft und Geschichte.
Meisels Thema ist der Alltag. Er bereiste die DDR mit der Journalistin Marlies Menge, die für die „Zeit“ akkreditiert war, während für Meisel jeweils Genehmigungen unter Angabe des Themas und der vorgesehenen Orte besorgt werden mussten. So entstanden Fotografien auf dem Berliner Alexanderplatz, aber auch in Vororten und in der Provinz, in abgelegenen Orten wie Zittau oder Bösleben. Einige der Reportagen sind damals auch als Buch erschienen: „Städte, die keiner mehr kennt“[3] ist heute nur noch antiquarisch erhältlich und für sich ein Stück Zeitgeschichte. Denn Texte wie Fotos tragen implizit den Vergleich mit der Bundesrepublik in sich; die Fotos sind stärker kontrastierend ausgewählt: Im Bild gezeigt wird „das Andere“, entweder romantisch-verträumte, von Modernisierung verschonte Orte oder die visuellen Zeichen der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung in der DDR in ihrer Unterschiedlichkeit zur Bundesrepublik. Der Foto-Reportageband zeigt darüber hinaus eine DDR im Alltag: ein mit sich selbst beschäftigtes Land, Menschen bei ihren täglichen Verrichtungen.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2017/02/13/das-ballett-auf-der-strasse/
Historische Fotobestände aus Südamerika im Archiv für Geographie (Leipzig)
Datenbank Brasiliana Fotográfica
Das Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig (IfL) verfügt über ein in Deutschland einmaliges Archiv zur Geschichte der Geographie. 1902 als „Archiv für Forschungsreisende“ vom Geologen Alphons Stübel (1835-1904) gegründet, befinden sich heute fast 200 Nachlässe von Geographen und Forschungsreisenden sowie Akten von zentralen Fachverbänden, Vereinen und Redaktionen im Archiv für Geographie. Zu den bekanntesten Nachlassbildnern zählen Friedrich Ratzel (1844-1904), Hans Meyer (1858-1929), Albrecht Penck (1858-1945), Erich von Drygalski (1865-1949), Walter Christaller (1893-1969) oder Wolfgang Hartke (1908-1997). Neben den Schriftbeständen verfügt das Archiv über eine große Sammlung historischer Bilddokumente, darunter ca. 150.000 Fotografien.
Wie das gesamte Archiv gehen auch die Anfänge der Bildersammlung auf Stübel zurück. Von 1868 bis 1877 hielt er sich in Südamerika auf, um vornehmlich vulkanologischen Forschungen in den Anden nachzugehen.
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