Germania. Illustrierte Monatsschrift für Kunde der deutschen Vorzeit. Zeitschrift für deutsche Kulturgeschichte 1894/95

Das kurzlebige Verlagsprodukt, das auf den Münchner Archivar Christian Meyer (GND) zurückging, scheint von äußerster Seltenheit zu sein. Im KVK und der ZDB finde ich an deutschen Standorten der Druckschrift nur die SLUB Dresden, die die Zeitschrift nun ins Netz gestellt hat. International verwahren die British Library in London und die Universitätsbibliotheken in Gent und Straßburg je ein Exemplar.

http://digital.slub-dresden.de/id411898116-18950000

Eine Besprechung lieferte Wilhelm Martens (Konstanz) für die Mittheilungen aus der historischen Litteratur 26 (1898), S. 108f. (Internet Archive)



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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/56870

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Vom „Sinn“ und „Unsinn“ eines „islamischen“ Mittelalters

von Hans-Peter Pökel und Torsten Wollina

Was ist Geschichte ohne Periodisierung? Stiftet nicht erst Periodisierung einen Sinn, indem sie dem Betrachtenden die Konstitution einer „Kette“ von Ereignissen sowie deren Einbettung in historische Kontexte und Interpretation in Bezug auf Wandel oder Kontinuität ermöglicht? Dass sich aber so identifizierte Transformationen nicht immer nur an spezifischen Ereignissen festmachen lassen, ergibt sich bereits durch den vergleichenden Blick auf die facettenreichen Lebensäußerungen und -zusammenhänge von Menschen und Gesellschaften, die die Betrachtung von Epochen und ihren Grenzen bereichern, hinterfragen oder ergänzen. Historikerinnen und Historiker sind sich dieser Umstände bewusst, wenn sie das analytische Werkzeug der Periodisierung nutzen. Dieser Beitrag soll die Probleme, die sich aus der Verwendung des Begriffes „Mittelalter“ im Kontext des islamisch geprägten Orients ergeben, aufzeigen sowie seine wissenschaftstheoretischen Grundlagen umreißen. Abschließend geht er auf Perspektiven diesbezüglich ein, die sich aus den Forschungsprojekten der beiden Autoren ergeben.

In der modernen Geschichtswissenschaft zu Europa ist der Begriff des Mittelalters als Epochenbezeichnung längst nicht mehr selbstverständlich. Für die noch in der älteren



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Quelle: http://trafo.hypotheses.org/4073

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…Erinnerung und Verdrängung zugleich

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Je nachdem von welcher Seite man es betrachtet variiert auch die Einschätzung über die Funktion des Erzählen von realitätsbezogenen Geschichten. In der Zeitschrift „Über Kunst und Altertum“ notiert beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe unter „Eigenes und Angeeignetes“:

Geschichte schreiben ist eine Art sich das Vergangene vom Halse zu schaffen.

(1821, 3. Band, 1. Heft, S. 33)

Geschichte dient demnach als Verteidigung gegen eine persistente Vergangenheit.

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Quelle: http://geist.hypotheses.org/191

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Die Außenpolitik des Deutschen Ordens unter Hochmeister Konrad von Jungingen (1393-1407)

1000 Worte Forschung: Abgeschlossene Dissertation Hamburg 2015, erscheint Mitte 2016 bei V&R unipress in der Reihe Nova Mediaevalia, Band 15. „Blüthenzeit“ – mit dieser Bezeichnung wurde die Hochmeisterschaft Konrads schon von Johannes Voigt 1834 charakterisiert.[1] Anlass für eine solche Bewertung…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/8114

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Was sind und zu welchem Ende studiert man Geisteswissenschaften?

Ein polnischer Kollege berichtete mir vor kurzem von einem seiner Studenten, dessen Prüfung sich aufgrund eines neuen Arbeitsplatzes verzögerte, den dieser zur Finanzierung seines Studiums angetreten hatte. Inzwischen hat er sein Studium der Geschichte erfolgreich abgeschlossen. Wie sich herausstellte, arbeitet…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/7972

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Roths Rheingauer Ostereier

fake_red „Auf Ostern bekamen die Kinder von den Lehrern in der Schule gefärbte und gemalte Eier“, heißt es in dem Aufsatz: Zur Geschichte der Volksgebräuche im Rheingau während des 17. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Kulturgeschichte Neue (4.) Folge Bd. 2 (1895), S. 182-191.1 Er stammt aus der Feder des Nassauer Privatgelehrten Ferdinand Wilhelm Emil Roth und stützt sich auf den lateinischen Bericht des Rüdesheimer Pfarrers Konrad Noll, der 1601 auf Geheiß des Mainzer Vikariats einen Bericht über den religiösen Zustand des Rheingaus einreichte. Elmar Lorey ist in seinem Online-Beitrag „Von Nikoläusen, Ostereiern und historischen Schinken“ der Sache nachgegangen. Roth gibt keinen Fundort der Quelle an, und Lorey suchte vergeblich nach ihr: „Das Original des historischen Dokumentes war leider in keinem der einschlägigen Staats- oder Diözesanarchive mehr aufzutreiben und muss vermutlich als verschollen gelten.“ Herrn Lorey bin ich sehr dankbar, dass er mir am 3.

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Quelle: https://archivalia.hypotheses.org/55564

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Sprichwörtliches: Buck dich, Jägglin

Am 31. August 1822 erschien im Stuttgarter “Armen-Freund”, einer vergessenen Publikation, in der übrigens das erste gedruckte Gedicht von Mörike publiziert wurde, im Rahmen einer ohne Verfasserangabe veröffentlichten Artikelserie “Beschreibung aller ehemaligen Klöster, Kirchen und Kapellen in Ulm” als Nr. 40 ein kurzer Abschnitt zur Antoniuskapelle vor dem Donautor1

Als die Kapelle im J. 1533 abgebrochen wurde, theilte man die daselbst befindlichen hölzernen Bilder und das Gestühl unter den Armen als Brennholz aus; aus dieser oder einer anderen Kapelle, die damals abgebrochen wurde, erhielt ein armer Weber, Namens Hans Fischer, ein hölzernes St. Jakobsbild, als er es in den Ofen zum Einbrennen schieben wollte, stieß er an etwas an, darauf sprach er: tuckte Jäkle, du must in Ofen; diese Redensart tuckte Jäkle wurde ein Sprichwort in Ulm, zu denen gesagt, welche sich bücken mußten, um irgendwohin zu kommen.

Vermutlich aus dieser Vorlage kannte Gustav Veesenmeyer die Geschichte, der 1869 bei seinem Auszug aus Felix Fabris “Sionpilgerin” ebenfalls die Historie der Ulmer vorreformatorischen Kapellen aufarbeitete.2 Der Ausspruch des Webers ist mit einer Spur Dialekt angereichert worden: “Duck de Jäkele, du mußt ‘nein”. Veesenmeyer sah darin einen Beleg, wie sehr um 1530 der Heiligenglaube bereits zerstört gewesen sei.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/54368

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Bernhard Sittich, der Herold “Romreich” (um 1500) und seine Amtsvorgänger

Der oberste königliche Herold1 führte in Deutschland im 15. und frühen 16. Jahrhundert den Amtsnamen “Romreich”. Am besten unterrichten über die Reihe dieser Amtsträger die Arbeiten von Nils Bock: Die Herolde im römisch-deutschen Reich (2015) und “Herolde im Reich des späten Mittelalters. Forschungsstand und Perspektiven” in der Francia 20102 Leider ist Bock eher desinteressiert an der Prosopographie der Herolde, was sich auch an dem schlechten Register der deutschen Herolde in der Monographie3 zeigt. Ich möchte Ergänzungen zum letzten Herold Romreich vorlegen, dem einzigen, über den man – nach derzeitigem Kenntnisstand – einige persönliche Details erfährt.

Der erste Herold Romreich ist bezeugt, als im Vorfeld der Schlacht bei Tannenberg 1410 das Heer des Deutschen Ordens den Wappenkönig Romreich ins gegnerische Lager entsandte4. 1413 ernannte Sigismund seinen Herold Paulus “Romrich” zum König aller Herolde im römischen Reich5. Es ist nicht ersichtlich, wie Bock6 auf die Idee kommt, diesem Paul den vorherigen Amtsnamen Ungarland beizulegen.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/53568

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Das Projekt „Collaborative European Digital Archive Infrastructure“ geht am 15. Januar 2016 online

cendari_logoDie im Projekt Collaborative European Digital Archive Infrastructure (CENDARI) entstandene virtuelle Forschungsinfrastruktur zur Unterstützung wissenschaftlicher Recherchen geht am 15. Januar 2016 online. Sie ermöglicht den Zugang zu bestehenden Archiven und Ressourcen in Europa. In dem von der Europäischen Kommission geförderten Projekt CENDARI arbeiten seit 2012 Informationswissenschaftler und Historiker zusammen, um den Nutzern weitreichende Möglichkeiten bei der Quellenerschließung und Analyse zu eröffnen. Die Anmeldung ist ab dem 15. Januar mit einem institutionellen Mail-Account über die Webseite des Projektes möglich.

Die Forschungsinfrastruktur besteht aus mehreren Komponenten und kann von Historikern und Archivaren sowohl vor Ort in den Archiven als auch im Büro genutzt werden. In der zentralen „Note Taking Environment“ können die Forscher Quellen untersuchen und mithilfe verschiedener Dienste analysieren und visualisieren. Im projekteigenen Repositorium sind mehr als eine halbe Million Datensätze aus verschiedenen europäischen Quellen zusammengeführt und recherchierbar.

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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=6210

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Cui bono? Über Sinn und Nutzen einer Übersetzung der Werke Joachims von Fiore

By permission of the President and Fellows of Corpus Christi College, Oxford, ms 255A, Joachim von Fiore, Liber Figurarum, fol. 17v a) Autor und Edition Joachim von Fiore war lange Zeit eins der schwarzen Löcher des Mittelalters. Obwohl sein Name…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/7166

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