1970, vor 50 Jahren, löste die von Martin Warnke (gest. 2019) organisierte und geleitete Sektion „Das Kunstwerk zwischen Wissenschaft und Weltanschauung“ auf dem 12. Deutschen Kunsthistorikertag in Köln heftige Diskussionen über die Geschichte und die Zukunft der Kunstgeschichte aus. Die Sektion provozierte durch die wissenschaftsgeschichtliche Aufdeckung der Nähe deutscher Kunsthistoriker zum Nationalsozialismus.
Zudem versammelte Warnke Stimmen der soziologischen und ideologiekritischen Kunst- und Bildforschung, die sich bereits auf dem 11. Kunsthistorikertag 1968 zu Wort gemeldet hatten. Warnkes einschlägiges Referat über kunsthistorische Populärliteratur war sogar ursprünglich dem „fachfremden“ Soziologen und Vertreter der Frankfurter Schule Heinz Maus zugedacht.
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