Großkapital vs. Kleinbürger

Unerwarteter Klartext auf tagesschau.de:
Die beiden Großbürger Döpfner und Springer haben den Finger gesenkt und den von ihrem zunächst freundlichen Blitzlichtgewitter überhitzten kleinbürgerlichen Emporkömmling einfach eiskalt abserviert. Die Drecksarbeit hatte zuvor schon der präpotente Ölprinz in der Chefredaktion erledigt. Das Großkapital Springer zeigt dem Kleinbürger Wulff, wer das Sagen hat im Lande. (...) Die frühbundesrepublikanischen Zeiten, in denen auch Menschen in die Elite aufsteigen konnten, die nicht aus Patrizierfamilien stammten oder adeligen Geblüts waren scheinen nun auch in der Politik zu Ende zu gehen. Führen und glänzen und sich auf gar keinen Fall bei kleinen Schweinereien erwischen lassen - das kann man eben nicht lernen, das hat man im Blut.
(via Twitter/@goncourt)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/64023731/

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US-Army-Leitfaden für demokratische Entscheidungsfindungen

Sehr lesenswert: Die Zeit veröffentlicht Mike Davis' auf Grundlage seiner eigenen politischen Erfahrungen erstellten Handlungsmaximen für aktuelle Protestbewegungen. Witzig sein Vorschlag zum Verhältnis von konsensueller und repräsentativer Demokratie:

Gute Anarchisten, die an eine selbstverwaltete Basis und an konzertierte Aktionen glauben, werden in einem Verfahrensleitfaden aus dem Jahr 1876, der von einem Brigadegeneral der US Army verfasst wurde, viele wertvolle Ideen finden. Robert's Rules of Order handelt von der Kunst, Diskussionen und Entscheidungsprozesse effizient zu machen.

Für näheres zu diesen Robert's Rules of Order siehe den entsprechenden Wikipedia-Eintrag sowie eine offizielle Homepage: http://www.robertsrules.com/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/59216252/

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Universale Verteidigung der Menschenrechte? Die strafrechtliche Verfolgung von DDR-Unrecht

Die Prozesse gegen Mauerschützen, gegen die Befehlshaber von Grenztruppen und gegen Mitglieder des Politbüros gelten als abgeschlossen. Zeit für eine Bilanz, Zeit für ein Gespräch über die Möglichkeiten, Verstöße gegen Menschenrechte über Rechtssysteme hinweg strafrechtlich zu verfolgen. Rainer Schröder, Professor für Rechtsgeschichte an der Humboldt-Universität, erörtert im MONTAGSRADIO Nr. 19/2011 die Aufarbeitung von geschehenem Unrecht mit den Mitteln des Rechtsstaats.

Dass die Rede vom “Unrechtsstaat” keine Floskel bleibt, belegen die Gerichtsprozesse, die nach dem Ende der DDR gegen begangenes Unrecht geführt wurden. Insbesondere jene Verbrechen, die den Tod von Flüchtlingen an der Mauer bzw. der innerdeutschen Grenze zur Folge hatten, standen im Fokus der Justiz und der Öffentlichkeit. Nicht zuletzt Egon Krenz wurde wegen der Todesopfer an der Mauer und der deutsch-deutschen Grenze zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Über Strafmaße und den Sinn von Strafe, über symbolische Urteile und die Frage nach Gerechtigkeit, über Wege der strafrechtlichen Aufarbeitung und die Grenzen des Rechtsstaats, über Menschenrechtsverletzungen und die Möglichkeiten sie nachträglich zu verurteilen, sprechen Markus Heidmeier und Jochen Thermann mit Prof. Dr. Rainer Schröder in dieser Ausgabe des Montagsradios.

Und hier geht es direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/12/06/universale-verteidigung-der-menschenrechte-die-strafrechtliche-aufarbeitung-von-ddr-unrecht/

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Spiegel-Leser wussten mehr

Wie hieß es doch so schön in Spiegel 16/2006 zu den Nazimorden?

Die schwer durchdringbare Parallelwelt der Türken schützt die Killer. Soko-Leiter Wolfgang Geier bekannte, durch die Ermittlungen sei den Beamten bewusst geworden, "wie wenig die Polizei eigentlich über ausländische Bevölkerungsteile und ihre Mentalität in unserem Lande weiß".

File under: #Journaille #Rassismus

[via FB und @istuetzle]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/55772116/

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Opposition und Fluchthelfer. Die Mordanschläge der Stasi auf Wolfgang Welsch

Wolfgang Welsch überlebte drei Attentate der Stasi auf sein Leben. Nach jahrelanger politischer Haft gelangte er 1971 in die Bundesrepublik und arbeitete als Fluchthelfer. Das machte ihn in den Augen der Stasi zum Staatsfeind der DDR. Die Stasi scheute in der Folge keinen Aufwand und verübte auf ihn mehrere Mordanschläge. Im MONTAGSRADIO, Ausgabe 17/2011, spricht Wolfgang Welsch über seine Biographie: über Widerstand, Haft, die Attentate und darüber, wie man aufhört zu hassen.

Wolfgang Welsch geriet schon als Jugendlicher in eine oppositionelle Haltung. Ein erster Fluchtversuch im Jahr 1964 scheiterte jedoch, und Welsch wurde zu politischer Haft verurteilt. Die inhumanen Haftbedingungen, die Folter und das Unrecht, die er als Häftling erlebt hat, führten zu einer Radikalisierung Welschs. Das Angebot eines “Freikaufs” durch die Bundesrepublik, lehnte er ab. Nach seiner Haftentlassung begann er mit Dreharbeiten zu einem Film; sein Vorhaben wurde jedoch verraten und Welsch musste erneut ins Gefängnis. 1971 wurde er auf politischem Druck aus der Haft entlassen. Wolfgang Welsch reiste nun aus in die Bundesrepublik und arbeitete fortan als Fluchthelfer. Einen versuchten Giftmordanschlag der Stasi in Israel überlebt er nur knapp. Zeitgleich verschwindet auch ein derzeitiger Freund und Welsch hält ihn für tot. Die Zusammenhänge erfährt Wolfgang Welsch erst Jahre später, er stellt Strafanzeige und trifft den tot geglaubten Freund vor Gericht wieder.

Und hier die Timeline von dem Gespräch:

1:00 die “dunklen Stunden” in der Biographie: Scheinhinrichtung während der Haft, Attentate

3:00 erste Flugblätter nach dem Mauerbau

7:30 Fluchtwunsch

12:00 Vorbild “Weiße Rose”, politisches Bewusstsein

14:00 Der Begriff “Widerstand”

18:00 Folter während der Haft und in der Gegenwart

23:00 Bewertung der Situation von Flüchtlingen heute

28:00 erneute Haft wegen “Hochverrat”; Kontakt nach außen

32:00 Kritik an Aufarbeitung, nachträgliche Konstruktion einer DDR-Opposition

40:00 Giftmordanschlag in Israel

43:00 Der Attentäter im Auftrag der Stasi

49:00 Verdachtsmomente

53:00 1990 Erstattung der Strafanzeige gegen Erich Mielke

56:00 Ermittlungen finden nicht statt

01:00:00 Exil wegen Morddrohungen; 1993: der Stern beginnt mit Recherchen

1:06:00 Begegnung mit dem Attentäter im Gerichtssaal

1:10:00 Vergebung und das Ende des Hasses

1:13:00 Fragebogen

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Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/11/07/erst-freund-dann-feind-die-mordanschlage-der-stasi-auf-wolfgang-welsch/

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Die Macht der Technik – Wettstreit im Kalten Krieg

Technik gehört zum Menschen. Vom Faustkeil zur Atombombe, von Rauchzeichen bis zum Netzradio ist die technische Evolution des Menschen enorm voran geschritten. Im 20. Jahrhundert wurde die technische Entwicklung einerseits weiter vorangetrieben, andererseits hat sie immer wieder auch Ängste geschürt. Im Montagsradio 16/2011 sprechen wir mit dem Technikhistoriker Prof. Wolfgang König von der TU Berlin über die Rolle der Technik im Kalten Krieg, über die Bedeutung der Technik im Kommunismus und die Wechselwirkungen von Technik und Gesellschaft.

Der Kalte Krieg war als Rüstungswettlauf und Systemwettstreit immer auch ein Wettstreit der Technik. Sei es der sog. “Sputnikschock” oder die Massenproduktion von Unterhaltungselektronik – technische Innovation und Produktion wurden zu einem Gradmesser der gesellschaftlichen Entwicklung. Auch heute gilt technische Innovation ungemindert als ein wichtiger Faktor für eine florierende Wirtschaft. Zugleich wälzen technische Neuerungen und ihre Verbreitung Gesellschaften um. In den 50er und 60er Jahren war es die massenhafte Automobilisierung der Bundesrepublik, die einen tief greifenden Wandel im Leben bewirkte. Heute ist es die digitale Revolution, die mit Internet und Smartphone die Formen unseres Lebens und Arbeitens verändert.

Und hier gehts zur Timeline des Gesprächs.

1:00 Sputnikschock: Technik und Ideologie

4:00 Technik, Planung, Konkurrenz

8:00 Technische Utopie und Dystopie

11:00 Revolutionen der (Technik)Geschichte

13:00 Industrielle Revolution und ihre Folgen

16:00 Technik als anthropologisches Apriori

17:00 Verschwundene Technik (z.B. gab es nach dem Zweiten Weltkrieg Hubschrauberverbindungen zwischen Städten)

19:00 20. Jahrhundert, militärische Technik und Innovation

25:00 Systemwettstreit, Ressourcen, Effizienz und Innovation

28:00 Technik in China

31:00 Demokratie und Technik, Technik und Diktatur

34:00 technikgeschichtlichen Zäsuren nach 1945 in Ost und West: Automobile und Telekommunikation

35:00 Energie in Bundesrepublik und DDR, Atomenergie

39:00 Sorge um und Begeisterung für (digitale) Technik

42:00 Technik und Geschichtswissenschaft

44:00 digitale Revolution

46:00 der Mensch als Cyborg?

49:00 Fragebogen

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2011/10/17/die-macht-der-technik-%E2%80%93-wettstreit-im-kalten-krieg/

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Organisierung im Zeitalter des Telefons

In der zuletzt angekündigten Broschüre IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen / Linkes Hochschulnetz / PrekärCafé / Squatting Teachers: Wissensarbeit : Prekär : Organisiert. 15 Jahre IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen, Oktober 2011 gibt es auch eine kurze Anekdote von mir zur Entstehungsgeschichte der IG:

Am 17. Oktober 1995 war in Wien eine Demonstration gegen das von der Regierung angekündigte Sparpaket angesagt, das besonders stark die Universitäten berührte; ich traf dort Annemarie Steidl und besprach mit ihr die Notwendigkeit einer Vertretung für Doktoratsstudierende (so etwas gab es damals noch nicht). Als dann zu Beginn des darauf folgenden Sommersemesters die Uni-Proteste so richtig losgingen – selbstverständlich wurde auch das Audi-Max besetzt – kontaktierte ich wieder Annemarie und wir waren einhellig der Ansicht, dass nun der geeignete Zeitpunkt für eine Organisierung gekommen war. Wir dachten nun vor allem an die externen LektorInnen und freien WissenschafterInnen als Zielgruppe und besorgten uns, da E-Mail-Zugang zunächst noch nicht so weit verbreitet war – das änderte sich im Laufe der Proteste schnell –, erfreulich unaufwändig von den Instituten für Geschichte und Wirtschafts- und Sozialgeschichte ein Verzeichnis der Telefonnummern der externen LektorInnen. Anschließend setzten wir uns in das k eine, für Geschichte-LektorInnen gedachte Zimmer im zweiten Stock der Haupt-Uni und starteten eine Telefonsession, bei der wir zu einer Versammlung einluden; eine erhalten gebliebene E-Mail aus dieser Zeit spricht von der „prekaere[n] Situation“ eines „heterogenen ‚Haufens’“, dessen Forderungen formuliert werden sollten. In der Zwischenzeit war unabhängig von uns am Zeitgeschichte-Institut rund um Florian Freund, Johanna Gehmacher, Sigi Mattl, Alice Pechriggl und Bertrand Perz eine Gruppe von Lehrbeauftragten zusammengekommen, und so entstand am 19. März 1996 das Aktionskomitee der externen LektorInnen an der Universität Wien, aus dem sich dann die IG Externe LektorInnen und Freie WissenschafterInnen entwickeln sollte.
Anton Tantner

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/43006038/

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Die Rubrik »Gesellschaftskritik« heißt jetzt »Politik, Gesellschaft, Recht«

Die Rubrik “Gesellschaftskritik” trägt ihren bisherigen Inhalten Rechung und wird in “Politik, Gesellschaft, Recht” umbenannt. Bereits bisher veröffentlichte die Rubrik Beiträge zur Tages- und Hochschulpolitik, gesellschaftskritischen Themen und juristischen Sachverhalten. Der neue Name spiegelt diese Inhalte wieder und berücksichtigt ferner die Intensivierung dieser Themen wie beispielsweise durch die Veröffentlichung juristischer Video-Podcasts.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2011/10/2001/

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