“Was können und wollen Digital Humanities”, 25.10., ÖNB, Wien

Hier das veröffentlichte Programm der angekündigten Veranstaltung an der Österreichischen Nationalbibliothek am Freitag, 25.10. 2013, mit der Bitte um Weiterleitung an interessierte KollegInnen.

Bitte beachten Sie die begrenzte Zahl an Registrierungen und den Anmeldeschluss am 17.10.2013!

Information, aktuelle Informationen und Anmeldung: http://dhtagungwien.eventbrite.de

 

Was können und wollen Digital Humanities

In den Geistes- und Kulturwissenschaften findet seit einigen Jahren ein Umbruch statt: Die Ansprüche von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Daten und deren Verfügbarkeit haben sich stark gewandelt. In den letzten Jahren wurden große Potentiale digitaler Ressourcen in Bibliotheken, Archiven und Forschungsinstitutionen aufgebaut.
Ziel der Tagung ist es, einen Einblick in die schon vorhandenen Möglichkeiten und bestehenden Ressourcen zu geben, aber auch Erfordernisse und Bedürfnisse der Digital Humanities zu formulieren.
Namhafte Experten (u.A. Fotis Jannidis, Martin Wynne, Patrick Sahle, Susan Schreibman) stellen in Impulsreferaten die Entwicklung und ihre Bedeutung für WissenschaftlerInnen, Institutionen und Forschung dar, zeigen aber auch Herausforderungen für Planung, Koordination und Finanzierung auf.
Den Abschluss bietet eine Podiumsdiskussion, die der aktuellen Situation in Österreich Rechnung trägt und Möglichkeiten und Bedürfnisse hiesiger Akteurinnen und Akteure diskutiert.

Freitag, 25. Oktober 2013

Vormittag
09:00 – 09:30 Kaffee und Registrierung
09:30 – 9.45 Begrüßung
Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger
09:45 – 10:00 Resumé der Tagung zu „Forschungsinfrastrukturen in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften“Gerhard Budin, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Vorstellung der Agenda
Max Kaiser, Österreichische Nationalbibliothek
10:00 – 10:30 Digital Humanities als Forschungsfeld und als Fachdiziplin.
Patrick Sahle, CCeH – Cologne Center for eHumanities, University of Cologne
Kaffeepause
11:00 – 11:30 Projekte und Digitale Ressourcen der Österreichischen Nationalbibliothek
Max Kaiser, Österreichische Nationalbibliothek
11:30 – 12:00 When will there be a Digital Revolution in the Humanities?
Martin Wynne, Oxford Text Archive, University of Oxford
Mittagspause Zwischen 12:00 und 13:00 wird ein Imbiss in der Lounge angeboten.
Nachmittag
13:00 – 13:30 Methoden einer korpusbasierten Romangeschichte
Fotis Jannidis, Universität Würzburg
13:30 – 14:00 The Companion to Digital Humanities: then and now
Susan Schreibman, Trinity College Dublin
Kaffeepause
14:30 – 15:30 Podiumsdiskussion „Was brauchen Digital Humanities?“Leitung Georg Vogeler, ZIMIG, Universität Graz
Veranstaltungsabschluss Sektempfang

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2325

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Guan Yu 關羽: Vom Bohnenkäse-Verkäufer zum Kriegsgott

Guan Yu 關羽, ein General der Späteren Han-Zeit (25-220 n. Chr.) machte eine erstaunliche ‘posthume Karriere’.[1]

Um das Jahr 161 n. Chr. im Süden der heutigen Provinz Shanxi in eine Familie Yu 羽 geboren, nahm er den Namen Guan 關 (d. i. Wegpaß) Yu erst nach einem dramatischen Ereignis an:

“Er nahm ihn erst auf der Flucht an, als er den Grenzpaß zur Nachbarprovinz Shaanxi passierte. Guan Yu hatte nämlich einen Beamten ermordet, der ein junges Mädchen mit Gewalt zu seiner Konkubine machen wollte.”[2]

Mit Zhang Fei 張飛, Zhao Yun 趙云, Ma Chao 馬超 und Huang Zhong 黃忠 bildet er die Gruppe der fünf “Tiger-Generäle”.[3]

Von besonderer Bedeutung war der “Schwur im Pfirsichgarten” (taoyuan jieyi 桃園結義), der Treueschwur der Generäle Guan Yu, Zhang Fei und Liu Bei 劉備.[4]. Gemäß der Überlieferung soll Guan Yu selbst in seiner Jugend seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Bohnenkäse (doufu 豆腐) verdient haben. Zhang Fei war ursprünglich Fleischer und Liu Bei hatte Strohsandalen verkauft. Die nachhaltigste Schilderung des Treueschwurs lieferte der Roman Sanguozhi yanyi 三國志演義 (“Geschichte der Drei Reiche”). Mit Liu und Zhang kämpfte Guan Yu unter anderem auch gegen Cao Cao 曹操, den einflussreichsten General der ausgehenden Han-Zeit. Nachdem er sich nach seiner Gefangennahme durch die Truppen Cao Caos geweigert hatte, die Seiten zu wechseln, wurde er hingerichtet.[5]

Die posthume Verehrung ging zunächst eher verhalten vonstatten. Bereits im 3. Jahrhundert wurde ihm vom Sohn seines Mitstreiters Liu Bei der Ehrenname “Tapferer und treuer Marquis” beigelegt, im 7. Jahrhundert wurde er von den Buddhisten als “Wächtergottheit am Jadestrom” verehrt. In der Nördlichen Song-Zeit (960-1126) folgten weitere Beinamen und in der Spätphase der Ming-Dynastie (1368-1644) wurde er schließlich 1594 als Guandi 關帝 in göttlichen Rang erhoben.[6]

Die Verehrung des Guandi 關帝 erfuhr noch Mitte des 19. Jahrhunderts einen zusätzlichen Impuls. Bei den Kämpfen gegen die Taiping-Rebellen soll er im Jahr 1856 am Himmel erschienen sein, wodurch sich eine Wende zugunsten der kaiserlichen Truppen abzeichnete.[7] Noch gegen Ende des Kaiserreiches wurde im Tempel des Guandi (Guandimiao 關帝廟) dreimal geopfert: im zweiten, im fünften und im achten Mondmonat.[8]

  1. Vgl. dazu Gunter Diesinger: Vom General zum Gott. Kuan Yü (gest. 220 n. Chr.) und seine ‘posthume Karriere’ (Heidelberger Schriften zur Ostasienkunde 4, 1984), Prasenjit Duara: „Superscribing Symbols. The Myth of Guandi, Chinese God of War“, Journal of Asian Studies 47,4 (1988) 778-795.
  2. Claudius C. Müller (Hg.): Wege der Götter und Menschen. Religionen im traditionellen China (Berlin 1989) 40.
  3. Patricia Bjaaland Welch: Chinese Art. A Guide to Motifs and Visual Imagery (Singapore 2008) 161 (“God of War”).
  4. Vgl. Müller (Hg.): Wege der Götter und Menschen, 71 (Nr. 19) und 74 (Nr. 23).
  5. Müller: Wege der Götter und Menschen, 40.
  6. Ebd.
  7. Pu Yi. Ich war Kaiser von China. Vom Himmelssohn zum Neuen Menschen. Die Autobiographie des letzten chinesischen Kaisers (München 1987) 447 f. („Guän-di“).
  8. H.S. Brunnert, V. V. Hagelström: Present Day Political Organization of China (Shanghai 1912) 205.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/792

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Konferenzankündigung “Kritische Theorie: Eine Erinnerung an die Zukunft” (HU Berlin, 29.11.-01.12.13)

Die spätkapitalistische Gesellschaft zeitigt Gedächtnislosigkeit. Mit dem Vergehen der Vergangenheit verschwindet das Bewusstsein von der Fortdauer des Archaischen in der Moderne. Es waren unter anderem Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin, die im bürgerlichen Zeitalter die Erfahrung der … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5465

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CfP: Die Geschichte der Herolde in Europa (12.-18. Jahrhundert). Forschungsstand und Perspektiven (Internationaler Workshop, Münster, 1. Teil: 26.-28. März 2014)

(english version ; version française) Zusammenfassung Ziel des Workshops ist es, allen am Heroldsamt und dessen Geschichte Interessierten die Gelegenheit zu bieten, das gemeinsame Thema unter einem systematischen Zugang zu diskutieren und damit ein Forschungsfeld genauer zu umreißen, dessen möglicher … Continue reading

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/563

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Meine erste “echte” Erfahrung mit Wikipedia

Als ich das Wikipedia-Seminar auf dem Semesterplan gesehen habe, wollte ich unbedingt daran teilnehmen, weil ich der Meinung bin, dass man die Literatur heutzutage auch in den neuen Medien diskutieren soll. Und Wikipedia ist ein solches Medium, wo man das Literaturwissen frei verbreiten und teilen kann.

Für den Seminarprojekt wollte ich über den Roman „Das Museum der Unschuld“ von Orhan Pamuk einen Wikipedia-Artikel erstellen. Ich war überrascht, als ich herausgefand, dass es über dieses Buch bisher kein Artikel auf Wikipedia angelegt wurde.

Noch bevor ich angefangen habe, den Artikel zu erstellen, habe ich auf der Diskussionsseite des „Orhan Pamuk“-Artikels darüber informiert, dass ich einen Artikel über das Buch „Das Museum der Unschuld“ von Orhan Pamuk anlegen wollte, damit nicht zu gleicher Zeit jemand anders darüber schreibt. Auf meinen Kommentar hat der Wikipedian Magiers geantwortet. Ich wurde zum lesen und informieren auf die Seiten Wikipedia:Richtlinien Literarische Werke und Mentorenprogramm verwiesen. Er sagte, dass ich ihn gerne ansprechen kann, wenn ich Fragen hätte oder Hilfe bräuchte. Der Kontakt hielt nur solange, wie ich den Artikel schrieb.

Ich habe zuerst den Hauptartikel erstellt und wollte den unvollständigen Text aus dem Artikel „Orhan Pamuk“ weiterleiten. Ich war damit nicht erfolgreich und habe plötzlich einen Kommentar von Magiers bekommen; es war gegen 1 Uhr in der Nacht. Er sagte, dass ich zuerst den Hauptartikel anfertigen müsste, sonst wäre es möglich, dass der Artikel nach der Verschiebung wegen der Unvollständigkeit gelöscht werden könne und dass er die Verschiebung nachher für mich machen könne. Ich war erleichtert.

Weil es sowohl ein Buch namens „Das Museum der Unschuld“ als auch ein Museum namens „Das Museum der Unschuld“ gibt, war es schwierig für mich, beide in einem Artikel zusammenzufassen. Ich habe am Anfang die Überschrift als „Das Museum der Unschuld (Roman&Museum)“ formuliert, aber Magiers hat mir empfohlen, den Titel ohne Erweiterung „Roman&Museum“ stehen zu lassen. Es hiess dann, dass das Buch die Relevanzkriterien erfülle, aber ich müsse noch die Rezensionen erwähnen. Er hat mir auch einen Link zu Perlentaucher gesendet.

Nachdem ich den Hauptartikel und den kurzen Absatz in dem Artikel „Orhan Pamuk“ zu Ende geschrieben habe, hat Magiers meine sprachlichen Fehler korrigiert, den Artikel formal und sprachlich überarbeitet und dann verschoben. Am nächsten Tag war mein Artikel veröffentlicht. Ich habe auch gesehen, bevor ich diesen Beitrag angefangen habe zu schreiben, dass ein anderer Wikipedianereinige Schreibfehler in meinem Text korrigiert hatte.

Der Artikel enthält die Überschriften „Inhalt“, „Zusammenhang zwischen Buch und Museum“ und „Rezeption“. Ich möchte am Artikel weiterschreiben, etwa den Teil über die Kritik zu Buch und Museum ausführen und die Charakteranalysen ausbauen.

Meine erste Artikelerstellung war eine gute Erfahrung für mich, die Funktionsweise von Wikipedia näher kennenzulernen. Besonders die türkische Wikipedia braucht sich weiterzuentwickeln. Ich werde bestimmt mit Wikipedia weiter in Kontakt bleiben.

Quelle: http://wppluslw.hypotheses.org/498

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Was macht Frankreichs neue Historiker-Generation? Eine Bestandsaufnahme

Die Annales-Dominanz ist schon lange passé. Auch die Repräsentationsgeschichte riecht nicht mehr ganz frisch. Gibt es also etwas wirklich Neues bei den jungen französischen Historikerinnen und Historikern? Auch anderswo bewegen sich ja die kunstvoll hochstilisierten “Brüche” doch im mehr oder weniger kulturkonstruktivistischen Mainstream. Die Wenden sind heute eher thematischer Natur. Vorbei der cultural turn, her mit dem animal turn. Während somit die inhaltliche Zersplitterung fortschreitet, muss die Frage gestellt werden: Gibt es noch eine gemeinsame Richtung, die die Historiker-Generation des frühen 21. Jahrhunderts einzig und wiedererkennbar macht? Was führt uns zusammen und grenzt uns ab? Zu dieser Problematik ist mir in Paris ein Buch in die Hände gefallen, das bezüglich der jüngeren französischen Wissenschaft einige spannende Fingerzeige gibt. 17 Autorinnen und Autoren fragen im von Christophe Granger herausgegebenen und eingeleiteten Band: “À quoi pensent les historiens? Faire de l’histoire au XXIe siècle”. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Beiträger Franzosen, arbeiten in Frankreich oder über Frankreich. Sie geben in der Summe ein griffiges Bild davon, was links des Rheins state of the art ist. Reflexionen dieser Art erscheinen in Frankreich etwa alle 20 Jahre. 1974 veröffentlichten Jacques Le Goff und Pierre Nora in drei Bänden “Faire de l’histoire”, die während [...]

Quelle: http://catholiccultures.hypotheses.org/1309

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Die Generalstaaten als Kriegstreiber? Eine Flugschrift aus dem Jahr 1640

Im Jahr 1640 dauerte der Krieg schon mehr als zwanzig Jahre. Immer häufiger und stärker wurde in der Publizistik eine Friedenssehnsucht artikuliert. Aber auch die Frage, wie es zu diesem langwierigen Krieg kam, wurde immer öfter gestellt. Diesem Aspekt wandte sich auch die in diesem Jahr gedruckte „Trewhertzige vnd wolgemeynte Ermahnung / Eines Alten Teutschen Landsknechts“ zu.  Über die Debatte zu den Kriegsursachen hinaus wollte die Flugschrift vor allem die vielen Söldner aufklären, die bei den Feindes des Heiligen Römischen Reiches in Kriegsdiensten standen. Letztlich appellierte der Text an den Patriotismus der aus den deutschen Landen stammenden Söldner und forderte sie auf, die Dienst für fremde Kriegsherren zu quittieren, den kaiserlichen Pardon anzunehmen und am besten gleich in des Kaisers Kriegsdienste einzutreten (S. 19 f.).

Wer oder was hatte also den Krieg gegen das Heiligen Römische Reich, gegen das geliebte Vaterland deutscher Nation (siehe S. 1) befördert? Die Antwort in der Flugschrift war durchaus weitschweifig, berührte moralische Kategorien wie Geiz, Regier- und Ruhmsucht, aber auch die konfessionelle Problematik und die Frage der „Teutsche[n] Freyheit“ (S. 3), fand dann aber vor allem und wenig überraschend in Frankreich und Schweden die Hauptverantwortlichen. Interessant ist, daß ebenso die Generalstaaten als kriegstreibende Kraft genannt wurden.

So wurde festgehalten, daß die Generalstaaten den „Evangelischen Churfürsten vnnd Ständen directè oder indirectè etwas behülfflich gewesen … vnd von anfänge dieser Kriege vnd Zerrüttung allen guten Vorschub gethan“ (S. 6). Verdächtig erschien im weiteren, daß die „Holländer keinen Fürsten / sondern nur eines Fürsten Schatten vnnd Bilde sucheten“ (S. 10 f.) – die ständestaatliche Option erschien an sich schon als ein Skandalon, ja kurz darauf wurde der „Haß der Fürstlichen Regierung [d.h.gegen die fürstliche Regierungsform] vnnd die Liebe zur Democratischen Policey“ geradezu als Leitmotiv generalstaatischer Politik identifiziert (S. 13). Dies habe sich schon beim generalstaatischen Engagement für die Städte Braunschweig (1615) und auch Magdeburg gezeigt; später wurde der schädliche Einfluß auf die Hansestädte erwähnt (S. 14 f.). An anderer Stelle behauptete der Text, daß die Generalstaaten sogar das Erzstift Köln „vom Reich abziehen vnnd jhrem Stat einvorleiben woll[t]en“; hier sei es ihnen darum gegangen, eine „Stim“ zu bekommen (offenbar also die Kurstimme), um damit im Reich „ordnen vnd beschliessen“ zu können (S. 13, diese Episode wurde allerdings auf 1596 datiert).

Nein, es ist keine gezielt anti-niederländische Publizistik, vielmehr habe ich mich hier bewußt auf die Passagen konzentriert, in denen die Generalstaaten angeklagt werden. Gleichwohl erscheint mir bemerkenswert, daß in einer Phase des Kriegs, in der Frankreich und Schweden eindeutig und offen die politischen wie militärischen Hauptgegner des Kaisers und seiner Verbündeten waren, eben auch die Generalstaaten als politischer Faktor in diesem Konflikt nicht übersehen wurden.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/309

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