guter, schlechter, blinder, leidenschaftlicher Ehrgeiz

Augustus - der Erhabene

Augustus – der Erhabene

In einem geistes- oder kulturwissenschaftlichen Studium wird schon früh deutlich, dass Ehrgeiz, ebenso wie Fachwissen, eine Grundvoraussetzung ist, um voran zu kommen. Auch bei Schwankungen der eigenen Motivation muss der Ehrgeiz gepflegt werden, denn die Konkurrenz und der Druck sind groß, die Stellen rar, Leidenschaft und innerer Antrieb notwendig. Obwohl also Ehrgeiz als Thema, zumindest hab ich es lange so wahrgenommen, immer unterschwellig da ist, setzt man sich nur selten intensiver damit auseinander. Deswegen war es sehr spannend und aufschlussreich für mich – und ist es hoffentlich auch für euch – in meinem ersten selbstkonzipierten KM Magazin Ehrgeiz von verschiedensten Seiten zu beleuchten. Durch die Recherche, die Gespräche mit den Autoren und natürlich die Texte selbst konnte ich viel über die verschiedensten Aspekten lernen: über Psychologie und das persönliche Ego, über Passionen, berufliche Strukturen, Lebenswege und auch die Gesellschaft selbst.

Passion, Motivation, Ambition, Streben

In der Mehrheit der europäischen Sprachen bedeutet Ehrgeiz Ambition oder Motivation. Die Ehrgeizigen wollen etwas bewegen oder werden von etwas bewegt, sie sind geprägt von Idealismus und Begeisterung. Der etymologische Ursprung von Geiz meint Streben oder Passion – also nicht, mit Ehre zu geizen, sondern, danach zu streben. Die wirklich schöne Einleitung ins Thema beschäftigt sich denn auch mit der Evolution von Ehrgeiz als Teil des menschlichen Daseins. Das Interesse an Laufbahnen in der “brotlosen” Kunst lässt sich ohne diesen Ansporn kaum erklären. Ehrgeiz ist hier der Antrieb zur Selbstverwirklichung einer Leidenschaft und manchmal auch die Suche nach Antworten. In der Vielfalt der Themen, mit denen man sich als Geisteswissenschaftler beschäftigt – Philosophie, Geschichte, Politik, Gesellschaft, Kunst – ergeben sich immer wieder neue Ansätze, die Welt zu verstehen und Löungswege für aktuelle Probleme und Veränderungen zu finden.

Aber es gehört auch dazu, dass man für finanzielle Mittel und die Zustimmung der Geldgeber und Öffentlichkeit kämpfen muss. Ehrgeiz hat dann auch negative Facetten. In der Umgangssprache wird er oft mit der Übermäßigkeit von Wirtschaftsmagnaten oder Politikerboni in Verbindung gebracht. Doch auch in Wissenschaft und Kultur steht Ehre immer öfter für indivuelle Anerkennung oder die Durchsetzung der eigenen Meinung. Etwas veraltet klingend, sollte sie aber vielleicht wieder öfter in ihrem ursprünglichen Sinne in den Mittelpunkt gestellt werden: das Ansehen und die Achtung aufgrund von moralischen Werten, die in einer Gesellschaft oder einem Berufsstand gelten. Die Bemühung, offen zu sein und sich weiterzuentwickeln, zu Erkenntnissen nicht nur für das eigene Ansehen, sondern auch für die Gesellschaft zu kommen und nicht zuletzt Transparenz nach innen und nach außen sind solche erstrebenswerten Werte des modernen Wissenschaftbetriebes sein.

Caesar und Augustus

Caesar

Caesar

Ehrgeiz ist janusköpfig. Er steht – wie in der römischen Antike Caesar und Augustus – für den Unterschied zwischen dem Antrieb, besser zu sein als die anderen, und jenem, ehrwürdig sein zu wollen. Caesar ging über Leichen, um seine Ziele zu erreichen, und missachtete dabei vor allem den gesellschaftlich als richtig anerkannten Weg und die Werte, auf die man in Rom nun mal besonderen Wert legte. Auf sein Ziel zustürzend, verlor er die Steine dabei aus dem Blick und fiel. Augustus ging das geschickter an. Für ihn war, zumindest nach außen, das Ziel nicht der indivuelle Status, sondern das Wohl des Staates und damit die Ehre. Volk und Senat von Rom konnten sich damit denn auch eher anfreunden. Das ist zwar ein bisschen vereinfacht dargestellt – die Umstände waren nicht ganz unschuldig an den Karrieren der beiden – trotzdem hat die ehrgeizige Geschichte dieser beiden ihre Gültigkeit nicht verloren. Im Laufe einer Karriere schwankt man zwischen beiden Arten von Ehrgeiz,  die Anforderungen sind von Beginn an hoch. Wer nur nach Idealen und nicht ein wenig nach Macht und Einfluss strebt, bleibt auf der Strecke. Wissenschaftler sind stets auch gegenseitige Konkurrenz.

Manchmal scheint es, als sind gerade in den Geisteswissenschaften oft auch Stillstand und das Festhalten am Gegebenen an der Tagesordnung. Obwohl Leidenschaft hier einen großen Stellenwert hat, sucht man unter stetigem Druck gern nach dem idealen, sicheren Karriereweg und verliert dabei ein bisschen das eigene Ziel und die eigenen Vorstellunen aus den Augen. Auch diesem blinden Ehrgeiz ist ein Beitrag im Heft gewidmet, der einer spannenden Diskussion mit der Autorin folgte. Für das Ansehen wissenschaftlicher Arbeit und die Qualität der Ergebnisse ist es aber gerade der passionierte Ehrgeiz für die Sache, der gepflegt werden muss. Nur er kann den ehrwürdigen, fairen Wettkampf um Ideen, Ideale und Werte anregen, bei dem im das Streben nach Anerkennung über sich herauswächst.

Nicht zuletzt kann Ehrgeiz auch Spaß machen und ist ein zentraler Teil des Abenteuerdranges. Deswegen ist es umso spannender, dass Tanja Neumann auch etwas über Gamification geschrieben hat. Ich hoffe ihr habt genauso viel Spaß beim Lesen wie ich und freue mich über Feedback, denn ohne bringt keine Form von Ehrgeiz etwas :)

Das Magazin könnt ihr euch hier kostenlos und vollständig als PDF herunterladen.

Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1268

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mediaevum.net: Digitale Perspektiven mediävistischer Quellenrecherche, v. Andreas Kuczera

http://mittelalter.hypotheses.org/3492 Forschern in den Geisteswissenschaften stehen immer mehr digitalisierte Volltexte zur Verfügung. Daraus ergeben sich Chancen, neue Fragestellungen werden möglich, deren Beantwortung wiederum neue Perspektiven eröffnet, aber auch Herausforderungen schafft. In diesem Aufsatz wird versucht, diese Probleme einzugrenzen und neue Möglichkeiten für die Arbeit mit Volltexten in den Geisteswissenschaften mit einem Fokus auf die Mediävistik […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5108/

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Lexikon zur Computergeschichte: Konventioneller Speicher

Als Konventionellen Speicher bezeichnete man in der x86-Architektur die ersten 640 KiB RAM (unterhalb von A0000hex), welche ohne weitere Umwege von Betriebssystem und Prozessor direkt addressiert werden konnten. Da dies das zehnfache des Speichers des ersten IBM-PCs Anfang der 1980er Jahre darstellte, rechnete man nicht so schnell mit einem Überschreiten dieser Grenze. Andere Techniken wie […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5098/

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FES: Internetseite Sozialistische Front Hannover, betrb. v. d. Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin

http://www.sozialistische-front.de Die Sozialistischen Front war eine sozialdemokratische Widerstandsorganisation gegen den Nationalsozialismus im Raum Hannover, die zwischen 1934 und 1936 aktiv war. Sie gilt heute als eine der größten und bedeutendsten Widerstandsgruppen der Vorkriegszeit. Dieses Internetangebot dokumentiert die Geschichte dieser Gruppe, die vor allem mit illegalen Flugschriften eine Gegenöffentlichkeit zur nationalsozialistischen Propaganda schaffen wollte. Es zeigt, […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5095/

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Vorschlag für eine Umgestaltung des Grazer Diözesanmuseums

Also, wäre ich das Diözesanmuseum Graz (mit Facebookauftritt, immerhin!), würde ich diese Gelegenheit nicht verpassen und mich sofort zur Conchita Wurst-Pilgerstätte respektive -Fanzone erklären, ist dort immerhin diese schöne Skulptur der Heiligen Kümmernis aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt. Als Datum für die Umgestaltung bietet sich der 20. Juli an, also der Gedenktag der Kümmernis bzw. Wilgefortis. Und selbstredend ist es höchst an der Zeit, dass sie wieder in den offiziellen Heiligenkalender aufgenommen wird, um die Anciennität des Katholizismus auch in Sachen Transgender zu demonstrieren!

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http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Saint_Wilgefortis_Graz_20121006.jpg
(Wikimedia, CC-BY-SA-3.0, Fotograf Gugganij)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/869216025/

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Hörspiel In a mist von Michaela Melián

Dank der aktuellen Ausgabe von konkret (Print, 5/2014, S.47) wurde ich auf Michaela Meliáns Hörspiel In a mist aufmerksam, das kommenden Freitag (16.5.2014, 21:05-23:00, Verfügbarkeit als Podcast angekündigt) auf Bayern 2 ausgestrahlt wird; begeleitend dazu gibt es eine Ausstellung im Badischen Kunstverein.

Ausgangspunkt des Hörspiels ist das sowjetische Theaterstück "Fritz Bauer", das 1928/29 von revolutionären KünstlerInnen für Kinder verfasst wurde:

Aus der sowjetischen Perspektive soll der Klassenkampf in Deutschland gezeigt werden, die schweren Bedingungen, unter denen die Arbeiterfamilien leben: Der kommunistische Arbeiter Karl Bauer ist wegen der Planung eines Streiks gezwungen, in die Illegalität zu gehen, da ihn die Polizei sucht. Seine Familie bleibt ohne Existenzgrundlage zurück. Mit allen Mitteln versucht die Gendarmerie von seinem Sohn Fritz Bauer das Versteck seines Vaters zu erfahren. Viele im Stück angesprochenen Themen sind auch heute virulent, etwa prekäre Beschäftigungsverhältnisse oder ungerechte Bildungschancen. "IN A MIST" entsteht vor diesem Hintergrund als eine Musik- und Sprachcollage unter Verwendung von aktuellen Tonquellen verschiedenster Provenienz, Musik, Geräusch, Klang und Sprache, die formal anknüpfen soll an die akustischen utopischen Modelle (Musik für die Zukunft), wie sie in den 1920erJahren in Russland entwickelt wurden. Gleichzeitig beinhaltet der Titel "IN A MIST" auch eine westliche Referenz - an eineSwingkomposition von Bix Beiderbecke, die Ende der 1920er Jahre entstand.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/868842644/

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Mediatisierung und sozialer Wandel: Ein kritischer Blick auf die Wirklichkeitsordnung Sozialer Online-Netzwerke und deren Aneignung bei Jugendlichen (Teil 1) – von Kai Erik Trost

Abstract: Die Veränderung der Kommunikationswelt und die wachsende Bedeutung von Medien für soziale Beziehungen lässt sich mit dem Konzept von Mediatisierung als sozialer Wandel fassen. Soziale Online-Netzwerke wie Facebook, die gerade von Jugendlichen sehr intensiv genutzt werden, stellen einen zentralen … Continue reading

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/6698

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Ad fontes: “bibliotheca.gym” – ein neues Blog!

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Manch ein Reisender war Jahrhunderte unterwegs. Heutige Forscher reisen, real oder virtuell, um an die Quellen zu kommen, zum Beispiel für die Geschichte Bayerns.

Womöglich trägt die eine oder andere der schriftlichen Quellen den Stempel einer historischen Gymnasialbibliothek oder eines Gymnasialarchivs? Mag ein solcher Stempel für die eigene Forschung auch eher marginal sein, für das Blog bibliotheca.gym könnte er nebst der solchermaßen in ihrer Provenienz gekennzeichneten Schrift indes eine Bereicherung darstellen – deshalb bitte das Blog anschauen und gerne mitmachen!

Die sogenannte Causa Stralsund, der Verkauf einer geschlossenen Gymnasialbibliothek aus dem Stadtarchiv in Stralsund 2012, hat gezeigt, wie gefährdet heute diese Sammlungen sind, nicht zuletzt, weil die spezielle Sammlungsform – und damit auch ein Stück Bildungsgeschichte unseres Landes – in Vergessenheit geraten ist.

Vernetzung hilft der Forschung und dient überdies der Bewahrung schriftlichen Kulturguts ersten Ranges!

 

 

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/2254

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Merzwoch. Heute am Freitag.

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Da fragt man sich, wo die Woche hin ist. Kaum fängt man mit Recherchen an, sind schon wieder 7 Tage vergangen. Ich habe mir nämlich vorgenommen, eine neue Rubrik aufzumachen: Merzwoch.

Was ist Merzwoch? Jeden Mittwoch möchte ich einige interessante Links, Neuigkeiten, Veranstaltungshinweise, die sich bei mir im Laufe einer Woche angesammelt haben, auch mit Ihnen teilen. Das Grundthema bleibt die Avantgarde, aber da viele Avantgardisten ohnehin einen Hang zum Gesamtkunstwerk hatten, wird hier alles natürlich bunt. Was auch gut ist. Nun, meinen ersten Merzmittwoch fange ich am Freitag an, doch die Tradition, Merzwoch am Mittwoch zu pflegen, möchte ich beibehalten.

Links

  • Etwas zu spät entdeckt, aber nichtsdestotrotz wunderbar: eine kurze Geschichte der Lautpoesie, als ein Podcast in Rahmen der Radiosendung “Knallfabet“, vorbereitet vom Sound Poetry Performancer Dirk Huelstrunk. Sehr gut als ein Einstieg in die Thematik.
  • Dazu lege ich Ihnen natürlich die Podcast-Reihe des Dichters und Kritikers Kenneth Goldsmith, “Avant-Garde All the Time” ans Herz, in welcher er sich der unendlichen Schätze der Avantgarde-Datenbank UbuWeb bedient. UbuWeb ist ein Thema an sich, dazu komme ich noch.
  • 8bit Magritte. Daraus lässt sich einiges reimen:
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    http://supermagritte.tumblr.com/
    Magritte im besten Super Mario Stil. Pixelig und mit vielen Allusionen zwischen den wunderbaren Le Domaine Enchante von Nintendo und René. Leider ist dieses Projekt bereits zu Ende, aber zu Bewundern ist es nie zu spät.

Veranstaltungen

Da gibt es sogleich drei wunderbare Ausstellungen.

Verschiedenes

Merzliche Grüße!

Quelle: http://merzdadaco.hypotheses.org/91

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E-Tutorium Geschichtsdidaktik “Exercitationes historicae”

http://gd.e-learning.imb-uni-augsburg.de Das als Ergänzung des entsprechenden Augsburger Grundkurses gedachte E-Learning-Modul orientiert sich an Themen, die im Grundkurs “Einführung in die Geschichtsdidaktik” behandelt werden. Es erläutert zunächst die wichtigsten Fachbegriffe, versieht sie mit Beispielen, ums sie anschließend an geeigneten Übungsaufgaben zu vertiefen.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/05/5093/

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