Helmut Höge über die Bakuninhütte
aventinus studiosa Nr. 1 [04.01.2014]: Neuerscheinungen sowie Verlagsmeldungen aus dem Bereich Studienliteratur
aventinus academica Nr. 5 [04.01.2014]: Relaunch unseres Partnerjournals Skriptum mit technischer Unterstützung der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur
16. Prokrastination vs. Arbeit. Ein Einsteiger-Guide
Huch, wie sind Sie bloß hier gelandet? Ich sage Ihnen, Ihre Dissertation hat Feinde. Die Prokrastination (übrigens willkommen; Und ja, tatsächlich mit dem “r” nach dem “k”, wie in “kras(s)”. [Ich hätte es auch anders geschrieben]) ist einer davon. Zwar kommt Prokrastination eigentlich vom Lateinischen procrastinatio, was soviel bedeutet wie “aufschieben” oder “vertagen”. Aber unser wissenschaftsaffiner Gebrauch impliziert etwas anderes. Und zwar das Aufschieben durch belanglose und nicht zielführende Tätigkeiten. Also solche Dinge wie: Deadline in zwei Tagen? Es ist jetzt Zeit, das Fenster zu putzen und endlich mal den Kühlschrank aufzutauen.
Platon prokrastinierte, indem er Dialoge schrieb. Aristoteles prokrastinierte nicht. Die eigentliche Frage ist deshalb nicht, wie man diese Art der Zeitverschwendung beseitigt (siehe Platon-Vorbild), sondern wie man sie sich zunutze macht. Und genau an dieser Stelle kommt die Selbsttrickserei ins Spiel. Als Selbsttrickserei bezeichne ich einen minimalvernünftigen Impuls, der es ohne besondere Anstrengung schafft, bereits vorhandene Handlungsimpulse umzulenken. Schließlich ist es gleich, ob man zum richtigen Prokrastinieren die Blumen gießt oder die Schuhe putzt. Worauf es ankommt ist es, nichts an der Haupttätigkeit zu tun.
Damit dies klappt, müssten Sie folgendes tun: Sie müssten sich einreden, dass die Haupttätigkeit lediglich das tatsächliche Schreiben der Arbeit sei. Die Betätigung der Tasten. Und das konsequent. Unter den gegebenen Umständen müssten Sie dann bald in der Lage sein, periphere Tätigkeiten in die Prokrastination einzubinden: Literarturverwaltung aktualisieren, die Reschtschreibunk korrigieren, oder wichtige Telefonate führen, dürften Ihnen dann auch ein Leichtes sein. Oder haben Sie andere Erfahrungen gemacht, wie man seine Arbeit effizienter macht? Dies ist zumindest ein möglicher Weg.
TwInterviews zu aktuellen Projekten
Es tut sich durchaus einiges in der Geschichtswissenschaft in Sachen Digitaler Wandel, zumindest mehr als viele Protagonisten in ihren alltäglichen Auseinandersetzungen und Diskussionen mit den skeptischen Off-Linern der Disziplin für möglich halten. Diese Perspektive verdient etwas optimistische Anreicherung. Im Januar werden deshalb über den Twitteraccount der AG eine Reihe von kurzen Interviews mit Kolleginnen und Kollegen geführt werden, die Einblick in aktuelle oder geplante Projekte ermöglichen sollen.
Das Format TwInterviews ist für die meisten der Gesprächspartner, für die hoffentlich vielen LeserInnen, aber auch für den Interviewer neu. Alle Beteiligten hoffen auf die Nachsicht und das freundliche Mitdenken aller interessierten Historikerinnen und Historiker.
Fragen, die Sie immer schon an einen der Interviewpartner stellen wollten, können Sie mir gerne vorab via EMail oder Twitter zukommen lassen. Ich bin für jeden Impuls dankbar.
Die TwInterviews werden geführt von Marko Demantowsky (Basel/Windisch). Homepage
Der Hashtag lautet: #j_twint
Die TwInterviews sollen im Nachgang dokumentiert und in diesem Blog abgelegt werden.
Programm
- Georgios Chatzoudis: Stand der Arbeit und Perspektiven der Arbeit an L.I.S.A. Termin: 10.1., 13.00 Uhr (externer Link)
- Prof. Dr. Claudine Moulin: Stand der Arbeit und Perspektiven der Arbeit am CDH Trier. Termin: 17.1., 13.00 Uhr (externer Link)
- Prof. Dr. T. Mills Kelly: Zu seinem Buch: Teaching History in the Digital Age. Termin: 17.1., 14.00 Uhr (externer Link)
- Dr. Lilian Landes: Stand der Arbeit und Perspektiven der Arbeit an recensio.net. Termin: 24.1., 13.00 Uhr (externer Link)
- Prof. Dr. Gudrun Gersmann: Konzept und Planungen für die „E-Studies“ auf historicum.net. Termin: 24.1., 14.00 Uhr (externer Link)
- Sven Tetzlaff: Zur Digital Policy der Körber-Stiftung/Bildung. Termin: 31.1., 13.00 Uhr (externer Link)
- Dr. Jan Hodel: Zur Bilanz und zur Zukunft von Hist.net. T.: 31.1., 14.00 Uhr (externer Link)
Quelle: http://digigw.hypotheses.org/498
Call4Papers (BGHS) “A ‘New Social Question’ or ‘Crisis as Usual’? Historical and Sociological Perspectives on Inequalities” (4.-06.06. 2014, Bielefeld)
Social inequalities, injustices and crises have always been major topics of historical and sociological research, and they have been back on the agenda of public and scientific debates since the beginning of the latest financial crisis, if not longer. However, … Continue reading
Achim Landwehr in der SZ über geschichtswissenschaftliches Bloggen
Das Papier oder das Netz setzen sich nicht allein aufgrund ihrer jeweiligen medialen Vorteile durch, sondern sind wesentlich an Institutionen und Personen gebunden. Das Netz wird im Moment nicht nur deswegen vor allem vom wissenschaftlichen Nachwuchs genutzt, weil diese digital natives schon ganz selbstverständlich damit aufgewachsen sind, sondern weil es dort keine oder kaum Zugangsbeschränkungen gibt. Jeder kann mitmachen - und genau das macht das Bloggen für die etablierten Professoren tendenziell unattraktiv (auch wenn es prominente Ausnahmen gibt). Bei den großen Verlagen oder einflussreichen Zeitschriften unterzukommen, erfordert das Überspringen hoher Hürden und garantiert Aufmerksamkeit. Im Netz hingegen verschwindet man.
Am Schluss vermutet Landwehr, dass Bloggen für arrivierte KollegInnen dann attraktiver wird, wenn sich Institutionen dieser Möglichkeiten bedienen, als positive Beispiele verweist er auf das DHI Paris, die Gerda-Henkel- sowie die Max-Weber-Stiftung:
[S]obald sich die Versprechen mit Forschungsgeldern und wachsendem Renommee paaren, könnte eine neue wissenschaftliche Aufmerksamkeitstruktur geboren werden,die das Bloggen auch für die Arrivierten und Etablierten attraktiver macht.
Landwehr, Achim: Bloggen vom Gestern. Was leisten die neuen Medien für die Wissenschaft?, in: Süddeutsche Zeitung, 2.1.2014, S. 13.
Online derzeit nur über das SZ-Archiv bzw. Onleihe - zB: http://www4.onleihe.at/wien/frontend/mediaInfo,0-24-362953537-200-0-0-0-0-352593023-0-0.html - zugänglich.
Furche zu „Archive des Wissens“
Österreichportal von Wikisource:
http://de.wikisource.org/wiki/Österreich
Kirchenbücher:
http://matricula-online.eu
Google Art Project:
http://googleartproject.com
Sammlung Moll der Moravská Zemská Knihovna:
http://mapy.mzk.cz/mollova-sbirka
Und, als Zusatz noch das Digitalisat der Wien-Vogelschauansicht von Josef Daniel von Huber:
http://teca.bncf.firenze.sbn.it/TecaViewer/index.jsp?RisIdr=BNCF0003495768
Kommentar und Ergänzungen von Klaus Graf auf Archivalia:
http://archiv.twoday.net/stories/598967565/
http://archiv.twoday.net/stories/598967602/
Save the Date: International Science 2.0 Conference
Zum ersten Mal findet vom 26. bis 27. März 2014 die International Science 2.0 Conference in Hamburg statt. Die vom Leibniz-Forschungsverbund science 2.0 und vom Leibniz-Bibliotheksverbund Forschungsinformation - Goportis veranstaltete Konferenz geht unter anderem der Frage nach, wie der Arbeitsalltag von WissenschaftlerInnen durch das Internet verändert wird. Außerdem wird versucht zu klären, welche Folgen das veränderte Forschungs- und Publikationsverhalten für wissenschaftliche Infrastrukturen hat. Forschende aus verschiedenen Disziplinen (Sozial-, Geistes-, Bio-, Medien- und Kommunikationswissenschaften) sollen mit wissenschaftlichen BibliothekarInnen ins Gespräch kommen. Neben Vorträgen von international Forschenden werden interaktiv Forschungsergebnisse präsentiert. Das Programm ist hier einsehbar. Die Anmeldung ist demnächst online möglich.
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2791